Auffahrunfall - wer hat schuld?

Mir auch.

Quatsch, geht nicht.

Es bleibt dabei: Zu wenig Abstand. Das kannst du jetzt drehen und wenden wie du willst, ändert aber nichts.

„Im Falle eines Abbremsens ohne zwingenden Grund (Verstoß gegen § 4 Abs. 1 Satz 2 StVO) ist die (Mit-)Haftung des Abbremsenden umso größer, je unwahrscheinlicher nach der Verkehrssituation ein plötzliches starkes Abbremsen ist.“ (KG Berlin v. 26.02.2009:)

hi,

Fahrer war abgelenkt bzw. hat seine eigene Reaktionszeit falsch eingeschätzt (und damit den falschen Abstand gewählt, den er für angemessen erachtet hat).

Bei genügendem Abstand hätte man anhalten können müssen.
Klar, man rechnet nicht damit. Aber bei welcher Gefahrenbremsung rechnet man schon vorher damit?

grüße
lipi

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(KG Berlin v. 26.02.2009:) „Im Falle eines Abbremsens ohne zwingenden Grund (Verstoß gegen § 4
Abs. 1 Satz 2 StVO) ist die (Mit-)Haftung des Abbremsenden umso größer,
je unwahrscheinlicher nach der Verkehrssituation ein plötzliches
starkes Abbremsen ist.“

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Das heisst, B schneckelt auf der Landstraße mit so 40 bis 50 km/h vor sich hin [1], A trödelt brav im Sicherheitsabstand hinterher, in dem Moment wo A findet, dass es jetzt Zeit zum Überholen sei und in seinen Sicherheitsabstand reinbeschleunigt [2], latscht B voll auf die Bremse und A rummst ihm hinten rein [3]. Hab ich Deine überaus ausführlichen Antworten so in eine Unfallschilderung gefasst?

Dann frage ich mich
[1] Wieso tut B das? Gab es dafür offensichtliche Gründe (Witterung, Verkehrslage, mögliche Gefahrensituation) oder war das „einfach so“? Das wäre ja eine eher unüblich langsame Geschwindigkeit für ne übliche Landstraße, in der immerhin ja gefahrloses Überholen möglich wäre (sonst hätte A das ja nicht probiert)
[2] Das ist zwar verständlich, aber natürlich ist genau in diesem Moment der Sicherheitsabstand unterschritten (was nicht für die Unschuld von A spricht]
[3] Wieso zur Hölle ist er - offensichtlich hatte er doch grad eh zum Überholen angesetzt - dann nicht nach links ausgewichen? Das hatte er doch eh vor und Platz war offensichtlich auch, sonst hätte er ja nicht überholen wollen…

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Sicher, ändert aber nichts an der Teilschuld des Auffahrenden.

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Ich fürchte, dass da zwei Autos tüchtig kaputt sind, der Schaden ist also vermutlich nicht ganz unerheblich. Du hast das große Glück, dass B keine plötzlich aufgetauchte Katze erfunden hat sondern die (vermutliche Wahrheit) mit dem „an der Bremse hängen geblieben“ verkündet hat und Dir damit Munition für „ohne Grund“ geliefert hat. Trotzdem würde ich damit wohl mal zum Anwalt gehen…

Achja: ich fahre jetzt schon seit Jahren Automatik, aber wenn ich mich richtig erinnere, kann man ein Auto aus 50 km/h schon abwürgen, wenn man’s denn drauf anlegt. Wenn man in voller Fahrt (egal ob mit oder ohne Gas) mit dem anderen Fuß voll auf die Bremse latscht (hier war das ja wohl ein Versehen) und nicht kuppelt, dann geht doch der Karren sehr wohl aus, oder? Ob Motor, Kupplung und Getriebe das überleben ist ne andere Geschichte, aber das wär ja dann auch Bs Problem… Die Bremsleuchten hätten aber so oder so geleuchtet (außer sie wären alle defekt gewesen, was ich jetzt mal für unwahrscheinlich halte.)

Ja so ähnlich war esn nur dass A hinter B hergeschneckelt ist und bei dessen urplötzlichen Stehenbleiben schnell ausweichen wollte, es aber nicht geschafft hat. Wie auch immer. Fahrer A stand danach unter Schock und konnte sich an den Hergang nicht mehr so recht erinnern. Es gab aber Zeugen, die ihm noch ihre Personalien übergaben und sich als Zeugen zur Verfügung (für Fahrer A) stellten.
Danke erst mal.

Doch das geht, mit eingelegtem Gang und Vollbremsung bekommste jede Karre abgewürgt. ramses90

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Nein Gründe gab es eben nicht. Es war trocken und es lief auch kein Tier über die Straße. Es gab keinen vorausfahrenden Verkehr und auch keinen Gegenverkehr, also gar keinen Grund zum plötzlichen Stopp

Das haste falsch verstanden: ich fragte mich, warum der mit 40-50 km/h auf der Landstrasse rumzuckelt? Normalerweise kann man ja da doch meist recht gefahrlos irgendwas zwischen 70 und 100 km/h fahren…

Das frage ich mich ja auch, aber dazu könnte eben nur Fahrer B eine Aussage machen, warum er gebremst hat. Es wurde aber ein Anwalt eingeschaltet. Bleibt abzuwarten, was dabei rauskommt.

Und nochmal: wir alle fragen uns, warum B gebremst hat (wobei ich wie gesagt die Sache mit „aus Versehen“ durchaus als wahr akzeptieren würde!) - mich interessiert aber, warum der überhaupt so langsam gefahren ist! Bzw. ob sich A erklären könnte, warum B sich entschieden hat, so langsam rumzutuckern! (Es könnte ja Glatteis gehabt haben, eine Kinder/Rehherde war am Straßenrand, es wurde grad im Radio vor freilaufenden Rindviechern auf just diesem Streckenabschnitt gewarnt etc.) Denn mit 40-50 km/h auf ner „normalen“ Landstraße bei „normalen“ Verhältnissen und einem „normalen“ PKW fände ich schon ein wenig merkwürdig. [Achtung: wäre ich Dir böses wollender Staatsanwalt und wollte das gegen Dich verwenden würde ich sagen „Umso mehr mussten Sie damit rechnen, dass der Fahrer als nächstes was „unerwartetes“ tut“…]

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Nichts dergleichen. Es war ein älterer Mann, was aber der nachfolgende fahrer ja nicht von vor herein erkennen konnte.

Im Straßenverkehr muss man ja immer damit rechnen, dass jemand etwas Unerwartetes tut. Da gebe ich Dir schon recht, aber selbst in diesem Fall nutzte wohl vorausschauendes Fahren nichts. Ich muss hinzufügen, dass Fahrer A schon lange Auto fährt und in derartigen Situationen immer lieber mal mehr gebremst hat, als zuwenig und noch nie in einer derartigen Situation war.

Auch hier: ich glaube Dir das! Aber: wir sind alles Menschen, wir machen alle Fehler. Und auch jahrzehntelanges unfallfreies Fahren feit einen nicht davor! Und sicherlich ist auch dem Fahrer B sowas noch nie passiert (obwohl der vermutlich auch schon lange Auto fährt und noch nie in einer derartigen Situation war). Bitte - bevor Du irgendwelche Aussagen zur Polizei, Versicherung, Unfallgegner machst: besprich das mit nem Anwalt. Man redet sich bei sowas ratzfatz um Kopf und Kragen…

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Liegt ja alles schon beim Anwalt. Bei der Polizei konnte keine Aussage gemacht werden, da diese sofort den Krankentransport bestellt hatt und Fahrer A ins KH gefahren wurde. Da hat eben nur Fahrer B ausgesagt, dass er mit dem Schuh am Bremdpedal hängen geblieben sei und dadurch das Auto so plötzlich und unerwartet stehen geblieben sei. Es gibt allerdings auch Zeugen, die die Angaben des Fahrers A bestätigen.

Schon, aber wer macht das? Und der Motor geht wieder an, wenn es nicht zum :wink: Stillstand kommt. Aber ist es die Frage eigentlich wert hier weiter zu diskutieren?

:joy: :joy:

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Das ist die große Frage.