Aufbackketten? Warum heißen sie so?

Hallo!
den Austausch zwischen Penegrin und KeinesHerrenKnecht verstehe ich nicht ganz.
Kommt KeinesHerrenKnecht aus Österreich und Penegrin aus Süddeutschland? Warum dann „Du wütender Mopp“?
Das Ganze verstehe ich nicht:
Penegrin: Blockiert
KeinesHerrenKnecht: Du wütender Mopp!
Penegrin: Brötchen für die Piefke
KeinesHerrenKnecht: Schrippe

Das ist ja schon eine Geheimsprache :wink:

wobei da des Labla fehlt

Moin,

deshalb fände ich den Namen „Aufwärmbudenkette“ passender.

[ot] Vor 20 Jahren lieferte der Bäcker aus dem Nachbardorf morgens noch eine Ladung echter Brezen in die Verkaufsstelle, so quasi als Tünche für den Zentner Teiglinge, der für den Tagesbedarf mitkam. Nach 2 Jahren war’s damit auch vorbei, seitdem gibt es keine Brezen mehr. Einmal den warmen Baaz probiert - erledigt.

Gruß
Ralf

Ich komme aus Österreich (gebürtiger Alemanne (= Vorarlberg) und seit 20 Jahre Beutewiener (=bin dort hingezogen)). Woher @KeinesHerrenKnecht kommt weiß ich nicht, aber Schrippe ist Berlinerisch (für Semmel/Brötchen/etc.)

Das ist ein Insiderwitz, der sich auf einen anderen Thread bezieht.

Der Spruch ‚blockiert und gemeldet‘ (engl. ‚blocked and reported‘) ist Internetslang. Damit drückt man humoristisch aus, dass man sich von einem Kommentar persönlich angegriffen wird.

Die Begriffe Semmel, Brötchen und Schrippe bezeichnen mehr oder weniger das Gleiche. Bei Lebensmittel gibt es sehr oft regional unterschiedliche Bezeichnungen und man kann hier ganz gut ablesen, woher jemand kommt.

Absolut und es erfordert wirklich ein hohes Maß an Sprach- und Kulturverständnis, um hier folgen zu können. Ich dachte mir, das könnte dich interessieren :wink:

1 Like

„Vinschli“ spielt auf die Vinschgauer an, eher flache Sauerteig-Brötchen (Roggen und Weizen) aus Tirol
„Bun“ ist die englische Bezeichnung für ein leicht süßes, helles und weiches Milchbrötchen, wie man es rund für Hamburger und länglich für Hotdogs verwendet.

1 Like

Ich gehöre ja zu den Leuten, die während des großen Lockdowns anno '20 zum ersten Mal ein eigenes Brot gebacken haben. Ich hatte mich für ein Weißbrot entschieden und das Schmeichelhafteste, das ich über das Endergebnis sagen kann, ist, dass es in der Tat weiß ist. Jetzt liegen 3/4 des Weckens im Gefrierschrank und ich bin mir nicht sicher, was passieren muss, damit ich darauf zurückgreifen werde.

Ja, da hast Du auf Anhieb ein sehr heikles Brot gefunden, das im Haushalt recht schwierig hinzukriegen ist - angefangen schon mit dem Finden eines dafür brauchbaren Mehls…

Aber tröste Dich: Stell Dir mal vor, wie viele Bäckereien und Brotfabriken in den USA praktisch nichts anderes machen und es genauso wenig können…

Schöne Grüße

MM

Das erinnert mich an Berichte über das DAK, in denen es hieß, dass sich die Landser immer über erbeutete britische Feldküchen freuten, weil es dann endlich mal gutes (weißes) Brot zu futtern gab. Das spricht jetzt eher nicht für das deutsche (dunkle) Brot und lässt ‚zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl‘ in einem ganz anderen Licht erscheinen.

No ja, das kann in diesem speziellen Fall auch mit der desolaten Nachschublage zu tun gehabt haben: Wenn Italienisch Libyen im Ackerbau produktiv genug war, um da etwas zu liefern, dürfte an die Wehrmacht der deutlich größere Anteil der anfallenden Kleie gegangen sein - die galt bei den Brüdern der Achse als Futter für Geflügel und Vieh. Überdosierte Kleie im Kommißbrot hat den Effekt, dass es zwar in dem Moment, wo man es isst, pappsatt macht, aber nicht für sehr lange…

Schöne Grüße

MM

Das ginge ja noch. Billiger wird es mit Natrium-Saccharin - ekelhaft.
Auf der Suche nach eingelegten Gurken mit möglichst wenig Zucker wurde ich tatsächlich mal bei der Eigenmarke eines Discounters fündig.

Preisfrage:
Wie nennt man das Endstück vom Brot, wenn man Standarddeutsch sprechen möchte?

Servus,

hier schlüge ich den „Anschnitt“ vor, auch weil dieser sowohl im Duden als auch im Grimm angeführt ist - bin mir allerdings bewusst, dass das im aktiven Wortschatz wohl nur im Wilden Süden vorkommt. Die regionalen Varianten sind bei diesem Begriff übrigens mit sehr deutlichen Schwerpunkten und ziemlich klaren Grenzen verbreitet:

http://www.atlas-alltagssprache.de/r10-f3h/

Schöne Grüße

MM

2 Like

Bei uns im Spar kannst du Semmeln in drei Preisklassen kaufen: 15 Cent, 35 Cent und ich glaub 85 Cent. Ich möchte nicht wissen, was man da um 15 Cent bekommt…

@Nadja:
Wenn jemand 15 ct ausgibt und dafür ein Brötchen bekommt, jemand aber statt dessen sagt, er würde es „um 15 ct“ bekommen, dann hast du es mit einem Österreicher zu tun.
Ich bin auch stets verwundert, wenn dort im Radio von „-25% Rabatt“ gesprochen wird, der abgezogen wird. -25% von 1000 € sind -250 €. Wenn man von 1000 € nun -250 € abzieht, muss man mathematisch korrekt 1250 € bezahlen.

Noch etwas:
Fährst du über eine Landstraße und siehst ein Schild „Bankette in Arbeit“, dann heißt das:

  1. Rein gar nichts. Ich kenne Landstraßen, da ist die einzig erkennbare Arbeit an den „Banketten“ (Straßenrandstreifen) die, dass dort alle fünf Jahre die Schilder „Bankette in Arbeit“ ersetzt werden.
  2. Du befindest dich in Österreich.

Es gibt dort drei Arten von Banketten:

  1. Die, die man (wie auf dem Rest der Welt) weder befahren darf noch sollte (weil es eben unbefestigte Randstreifen sind).
  2. Die, die man weder befahren darf noch sollte, diesmal mit Schild „Bankette in Arbeit“.
  3. Die, die man weder befahren darf noch sollte, diesmal mit Schild „Bankette nicht befahrbar“
2 Like

Sehr gut, Herr Inspektor!

grafik

(((:point_up:)))

image

Das ist durchaus abfällig gemeinte Bezeichnung für SB-Bäcker/Backshops.

Ja, ist im Vergleich zu „richtigen“ Bäckern eine minderwertige Qualität. Allerdings gibt es auch einige Ketten, die mit Begriffen wie „Traditionsbäcker“ suggerieren, Handwerksbäcker zu sein, aber mit den Inhaltsstoffen genauso tricksen. Der Unterschied liegt da dann eher in der Bedienung und der Ausbildung des Verkaufspersonal.

Wenn man wissen will, was der jeweilige Bäcker praktiziert, hilft ein Blick auf die Zutatenliste eines einfachen Brotes.

Link-Tipp:


Dort ist dann zusätzlich eine gute Dokumention aus der Reihe „planet.e“ verlinkt.

Wenn Du lieber Text magst: https://minime.life/untergang-der-deutschen-brotkultur/
Wobei das dort IMHO etwas einseitig beschrieben wird. So wird z. B. ausgesagt, dass traditionelle Bäcker nur wegen der SB-Bäcker tricksen, um gegen Diese bestehen zu können. Es wurde von Denen aber schon vor der Verbreitung der SB-Bäcker ordentlich getrickst.

1 Like

Das ist ja fantastisch, was du da schreibst. Vielleicht gibt es irgendwo eine lustige Liste mit den sprachlichen Schnitzern in Österreich und Deutschland, eine kontrastive Semantik

Danke sehr @X_Strom

Ich kannte noch ein komisches Wort dafür, das mir nicht mehr einfällt

Ich kenne das als Knust, der Duden „sagt“ aber, das sei landschaftlich. Auch alles, was hier aufgeführt ist, hat eine Häufigkeit von einem Strich lt. Duden.:
https://synonyme.woxikon.de/synonyme/knust.php

grafik

Brotende steht nicht mal drin, Kruste hat mit dem Ende eigentlich nichts zu tun …

Wie lautet denn die Auflösung??

1 Like