Aufklärungsinhalte

Hallo,

ich hörte neulich im Radio, daß seit einiger Zeit Inhalt der Sexualaufklärung in der Schule ab etwa dem 9.Lebensjahr auch der Analverkehr sei.
Wißt Ihr davon? Was noch wird den Kindern in den Aufklärungsstunden beigebracht?
Findet Ihr das gut/ notwendig/ sinnvoll/ altersgerecht?
Um über die Grundtatsachen der menschlichen Fortpflanzung und Intimbegegnung informiert zu werden - würde da nicht die „Normalvariante“ ausreichen? Oder sehe ich das zu verklemmt? Ich denke, die Spielarten ließen sich später selbst entdecken? Und das ohne wirkliche Verluste? Und sie müssen womöglich noch nicht so jungen Kindern nahegebracht werden? Welche echte Notwendigkeit besteht dafür?
Ich hörte jetzt, da ich zufällig mit einer Mutter von 6 Kindern ins Gespräch kam, daß Eltern nicht das Recht haben, derlei Tatsachenvermittlungen zu beeinflussen; steht es im Curriculum des Lernstoffes, müssen die Kinder es anhören. Egal was sie selbst oder die Eltern dazu sagen.

Irgendwie … S.I.

Es muss schon darüber aufgeklärt werden, dass die meisten Krankheiten inkl AIDS/HIV sowohl über oralen, vaginalen als auch über analen Verkehr übertragen werden können.

Somit ist unabhängig von der Art des Verkehrs stets ein Kondom zu nutzen.

Viele(vor allem junge Menschen) wissen nicht, dass Krankheiten über oralen oder analen Verkehr übertragbar sind.

Nachdem diese 3 Sätze gefallen sind, kann dieses Thema abgeschlossen werden und der Normalfall unterrichtet werden.

KINDER, BENUTZT KONDOME!!!

So lieber S.I.

jetzt geh bitte mal in dich, lese deinen Beitrag und definiere dann, was „Normal“ ist.

Missionarsstellung im Bett und Licht aus?

Es ist ja jetzt nicht so als würden die Kinder da das Kamasutra lernen.

Aber zum einen ist nicht jedes Kind heterosexuell (Homosexualität ist keine Krankheit die mit 18 plötlich auftritt!) und zum anderen haben auch heterosexuelle Paare Analverkehr.

Guck dir doch mal die üblichen Beratugsportale an, was für Dummheit/Unaufgeklärtheit da rumfleucht!
„Ich dacht’ ichsteck ihn hinten rein und da kann nichts passieren…“

Es ist schlimm genug, dass viele nicht über Verhütungsmethoden aufgeklärt snd, noch schlimmer ist allerdings dass sich manchmal nur auf Verhütung geachtet wird und die Sexuell Übertragbaren Krankheiten (es gibt verdammtnochmal noch nderes als HIV!) vergessen werden.

Ich will den Sexualaufklärungsunterricht im Großteil der USA bei Leibe nicht schönreden aber dort wird wenigstens über die Krankheiten aufgeklärt.

Zu meiner Zeit (und ich hatte AU in der 4., 6., 9. und 11. Klasse!) wurde mit keinem Wort erwähnt, dass es sexuell übertragbare Krankheiten überhaupt gibt, maximal HIV.
Und nach den Erzählungen meiner etwas jüngeren Cousine war es bei ihr nicht besser.

Also lass die Kinder aufgeklärt werden und mach dir keinen Kopf mit irgendwelchen Hirngespinsten von Orgien und Pornoheften im Aufklärungsunterricht :wink:

lg
Kate

Hallo Kate,

Du liest in mein posting einiges hinein, was tatsächlich ganz und gar nicht zutrifft.
Trotzdem bin ich aber über einige von Dir angedeutete Themen bzw. Deine Haltung dazu froh.
Finde es einfach noch ziemlich früh, eigentlich ZU früh, in solche Details zu gehen. Gruß, S.I.

2 Like

Hallo Safrael,

ja, Deinen Argumenten kann ich einiges abgewinnen. Aber meinst Du, die Kinder sollten schon mit 9 Jahren über diese Details aufgeklärt werden?
Daß überhaupt über die drei Möglichkeiten - Infektionswege z.B. - aufgeklärt werden muß, davon hast Du mich sofort überzeugt.

L.G., S.I.

2 Like

Die Frage mit 9 Jahren ist schwer zu beantworten, ich wurde in der 5ten Klasse aufgeklärt, also mit 10/11 Jahren.

Bei meinem Bruder in der Klasse war ein Mädchen, dass mit 9 ihre Periode bekommen hat, also wurde da bereits in der Grundschule aufgeklärt. Aber auch nur das nötigste.

Was jetzt pädogogisch sinnvoll ist kann ich als Nichtpädagoge schlecht beurteilen.

2 Like

Hallo!

Findet Ihr das gut/ notwendig/ sinnvoll/ altersgerecht?

Ja, ich finde das gut. Denn andernfalls holen sich die Kids ihr Wissen aus Pornos und dubiosen Quellen im Internet - und das sind nicht unbedingt die Leute, denen ich die sexuelle Entwicklung meiner Kinder anvertrauen wollen würde. Oder glaubst Du, in irgendwelchen Pornos, die auf den Handys kursieren, wird auch auf die Risiken mancher Praktiken hingewiesen? Oder daß ein Porno das differenzierte Bild vermittelt, daß man nichts tun muß, was man nicht möchte? Die Vorstellung, daß man Kinder dadurch schützen kann, daß man ihnen etwas NICHT erzählt, halte ich für utopisch.

Ich denke, die Spielarten ließen sich später selbst entdecken?

Ich halte es für bedenklich, die Kinder damit alleinzulassen. Der soziale Druck, bestimmnte Dinge zu tun, weil sie „cool“ sind, ist auch in sexuellen Dingen groß - über Risiken und Gefahren bestimmter Praktiken haben die Kinder dann mangels Aufklärung nichts erfahren.

Einige meiner autoerotischen Spiele, die ich mit 12, 13 gemacht habe (und das ohne irgendwelche Vorbilder, denn das Internet gab’s da noch nicht; die Phantasien kamen wir von ganz alleine) waren potentiell lebensgefährlich - ich denke heute, es wäre besser gewesen, mir hätte das jemand gesagt, anstatt darauf zu bestehen, daß ich das alleine entdecken soll …

Gruß,
Max

Finde es einfach noch ziemlich früh, eigentlich ZU früh, in
solche Details zu gehen.

Auch Kinder können bereits sehr explizite sexuelle Phantasien haben. Ich hatte mit 5 1/2 (das war 1981 in meinem oberbayerischen Heimatdorf) sehr eindeutige Bondagephantasien. Und nein, da bin ich nicht der einzige. Mit 12, 13 habe ich mit autoerotischen Selbstfesselungen begonnen. Irgendwann mit 20 habe ich dann erfahren, was dabei alles hätte schiefgehen können.

Gruß,
Max

1 Like

Hallo,
ich habe davon noch nichts gehört und würde es auch etwas seltsam finden, zumindest zu einem solch frühen Zeitpunkt.
Bisher kannte ich in der Grundschule nur die „normale“ Aufklärung zum Thema „Fortpflanzung“, wozu der Analverkehr ganz sicher nicht gehört…

Beatrix

Hallo Max!

andernfalls holen sich die Kids ihr Wissen aus Pornos und dubiosen Quellen im Internet

So wie hier:

http://xkcd.com/751/?

Liebe Grüße
Immo

Hallo,

jetzt geh bitte mal in dich, lese deinen Beitrag und definiere
dann, was „Normal“ ist.

Nur weil es in vielen Bereichen nicht möglich ist eine eindeutige Abgrenzung der Normalität vorzunehmen, heißt das nicht, dass es keinen Unterschied zwischen normal und unnomal gäbe.
Die Grenze mag fließend sein, jenseits der fließenden Grenze herrscht dann aber durchaus Eindeutigkeit.

Ich mag mich nun wie ein verklemmter Moralapostel anhören, aber wenn hier - nicht von dir - implizit gefordert wird, dass Grundschulkinder mit allen möglichen Spielarten der Sexualität vertraut gemacht werden sollten um Gefahren wie Strangulation bei Bondageing, Selbstverstümmelung bei Masturbation mit Staubsaugern bestimmter Marken, Verbrennungen bei Wachsspielen, Verletzungsgefahren beim Koitus mit Großvieh oder was weiss ich noch, dann halte ich es für eine Überforderung der Schule und auch der Kinder und plädiere doch, mit dem Normalen anzufangen.
Wenn hier von dem eventuellen sozialen Druck gesprochen wird bestimmte Praktiken auch zu probieren, dann kann das durch die unterschiedslos Nebeneinanderreihung normaler und außergewöhnlicher Dinge auch nicht behoben werden.

In anbetracht gerade der Infketionsrisiken, halte ich Analverkehr durchaus für ein wichtiges Thema, allerdings bezweifle ich, dass dies in der ersten Beschäftigung mit dem Thema in der Schule geschehen muss.

Gruß
Werner

3 Like

Hi Werner,

ich weiß nicht, wo gefordert wurde Kinder mit allen sexuellen Spielarten vertraut zu machen. Ich habe nur einen Erfahrungsbericht gelesen, der mit dem Unterricht nichts zu tun hat.

Du zeigst aber sehr gut wie sehr die Fantasie von Erwachsenen abdrehen kann, wenn sie „Sex“ und „Kinder“ im selben Satz hören, auch wenn es nur um verdammt biologischen Aufklärungsunterricht geht.

lg
Kate

1 Like

Hi

Vielleicht verwechselst du da etwas (oder kommst aus einer erzkatholischen Gegend): Der Aufklärungsunterricht hat vor allem einen präventiven Charakter, der die Kinder aufmerksam machen soll um Krankheiten, ungewollte Schwangerschaften und, mehr Akut, auch Übergriffe zu vermeiden.

In frühen Klassen fällt dies aber oft mit den Bio-ausgerichteten Sachkundestunden zusammen, wo es dann auch um Fortpflanzung geht, bietet sich ja auch an. In späteren Klassen gibt es aber auch Aufklärungsunterricht ohne Koppelung an die Fortpflanzung (und später auch Fortpflanzung ohne Aufklärungsunterricht, in der 12.)

Die meisten Kinder wissen heutzutage schon lang vor 9 wo die Babies herkommen.

lg
Kate

2 Like

ich hörte neulich im Radio, daß seit einiger Zeit Inhalt der
Sexualaufklärung in der Schule ab etwa dem 9.Lebensjahr auch
der Analverkehr sei.
Wißt Ihr davon? Was noch wird den Kindern in den
Aufklärungsstunden beigebracht?
Findet Ihr das gut/ notwendig/ sinnvoll/ altersgerecht?

Wir haben ein Problem: Zwar ist jeder Mensch von Geburt an ein sexuelles Wesern, aber Kindersexualität unterscheidet sich doch erheblich von Erwachsenensexualität.

Wir hatten das Problem bereits vor 40 Jahren: In der 68iger Degeneration wollte man die Kinder an die Erwachsenensexualität heranführen - bis man entdeckte, daß hier die Pädophilie übelste Blüten trieb.

Aus der Gedanke, 9jährige Kinder in Erwachsenensexualität einzuführen, ist ein Ausfluß der Pädophilie. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß der Lehrplan von einem Staatssekretär XY aufgestellt wird: Nur ein Pädfophiler, der eine Möglichkeit gefunden hat, seine perversen Triebe auszuleben.

Diese Argumentation hat mit Katholizismus nichts zu tun (Klasse übrigens, ist „Katholich“ neuerdings zur Diffamierung geeignet?), desgleichen kann man nicht argumentieren, daß die Kids ja sowieso…

Im letzteren Falle ist es kindliche Neugier, als Unterrichtsstoff ist es jedoch Zwang jenseits der natürlichen Neugier.

Und mit der Argumentation „Dier Kids gucken doch sowieso“ hat5 man vor 40 Jahren sich an kleinen Jungs und Mädchen vergriffen, um ihnen etwas „beizubringen“.

Sexualkundeunterricht für 9jährige ist eine Vergewaltigung der kindlichen Seele - aber was kümmert das schon so einen Pädophilen oder Päderasten?

Hallo Werner,

allerdings bezweifle ich, dass dies in der ersten Beschäftigung mit dem Thema in der Schule geschehen muss.

Wenn Eltern ihre Zuständigkeit nicht wahrnehmen, ist die Schule zumindest die zweitbeste Alternative.

Schöne Grüße,
Jule

2 Like

vergewaltigung der lehrer
mir tut der lehrer eigentlich viel mehr leid…ich wuerde nicht mal einem erwachsenen sachlich den analverkehr erklaeren wollen.

die kinder hingegen finden das doch 10mal besser als deutsch oder mathe…

Hallo Priamos,

ich kopiere dir mal den Grundschullehrplan der 4. Klasse (Bayern) zum Thema Sexualkunde hier rein (Formatierung von mir verändert):

4.2.1 Die Entwicklung des Menschen
Pädagogisches Leitthema
themenbezogener Elternabend: Vorstellung von Informationsmaterialien
und Medien; nur gezeichnete Darstellungen nackter Körper

  • kulturelle und religiöse Gegebenheiten sowie Entwicklungsstand,
    Bedürfnis- und Interessenlage der Schüler durch entsprechende Gruppenbildung berücksichtigen.
  • Körperliche Veränderungen in der Pubertät und erweiterte Regeln der Körperhygiene kennen
  • auf den Beginn der Reifezeit vorbereiten: vom Mädchen zur Frau (Brustwachstum, Monatsblutung), vom Buben zum Mann (Kehlkopfvergrößerung, Samenerguss)
  • Bedeutung regelmäßiger Körperpflege: verstärkte Schweiß- und Talgproduktion, Geruchsbildung; Monatshygiene;Waschregeln bei körperlicher Anstrengung

Kenntnisse über Entstehung und Entwicklung des
menschlichen Lebens gewinnen:

  • Fragen zu Zeugung, Schwangerschaft, Geburt altersangemessen sachlich richtig beantworten (Begriffe:Eierstock, Eileiter, Eizelle; Hoden, Samenleiter, Spermien);

  • Befragung einer (werdenden) Mutter zu ihren Empfindungen, Wünschen, zu Veränderungen in der Familie, Aufgaben der Eltern

  • Gefühle in Worten, Gestik und Mimik mitteilen, Gefühlsschwankungen und Unsicherheiten wahrnehmen;

  • Eltern-Kind-Konflikte aufgreifen und Erklärungen finden

  • Sich in Rollenspielen mit den unterschiedlichen Erwartungen und Gefühlen auseinander setzen; soziale Verhaltensweisen einüben, z. B. den richtigen Ton finden

  • Sich selbst behaupten und Nein sagen können (Prävention)

  • die eigene Meinung zum Ausdruck bringen; Selbstbestimmung in Interaktionsformen erproben

  • Suchtmittel wie Tabak, Alkohol o. Ä. ablehnen

  • über körperliche Nähe und Zeichen von Zuneigung selbst bestimmen

  • Zusammenarbeit mit Gesundheits- und Jugendamt,Beratungsstellen; Experten befragen

  • Geschlechtsspezifische Rollenerwartungen hinterfragen

  • Mädchen und Buben aus ihrem Kulturkreis berichten lassen

  • Großeltern zu ihren rfahrungen befragen

  • in Rollenspielen oder Dilemmageschichten Erwartungen ausdrücken und
    bewerten, z. B. ein Ich-Buch anlegen::ich hörte neulich im Radio, daß seit einiger Zeit Inhalt der

Quelle: http://alp.dillingen.de/ref/sp/material/lehrplaene/G…

Ich kann daran nichts Verwerfliches finden - und von einer „Vergewaltigung kindlicher Seelen“ erst recht nichts erkennen. Auch pädophile Neigungen vermag ich nirgendwo zu entdecken.

Schöne Grüße,
Jule

5 Like

Ja, ich komme aus dem erzkatholischen Osten :wink:

Also mein Kind ist 9 und ich bin 100% sicher, dass sie in der Schule noch keinen Analverkehr kennengelernt haben! Und ich bin der Meinung, dass das tatsächlich in diesem Alter nicht unbedingt nötig ist.
Tatsächlich gibt es auch noch Kinder in diesem Alter, die noch nicht über die Grundprinzipien der Fortpflanzung aufgekärt sind.
Das Thema „Mein Körper gehört mir“ ist hier allerdings auch aktuell, dazu muss man aber sicherlich in diesem Alter noch nicht alle Feinheiten möglicher sexueller Spielarten behandeln…

Beatrix

2 Like

Die hier aufgeführten Dinge gehören auch zu den ganz „normalen“ Themen.

Die Anfangsfrage wäre also wohl dergestalt zu beantworten, dass das Thema Analverkehr zumindest in der Grundstufe anscheinend keine Rolle spielt und der Fragesteller sich hier verhört hat oder eine Fehlinformation bekommen hat.

Beatrix

1 Like

Das ändert nicht die Spur an meinen Ansichten - so obrigkeitsgläubig bin ich nun einmal nicht.

Es steht so im Lehrplan - na wunderbar! Dann ist ja alles in Ordnung.

Und daß mir niemand mehr etwas negatives über die Hitlerjugend sagt. Stand ja alles so im Lehrplan.