Die Grenzen der Naturwissenschaft
Die Welt, die uns umgibt, scheint mir zum jetzigen Zeitpunkt hinreichend gut durch die Wissenschaft beschrieben.
„Die“ Wissenschaft gibt es nicht. Es gibt Naturwissenschaft, Geisteswissenschaften und die Metadisziplin Philosophie. Dilthey unterschied im 19. Jahrhundert als erster zwischen Natur- und Geisteswissenschaft, was sehr sinnvoll ist. Vieles in unserer Erfahrung ist naturwissenschaftlich nicht beschreibbar, weil es physikalisch nicht messbar ist, dennoch ist es ein Teil der Gesamtwirklichkeit.
aber bisher kennen wir nichts, was in krassem Widerspruch zur derzeit gültigen Physik steht.
Welche Physik legst du zugrunde? Auch die Quantenphysik ist Physik, sogar deren Herz. Die aber liefert Beobachtungen, die im Widerspruch zur „normalen“ Physik stehen. Der Widerspruch steckt also in der Physik selbst, er kommt nicht (nur) von außen.
Daraus leiten sich für mich 2 Aussagen ab:
- Es gibt keinerlei Indizien, die für eine Existenz Gottes
sprechen. Seine Existenz einfach trotzdem anzunehmen ist
irrational. Die Welt kann ohne ihn hinreichend gut erklärt
werden.
Solche NaWi-Argumente greifen zu kurz. Sie zielen ja nicht nur gegen die christliche Theologie, sondern gegen jedes metaphysische Denken überhaupt, z.B. auch gegen die spirituellen Lehren Asiens, die zum Christentum in einem weitgehend gegensätzlichen Verhältnis stehen.
Ein solcher Frontalangriff auf alles Spirituelle fällt aber leicht auf den (materialistischen) Angreifer zurück. Der nämlich kann mentale Phänomene naturwissenschaftlich nicht erklären, da sie durch das materialistische Raster fallen. Versucht er es dennoch, indem er mentale Phänomene zu „Effekten“ materieller Prozesse degradiert, gerät er in echte Begründungsnot. Denn mentale Prozesse sind nicht dasselbe wie ihre neuronalen Korrelate, sie gehen darüber hinaus, sie sind nichtmateriell.
Zu diesem Thema siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Qualia
Chan