… diese Aussage der Atomlobbyisten und -befürworter wurde spätestens in der gestrigen PlusMinus-Sendung der ARD widerlegt.
Ich möchte nicht alle Punkte des Artikels aufgreifen, der letztlich zu dem Schluss kommt, dass der Ökostrom zumindest nicht wesentlich teurer wird als Atomstrom. ABer die aus meiner Sicht wichtigsten:
- bei der Berechnung der Szenarien für die Preisentwicklung ohne Ausstieg wurden mit stärker sinkendem Energieverbrauch (z.B. durch bessere Wärmeisolation) gerechnet, also bei Referenzszenarien mit Atomausstieg. Man hat Äpfel mit Birnen verglichen, was absolut kein Anzeichen einer wissenschaftlichen Herangehensweise ist - ohne gleich Betrug unterstellen zu wollen.
Übrigens: das mit der Untersuchung beauftragte Institut für Energiewirtschaft der Universität Köln wird zur Hälfte von der Atomwirtschaft finanziert.
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Herr Oettinger und diverse Medien zitieren die EU-Studie „ROADMAP FOR MOVING TO A COMPETITIVE LOW-CARBON ECONOMY IN 2050“ nur bis zu dem Punkt, dass der Umstieg auf regenerative Energien im Schnitt pro Jahr 270 Mrd. kosten wird. Im weiteren, unterschlagenen Verlauf der Studie wird darauf hingewiesen, dass „Ersparnisse durch eingesparte Brennstoffe wie Öl, Kohle und Gas: zwischen 175 und 320 Milliarden Euro pro Jahr“ betragen.
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Der Sachverständigenrat für Umweltfragen hat in einem Sondergutachten für die Bundesregierung ausgerechnet, wie der Umstieg zu umweltfreundlicher Technologie ohne Geld von Atomindustrie oder anderen Wirtschaftskreisen durchgeführt werden kann.
Und wer sagt, dass der Atomstrom so billig bleibt, wie er jetzt ist, den möchte ich auf Folgendes Hinweisen:
A) Sind auch die Uran-Vorräte der Welt begrenzt und mit schwerer Erreichbarkeit wird auch dessen Gewinnung mehr Geld kosten.
B) Die Umweltfolgekosten der ‚Entsorgung‘ konnten bislang noch gar nicht auf den Atom-Strompreis aufgeschlagen werden, da es noch gar keine Endlösung gibt. Eine Endlagerung für Millionen von Jahren (wer will das eigentlich gewährleisten???) ist doch finanziell gar nicht überschaubar. Und eine Aufarbeitung zu weniger strahlendem Abfall ist auch erst in Entwicklung, deren Fertigstellung wahrscheinlich nochmal einige Milliarden kosten wird. Das wird aber bei der „richtigen“ Regierung wahrscheinlich wieder auf die Steuerzahler abgewälzt.
C) Umweltschäden durch ausgetretene Strahlung und Giftstoffe sind nicht kalkulierbar und daher auch nicht reell auf den Strompreis angerechnet.
Kann jemand die von PlusMinus vorgelegten Argumente widerlegen?
Gruß,
Michael