Atommüll ins Erdinnere?

Kann man nicht den anfallenden Atommüll unterhalb der Erdkruste lagern, Die Erdkruste ist ja nur etwa 40 Km dick, an dünneren stellen etwa 25 km. So müsste man keine Salzstöcke oder ähnliches als Endlager benutzen, die ja diverse Gefahren ausgesetzt sind(Einsturzgefahr, eindringenden Grundwasser etc.)

Material was in 25 km tiefe gelagert ist, braucht ja mehrere Millionen Jahre um an die Oberfläche zu gelangen. oder gibt es da irgendwelche Risiken, die mir gerade nicht einfallen, bzw. technische Barrieren?

Material was in 25 km tiefe gelagert ist, braucht ja mehrere
Millionen Jahre um an die Oberfläche zu gelangen. oder gibt es
da irgendwelche Risiken, die mir gerade nicht einfallen,

Hi:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vulkanausbruch
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,66…

OL

Material was in 25 km tiefe gelagert ist, braucht ja mehrere
Millionen Jahre um an die Oberfläche zu gelangen. oder gibt es
da irgendwelche Risiken, die mir gerade nicht einfallen, bzw.
technische Barrieren?

Bisher hat man es gerade mal bis in 12 km Tiefe geschafft. Und da willst Du nicht nur 25 km tief bohren, sondern in dieser Tiefe auch noch Atommüll einlagern? Über die Frage, wie sicher das Zeug da unten wäre, braucht man da gar nicht mehr nachzudenken.

Hallo

Ich bin jetzt alles andere als ein Experte( Erdkunde in der 11. Klasse abgewählt), aber ich denke einfach mal, dass man noch gar nicht in der Lage ist, 25km tief zu Bohren, geschweige denn 40. Man muss ja immer bedenken, dass der Bohrer selbst ja auch so lang sein muss. Aber vllt kann mich ja jmd eines besseren belehren.

Grüße

Matthias

Wie bereits mehrfach gesagt wurde ist das Problem ein rein technisches. Du müsstest für so ein Endlager eine Bohrung in einer tektonisch extrem stabilen Gegend abteufen. Dann müsstest du allerdings ziemlich tief bohren.

Die Technik gibt derzeit 6-7 km als machbar her (Speziell drauf ausgelegte Bohrungen kommen tiefer, aber die haben keinerlei technische Verwendungsmöglichkeiten). Dann hast du allerdings nur ein Loch und noch keine Höhle in der man etwas verstauen könnte. Du könntest also bestenfalls Fässer stapeln. Tja. Dann kommen da noch die 700-800 bar Druck und die 200-250°C Temperatur ins Spiel und du erhältst etwas, was technisch praktisch nicht mehr zu machen ist. Um die Sache dann noch perfekt zu machen, haben russische Forscher bei der tiefsten Bohrung der Welt festgestellt, dass die tiefen Krustenbereiche nicht annähernd so trocken sind wie erhofft. Das heisst auch dort hast du Fluid-Kreisläufe, die du nicht kontrollieren kannst :smile:

An Stellen zu bohren, wo die Erdkruste dünner ist bietet sich nicht an, weil diese Gegenden in der Regel tektonisch aktiv sind und man den Müll schneller und deutlich unkontrollierter wieder an den Hacken haben könnte als vorgesehen.

Das Sinnvollste scheint mir nach wie vor eine von Menschen dauerhaft kontrollierte Oberflächenanlage. Alle anderen Methoden sind auf lange Sicht zu unsicher und wer weiss - vielleicht kommen wir irgendwann auf eine Methode den Müll so aufzubereiten, dass wir ihn weiter nutzen können.

http://de.wikipedia.org/wiki/Vulkanausbruch
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,66…

Sinnvollerweise würde man aber so was wohl eher nicht in einem tektonisch aktiven Gebiet machen.

Hallo! Warum überhaupt soweit weg mit den Wertstoffen? mfG

Hi, nenne doch bitte einen Ort der dir geeignet erscheint für eine Lagerung in der Lithospähre.

OL

Hallo,

ich wäre da eher für die andere Richtung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Radioaktiver_Abfall#Ent…

MfG,

ujk

hi,
auch schlau……: http://www.youtube.com/watch?v=_10T4UYpzV8

bei 1:30

OL

Genau das ist der Punkt.

In die Sonne schiessen ist zwar per se die sauberste Lösung (wenn auch technisch unfassbar teuer) aber wenn dir sowas in der Atmosphäre in die Luft fliegt hast du sowasvon den Zonk gezogen…

1 Like

Nach meinem Dafürhalten kommt dafür praktisch jede tektonisch einigermassen stabile Platte in Frage.

Im Erzgebirge tut sich nciht mehr viel, von Schwarmbeben mal abgesehen. Der Harz dürfte gut geeignet sein. Mecklenburg ist praktisch komplett leer :smile: - Wir reden hier ja nur über 6-7 km Tiefe. Das erreicht man praktisch überall. Man sollte allerdings sicherstellen, dass man dann schon im Kristallin ist. In bestimmte Regionen in Deutschland ist man in der Tiefe noch im Sediment, da wirds dann eventuell kritisch.

Viel wichtiger ist m. E. doch die Frage ob so eine Herangehensweise an die Atommüllproblematik überhaupt sinnvoll ist. Ich halte jede Methode wo wir die Kontroll-Möglichkeiten für den Müll aus der Hand geben für problematisch.

Hi,

Viel wichtiger ist m. E. doch die Frage ob so eine
Herangehensweise an die Atommüllproblematik überhaupt sinnvoll
ist. Ich halte jede Methode wo wir die Kontroll-Möglichkeiten
für den Müll aus der Hand geben für problematisch.

War es nicht eher so gedacht, daß der Atommüll auch dann zuverlässig von der Biosphäre ferngehalten wird, wenn die Zivilisation untergehen sollte?

Gruß S

Meines Erachtens das komplett falsche Herangehen an die Problematik. Wir können gar nicht sicherstellen, dass der Müll so lange aus der Biosphäre fernbleibt. Technisch haben wir da keine Chance.

Der ‚Natur‘ ist der Atommüll ohnehin egal.

Dann hab ich doch lieber die Hand drauf, statt das auf Nimmer-Wiedersehen in irgendwelche unsicheren Schächte zu stopfen. Sollten wir in den nächsten 50-100 Jahren einen Mechanismus finden um den Atommüll weiter zu nutzen bzw zu entschärfen, umso besser.

Hi, nenne doch bitte einen Ort der dir geeignet erscheint für
eine Lagerung in der Lithospähre.

Wie wärs z.B. mit hier:
http://maps.google.com/?q=N58+E35&z=5&t=p

Rund 2000km von jeder tektonischen Störzone und jedem Vulkan entfernt, der in den letzten paar Millionen Jahren aktiv war. Und wahrscheinlich gibts auch noch bessere Orte, die noch weiter von allen tektonischen Gefahren entfernt sind.

Zur Überprüfung:
http://map.ngdc.noaa.gov/website/seg/hazards/viewer.htm (Häckchen bei All Volcano Locations setzen)
http://www.globalchange.umich.edu/globalchange1/curr…

vg,
d.

Hi,

ich wäre da eher für die andere Richtung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Radioaktiver_Abfall#Ent…

Du solltest dir zumindest den Text durchlesen, den du zitierst:

„Weiterhin bestünde ein enormes Risiko, da viele Starts jährlich erfolgen müssten und bei einem Fehlstart, der bei allen existierenden Trägersystemen mit einer Wahrscheinlichkeit > 1 % auftritt, mit einer Freisetzung der radioaktiven Fracht auf der Erde oder durch Verglühen in der Atmosphäre zu rechnen wäre. Folge wäre eine großflächige Kontamination.“

Das stützt jetzt nicht gerade deine Argumentation, dass das eine gute Idee wäre…

vg,
d.

Hi, ja hätte den Vorteil das auch kaum was dort unten ankommt, weils vorher verscherbelt wird.

Die Frage ist halt auch warum man plötzlich keine Kühlung wie in Salzstöcken mehr bräuchte sondern ganz im Gegenteil, man würde den Müll vermutlich zusätzlich erwärmen anstatt die Wärmeabfuhr zu ermöglichen.

Außerdem wenns Millionen Jahre keinen Vulkan gegeben hat, die Menschheit kann ja mit einem 40 Km tiefen Loch nachhelfen.

Und was für einen Durchmesser soll es haben? Das Loch, bleibt es Offen oder wird alle paar Jahre ein Neues gebohrt?

Wie kommt der Müll dort runter, in einem Lift wohl kaum, mit einem Seil wohl auch nicht.
Einfach runterkippen… mir graust.

OL

Und was für einen Durchmesser soll es haben? Das Loch, bleibt
es Offen oder wird alle paar Jahre ein Neues gebohrt?

Die Schmelztemperatur für Granite&Co wird vermutlich innerhalb weniger Tage erreicht und sorgt so für einen Selbstverschluss.

Hallo auch,

ich wäre da eher für die andere Richtung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Radioaktiver_Abfall#Ent…

Du solltest dir zumindest den Text durchlesen, den du
zitierst

Gleichfalls! :wink:

Ich habe doch den Konjunktiv bemüht, wissend, dass noch technischer Fortschritt von Nöten ist.

MfG,

ujk

Die Frage ist halt auch warum man plötzlich keine Kühlung wie
in Salzstöcken mehr bräuchte sondern ganz im Gegenteil, man
würde den Müll vermutlich zusätzlich erwärmen anstatt die
Wärmeabfuhr zu ermöglichen.

Auch in Salzstöcken wird der Atommüll nicht gekühlt.

Außerdem wenns Millionen Jahre keinen Vulkan gegeben hat, die
Menschheit kann ja mit einem 40 Km tiefen Loch nachhelfen.

So einfach dürfte es nicht sein einen Vulkan zu „bauen“. Es ist ja nicht so, dass du einfach durch die Erdkruste bohrst und darunter ist eine flüssige Brühe die dann einfach nach oben kommt.

Und was für einen Durchmesser soll es haben? Das Loch, bleibt
es Offen oder wird alle paar Jahre ein Neues gebohrt?
Wie kommt der Müll dort runter, in einem Lift wohl kaum, mit
einem Seil wohl auch nicht.

Das sind ja nun technische Fragen. Die Frage war ja erstmal, ob es geologisch so stabile Gebiete gibt, in denen der Müll nicht von selbst innerhalb der relevanten Zeit wieder hoch kommt. Und die gibt es.
Wie man das technisch umsetzt, ist ja nun wieder eine andere Frage und ob wir dazu heute in der Lage wären nochmal eine andere.

vg,
d.