Hallo Mike,
„Atheismus heisst ja nur, sicher zu sein, es sei kein Gott“.
als neutralem Beobachter dieser Diskussionen bleibt
einem dieses „SICHSICHERSEIN“ hängen.
Die einen ziehen ihre Sicherheit aus dem Glauben an
einen Gott, andere eher aus dessen Gegenteil.
Sicher ist freilich nur, dass wir sterben werden,
was danach kommt ist gewissermaßen völlig unsicher,
niemand weiß was tot ist und kein Lebender wird
das je erfahren.
Für einen Atheisten, der nicht glauben kann, mag
es ein unerträglicher Gedanke sein, dass er sich
einst völlig dem Wohlwollen eines Gottes ausgeliefert
sieht. Ergo überwindet man solche „absurden“ Gedanken
mit der Ratio:
Natürlich ist das Quatsch, man stirbt und alles ist
vorbei! Da kann man sich doch „sicher“ sein, ist
zwar nicht fein, diese Endlichkeit, aber man
kann sich auf das hier und jetzt konzentrieren,
ohne Gedanken an eine ungewisse Zukunft verschwenden
zu müssen.
Genau umgekehrt die Gläubigen:
Sie ziehen ihre „Sicherheit“ aus dem Glauben an eine
ein wohlwollende höhere Macht, um dem Fluch des
Nihilismus zu entgehen und Sicherheit im Ungewissen
zu erlangen.
In jedem Fall dreht es sich um Sicherheit,
die jedoch keiner von uns wirklich besitzt!
Wir sitzen alle in einem Boot ob Gläubiger
oder Atheist, aber jeder wird erfahren was
es mit Gevatter Tod wirklich auf sich hat,
das jedenfalls ist sicher!
Natürlich eine recht reduktionistische Sicht,
aber die Menschen sind zu komplex um alle
Facetten zu erfassen, da reichten 1000 Jahre
nicht! Vielen dürfte auch gar nicht klar
sein, was sie wirklich bewegt! Wer kennt
sich schon „wirklich“?
Weshalb also bekämpfen sich die unterschiedlichen
Ansichten? Weil man Angst hat, sich doch zu irren?
Wenn es einem gleichgültig wäre, bräuchte es
doch diese oft recht emotional geführten
Diskussionen nicht! Was treibt hier an?
Was treibt die fanatischen Gläubigen und
Ungläubigen an, die den Andersdenkenenden
nicht dulden können?
Deine Frage wurde ja bereits beantwortet und
du wußtest die Antwort ja auch selbst, nur
noch eine kleine Ergänzung, selbst der
„Chefatheist“ Richard Dawkins hat zugegeben,
dass es einen reinen, abgeleiteten Atheismus
nicht gibt, ein Rest Unsicherheit bleibt immer.
Selbst er bezeichnet sich also eher als Agnostiker.
Wie Metapher schon sagte, ein alter Hut!
Wie lange wir Menschen diesen wohl noch
tragen müssen, ehe wir den Durchbruch
erringen? Oder wird unsere Spezies einfach
verschwinden und nichts und niemand erinnert
daran? Hat es uns dann tatsächlich gegeben?
Wenn es das Nichts gibt, warum ist dann nicht
nichts, fragt der Philosoph folgerichtig.
Man kann sich natürlich eine Fortexistenz
ohne unsere Spezies und sogar ohne Bewusstsein
vorstellen, wie schafft es aber Materie Bewusstsein
zu generieren, daran scheitern die Materialisten
immer noch…und die Idealisten setzen da an.
Gruß
Artanic