Atomausstieg Deutschland

Hallo, ich muss in Englisch ein Referat über Kernenergie halten , ich habe mich bereits viel informiert allerdings bin ich in Sache Atomausstieg verwirrt.Befindet sich Deutschland jetzt ,also 2011 im Atomausstieg ja oder nein ???

soweit ich das nun verstehe wurde die Atomlaufzeiten am 6 Sept. verlängert aber es sollen keine neuen Reaktoren dazukommen .Deutschlandist aber trotzdem im Atomausstieg ,oder? wenn ja ,warum ?

Hi!

Hallo, ich muss in Englisch ein Referat über Kernenergie
halten , ich habe mich bereits viel informiert allerdings bin
ich in Sache Atomausstieg verwirrt.Befindet sich Deutschland
jetzt ,also 2011 im Atomausstieg ja oder nein ???

Das wird die nächste Zukunft zeigen.
Vor Jahren wurde hier im Forum schon richtig vermutet, dass eine zukünfige CDU-geführte Regierung den von rot-grün beschlossenen Atomausstieg stoppen könnte. Da hat man die Laufzeiten der Atomkraftwerke noch bischen hin-und hergeschoben, um die bis zur Bundestagswahl erstmal zu retten.
So ist es dann auch geschehen, mit der neuen Regierung.
Diese ist dann aber bischen mit dem Ausstieg aus dem Atomausstieg in Schwierigkeiten gekommen,
weil die im Bundesrat keine Mehrheit hat, und das erstmal ev. rechtswiedrig ohne den Bundesrat durchgedrückt hat.
Das wird in der nächsten Zeit noch ein rechtliches Nachspiel haben, ich kann aber nicht einschätzen, wie das ausgeht.

soweit ich das nun verstehe wurde die Atomlaufzeiten am 6
Sept. verlängert aber es sollen keine neuen Reaktoren
dazukommen .Deutschlandist aber trotzdem im Atomausstieg
,oder? wenn ja ,warum ?

Na, Gesetze können immer neu gemacht werden, je nachdem, wer gerade regiert.
Da ist immer alles möglich.

Allerdings glaube ich kaum, dass es politisch durchsetzbar ist, in D noch ein neues Atomkraftwerk zu bauen,
das wird dann ehr im Ausland passieren. Siehe Temelin.

Atomkraftwerke sind eine, wie ich persönlich finde, feine Sache.
Blos eben wenn doch mal was passiert, siehe Tschernobyl, gibt es Schäden ohne Ende.
Es gab Meinungen, dass ein Atomkraftwerk so ein hohes Risiko darstellt,
dass, wenn man es normal versichert, die Versicherungsbeiträge so hoch wären, dass es sich finanziell nicht lohnt.

Weiterhin ist die Entsorgung des Atommülls noch garnicht klar,
siehe Asse, Gorleben. Da wurde vor vielen Jahren , aus meiner Sicht, eine riesen Sauerei gemacht, die irgendwann demnächst mal jemand aufräumen wird.
Und das wird nicht billig, wer das bezahlt, steht aber schon fest.
Und was in Russland oder Iran mit dem Atommüll gemacht wird, das will ich garnicht wissen…

Also eine umweltschonende Energieversorgung ist in meinen Augen mit die grösste Herausforderung der Menschheit,
will mal hoffen, dass man in den nächsten 50 Jahren die Kernfusion beherrscht,
das ist zumindest nicht mit so viel gefährlichen Abfällen verbunden.

Grüße, E !

Moin!

Bedenke, dass Deutschland nicht dann aus der Kernenergie ausgestiegen sein wird, wenn es selbst keine Kernkraftwerke mehr betreibt, sondern erst dann, wenn es auch keine Kernenergie mehr importiert.

Will heissen: wir legen unsere vergleichsweise sicheren Kernkraftwerke still, um im Anschluß Kernenergie aus ausländischen kraftwerken wie z.B. Temelin in CZ zu importieren, auf deren Sicherheitsstandards wir keinen Einfluss haben.

Gruß,
M.

Hallo,

muss an deinem an sich guten Beitrag trotzdem mal was rausgreifen:

Blos eben wenn doch mal was passiert, siehe Tschernobyl, gibt
es Schäden ohne Ende.

Tschernobyl ist nicht „doch mal passiert“. Tatsache ist, dass die Irren, die dort zuständig waren, einen Belastungstest gefahren haben, obwohl sie wussten, dass zwei von drei Sicherheitssystemen gar nicht verfügbar waren.

Wer wegen Tschernobyl gegen Atomkraft ist, sollte sich auch dringend gegen Autofahren generell aussprechen, denn es ist sehr gefährlich bei Nacht, volltrunken und ohne Bremse und Scheinwerfer, ein illegales Autorennen zu fahren.

Gruß

Anwar

Hallo,

Will heissen: wir legen unsere vergleichsweise sicheren
Kernkraftwerke still,

Ich bin immer wieder darüber erstaunt, wer so alles die Sicherheit der deutschen AKW beurteilen kann.

Gruß
tycoon

Hi!

Will heissen: wir legen unsere vergleichsweise sicheren
Kernkraftwerke still,

Ich bin immer wieder darüber erstaunt, wer so alles die
Sicherheit der deutschen AKW beurteilen kann.

Nicht wahr…?

M.

Hallo,

Ich bin immer wieder darüber erstaunt, wer so alles die
Sicherheit der deutschen AKW beurteilen kann.

Erstaunlicher ist doch, dass ausländische Kernkraftwerke sicherheitstechnisch höher eingestuft werden, als deutsche, sonst würde man ja nicht so sehr auf das Abschalten der deutschen Kraftwerke bestehen.

man muss eben erst mal mit gutem Beispiel vorangehen

Guten Tag!

Wer wegen Tschernobyl gegen Atomkraft ist, sollte sich auch
dringend gegen Autofahren generell aussprechen …

… oder auch generell gegen solche rhetorischen Nebelbomben :wink:

E.T.

Wer wegen Tschernobyl gegen Atomkraft ist, sollte sich auch
dringend gegen Autofahren generell aussprechen …

… oder auch generell gegen solche rhetorischen Nebelbomben
:wink:

Es ist doch keine Nebelbombe, wenn man das Niveau der Diskussion zumindest minimal über die Tischkante heben will. Ich habe ja nicht gesagt, dass man gar nicht gegen Atomkraft sein soll. Nur Tschernobyl ist eine denkbar unsinnige Diskussionsgrundlage.

Gruß

Anwar

Es ist doch keine Nebelbombe, wenn man das Niveau der
Diskussion zumindest minimal über die Tischkante heben will.

Ohne dich blöd anmachen zu wollen … aber dein Autounfall-Assoziation ist sicher nicht als HEBUNG des Diskussionsniveaus einzuordnen, weil das „Sicherheitsrisiko Auto(fahrer, womöglich besoffener)“ von seiner Struktur her das exakte Gegenteil des „Sicherheitsrisikos Nutzung der Kernkraft“ ist.
Potentielle „Schäden ohne Ende“ (Edelherbs Worte; zumindest mit sehr geringer räumlich und zeitlicher Eingrenzbarkeit).
Tschernobyl gibt diesem Potential eine ‚empirische Gestalt‘ - und zwar völlig unabhängig davon, dass T. durch ‚menschliches Versagen‘ verursacht wurde (dein Hinweis).

Daher denke ich schon, dass Tschernobyl (bzw. das, wofür es ein Zeugnis ist) die Grundlage schlechthin der Atomkraft-Diskussion ist.

E.T.

Tschernobyl gibt diesem Potential eine ‚empirische Gestalt‘ -
und zwar völlig unabhängig davon, dass T. durch ‚menschliches
Versagen‘ verursacht wurde (dein Hinweis).

Nein, eben nicht. Die Vorgänge in Tschernobyl lassen sich eben nicht auf einen „normalen“ Betriebsunfall umdeuten. Bei Tschernobyl wurden absichtlich PASSIVE Sicherungssysteme (also solche, die immer funktionieren) außer Funktion gesetzt.

Daher denke ich schon, dass Tschernobyl (bzw. das, wofür es
ein Zeugnis ist) die Grundlage schlechthin der
Atomkraft-Diskussion ist.

Mit „ist“ spielst du auf einen faktischen Zustand an. Ja, dem IST bedauerlicherweise so, weshalb ich mich normalerweise gar nicht an solchen Diskussionen beteilige, da schon das Axiom haarsträubender Blödsinn ist.

man muss eben erst mal mit gutem Beispiel vorangehen

Und dann wird die Welt am deutschen Wesen genesen und dem Beispiel folgen?

Guten Abend!

Tschernobyl gibt diesem Potential eine ‚empirische Gestalt‘ -
und zwar völlig unabhängig davon, dass T. durch ‚menschliches
Versagen‘ verursacht wurde (dein Hinweis).

Nein, eben nicht. Die Vorgänge in Tschernobyl lassen sich eben
nicht auf einen „normalen“ Betriebsunfall umdeuten. Bei
Tschernobyl wurden absichtlich PASSIVE Sicherungssysteme (also
solche, die immer funktionieren) außer Funktion gesetzt.

Du verstehst schlichtweg den Punkt nicht.
Dass irgendwann nicht mal das noch funktioniert, was „immer funktioniert“, das ist Teil des ZerstörungsPOTENTIALS selbst.

WIE es dazu kam, und WAS mit welcher Absicht dabei außer Funktion gesetzt wurde, ist dabei vollkommen unerheblich.

E.T.

Hallo!

In meinem Beitrag sollte Tschernobyl zeigen, welche Folgen entstehen, wenn was passiert. Ob das der gaU war, kann ich nicht einschätzen, aber es war schlimm genug.

Und, dass immer etwas passieren kann, was niemand erwartet,
zeigen ja die aktuellen Nachichten aus Japan.
Da hängt es wohl aktuell an Anschlusskabeln für die Notstromeinspeisung oder sowas,
wo man eigentlich davon ausgeht, dass die vorhanden sein sollten,
und wenn die mal kaputt gehen, auch noch ein oder 2 Satz als Notreserve.
Ist aber nicht so. Dumm gelaufen. Sowas kann auch bei deutscher Gründlichkeit passieren, wenn mal jemand unachtsam ist.
Als ich den Text schrieb, war das noch nicht passiert,
ich dachte da so allgemein an Erdbeben, Terroranschläge, Sabotage, fehlverhalten von Mitarbeitern,
oder wie man es im Leben manchmal mitbekommt,
einfach eine saublöde Verkettung von vielen dummen Zufällen.

Grüße, E !

man muss eben erst mal mit gutem Beispiel vorangehen

Und dann wird die Welt am deutschen Wesen genesen und dem
Beispiel folgen?

Wir können auch noch mehr Atomkraftwerke bauen und hoffen, das alles gut wird (bleibt).

Es fischen ja auch alle die Meere leer und holzen die Wälder ab, also muss ja gut sein, was alle tun…

Auf die Art kann man natürlich jede Einsicht und Moral wegdiskutieren. Hauptsache es geht bequem immer genauso weiter wie bisher.

Gruss Reinhard

Es fischen ja auch alle die Meere leer und holzen die Wälder
ab, also muss ja gut sein, was alle tun…

Auf die Art kann man natürlich jede Einsicht und Moral
wegdiskutieren. Hauptsache es geht bequem immer genauso weiter
wie bisher.

Wir können uns auch in die Steinzeit zurückversetzen und von Jagen und Sammeln leben. Trotzdem wird das die restliche Welt recht unbekümmert lassen.

Globale Probleme lassen sich nicht lokal lösen.

Wir können auch noch mehr Atomkraftwerke bauen und hoffen, das
alles gut wird (bleibt).

So ist es. Ist eben wie mit jeder Technik. Wir, ne ich schreibe jetzt die Angstdeutschen, setzen sich ja auch in immer mehr Fahrzeuge und hoffen, dass sie keinen Unfall haben. Sie gehen über die Straße und hoffen, dass sie nicht überfahren werden. Sie stopfen alles mögliche vermeintliche Öko in sich hinein und hoffen, dass sie dadurch länger leben. Sie haben Angst vor der Technik, möchten aber nicht darauf verzichten.

Ich würde mir eher wünschen, dass viele Deutsche nicht immer ihre eigene Wirtschaft schlecht reden, sondern ihr auch mal vertrauen.

Hallo,Edelherb,

eigentlich sind ja die unausweichlichen Debatten zu solchen Ereignissen nur sehr oberflächliche.Denn am eigentlichen Punkt kommen wir nie an:
Warum wir eigentlich so gigantisch viel Energie verbrauchen wollen und warum wir immer noch auf eine Uralt-Idee aus den 50er Jahren vertrauen möchten.Wir lassen alle anderen Arten der Energiegewinnung völlig aussen vor oder reden ihnen gar die zukunftsweisenden Pontentiale schlichtweg ab.
Man muss das verstehen: Unsere genetische Programmierung kennt nur den Existenzerhalt der jeweilig aktivierenden Generation- die Existenzgrundlage der nachfolgenden Generation ist nicht relevant.
So könnte unser Verhalten verständlicher werden, denn u n s e r e Existenzgrundlage kann ja noch garantiert werden.

Gruß

Wader Hans