Aus dem 'Witzbuch' des US-Militärs

Es sind äußerst wenige Menschen, die Kriege wollen, da bin ich
mir ziemlich sicher.

Stimmt, nur gerade diese Wenigen haben nicht selten das Sagen.

Spätestens wenn der eigene Sohn im

Zinnsarg zurückkommt oder das eigene Haus von Bomben zerströt
wird dürfte die Kriegsbegesiterung rapide abnehmen.

Mit Respekt, aber das ist Quatsch. 1.) ist dann meist der Haß auf den Gegner total. 2.) Hängt es davon ab, auf welcher Seite man gerade steht.

Du hast vermutlich noch nie einen Krieg erlebt, was? Aber Du weißt zufällig genau, wie sich die Menschen im Krieg verhalten, oder? Jetzt mal aus eigener Erfahrung:

Ich weiß nicht wie es bei Dir ist, aber ich habe Krieg bereits hautnah erlebt (wo und wann ist jetzt egal), aber trotz zigtausend Toter, trotz verbrannter Ortschaften, wurde nach Rache und Krieg gerufen. Und zwar nicht nur von einzelnen, sondern von Demonstrationszügen, die mit fast zehntausend Teilnehmern ein nicht unerhebliches Wort in einem Volk sprechen, das insgesamt nur vier Millionen Einwohner hat.

Dein Argument mit den Rüstungsunternehmern ist auch nicht ganz richtig. Nur teilweise. Kein Rüstungsunternehmer würde sich einen globalen Atomkrieg wünschen, aus verständlichen Gründen.

Die Vietnamesen hatten viel kleinere Keulen als die Amis und
die haben trotzdem keins ihrer Ziele erreicht. Die Afghanen
hatten auch viel kleinere Keulen als die Russen und trotzdem
haben die es nicht geschafft, das Land erfolgreich zu
besetzen.

Ein Gerücht, daß sich über Jahrzehnte am Leben erhält. Die UdSSR und die USA hätten ihre Konkurrenten (Vietnam udn Afghanistan)ohne Probleme vom Erdball verschwinden lassen können. Dann hätten sie sich einen günstigen Zeitpunkt ausgesucht und hätten dann drei Wochen nach dem Fall-out die verbleibenden Überreste aufgerieben. Und so manchem Silo-Offizier hätte das wohl nur ein müdes Lächeln abverlangt. Aber das wäre wohl etwas außerhalb der Verhältnismäßigkeiten gewesen, nicht Zweckgemäß und hätte bestimmte Hemmschwellen herabgesetzt. Aber es war damals und ist heute noch sehr gefährlich, die Fähigkeit der USA und Rußlands zu verkennen, jegliche Groß- oder Mittelmacht in Richtung Erdkern zu versenken.

Erklär mir doch mal bitte, wozu die USA einen
Verteidigungshaushalt von 400 mrd dollar brauchen - zur
Verteidigung? Deren Armee dürfte im Moment schlagkräftiger
sein als die nächsten 5 folgenden Armeen zusammen.

Weißt Du, auf so eine Debatte kommt es gar nicht an. Das fragst Du mal bei der US-Botschaft nach.

Und sie

konnte trotzdem nciht verhindern, dass diese Fanatiker die
Twin Towers angegriffen haben.

Erneut mit Verlaub…auch das ist Unsinn. Die Angriffe auf die Türme am WTC waren kein Angriff auf eine militärische Einrichtung, sondern ein Angriff - mit zivilen Verkehrsmaschinen - auf Menschen, die sich nicht wehren konnten. Ziviler Flugverkehr, falls Du schonmal in NY warst, ist dort eine Normalität. Auch ist es normal, daß dort Maschinen umgeleitet werden oder Schleifen drehen müssen, weshalb ein Abdrehen nicht gleich als kriegerischer Akt oder eine abwehrwürdige Handlung betrachtet werden muß, solange man nicht weiß, daß man es mit Massenmördern zutun hat.

Das gleiche Elend hätte absolut jeden anderen Staat auch überraschend getroffen. Ich erinnere nur daran, daß zu den Hochzeiten des Kalten Krieges, ein Herr Rust mal eben nach Moskau flog, um den Roten Platz zu besuchen. Unsere Streikräfte sind vornehmlichst auf militärische Gegner ausgerichtet. „Dank“ verschiedener Ereignisse, wird man nunmehr traurigerweise dazu übergehen müssen, sich auch für andere Arten des Kampfes vorzubereiten.

Was ist utopisch daran zu sagen, dass es ergo ziemlicher
Schwachsinn ist, so unglaublich viel Geld in konventionelle
Rüstung zu stecken, zumal die Amerikaner ja auch noch über
just über 1000 Nuklearraketen verfügen?

Ist Dir das nicht klar? Man kann nicht jeden Krieg mal eben mit Atomwaffen führen.

Wer würde denn Amerika

in einem konventionellen Krieg angreifen, auch wenn sie nur
noch 100mrd oder 50mrd für ihre „Verteidigung“ ausgeben
würden? Iran? Irak? Nordkorea?

Soll ich Dir jetzt hier den Propheten machen? Wer soll den Deutschland angreifen? Wer soll denn China angreifen? Wer soll den überhaupt wen angreifen. Ich bin doch hier nicht die Rechtfertigung-Infostelle für amerikanische Verteidigungsausgaben oder Kriegsphilosophien.

Bienen auf Sprengsotffsuche

(was für eine idee, eigentlich) abzurichten ist mittelfristig
vermutlich 10x sinnvoller (Kosten-Nutzen betrachtet) als sich
2000 neue Flugzeuge zu kaufen.

Ja, vermutlich. Sie können sogar vom Flugzeuträger starten.
Sie haben nur noch kleine Probleme, die Kampfbienen mit Luft-Luft-Raketen zu bestücken, um angreifende Bomberbienen abzuwehren. Ich dachte, wir hätten bereits festgestellt, daß diese Bienen zur Sprengstoffsuche gedacht sind. Meinst Du, Terrorismus ist die einzige Bedrohung, die übrig geblieben ist?

Und ebenfalls sinnvoller wäre es, die Amerikaner würden die
Kohle in die Ausbildung und vor allem Bildung ihrer eigenen
Jugend stecken

Vielleicht wäre es sinnvoller, daß sie uns Kohle für die Ausbildung unserer Jugend geben. Denn an PISA brauche ich ja wohl nicht erinnern, als die USA in allen Bereichen (Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften) vor Deutschland lagen.

und diesen ganzen fürchterlich fremden Kulturen

nicht mit dem Dampfhammer begegnen sondern vielleicht mit
Kooperation. Dadurch würde sich einer Menge Anti-Amerikanismus
weltweit, den man wohl nicht wegleugnen kann, begegnen lassen.

Aha. Dann erzähle das mal den Amerikanern. Das haben die bestimmt noch gar nicht gewußt. Irgendwie sind sie einem Osama Bin Laden auch schonmal sehr kooperativ entgegengekommen.

Und dieser Sozialdarwinismus… da fällt mir eigentlich nix zu
ein. Wie könnt ihr bitte Regeln der Biologie (die ja noch
nicht mal allgemeingültig sind, es gibt schliesslich auch
Symbiosen in der Natur) auf den Menschen anwenden?

Geboren wird ein Mensch nur mit natürlichen Instinkten. Nicht mit Analysiskenntnissen oder einem Knigge in der Hand. Vom Tier unterscheiden wir uns nur dadurch, daß wir uns selbst im Spiegel erkennen, Ursache und Wirkung miteinander verknüpfen können.
Also durch einen höheren Intellekt situationsbedingt handeln können. Aber diese „Urinstinkte“ sind von der Natur vordefiniert. Da kannst Du mit Deinen schönsten Formulierungen nichts dran ändern. Haue ich Dir eine runter, wirst Du Genugtuung verlangen. Entweder, indem Du Dich wehrst oder auf Schmerzensgeld pochst. Verdränge doch mal Deine Wunschzivilisation für einen Augenblick. Hänge Du mal in einer Situation fest, in der Du (unbewaffnet) damit konfrontiert wirst, daß Dir jemand über Tage die Lebensmittel entzieht. Du must im Freien leben und bist Wind und Wetter ausgesetzt. Dann sind Dir aber irgendwann Messer und Gabel egal. Dann ist Dir
auch das freundliche Gespräch mit Deinen Peinigern egal, aber Dein Instikt nach Überleben kommt durch und Du freust Dich, wenn Du in Deiner Gruppe „gleichbetroffener“ als erster derjenige bist, der den großen Ast gefunden hat.

Soviel zu:

Ein Tier hat absolut keine Vernunft, das handelt nach Instinkten. „Fressen und Gefressen werden“ - also echt.

Und zur Vernunft. Ich habe noch nie von einem Tier gehört, daß die Absicht betreibt, seine ganze Gattung (und darüber hinaus die gesamte Biosphäre) notfalls im Rahmen einer Overkill-Aktion mehrmals auslöschen zu können. Der Mensch ist und bleibt ein Teil der wilden Natur. Daraus ging er hervor, daß hat unsere Urängste geprägt und - geht´s Back to Basics - ist dieser natürliche Takt das, was uns am Leben erhalten könnt. Über den Konkurrenten am Futternapf zu dominieren und feindlichen Penetranten der eigenen Höhle notfalls die Rübe runterzuhauen. Nur unsere „Zivilisation“ und Gesetzgebung bedingt, daß es so nicht kommt. Aber was, wenn Zivilisation und Gesetzgebung fehlen. Diesen „Sozialdarwinismus“ kannst auch Du nicht wegphilosophieren.

Prügelst Du Dich auf dem Markt auch mit deinen Artgenossen, die
Dir Dein Futter streitig machen wollen?

Dieser Spruch zeigt eigentlich nur, wieviel Du von einer Diskussion hältst.

Warum haben es eigentlich die (West)Europäer fertig gebracht,
ihr Geld statt ins gegenseitige Belauern und Wettrüsten in
multinationale Organisationen zu stecken und so seit fast 60
Jahren Frieden miteinander zu halten?

…ja genau.

Hi

Vorab; sorry wenn ich mitunter unsachlich bin, ist nicht meine Absicht.

Mit Respekt, aber das ist Quatsch. 1.) ist dann meist der Haß
auf den Gegner total. 2.) Hängt es davon ab, auf welcher Seite
man gerade steht.

Du hast vermutlich noch nie einen Krieg erlebt, was? Aber Du
weißt zufällig genau, wie sich die Menschen im Krieg
verhalten, oder? Jetzt mal aus eigener Erfahrung:

Meine Grossmutter ist 45 aus Schlesien vertrieben worden und hat dabei ihre (meine) halbe Familie verloren - stimmt, ich war nicht selbst dabei, aber die Erzählungen haben mir gereicht. Wer da noch blind nach Rache schreit hat einfach nichts verstanden. Sie hat das nie getan. Vielleicht bin ich da in der Tat zu gutgläubig, wenn ich mal annehme, dass ein Grossteil der Mesnchen klug genug ist, das genauso zu sehen.

Die Vietnamesen hatten viel kleinere Keulen als die Amis und
die haben trotzdem keins ihrer Ziele erreicht. Die Afghanen
hatten auch viel kleinere Keulen als die Russen und trotzdem
haben die es nicht geschafft, das Land erfolgreich zu
besetzen.

Ein Gerücht, daß sich über Jahrzehnte am Leben erhält. Die
UdSSR und die USA hätten ihre Konkurrenten (Vietnam udn
Afghanistan)ohne Probleme vom Erdball verschwinden lassen
können. Dann hätten sie sich einen günstigen Zeitpunkt
ausgesucht und hätten dann drei Wochen nach dem Fall-out die
verbleibenden Überreste aufgerieben. Und so manchem
Silo-Offizier hätte das wohl nur ein müdes Lächeln abverlangt.
Aber das wäre wohl etwas außerhalb der Verhältnismäßigkeiten
gewesen, nicht Zweckgemäß und hätte bestimmte Hemmschwellen
herabgesetzt. Aber es war damals und ist heute noch sehr
gefährlich, die Fähigkeit der USA und Rußlands zu verkennen,
jegliche Groß- oder Mittelmacht in Richtung Erdkern zu
versenken.

Das tue ich nicht. Die atomare Option dürfte wohl ausser bei einigen kurzsichtigen Militärs niemand ernsthaft in Erwägung ziehen. Nirgendwo.
Ich wollte Dir damit eigentlich nur verdeutlichen, dass man nicht unbedingt unglaublich viel Geld ausgeben muss, um sein Land gegen Aggressoren zu verteidigen.
Viel sinnvoller sind hier doch Kooperation und Bündnisse…

Erklär mir doch mal bitte, wozu die USA einen
Verteidigungshaushalt von 400 mrd dollar brauchen - zur
Verteidigung? Deren Armee dürfte im Moment schlagkräftiger
sein als die nächsten 5 folgenden Armeen zusammen.

Weißt Du, auf so eine Debatte kommt es gar nicht an. Das
fragst Du mal bei der US-Botschaft nach.

Na klar, um genau die Debatte gehts doch. Warum Geld ausgeben für Dinge, die man eigentlich nicht braucht? Um Stärke zu demonstrieren vermutlich. Aber in der Grössenordnung es ist eine unsinnige Ausgabe! Zumindest für WEsteuropa und die USA - dass z.b. Israel eine grosse und hochgerüstete Armee unterhält kann ich nachvollziehen - die werden ja auch akut bedroht. Ich bin kein Träumer, auch wenn ich das hier die ganze Zeit unterschwellig lesen muss. Ich denke vielmehr, dass die Träumer die sind, die nur an Krieg, Waffen und „Verteidigung“ denken.

Ein anderes Beispiel: Guck Dir Eritrea und Äthiopien an - ist es naiv zu glauben und zu fordern, dass die Regierung eines bettelarmen Landes, in dem Leute verhungern, besseres zu tun haben sollte, als mit dem ebenfalls bettelarmen Nachbarn Krieg zu führen?

Erneut mit Verlaub…auch das ist Unsinn. Die Angriffe auf die
Türme am WTC waren kein Angriff auf eine militärische
Einrichtung, sondern ein Angriff - mit zivilen
Verkehrsmaschinen - auf Menschen, die sich nicht wehren
konnten. Ziviler Flugverkehr, falls Du schonmal in NY warst,
ist dort eine Normalität. Auch ist es normal, daß dort
Maschinen umgeleitet werden oder Schleifen drehen müssen,
weshalb ein Abdrehen nicht gleich als kriegerischer Akt oder
eine abwehrwürdige Handlung betrachtet werden muß, solange man
nicht weiß, daß man es mit Massenmördern zutun hat.

Das gleiche Elend hätte absolut jeden anderen Staat auch
überraschend getroffen. Ich erinnere nur daran, daß zu den
Hochzeiten des Kalten Krieges, ein Herr Rust mal eben nach
Moskau flog, um den Roten Platz zu besuchen. Unsere
Streikräfte sind vornehmlichst auf militärische Gegner
ausgerichtet. „Dank“ verschiedener Ereignisse, wird man
nunmehr traurigerweise dazu übergehen müssen, sich auch für
andere Arten des Kampfes vorzubereiten.

Was also ist daran Unsinn, dieses Beispiel heranzuziehen? Du selbst stimmst mir doch im Prinzip zu. Die 400-mrd-dollar-Armee der Amerikaner kann gegen einen solchen Anschlag GAR NICHTS tun. Sie kann Krieg führen, und das wahrscheinlich gegen 3 Länder gleichzeitig. Aber sie kann nicht ihre Bürger vor Terrorangriffen schützen. Gehen wir also weg von meinen idealistischen Spinnereien, dass man die Kohle besser in internationale Strukturen stecken sollte und überlegen wir uns, ob es nicht vielleicht wenigstens sinnvoller wäre, statt an neuen Bombern rumzuforschen, das Geld in Anti-Terror-Einheiten zu stecken? Wie sich langsam verdichtet wären FBI und CIA ja durchaus in der Lage gewesen, die Anschläge zumindest konkreter vorauszusehen. Sicherlich auch eine Frage der finanziellen Mittel.

Was ist utopisch daran zu sagen, dass es ergo ziemlicher
Schwachsinn ist, so unglaublich viel Geld in konventionelle
Rüstung zu stecken, zumal die Amerikaner ja auch noch über
just über 1000 Nuklearraketen verfügen?

Ist Dir das nicht klar? Man kann nicht jeden Krieg mal eben
mit Atomwaffen führen.

Wer würde denn Amerika

in einem konventionellen Krieg angreifen, auch wenn sie nur
noch 100mrd oder 50mrd für ihre „Verteidigung“ ausgeben
würden? Iran? Irak? Nordkorea?

Soll ich Dir jetzt hier den Propheten machen? Wer soll den
Deutschland angreifen? Wer soll denn China angreifen? Wer soll
den überhaupt wen angreifen. Ich bin doch hier nicht die
Rechtfertigung-Infostelle für amerikanische
Verteidigungsausgaben oder Kriegsphilosophien.

Es geht mir auch eigentlich nicht unbedingt konkret um die USA, aber als Staat mit den meisten Rüstungsausgaben haben sie sich mir ja geradezu aufgedrängt als Beispiel für eine total übertriebene und m.e. eben auch verfehlte Rüstungspolitik.

Bienen auf Sprengsotffsuche

(was für eine idee, eigentlich) abzurichten ist mittelfristig
vermutlich 10x sinnvoller (Kosten-Nutzen betrachtet) als sich
2000 neue Flugzeuge zu kaufen.

Ja, vermutlich. Sie können sogar vom Flugzeuträger starten.
Sie haben nur noch kleine Probleme, die Kampfbienen mit
Luft-Luft-Raketen zu bestücken, um angreifende Bomberbienen
abzuwehren. Ich dachte, wir hätten bereits festgestellt, daß
diese Bienen zur Sprengstoffsuche gedacht sind. Meinst Du,
Terrorismus ist die einzige Bedrohung, die übrig geblieben
ist?

Ehrlich gesagt glaube ich in der Tat, dass für die NATO-Staaten der Terrorismus vermutlich sogar langfristig die einzige Bedrohung ist. Der Kalte Krieg ist vorbei, die restlichen Konflikte sind Bürgerkriege in Afrika und Asien (wer schickt denn seine Soldaten in ein Bürgerkriegsland in Afrika? Die NATO sicher nicht), der undurchsichtige und offenbar ja auch unlösbare Nahostkonflikt sowie Pakistan/Indien.

Vielleicht wäre es sinnvoller, daß sie uns Kohle für die
Ausbildung unserer Jugend geben. Denn an PISA brauche ich ja
wohl nicht erinnern, als die USA in allen Bereichen
(Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften) vor
Deutschland lagen.

Und trotzdem wussten 51% der amerikanischen Schüler nicht, mit wem sie im Zweiten Weltkrieg verbündet waren. Und das bei multiple-choice Fragen mit den Antwortmöglichkeiten Italien, Japan, Deutschland und Russland.
Muss man auch erst mal schaffen.

Und dieser Sozialdarwinismus… da fällt mir eigentlich nix zu
ein. Wie könnt ihr bitte Regeln der Biologie (die ja noch
nicht mal allgemeingültig sind, es gibt schliesslich auch
Symbiosen in der Natur) auf den Menschen anwenden?

Geboren wird ein Mensch nur mit natürlichen Instinkten. Nicht
mit Analysiskenntnissen oder einem Knigge in der Hand. Vom
Tier unterscheiden wir uns nur dadurch, daß wir uns selbst im
Spiegel erkennen, Ursache und Wirkung miteinander verknüpfen
können.
Also durch einen höheren Intellekt situationsbedingt handeln
können. Aber diese „Urinstinkte“ sind von der Natur
vordefiniert. Da kannst Du mit Deinen schönsten Formulierungen
nichts dran ändern. Haue ich Dir eine runter, wirst Du
Genugtuung verlangen. Entweder, indem Du Dich wehrst oder auf
Schmerzensgeld pochst. Verdränge doch mal Deine
Wunschzivilisation für einen Augenblick. Hänge Du mal in einer
Situation fest, in der Du (unbewaffnet) damit konfrontiert
wirst, daß Dir jemand über Tage die Lebensmittel entzieht. Du
must im Freien leben und bist Wind und Wetter ausgesetzt. Dann
sind Dir aber irgendwann Messer und Gabel egal. Dann ist Dir
auch das freundliche Gespräch mit Deinen Peinigern egal, aber
Dein Instikt nach Überleben kommt durch und Du freust Dich,
wenn Du in Deiner Gruppe „gleichbetroffener“ als erster
derjenige bist, der den großen Ast gefunden hat.

Das ist ja auch sicherlich alles richtig, aber wie oft sind denn Mesnchen bitte in einer solchen Situation, in der ihr Überlebenstrieb hervorkommt?
Meine „Wunschzivilisation“ besteht eigentlich nur daraus, dass die kaum noch durch einen konventionellne Krieg gefährdeten NATO-Länder ihr Geld in sinnvollere Dinge investieren als in NOCH überlegenere Waffensysteme.

Und zur Vernunft. Ich habe noch nie von einem Tier gehört, daß
die Absicht betreibt, seine ganze Gattung (und darüber hinaus
die gesamte Biosphäre) notfalls im Rahmen einer
Overkill-Aktion mehrmals auslöschen zu können. Der Mensch ist
und bleibt ein Teil der wilden Natur. Daraus ging er hervor,
daß hat unsere Urängste geprägt und - geht´s Back to Basics -
ist dieser natürliche Takt das, was uns am Leben erhalten
könnt. Über den Konkurrenten am Futternapf zu dominieren und
feindlichen Penetranten der eigenen Höhle notfalls die Rübe
runterzuhauen. Nur unsere „Zivilisation“ und Gesetzgebung
bedingt, daß es so nicht kommt. Aber was, wenn Zivilisation
und Gesetzgebung fehlen. Diesen „Sozialdarwinismus“ kannst
auch Du nicht wegphilosophieren.

Du unterstellst mir ich würde Wunschträumen hinterrennen - aber die Sozialdarwinismus-Theorie ist genauso Quatsch wie die „alle Menschen haben sich lieb und leben in friedlichen Kommunen“-Theorie.
Darum geht es mir doch auch gar nicht, weswegen ich mich nicht in letztere Ecke gedrängt sehen will. Du verteidigst mit Spekulationen den Gedanken daran, dass die ganze Welt übel ist und der „Mensch dem Menschen Wolf“, aber das hat doch gar nix mit dem Thema zu tun. Eine ähnlich absurde Theorien wie die, dass Krieg in der Natur des Menschen liegt und man ihn deswegen nicht verhindern kann, ist z.b.: „Die Neger haben bewiesen, dass sie Wilde sind und der weissen Rasse unterlegen, sonst hätten wir sie ja nicht erobern und versklaven können - und kaum geben wir ihnen die Freiheit, schon schlagen sie sich die Köpfe ein!“

Was würdest Du jemandem erwidern, der das behauptet? Doch wohl vermutlich, dass diese Theorie empirisch nicht belegbar ist. Woher nimmst Du die Gewissheit, dass der Mensch an sich nichts anderes im Sinn hat als seinen Mitmenschen Schaden zuzufügen?

Aber wir schweifen hier total ab, ich hoffe, Dir ist trotzdem klar geworden, dass es mir hier nicht um utopischen Scheiss geht sondern darum, dass mit dem Wegfall einer Bedrohung es einfach widersinnig ist, sich weiterhin teuer gegen die (nicht merh existente) Bedrohung zu verteidigen.

Gruss

Hallo,

Vorab; sorry wenn ich mitunter unsachlich bin, ist nicht meine
Absicht.

Kein Thema.

Mit Respekt, aber das ist Quatsch. 1.) ist dann meist der Haß
auf den Gegner total. 2.) Hängt es davon ab, auf welcher Seite
man gerade steht.

Du hast vermutlich noch nie einen Krieg erlebt, was? Aber Du
weißt zufällig genau, wie sich die Menschen im Krieg
verhalten, oder? Jetzt mal aus eigener Erfahrung:

Meine Grossmutter ist 45 aus Schlesien vertrieben worden und
hat dabei ihre (meine) halbe Familie verloren - stimmt, ich
war nicht selbst dabei, aber die Erzählungen haben mir
gereicht. Wer da noch blind nach Rache schreit hat einfach
nichts verstanden. Sie hat das nie getan. Vielleicht bin ich
da in der Tat zu gutgläubig, wenn ich mal annehme, dass ein
Grossteil der Mesnchen klug genug ist, das genauso zu sehen.

Was mir aufgefallen ist: es waren zu 98% männliche Personen, die nach Krieg schrien, während sich die Frauen fast ganz zurückzogen. Es scheint da einen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Stimmungen zu geben.

Die Vietnamesen hatten viel kleinere Keulen als die Amis und
die haben trotzdem keins ihrer Ziele erreicht. Die Afghanen
hatten auch viel kleinere Keulen als die Russen und trotzdem
haben die es nicht geschafft, das Land erfolgreich zu
besetzen.

Ein Gerücht, daß sich über Jahrzehnte am Leben erhält. Die
UdSSR und die USA hätten ihre Konkurrenten (Vietnam udn
Afghanistan)ohne Probleme vom Erdball verschwinden lassen
können. Dann hätten sie sich einen günstigen Zeitpunkt
ausgesucht und hätten dann drei Wochen nach dem Fall-out die
verbleibenden Überreste aufgerieben. Und so manchem
Silo-Offizier hätte das wohl nur ein müdes Lächeln abverlangt.
Aber das wäre wohl etwas außerhalb der Verhältnismäßigkeiten
gewesen, nicht Zweckgemäß und hätte bestimmte Hemmschwellen
herabgesetzt. Aber es war damals und ist heute noch sehr
gefährlich, die Fähigkeit der USA und Rußlands zu verkennen,
jegliche Groß- oder Mittelmacht in Richtung Erdkern zu
versenken.

Das tue ich nicht. Die atomare Option dürfte wohl ausser bei
einigen kurzsichtigen Militärs niemand ernsthaft in Erwägung
ziehen. Nirgendwo.
Ich wollte Dir damit eigentlich nur verdeutlichen, dass man
nicht unbedingt unglaublich viel Geld ausgeben muss, um sein
Land gegen Aggressoren zu verteidigen.
Viel sinnvoller sind hier doch Kooperation und Bündnisse…

Naja, Lars, es gab in beiden Kriegen eine erhebliche Materialunterstützung; die Mudjahedin durch die USA und der Viet-Cong durch die UdSSR, China und die CSSR. Diese Länder haben erhebliche Ausgaben auf sich genommen.

Erklär mir doch mal bitte, wozu die USA einen
Verteidigungshaushalt von 400 mrd dollar brauchen - zur
Verteidigung? Deren Armee dürfte im Moment schlagkräftiger
sein als die nächsten 5 folgenden Armeen zusammen.

Weißt Du, auf so eine Debatte kommt es gar nicht an. Das
fragst Du mal bei der US-Botschaft nach.

Na klar, um genau die Debatte gehts doch. Warum Geld ausgeben
für Dinge, die man eigentlich nicht braucht? Um Stärke zu
demonstrieren vermutlich.

Ich habe damit nicht meine Vorabzustimmung zu Deiner Einschätzung gegeben. Ich weiß es halt nur nicht und ich will mich argumentativ nicht auf ein Gebiet begeben, in dem ich mich nicht auskenne.

Aber in der Grössenordnung es ist

eine unsinnige Ausgabe! Zumindest für WEsteuropa und die USA -
dass z.b. Israel eine grosse und hochgerüstete Armee unterhält
kann ich nachvollziehen - die werden ja auch akut bedroht.

Im Falle der USA, wie gesagt, da halte ich mich raus, weil ich es nicht weiß. Im Falle Westeuropas würde ich Dir einschränkend zustimmen, wenn es um die EU geht. Allerdings sind in diesem Sinne schon Vorhaben im Gespräch, z. B. die einzelnen EU-Marinen zu einer Marine zusammenzuschließen, um Gelder zu sparen. Es gibt hierbei aber noch - durchaus nicht unüberwindbare - Hürden zu nehmen. Es könnte schon in den nächsten Jahren konkrete Formen annehmen.

Ich denke vielmehr, dass die Träumer die sind, die nur an
Krieg, Waffen und „Verteidigung“ denken.

Ich halte Dich nicht fuer einen Träumer, sondern für einen Idealisten. Das ist nicht böse gemeint. Aber Tatsache ist, das eine Welt der Waffen und Konflikte vielmehr Teil der Realität ist, als eine Welt von Frieden.

Ein anderes Beispiel: Guck Dir Eritrea und Äthiopien an - ist
es naiv zu glauben und zu fordern, dass die Regierung eines
bettelarmen Landes, in dem Leute verhungern, besseres zu tun
haben sollte, als mit dem ebenfalls bettelarmen Nachbarn Krieg
zu führen?

Ja, natürlich. Stimme ich Dir ja auch zu. Aber wie Du siehst, selbst wo dem Menschen eigentlich alle Möglichkeiten fehlen, Krieg zu führen, finden sie doch noch Wege und Gründe. Nicht in Zeiten größter Not können sie sich zurückziehen und wenigstens solange auf Feindseligkeiten verzichten, bis das Gröbste überwunden ist.

Was also ist daran Unsinn, dieses Beispiel heranzuziehen? Du
selbst stimmst mir doch im Prinzip zu. Die
400-mrd-dollar-Armee der Amerikaner kann gegen einen solchen
Anschlag GAR NICHTS tun. Sie kann Krieg führen, und das
wahrscheinlich gegen 3 Länder gleichzeitig. Aber sie kann
nicht ihre Bürger vor Terrorangriffen schützen.

Nein, ich habe Dir nicht im Prinzip zugestimmt. Ich habe in meinem vorigen Posting angemerkt, daß unsere Armeen auf einen
militärischen Gegner ausgerichtet sind. Einen Gegner also, der von außen angreift. Aber nicht auf einen zivilen Gegner, der von innen mit zivilem Gerät zuschlägt. Dies im Vorfeld zu vereiteln wäre Aufgabe der Polizei- und Nachrichtenbehörden gewesen. Diese haben versagt, nicht das Pentagon. Es ist nicht die Aufgabe des Soldaten, in zivilen Vorgängen rumzuspitzeln. Dafür werden Polizeibehörden und Inlands- wie Auslandsnachrichtendienste eingesetzt. Die nicht stattgefundene Abwehr der Anschläge auf die Türme am WTC kann man daher nicht dem Militär anlasten. Aber ich habe darüber auch angemerkt, daß sich sowas vermutlich schon sehr bald ändern wird.

Gehen wir also

weg von meinen idealistischen Spinnereien, dass man die Kohle
besser in internationale Strukturen stecken sollte und
überlegen wir uns, ob es nicht vielleicht wenigstens
sinnvoller wäre, statt an neuen Bombern rumzuforschen, das
Geld in Anti-Terror-Einheiten zu stecken?

Nein. Die Bedrohungen, mit denen die USA vor den Anschlägen ihren Rüstungsetat begründeten, sind ja mit den Anschlägen nicht weggefallen, sondern lediglich zeitweise in den Hintergrund gerückt. Deshalb wäre es sinnvoller, den Nachrichtendiensten und Anti-Terrorabteilungen zusätzliche Geldmittel zu verleihen, die allerdings nicht dem Verteidigungsetat abgeknappst werden dürfen.
Wie gesagt, den Verteidigungshaushalt der USA werde ich nicht in Frage stellen, da ich der letzte bin, der weiß, wofür das Geld verwendet wird.

Wie sich langsam verdichtet wären FBI und CIA ja durchaus in
der Lage gewesen, die Anschläge zumindest konkreter
vorauszusehen. Sicherlich auch eine Frage der finanziellen
Mittel.

Das ist möglich.

Was ist utopisch daran zu sagen, dass es ergo ziemlicher
Schwachsinn ist, so unglaublich viel Geld in konventionelle
Rüstung zu stecken, zumal die Amerikaner ja auch noch über
just über 1000 Nuklearraketen verfügen?

Ist Dir das nicht klar? Man kann nicht jeden Krieg mal eben
mit Atomwaffen führen.

Wer würde denn Amerika

in einem konventionellen Krieg angreifen, auch wenn sie nur
noch 100mrd oder 50mrd für ihre „Verteidigung“ ausgeben
würden? Iran? Irak? Nordkorea?

Soll ich Dir jetzt hier den Propheten machen? Wer soll den
Deutschland angreifen? Wer soll denn China angreifen? Wer soll
den überhaupt wen angreifen. Ich bin doch hier nicht die
Rechtfertigung-Infostelle für amerikanische
Verteidigungsausgaben oder Kriegsphilosophien.

Es geht mir auch eigentlich nicht unbedingt konkret um die
USA, aber als Staat mit den meisten Rüstungsausgaben haben sie
sich mir ja geradezu aufgedrängt als Beispiel für eine total
übertriebene und m.e. eben auch verfehlte Rüstungspolitik.

Wie gesagt. Ich erlaube mir nicht, mich mit der Haushaltsverwaltung anderer Nationen zu beschäftigen, da keiner von uns weiß, was mit dem Geld geschieht. Ob es neue Kampfjets sind, Großraumtransporter, Solderhöhungen, Sozialabgaben für die Soldaten…man weiß es nicht.

Bienen auf Sprengsotffsuche

(was für eine idee, eigentlich) abzurichten ist mittelfristig
vermutlich 10x sinnvoller (Kosten-Nutzen betrachtet) als sich
2000 neue Flugzeuge zu kaufen.

Ja, vermutlich. Sie können sogar vom Flugzeuträger starten.
Sie haben nur noch kleine Probleme, die Kampfbienen mit
Luft-Luft-Raketen zu bestücken, um angreifende Bomberbienen
abzuwehren. Ich dachte, wir hätten bereits festgestellt, daß
diese Bienen zur Sprengstoffsuche gedacht sind. Meinst Du,
Terrorismus ist die einzige Bedrohung, die übrig geblieben
ist?

Ehrlich gesagt glaube ich in der Tat, dass für die
NATO-Staaten der Terrorismus vermutlich sogar langfristig die
einzige Bedrohung ist. Der Kalte Krieg ist vorbei, die
restlichen Konflikte sind Bürgerkriege in Afrika und Asien
(wer schickt denn seine Soldaten in ein Bürgerkriegsland in
Afrika? Die NATO sicher nicht), der undurchsichtige und
offenbar ja auch unlösbare Nahostkonflikt sowie
Pakistan/Indien.

Naja, ob es dabei von Bedeutung ist, ob es nun Afrika oder Asien?
Wenn Du Dich auf den Websites der einzelnen NATO-Partner mal umsiehst, dann wirst Du sehen, daß da so einige in Bürgerkriegsregionen außerhalb Europas unterwegs sind. Und übrigens auch die Bundeswehr.

Vielleicht wäre es sinnvoller, daß sie uns Kohle für die
Ausbildung unserer Jugend geben. Denn an PISA brauche ich ja
wohl nicht erinnern, als die USA in allen Bereichen
(Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften) vor
Deutschland lagen.

Und trotzdem wussten 51% der amerikanischen Schüler nicht, mit
wem sie im Zweiten Weltkrieg verbündet waren. Und das bei
multiple-choice Fragen mit den Antwortmöglichkeiten Italien,
Japan, Deutschland und Russland.
Muss man auch erst mal schaffen.

Aber das bedeutet nicht, daß wir besser waren. Letztendlich waren wir diejenigen, die stets mit einigen Plätzen Abstand hinter den Amerikanern lagen. Knapp daneben ist auch vorbei.

Und dieser Sozialdarwinismus… da fällt mir eigentlich nix zu
ein. Wie könnt ihr bitte Regeln der Biologie (die ja noch
nicht mal allgemeingültig sind, es gibt schliesslich auch
Symbiosen in der Natur) auf den Menschen anwenden?

Geboren wird ein Mensch nur mit natürlichen Instinkten. Nicht
mit Analysiskenntnissen oder einem Knigge in der Hand. Vom
Tier unterscheiden wir uns nur dadurch, daß wir uns selbst im
Spiegel erkennen, Ursache und Wirkung miteinander verknüpfen
können.
Also durch einen höheren Intellekt situationsbedingt handeln
können. Aber diese „Urinstinkte“ sind von der Natur
vordefiniert. Da kannst Du mit Deinen schönsten Formulierungen
nichts dran ändern. Haue ich Dir eine runter, wirst Du
Genugtuung verlangen. Entweder, indem Du Dich wehrst oder auf
Schmerzensgeld pochst. Verdränge doch mal Deine
Wunschzivilisation für einen Augenblick. Hänge Du mal in einer
Situation fest, in der Du (unbewaffnet) damit konfrontiert
wirst, daß Dir jemand über Tage die Lebensmittel entzieht. Du
must im Freien leben und bist Wind und Wetter ausgesetzt. Dann
sind Dir aber irgendwann Messer und Gabel egal. Dann ist Dir
auch das freundliche Gespräch mit Deinen Peinigern egal, aber
Dein Instikt nach Überleben kommt durch und Du freust Dich,
wenn Du in Deiner Gruppe „gleichbetroffener“ als erster
derjenige bist, der den großen Ast gefunden hat.

Das ist ja auch sicherlich alles richtig, aber wie oft sind
denn Mesnchen bitte in einer solchen Situation, in der ihr
Überlebenstrieb hervorkommt?

Wie oft? Am laufenden Band…in sämtlichen Krisen- und Elendsgebieten auf diesem Planeten. Da gibt´s reichlich Ringen ums Überleben. Jeden Tag. Auch in dieser Minute.

Meine „Wunschzivilisation“ besteht eigentlich nur daraus, dass
die kaum noch durch einen konventionellne Krieg gefährdeten
NATO-Länder ihr Geld in sinnvollere Dinge investieren als in
NOCH überlegenere Waffensysteme.

Eigentlich hält sich die NATO ja auch gar nicht mehr nur für ein Sicherheitsbündnis Europas. Seit Gründung des NATO-Rußland-Rates und erst recht seitdem Rußland jetzt kürzlich in den Entscheidungsprozeß der NATO als gleichwertiger Parter aufgenommen wurde, erstreckt sich die NATO quasi von der Beringstraße bis zur Beringstraße. Damit nimmt sie - gemeinsam mit Rußland - Einfluß auf die Sicherheitsarchitektur der gesamten Nordkugel. Assoziiert sind auch noch die Staaten aus dem Verhältnis „Partnerschaft für den Frieden“, welches fast komplett aus den ehemaligen GUS-Staaten besteht. Da werden dann nicht mehr nur europäische und nordamerikanische Sicherheitslagen betrachtet, sondern die eines halben Planeten. Und das kostet Geld. Und im Falle aller Armeen der NATO und der mit ihr assoziierten Staaten ist es so, daß die Mannstärken zurückgeschraubt wurden. Daß fast nur noch in Spezialpersonal und Hi-Tech investiert wird, um diesen neuen, globalen Sicherheitslagen gerecht werden zu können. Das sieht man schon am Beispiel der Bundeswehr. Ich selbst kenne mich da sehr gut aus. Angeschafft werden neueste U-Boot-Technologien, um im Mittelmehr und im Atlantik operieren zu können. Es kommen nagelneue Fregatten, riesige Einsatzgruppenversorger, die ganze Verbände weit in Übersee unterstützen können. Es werden fliegende Sanitätseinheiten geschaffen (Airbus), es werden große Transportflugzeuge angeschaffte, die ganze Sanitätseinrichtungen oder Gerät binnen 24 Std. nach irgendwo auf der Welt verlegen können. Im Gespräch war ein Hubschrauberträger. Gleichzeitig wird das Personal weggestrichen, aber das verbleibende Personal wird „aufgewertet“.
Die ganze Sicherheitsarchitektur des Planeten verändert sich. Es gibt keine Nur-Europa-Bedrohung mehr. Das stimmt. Aber das Bündnis mit riesigen Staaten, die jeweils einen halben Kontinent abdecken (Rußland, Kanada, USA), zieht auch das „kleine Europa“ mit in die Pflicht. Und es sind ja zudem nicht nur Kampfeinsätze, die Geld kosten. Einsätze, bei denen nicht geschossen wird, kosten auch Geld.

Und zur Vernunft. Ich habe noch nie von einem Tier gehört, daß
die Absicht betreibt, seine ganze Gattung (und darüber hinaus
die gesamte Biosphäre) notfalls im Rahmen einer
Overkill-Aktion mehrmals auslöschen zu können. Der Mensch ist
und bleibt ein Teil der wilden Natur. Daraus ging er hervor,
daß hat unsere Urängste geprägt und - geht´s Back to Basics -
ist dieser natürliche Takt das, was uns am Leben erhalten
könnt. Über den Konkurrenten am Futternapf zu dominieren und
feindlichen Penetranten der eigenen Höhle notfalls die Rübe
runterzuhauen. Nur unsere „Zivilisation“ und Gesetzgebung
bedingt, daß es so nicht kommt. Aber was, wenn Zivilisation
und Gesetzgebung fehlen. Diesen „Sozialdarwinismus“ kannst
auch Du nicht wegphilosophieren.

Darum geht es mir doch auch gar nicht, weswegen ich mich nicht
in letztere Ecke gedrängt sehen will. Du verteidigst mit
Spekulationen den Gedanken daran, dass die ganze Welt übel ist
und der „Mensch dem Menschen Wolf“, aber das hat doch gar nix
mit dem Thema zu tun.

Nein. Spekulation ist das nicht. Es ist das, was ich selbst in Krisengebieten erlebt habe.

Eine ähnlich absurde Theorien wie die,
dass Krieg in der Natur des Menschen liegt und man ihn deswegen
nicht verhindern kann

Der Krieg selbst liegt nicht direkt in unserem Naturell. Der Wille, seine „Habe und seinen Futternapf“ im Extremfall mit der Keule gegen tierische und menschliche Eindringlinge zu verteidigen ist es. Und das ist so, denn zuvor sagtest Du schon, ich hätte damit, wenn es um diese „Urinstinkte“ geht, im Prinzip recht. Aber gerade um über Feinde und „Eindringlinge“ dominieren zu können, fing der Mensch schon früh damit an, sich zu stärkeren Gruppen gleichen Sinnes zusammenzurotten. Später waren es Völker, die gemeinsam gegen Feinde und Eindringlinge vorgingen. Daraus entwickelte sich dann der Begriff „Krieg“. Der Krieg liegt dem Menschen also nicht unmittelbar, aber sehr wohl mittelbar im Blut. Verhindern kann man Kriege. Bei Übereinstimmung beider Seiten oder dem Deutlichmachen, daß für eine bestimmte Seite ein Krieg sinnlos wäre, da ein Angriff einer Selbstvernichtung entspräche. Aber es ist bisher immer so gewesen, daß Kriege durch Verhandlungen lediglich herausgezögert wurden, weil meistens eine Seite nur spielt. Auch im Falle Pakistan/Indien wird es nur oberflächlich die Verhandlung und das Gespräch sein. In Wirklichkeit ist es die Angst vor einem Atomkrieg, die den Krieg verhindern könnte. Im Übrigen halte ich die Einschätzung des Pentagon „es würden bis zu 12 Millionen Menschen sterben“ für etwas sehr „ermutigend“. Ich bitte jeden Beteiligten doch sehr: Islamabad und Neu Delhi liegen in der Range der Raketen. Und mit etwas „Glück“ könnte Pakistan Bombay (ich glaube, es heißt jetzt Mumbay) treffen. Und vom Fall-out gar nicht gesprochen. Meiner Ansicht nach könnte dabei das Doppelte herauskommen. Und genau diese Unsicherheit, diese Unklarheit um die eigenen Überlebenschancen, wird diesen Krieg im schlimmsten Ausmaße verhindern. Diese Waffen werden an den Verhandlungstisch zwischen. Nicht der Verhandlungstisch wird die Waffen zum schweigen zwingen…obwohl man sich dieser Vernunftlösung rühmen wird. Keine Seite wird ihre pure Angst eingestehen.

deswegen nicht verhindern kann, ist z.b.: „Die Neger haben
bewiesen, dass sie Wilde sind und der weissen Rasse
unterlegen, sonst hätten wir sie ja nicht erobern und
versklaven können - und kaum geben wir ihnen die Freiheit,
schon schlagen sie sich die Köpfe ein!“

Was würdest Du jemandem erwidern, der das behauptet? Doch wohl
vermutlich, dass diese Theorie empirisch nicht belegbar ist.

Ich würde ihm gar nichts erwidern. Ich würde vermutlich nicht mehr mit ihm reden.

Woher nimmst Du die Gewissheit, dass der Mensch an sich nichts
anderes im Sinn hat als seinen Mitmenschen Schaden zuzufügen?

Diese Gewissheit habe ich nicht. Aber ich habe die Gewissheit, daß es Menschen gibt, die dann Streß machen, wenn sie in Positionen geraten, die ihnen Befehlsgewalt über Staat und Armee geben. Erst recht suchen diese Leute Streß, wenn sie weder durch einen Wähler oder ein Parlament kontrolliert werden. Und dann suchen sie sich immer jemanden, an dem sie ihre Krieglüsternheit austoben können. Aber sie werden auch immer auf irgendjemanden stoßen, der sich wehrt.

Aber wir schweifen hier total ab, ich hoffe, Dir ist trotzdem
klar geworden, dass es mir hier nicht um utopischen Scheiss
geht sondern darum, dass mit dem Wegfall einer Bedrohung es
einfach widersinnig ist, sich weiterhin teuer gegen die (nicht
merh existente) Bedrohung zu verteidigen.

Es ist eine große Bedrohung weggefallen. Es sind aber viele kleine und mittelgroße Bedrohungen noch vorhanden und hinzugekommen. Die globale Bedrohungs-/Sicherheitsarchitektur hat sich nicht aufgelöst. Sie hat sich nur verändert. Und nur weil mancher sie nicht in ihrer altbekannten Form wiederkennt, heißt das nicht, daß sie eine Metamorphose zur Unbedrohlichkeit vollzogen hat.

Gruß
Bark

Hi

Was mir aufgefallen ist: es waren zu 98% männliche Personen,
die nach Krieg schrien, während sich die Frauen fast ganz
zurückzogen. Es scheint da einen Unterschied zwischen
männlichen und weiblichen Stimmungen zu geben.

Vielleicht sind ja die Frauen in der Hinsicht (-ausnahmsweise- harhar) mal einfach vernünftiger.

Das tue ich nicht. Die atomare Option dürfte wohl ausser bei
einigen kurzsichtigen Militärs niemand ernsthaft in Erwägung
ziehen. Nirgendwo.
Ich wollte Dir damit eigentlich nur verdeutlichen, dass man
nicht unbedingt unglaublich viel Geld ausgeben muss, um sein
Land gegen Aggressoren zu verteidigen.
Viel sinnvoller sind hier doch Kooperation und Bündnisse…

Naja, Lars, es gab in beiden Kriegen eine erhebliche
Materialunterstützung; die Mudjahedin durch die USA und der
Viet-Cong durch die UdSSR, China und die CSSR. Diese Länder
haben erhebliche Ausgaben auf sich genommen.

Das stimmt natürlich. Aber der Schlüssel des Erfolgs war einfach die Partisanentaktik. Aber zugegeben, die kostet den Verteidiger auch unglaublich viel.
Trotzdem - ich mein… die Afghanen hätten ja versuchen können, schon vorab Verbündete zu finden, Pakistan oder so. Obs dann auch zu einem Einmarsch gekommen wäre?

Na klar, um genau die Debatte gehts doch. Warum Geld ausgeben
für Dinge, die man eigentlich nicht braucht? Um Stärke zu
demonstrieren vermutlich.

Ich habe damit nicht meine Vorabzustimmung zu Deiner
Einschätzung gegeben. Ich weiß es halt nur nicht und ich will
mich argumentativ nicht auf ein Gebiet begeben, in dem ich
mich nicht auskenne.

Ok, das ist in Ordnung. Ich hab meine Zahlen auch nur aus der Presse (wie z.b. das mit den neuen Kampfjets) und weiss nicht im einzelnen, wofür das Geld ausgegeben wird.

Im Falle der USA, wie gesagt, da halte ich mich raus, weil ich
es nicht weiß. Im Falle Westeuropas würde ich Dir
einschränkend zustimmen, wenn es um die EU geht. Allerdings
sind in diesem Sinne schon Vorhaben im Gespräch, z. B. die
einzelnen EU-Marinen zu einer Marine zusammenzuschließen, um
Gelder zu sparen. Es gibt hierbei aber noch - durchaus nicht
unüberwindbare - Hürden zu nehmen. Es könnte schon in den
nächsten Jahren konkrete Formen annehmen.

Nach dem Lesen Deiner Visitenkarte wollte ich Dich ohnehin mal auf die Marine ansprechen, denn das ist ja Dein Fachgebiet. Könnte Deutschland sich mit seiner Marine wirklich gegen einen massiven See-Angriff verteidigen? Und was machen „wir“ eigentlich in Somalia? Das Zusammenlegen der europäischen Streitkräfte finde ich aber z.b. echt sinnvoll - denn genau hier könnte man tatäschlich eine Menge Geld sparen. Vorausgesetzt, es werden nicht wieder diese nationalen Süppchen gekocht.

Ich halte Dich nicht fuer einen Träumer, sondern für einen
Idealisten. Das ist nicht böse gemeint. Aber Tatsache ist, das
eine Welt der Waffen und Konflikte vielmehr Teil der Realität
ist, als eine Welt von Frieden.

Ja, aber die Rüstungsspirale hält sich ja von selbst am Leben. Grade Demokratien sollten eigetnlich reif genug sein, irgendwann damit aufzuhören.

Ein anderes Beispiel: Guck Dir Eritrea und Äthiopien an - ist
es naiv zu glauben und zu fordern, dass die Regierung eines
bettelarmen Landes, in dem Leute verhungern, besseres zu tun
haben sollte, als mit dem ebenfalls bettelarmen Nachbarn Krieg
zu führen?

Ja, natürlich. Stimme ich Dir ja auch zu. Aber wie Du siehst,
selbst wo dem Menschen eigentlich alle Möglichkeiten fehlen,
Krieg zu führen, finden sie doch noch Wege und Gründe. Nicht
in Zeiten größter Not können sie sich zurückziehen und
wenigstens solange auf Feindseligkeiten verzichten, bis das
Gröbste überwunden ist.

Es wäre auch hier Sache der Demokratien, an solche Länder keine Waffen mehr zu verkaufen. Krieg führen können sie dann natürlich immer noch (s. Ruanda oder Afghanistan), aber ohne High-Tech-Waffen sieht das doch schon ganz anders aus.

Nein, ich habe Dir nicht im Prinzip zugestimmt. Ich habe in
meinem vorigen Posting angemerkt, daß unsere Armeen auf einen
militärischen Gegner ausgerichtet sind. Einen Gegner also, der
von außen angreift. Aber nicht auf einen zivilen Gegner, der
von innen mit zivilem Gerät zuschlägt. Dies im Vorfeld zu
vereiteln wäre Aufgabe der Polizei- und Nachrichtenbehörden
gewesen. Diese haben versagt, nicht das Pentagon. Es ist nicht
die Aufgabe des Soldaten, in zivilen Vorgängen rumzuspitzeln.
Dafür werden Polizeibehörden und Inlands- wie
Auslandsnachrichtendienste eingesetzt. Die nicht
stattgefundene Abwehr der Anschläge auf die Türme am WTC kann
man daher nicht dem Militär anlasten. Aber ich habe darüber
auch angemerkt, daß sich sowas vermutlich schon sehr bald
ändern wird.

Ich glaub, Du hast mich hier missverstanden. Genau darum ging es mir: Es ist nicht Aufgabe des Militärs, also kann es hier gar nicht aktiv sein - (Trotz Riesenetats und Erfindung neuer, noch besserer Waffen). Daher war der Umkehrschluss für mich klar: Armee und Sicherheitsapparate auf neue Bedrohungen umstellen statt weiterhin Geld für die Rüstung nach einer Doktrin aus dem Kalten Krieg auszugeben.
Es sei denn natürlihc, man hebt die TRennung von Innerer und Äußerer Sicherheit auf und setzt das Militär als Anti-Terror-Polizei ein, aber ob das sinnvoll ist wage ich mal ganz stark zu bezweifeln.

Nein. Die Bedrohungen, mit denen die USA vor den Anschlägen
ihren Rüstungsetat begründeten, sind ja mit den Anschlägen
nicht weggefallen, sondern lediglich zeitweise in den
Hintergrund gerückt. Deshalb wäre es sinnvoller, den
Nachrichtendiensten und Anti-Terrorabteilungen zusätzliche
Geldmittel zu verleihen, die allerdings nicht dem
Verteidigungsetat abgeknappst werden dürfen.
Wie gesagt, den Verteidigungshaushalt der USA werde ich nicht
in Frage stellen, da ich der letzte bin, der weiß, wofür das
Geld verwendet wird.

Ok, spekulieren bringt ja nix. Wer weiss, was die damit wirklich vorhaben. Nur über eins bin ich mir sicher: Wer mehr Geld für Rüstung ausgibt als ganz Europa, der möchte sich nicht nur verteidigen, der möchte auch weltweit intervenieren können, wenns ihm passt.

Naja, ob es dabei von Bedeutung ist, ob es nun Afrika oder
Asien?
Wenn Du Dich auf den Websites der einzelnen NATO-Partner mal
umsiehst, dann wirst Du sehen, daß da so einige in
Bürgerkriegsregionen außerhalb Europas unterwegs sind. Und
übrigens auch die Bundeswehr.

Zum Streitschlichten und Verhindern eines Bürgerkriegs in Mazedonien (das war z.b. eine gute Aktion) braucht die Bundeswehr aber nicht ihre 7000 Panzer, oder?
Man könnte ja zunächst mal die Armeen verschlanken und effizienter machen - das Kostet auch Geld, klar, aber bestimmt weniger als Unterhalt und Versorgung einer auf veraltete Freund/Feind-Schemata ausgerichteten Armee.
Ich hoffe echt, dass die EU hier was zustande bring.

Meine „Wunschzivilisation“ besteht eigentlich nur daraus, dass
die kaum noch durch einen konventionellne Krieg gefährdeten
NATO-Länder ihr Geld in sinnvollere Dinge investieren als in
NOCH überlegenere Waffensysteme.

Eigentlich hält sich die NATO ja auch gar nicht mehr nur für
ein Sicherheitsbündnis Europas. Seit Gründung des
NATO-Rußland-Rates und erst recht seitdem Rußland jetzt
kürzlich in den Entscheidungsprozeß der NATO als
gleichwertiger Parter aufgenommen wurde, erstreckt sich die
NATO quasi von der Beringstraße bis zur Beringstraße. Damit
nimmt sie - gemeinsam mit Rußland - Einfluß auf die
Sicherheitsarchitektur der gesamten Nordkugel. Assoziiert sind
auch noch die Staaten aus dem Verhältnis „Partnerschaft für
den Frieden“, welches fast komplett aus den ehemaligen
GUS-Staaten besteht. Da werden dann nicht mehr nur europäische
und nordamerikanische Sicherheitslagen betrachtet, sondern die
eines halben Planeten. Und das kostet Geld. Und im Falle aller
Armeen der NATO und der mit ihr assoziierten Staaten ist es
so, daß die Mannstärken zurückgeschraubt wurden. Daß fast nur
noch in Spezialpersonal und Hi-Tech investiert wird, um diesen
neuen, globalen Sicherheitslagen gerecht werden zu können. Das
sieht man schon am Beispiel der Bundeswehr. Ich selbst kenne
mich da sehr gut aus. Angeschafft werden neueste
U-Boot-Technologien, um im Mittelmehr und im Atlantik
operieren zu können. Es kommen nagelneue Fregatten, riesige
Einsatzgruppenversorger, die ganze Verbände weit in Übersee
unterstützen können. Es werden fliegende Sanitätseinheiten
geschaffen (Airbus), es werden große Transportflugzeuge
angeschaffte, die ganze Sanitätseinrichtungen oder Gerät
binnen 24 Std. nach irgendwo auf der Welt verlegen können. Im
Gespräch war ein Hubschrauberträger. Gleichzeitig wird das
Personal weggestrichen, aber das verbleibende Personal wird
„aufgewertet“.

Warum aber hält man immer noch an der Wehrpflicht und dem Überangebot an Bodentruppen fest? Die braucht man doch nicht mehr.

Die ganze Sicherheitsarchitektur des Planeten verändert sich.
Es gibt keine Nur-Europa-Bedrohung mehr. Das stimmt. Aber das
Bündnis mit riesigen Staaten, die jeweils einen halben
Kontinent abdecken (Rußland, Kanada, USA), zieht auch das
„kleine Europa“ mit in die Pflicht. Und es sind ja zudem nicht
nur Kampfeinsätze, die Geld kosten. Einsätze, bei denen nicht
geschossen wird, kosten auch Geld.

Das kann ich unterschreiben.
Allerdings braucht man für Einsätze, bei denen nicht oder nur im vereinzelten Fall geschossen wird, auch keine zig-Millionen-Bomber.

[…]
Ich hab den Rest mal ausgeklammert, nicht, weil ich ihn uninteressant fand, sondern weil wir da ziemlich vom Thema abkommen. Über diese Fragen hat sich ja schon die Elite der europäischen Philosophie, Anthropologie und Biologie das Hirn zermartet, vielleicht sollten wir das Thema mal im Philo-Brett zur Diskussion stellen.

Es ist eine große Bedrohung weggefallen. Es sind aber viele
kleine und mittelgroße Bedrohungen noch vorhanden und
hinzugekommen. Die globale Bedrohungs-/Sicherheitsarchitektur
hat sich nicht aufgelöst. Sie hat sich nur verändert. Und nur
weil mancher sie nicht in ihrer altbekannten Form wiederkennt,
heißt das nicht, daß sie eine Metamorphose zur
Unbedrohlichkeit vollzogen hat.

Hm, völllig unbedrohlich ist die Welt natürlich nicht geworden, aber man könnten mE leicht einiges tun, um das Bedrohungspotential noch weiter zu reduzieren. Handel und gepflegte Beziehungen zu Russland sind da schonmal sehr gut, auch der Wiederaufbau Jugoslawiens ist für mich ziemlich wichtig.
Und ich glaube, dem islamischen Terror kann man auch dadurch begegnen, dass man respektvolle Politik muslimischen Staaten gegenüber (dazu gehört auch die Lösung der Palästina-Frage) betreibt und ihm so den Rückhalt und NÄhrboden in der Bevölkerung nimmt.
Wie soll man das erreichen, wenn nciht durhc interkulturelle Kooperation? (tolles Wort, ich weiss)
Für viele Europäer und Amerikaner sind Moslems radikale Verrückte und viele Araber sehen in uns eine (und natürlich vor allem den USA) dominante, dekadente Kultur ohne Werte, die dazu auch noch Israel beschützt.

Diesen Vorurteilen, die der NÄhrboden sind für fundamentalistische Aggressionen von Marokko bis Indonesien kann man nicht durch militärische Stärke begegnen - da hilft nur, durch z.b. Austauschprogramme oder wirtschaftliche Hilfeleistung Vertrauen aufzubauen.

Gruss

Hallo!

Vielleicht sind ja die Frauen in der Hinsicht (-ausnahmsweise-
harhar) mal einfach vernünftiger.

-)

Naja, Lars, es gab in beiden Kriegen eine erhebliche
Materialunterstützung; die Mudjahedin durch die USA und der
Viet-Cong durch die UdSSR, China und die CSSR. Diese Länder
haben erhebliche Ausgaben auf sich genommen.

Das stimmt natürlich. Aber der Schlüssel des Erfolgs war
einfach die Partisanentaktik.

Ja, es war wohl die Partisanentaktik. Das kann man sagen. In Vietnam war es nur teilweise so, aber es spielte wesentlich mit rein. Aber das hatte ich bereits mit meinem vorigen Anmerkung abgedeckt: in letzter Instanz wäre die UdSSR und die USA in der Lage gewesen, diese Länder nuklear abzuschleifen und nach dem Fall-Out bleiben nur sehr wenige, sehr geschwächte Partisanen übrig. Damit wäre im Endeffekt die größere Keule noch immer auf der Seite der UdSSR und der USA gewesen.

Trotzdem - ich mein… die Afghanen hätten ja versuchen können,
schon vorab Verbündete zu finden, Pakistan oder so. Obs dann
auch zu einem Einmarsch gekommen wäre?

Ja, sicherlich. Denn es hätte die UdSSR nur sehr wenig interessiert. Es wäre sogar günstiger gewesen, da die UdSSR in erster Linie einen Durchbruch zum Arabischen Meer / Indischen Ozean suchte. Denn damit hätte die UdSSR a) einen leichteren Zutritt zum Atlantik, b) Zutritt zum Persischen Golf und dessen Ölfeldern, c) die Möglichkeit, den Erdölexport der Golfstaaten direkt im/am Golf abschneiden zu können. Afghanistan war da nur der erste Schritt, dem vermutlich eher der Einmarsch nach Pakistan als in den Iran gefolgt wäre.

Nach dem Lesen Deiner Visitenkarte wollte ich Dich ohnehin mal
auf die Marine ansprechen, denn das ist ja Dein Fachgebiet.
Könnte Deutschland sich mit seiner Marine wirklich gegen einen
massiven See-Angriff verteidigen? Und was machen „wir“
eigentlich in Somalia? Das Zusammenlegen der europäischen
Streitkräfte finde ich aber z.b. echt sinnvoll - denn genau
hier könnte man tatäschlich eine Menge Geld sparen.
Vorausgesetzt, es werden nicht wieder diese nationalen
Süppchen gekocht.

Ich setze jetzt einmal an, Deutschland würde massiv von einer Supermacht zur See angegriffen. Bis auf die Unterseekräfte glaube ich, daß unsere „Überwassereinheiten“ innerhalb von 4-5 Stunden vernichtet wären. Aber sei beruhigt, bei jeder anderen Marine einer Großmacht, die massiv von einer Supermacht zur See angegriffen würde, wäre es anders. Vielleicht könnten Frankreich und Großbritannien etwas länger bestehen, aber vergessen wir nicht, daß Deutschland dafür auch eine Landmacht ist, keine Seemacht. Unser Heer ist allen anderen europäischen NATO-Armeen konventionell überlegen. Deutschland ist nur ein Teil der Sicherheitsstruktur der NATO. Die einzelnen NATO-Streitkräfte (die USA ausgenommen) könnten den Kampf gegen eine Supermacht nur gemeinsam erfolgreich abwehren.

Ja, aber die Rüstungsspirale hält sich ja von selbst am Leben.
Grade Demokratien sollten eigetnlich reif genug sein,
irgendwann damit aufzuhören.

Tja, schön wär´s ja.

Es wäre auch hier Sache der Demokratien, an solche Länder
keine Waffen mehr zu verkaufen. Krieg führen können sie dann
natürlich immer noch (s. Ruanda oder Afghanistan), aber ohne
High-Tech-Waffen sieht das doch schon ganz anders aus.

Das ist ja das Problem. Brot taucht nicht aus dem Nichts aus. Waffen schon. Seltsam.

Ich glaub, Du hast mich hier missverstanden. Genau darum ging
es mir: Es ist nicht Aufgabe des Militärs, also kann es hier
gar nicht aktiv sein - (Trotz Riesenetats und Erfindung neuer,
noch besserer Waffen). Daher war der Umkehrschluss für mich
klar: Armee und Sicherheitsapparate auf neue Bedrohungen
umstellen statt weiterhin Geld für die Rüstung nach einer
Doktrin aus dem Kalten Krieg auszugeben.

Ja…nein. Der „Bedrohungsbilateralismus“ der Kalten Krieges ist weggefallen, aber aus ihm ging ein „Bedrohungsmultilateralismus“ hervor. Europa war auf einen Kriegsschauplatz „Europa“ so fixiert, daß andere Konfliktherde immer eine untergeordnete Rolle spielten. Jetzt aber treten diese anderen Gefahrenherde in den Vordergrung und der Zustrom auch mittelasiatischer Staaten in den NATO-Assoziationsvetrag über „Zusammenarbeit für den Frieden“ macht doch sehr anschaulich, daß globale Bedrohung kein Thema mehr ist, daß sich nur auf Europa beziehen läßt.

Es sei denn natürlihc, man hebt die TRennung von Innerer und
Äußerer Sicherheit auf und setzt das Militär als
Anti-Terror-Polizei ein, aber ob das sinnvoll ist wage ich mal
ganz stark zu bezweifeln.

Ja, das geht natürlich nicht. Das ist, wie Du schon sagst, wenig sinnvoll. Damit kämen wir wieder in die Richtung eines militärischen Einflusses auf das Zivile. Und das darf es nicht geben.

Wer mehr Geld für Rüstung ausgibt als ganz Europa, der möchte
sich nicht nur verteidigen, der möchte auch weltweit
intervenieren können, wenns ihm passt.

Naja, ob es dabei von Bedeutung ist, ob es nun Afrika oder
Asien?
Wenn Du Dich auf den Websites der einzelnen NATO-Partner mal
umsiehst, dann wirst Du sehen, daß da so einige in
Bürgerkriegsregionen außerhalb Europas unterwegs sind. Und
übrigens auch die Bundeswehr.

Zum Streitschlichten und Verhindern eines Bürgerkriegs in
Mazedonien (das war z.b. eine gute Aktion) braucht die
Bundeswehr aber nicht ihre 7000 Panzer, oder?

Wieviele Einsätze sind es momentan weltweit? Ich glaube (weiß es nicht ganz genau) ca. 18. Und das nur im Falle der Bundeswehr. Und es sind Einisätze dabei, die weitaus gefährlicher sind, als Amber Fox. Und im Falle der ca. 7.000 Panzer handelt es sich bei nur ca. der Hälfte um Kampf- und Schützenpanzer. 50% Prozent sind keine Kampfpanzer.

Man könnte ja zunächst mal die Armeen verschlanken und
effizienter machen - das Kostet auch Geld, klar, aber bestimmt
weniger als Unterhalt und Versorgung einer auf veraltete
Freund/Feind-Schemata ausgerichteten Armee.

Dazu habe ich ja schon im vorigen Posting beschrieben, daß sich die Bundeswehr in diesem Sinne gerade strukturiert. Allerdings schon jetzt sehe ich kein Freund/Feind-Schema mehr. Das ist nicht mehr so, wenn ich bedenke, daß Soldaten aus Litauen in deutschen Einheiten ausgebildet werden, daß deutsche Soldaten an russischen Übungen teilnehmen und umgekehrt, daß „Fremdsoldaten“ (auch aus Staaten, die nicht der NATO angehören) in deutschen Einheiten eingesetzt werden, um dort am Dienst teilzunehmen. Dieses Freund/Feindschema gibt es schon lange nicht mehr.

Ich hoffe echt, dass die EU hier was zustande bring.

Das würde sehr helfen. Ich könnte mich schnell damit abfinden, ein europäisches „Sternenbanner“ auf dem Ärmel zu haben. Damit hätte ich kein Problem.

Warum aber hält man immer noch an der Wehrpflicht und dem
Überangebot an Bodentruppen fest? Die braucht man doch nicht
mehr.

An der Wehrpflicht hält man aus Gründen fest, die leider nicht mehr ganz zeitgemäß sind. Richtig nachvollziehen kann ich das auch nicht, aber es ist eine nationale Angelegenheit, die mit der globalen Sicherheitsstruktur eigentlich nichts zutun hat.
Ein Überangebot an Bodentruppen gibt es auch nicht. Schaue Dir mal verschiedene Einheitem an. Manche Einheiten erscheinen Dir verwaist, weil Soldaten im Ausland sind, hier aber niemand so richtig für sie einspringen kann. Dann kommen noch Urlaubszeiten hinzu. Krankheitszeiten, sonsite Dienstabwesenheiten (z. B. BfD). Soldaten, die sich auf zwölf Jahre verpflichtet haben, sind meist die letzten zweieinhalb Jahre gar nicht mehr im Dienst, sondern befinden sich bereits in der zivilberuflichen Weiterbildung oder im Studium. Da bleibt kaum was übrig. Aber noch mehr Soldaten kann sich auch keiner leisten. Und ich meine, ein Heer, von rund 280.000 Soldaten ist im vergleich zu einer Bevölkerung von 80.000.000 kein Übermaß, wenn man sich in einem Bündnis mit einer Gesamtbevölkerung von über einer halben Milliarde Menschen befindet.

Es ist eine große Bedrohung weggefallen. Es sind aber viele
kleine und mittelgroße Bedrohungen noch vorhanden und
hinzugekommen. Die globale Bedrohungs-/Sicherheitsarchitektur
hat sich nicht aufgelöst. Sie hat sich nur verändert. Und nur
weil mancher sie nicht in ihrer altbekannten Form wiederkennt,
heißt das nicht, daß sie eine Metamorphose zur
Unbedrohlichkeit vollzogen hat.

Hm, völllig unbedrohlich ist die Welt natürlich nicht
geworden, aber man könnten mE leicht einiges tun, um das
Bedrohungspotential noch weiter zu reduzieren. Handel und
gepflegte Beziehungen zu Russland sind da schonmal sehr gut,
auch der Wiederaufbau Jugoslawiens ist für mich ziemlich
wichtig.

Wenn alle mitspielen, ist das ein Lösungsansatz.

Und ich glaube, dem islamischen Terror kann man auch dadurch
begegnen, dass man respektvolle Politik muslimischen Staaten
gegenüber (dazu gehört auch die Lösung der Palästina-Frage)
betreibt und ihm so den Rückhalt und NÄhrboden in der
Bevölkerung nimmt.

Auch die USA bestehen nunmehr mit Nachdruck auf die Gründung eines Palästinänserstaates. Aber andereseits kann man den islamischen Staaten keine Bevorzugung einräumen, nur eben weil sie islamisch sind. Und mit den meisten islamischen Staaten besteht ohnehin ein sehr harmonischen Verhältnis. Ausnahmen sind im Wesentlichen und fast ausschließlich der Irak, der Iran und Libyen. Es gibt keine anderen Staaten im Islam, mit dem die westliche Welt große Probleme hat. Aber diese drei Staaten unterscheiden sich auch von allen anderen islamischen Staaten in wesentlichen Merkmalen.

Wie soll man das erreichen, wenn nciht durhc interkulturelle
Kooperation? (tolles Wort, ich weiss)
Für viele Europäer und Amerikaner sind Moslems radikale
Verrückte und viele Araber sehen in uns eine (und natürlich
vor allem den USA) dominante, dekadente Kultur ohne Werte, die
dazu auch noch Israel beschützt.

Stimmt. Man muß hier auf allen Seiten Aufklärung walten lassen.

Diesen Vorurteilen, die der NÄhrboden sind für
fundamentalistische Aggressionen von Marokko bis Indonesien
kann man nicht durch militärische Stärke begegnen - da hilft
nur, durch z.b. Austauschprogramme oder wirtschaftliche
Hilfeleistung Vertrauen aufzubauen.

Das ist meiner Meinung nach nicht ganz richtig. Diese fundamentalistischen Aggressionen von Marokko bis Indonesien werden ja nicht von der Mehrheit der Bevölkerungen ausgeübt. Dort treffen sich in den einzelnen Staate 30.000 Extreme auf der Straße und verbrennen ein paar Flaggen. Mehr Demonstranten waren as ja selbst in Pakistan nicht. Und wie ja bekannt geworden ist, waren die Demonstrationsteilnehmer immer sie selben Typen. Jeden Tag. So ist es auch hier und überall. Aber dumme Vorurteile gibt es überall. Ob diese nun politisch oder religiös motiviert sind.

Gruss

Noch ein Zusatz
Hallo Lars,

Du wolltest ja auch noch wissen, was unsere Marine in Somalia macht. Sie sind nicht in Somalia, sondern in Mombasa, Kenia, einem Nachbarland.
Die Einheit, die sich dort befindet, ist zufällig eine, in der ich selbst ein Jahr stationiert war, nämlich das sich hier in der Nähe befindliche Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ aus Nordholz bei Cuxhaven.

Seegehende Einheiten befinden sich vor den Hoheitsgewässern Somalias am „Horn von Afrika“, um verdächtigen Schiffsverkehr zu überwachen und terroristische Nachschubwege abzuschneiden.

Leider wurde in diesem Zusammenhang kürzlich die Fregatte „Emden“ beschossen, als sie nachts zwei verdächtige Frachter beobachtete, die auf Hochsee direkt nebeneinander lagen. Als die Beobachtung bemerkt wurde, wurde die „Emden“ durch diese zivilen Frachter unter Beschuß genommen. Als die Fregatte „Emden“ daraufhin einen Warnschuß aus ihrer Bordkanone abfeuerte und sich als deutsches Kriegsschiff zu erkennen gab, nahmen beide Frachter schnelle Fahrt in somalische Hoheitsgewässer auf, in die die Fregatte nicht folgen durfte. Die „Emden“ drehte daraufhin ab.

Teile des MFG3 „GZ“ aus Nordholz übernehmen im Rahmen der Operation „Enduring Freedom“ die luftgestützte Seeraumüberwachung unter der Bezeichnung „German Naval Air Group Mombasa“.

Genauere Infos findest Du unter http://www.mfg3.de
unter dem Bildlink „Enduring Freedom“.

Gruß
Bark

Hi

An und für sich klingt das ja recht sinnvoll - Teile der Al-Qaida werden ja in Somalia vermutet, aber was ist denn das für ein Auftrag, in dem man Verdächtige nicht verfolgen darf, die einen dazu noch beschiessen? Das ist ja nichts halbes und nichts ganzes. Aber darüber habt ihr euch wahrscheinlich auch schon aufgeregt - die Aufträge werden ja von der Politik bestimmt, nicht von der BW.

Gruss

Hi

Ja, es war wohl die Partisanentaktik. Das kann man sagen. In
Vietnam war es nur teilweise so, aber es spielte wesentlich
mit rein. Aber das hatte ich bereits mit meinem vorigen
Anmerkung abgedeckt: in letzter Instanz wäre die UdSSR und die
USA in der Lage gewesen, diese Länder nuklear abzuschleifen
und nach dem Fall-Out bleiben nur sehr wenige, sehr
geschwächte Partisanen übrig. Damit wäre im Endeffekt die
größere Keule noch immer auf der Seite der UdSSR und der USA
gewesen.

Ok, so kann man das sehen. Ist halt nur eine verdammt grosse Keule.

Trotzdem - ich mein… die Afghanen hätten ja versuchen können,
schon vorab Verbündete zu finden, Pakistan oder so. Obs dann
auch zu einem Einmarsch gekommen wäre?

Ja, sicherlich. Denn es hätte die UdSSR nur sehr wenig
interessiert. Es wäre sogar günstiger gewesen, da die UdSSR in
erster Linie einen Durchbruch zum Arabischen Meer / Indischen
Ozean suchte. Denn damit hätte die UdSSR a) einen leichteren
Zutritt zum Atlantik, b) Zutritt zum Persischen Golf und
dessen Ölfeldern, c) die Möglichkeit, den Erdölexport der
Golfstaaten direkt im/am Golf abschneiden zu können.
Afghanistan war da nur der erste Schritt, dem vermutlich eher
der Einmarsch nach Pakistan als in den Iran gefolgt wäre.

Gibt es dazu irgendwelche Quellen? Ich hab mich nämlich immer schon gefragt, was die Russen wirklich in Afghanistan wollten.

Ich setze jetzt einmal an, Deutschland würde massiv von einer
Supermacht zur See angegriffen. Bis auf die Unterseekräfte
glaube ich, daß unsere „Überwassereinheiten“ innerhalb von 4-5
Stunden vernichtet wären. Aber sei beruhigt, bei jeder anderen
Marine einer Großmacht, die massiv von einer Supermacht zur
See angegriffen würde, wäre es anders. Vielleicht könnten
Frankreich und Großbritannien etwas länger bestehen, aber
vergessen wir nicht, daß Deutschland dafür auch eine Landmacht
ist, keine Seemacht. Unser Heer ist allen anderen europäischen
NATO-Armeen konventionell überlegen. Deutschland ist nur ein
Teil der Sicherheitsstruktur der NATO. Die einzelnen
NATO-Streitkräfte (die USA ausgenommen) könnten den Kampf
gegen eine Supermacht nur gemeinsam erfolgreich abwehren.

Sollte man dann nicht komplett auf eine Überwasserflotte verzichten? Ist vielleicht überspitzt, aber wenn unsere Flotte ja im Ernstfall doch nicht wirklich konkurrenzfähig ist, wozu sie teuer unterhalten? Die U-Boote sollen ja sehr gut sein (sonst würden wir die ja nicht exportieren können), aber wenn die einzige Aufgabe der restlichen Flotte sein kann, Schmuggler vorm Horn von Afrika zu verfolgen, ist das doch ein ziemlich teurer Spass?

Es wäre auch hier Sache der Demokratien, an solche Länder
keine Waffen mehr zu verkaufen. Krieg führen können sie dann
natürlich immer noch (s. Ruanda oder Afghanistan), aber ohne
High-Tech-Waffen sieht das doch schon ganz anders aus.

Das ist ja das Problem. Brot taucht nicht aus dem Nichts aus.
Waffen schon. Seltsam.

Als ich damals die Bilder gesehen habe, musste ich mich echt sehr wundern. Die haben sich mit nagelneuen Kampfhubschraubern und Haubitzen beschossen.

Ja…nein. Der „Bedrohungsbilateralismus“ der Kalten Krieges
ist weggefallen, aber aus ihm ging ein
„Bedrohungsmultilateralismus“ hervor. Europa war auf einen
Kriegsschauplatz „Europa“ so fixiert, daß andere Konfliktherde
immer eine untergeordnete Rolle spielten. Jetzt aber treten
diese anderen Gefahrenherde in den Vordergrung und der Zustrom
auch mittelasiatischer Staaten in den NATO-Assoziationsvetrag
über „Zusammenarbeit für den Frieden“ macht doch sehr
anschaulich, daß globale Bedrohung kein Thema mehr ist, daß
sich nur auf Europa beziehen läßt.

Aber kann und sollte es denn Aufgabe Europas und der USA sein, in jedem Bürgerkrieg oder Konflikt auf der ganzen Welt einzugreifen?

Zum Streitschlichten und Verhindern eines Bürgerkriegs in
Mazedonien (das war z.b. eine gute Aktion) braucht die
Bundeswehr aber nicht ihre 7000 Panzer, oder?

Wieviele Einsätze sind es momentan weltweit? Ich glaube (weiß
es nicht ganz genau) ca. 18. Und das nur im Falle der
Bundeswehr. Und es sind Einisätze dabei, die weitaus
gefährlicher sind, als Amber Fox. Und im Falle der ca. 7.000
Panzer handelt es sich bei nur ca. der Hälfte um Kampf- und
Schützenpanzer. 50% Prozent sind keine Kampfpanzer.

Naja, aber wie Du schon sagst: Der Kriegsschauplatz Europa ist ja eigentlich nicht mehr so aktuell und die Option einen massiven konventionellen Bodenangriff des Warschauer Pakts in Deutschland stoppen zu müssen, ist ja eigentlich nicht mehr gegeben. Und auch wenn die Hälfte keine Kampfpanzer sind sondern Truppentransporter, Minenräumer oder was auch immer - soviele Friedenserhaltende Einsätze kann die BW doch gar nicht übernehmen, als die alle nötig wären. Wäre es da nicht besser, eine grosse Zahl der Panzer auszuschlachten und dann zu verschrotten und mit dem gesparten Geld irgendwas anderes zu unterhalten/anzuschaffen?

Dazu habe ich ja schon im vorigen Posting beschrieben, daß
sich die Bundeswehr in diesem Sinne gerade strukturiert.
Allerdings schon jetzt sehe ich kein Freund/Feind-Schema mehr.
Das ist nicht mehr so, wenn ich bedenke, daß Soldaten aus
Litauen in deutschen Einheiten ausgebildet werden, daß
deutsche Soldaten an russischen Übungen teilnehmen und
umgekehrt, daß „Fremdsoldaten“ (auch aus Staaten, die nicht
der NATO angehören) in deutschen Einheiten eingesetzt werden,
um dort am Dienst teilzunehmen. Dieses Freund/Feindschema gibt
es schon lange nicht mehr.

Die Reformen scheinen aber recht zaghaft und langsam vor sich zu gehen. Ist das die Angst vor politischen Diskussionen (wie im Falle „Militairbus“) oder das Problem, dass z.b. das entsprechend ausgebildete Personal fehlt?

Ich hoffe echt, dass die EU hier was zustande bring.

Das würde sehr helfen. Ich könnte mich schnell damit abfinden,
ein europäisches „Sternenbanner“ auf dem Ärmel zu haben. Damit
hätte ich kein Problem.

Fänd ich sehr sinnvoll, wie gesagt. Ich hoffe, Du bist da nicht der einzige bei der BW der so denkt.

An der Wehrpflicht hält man aus Gründen fest, die leider nicht
mehr ganz zeitgemäß sind. Richtig nachvollziehen kann ich das
auch nicht, aber es ist eine nationale Angelegenheit, die mit
der globalen Sicherheitsstruktur eigentlich nichts zutun hat.
Ein Überangebot an Bodentruppen gibt es auch nicht. Schaue Dir
mal verschiedene Einheitem an. Manche Einheiten erscheinen Dir
verwaist, weil Soldaten im Ausland sind, hier aber niemand so
richtig für sie einspringen kann. Dann kommen noch
Urlaubszeiten hinzu. Krankheitszeiten, sonsite
Dienstabwesenheiten (z. B. BfD). Soldaten, die sich auf zwölf
Jahre verpflichtet haben, sind meist die letzten zweieinhalb
Jahre gar nicht mehr im Dienst, sondern befinden sich bereits
in der zivilberuflichen Weiterbildung oder im Studium. Da
bleibt kaum was übrig. Aber noch mehr Soldaten kann sich auch
keiner leisten. Und ich meine, ein Heer, von rund 280.000
Soldaten ist im vergleich zu einer Bevölkerung von 80.000.000
kein Übermaß, wenn man sich in einem Bündnis mit einer
Gesamtbevölkerung von über einer halben Milliarde Menschen
befindet.

Ok, damit hast Du eigentlich auch schon auf meine neuen Fragen zum Teil geantwortet. (Ich sollte genauer lesen bevor ich ins Antowrtfeld gehe)

Auch die USA bestehen nunmehr mit Nachdruck auf die Gründung
eines Palästinänserstaates. Aber andereseits kann man den
islamischen Staaten keine Bevorzugung einräumen, nur eben weil
sie islamisch sind. Und mit den meisten islamischen Staaten
besteht ohnehin ein sehr harmonischen Verhältnis. Ausnahmen
sind im Wesentlichen und fast ausschließlich der Irak, der
Iran und Libyen. Es gibt keine anderen Staaten im Islam, mit
dem die westliche Welt große Probleme hat. Aber diese drei
Staaten unterscheiden sich auch von allen anderen islamischen
Staaten in wesentlichen Merkmalen.

Auf der zwischenstaatlichen Ebene ist das bestimmt richtig, aber Ressentisments in der Bevölkerung sind eben auch eine Gefahr.

Diesen Vorurteilen, die der NÄhrboden sind für
fundamentalistische Aggressionen von Marokko bis Indonesien
kann man nicht durch militärische Stärke begegnen - da hilft
nur, durch z.b. Austauschprogramme oder wirtschaftliche
Hilfeleistung Vertrauen aufzubauen.

Das ist meiner Meinung nach nicht ganz richtig. Diese
fundamentalistischen Aggressionen von Marokko bis Indonesien
werden ja nicht von der Mehrheit der Bevölkerungen ausgeübt.
Dort treffen sich in den einzelnen Staate 30.000 Extreme auf
der Straße und verbrennen ein paar Flaggen. Mehr Demonstranten
waren as ja selbst in Pakistan nicht. Und wie ja bekannt
geworden ist, waren die Demonstrationsteilnehmer immer sie
selben Typen. Jeden Tag. So ist es auch hier und überall. Aber
dumme Vorurteile gibt es überall. Ob diese nun politisch oder
religiös motiviert sind.

Ich fürchte, dass die extremen Bewegungen unterschätzt werden. Aber ich hoffe natürlich, dass Du da Recht hast.

Gruss

Hallo Lars,

Ok, so kann man das sehen. Ist halt nur eine verdammt grosse
Keule.

Ja, wohl eine unangebracht große Keule. Aber wie Du im Prinzip schon sagtest…sein Ziel hätte man damit irgendwie verfehlt.

Gibt es dazu irgendwelche Quellen? Ich hab mich nämlich immer
schon gefragt, was die Russen wirklich in Afghanistan wollten.

Naja, es gab eine Anzahl von Gründen, die sich lediglich auf regionale Gründe beziehen…z. B. die Stabilisierung der Gegend, da der Einmarsch in zeitlicher Nähe zur islamischen Revolution im Iran lag, der ja an der Südgrenze der mehrzählig islamisch geprägten Sowjetrepubliken lag. Dann kam dazu, daß die zuvor sozialistische Regierung Afghanistans auf Abstand zu Moskau ging und die UdSSR daraufhin mit einer „Hilftruppe“ zur Abwahr der Mudjaheding invasionierte. Die Sowjetunion hatte sicherlich an einem Verbündeten in Kabul ein vitales Interesse, aber zur Zeit des Krieges gab es eigentlich auch schon gar keinen Verbündeten mehr in Kabul und 78/79 hat die Sowjetunion ca. 10.000 afghanische Offiziere hinrichten lassen. Das ist alles ziemlich Merkwürdig, wenn man von einer Hilftruppe reden möchte.
Ja, gibt es. Quellen im Internet habe ich jetzt nicht zur Hand, aber wenn es Dich tatsächlich interessiert, dann könntest Du Dich mal an http://www.bpb.de wenden. Das ist die Bundeszentrale für politische Bildung. Die geben, soweit ich weiß, auch kleine Infobrochüren zu verschiedenen Themen heraus. Jedenfalls mußte ich während meiner Ausbildung eines dieser Hefte zum Thema „Afghanistan“ durcharbeiten. Wurde aber damals dienstlich geliefert, deshalb habe ich es schon lange nicht mehr. Aber da stands drin. Aber ich habe es auch schon auf verschiedenen Websites zu diesem Thema gelesen. Mußt Du halt etwas suchen.

Sollte man dann nicht komplett auf eine Überwasserflotte
verzichten? Ist vielleicht überspitzt, aber wenn unsere Flotte
ja im Ernstfall doch nicht wirklich konkurrenzfähig ist, wozu
sie teuer unterhalten? Die U-Boote sollen ja sehr gut sein
(sonst würden wir die ja nicht exportieren können), aber wenn
die einzige Aufgabe der restlichen Flotte sein kann,
Schmuggler vorm Horn von Afrika zu verfolgen, ist das doch ein
ziemlich teurer Spass?

Das ist ja nur ein kleiner Teilbereich des Aufgabenspektrums. Und alle Partnerstaaten sind momentan überseeisch sehr beschäftigt. Die würde uns wohl was erzählen, wenn wir jetzt anmerken lassen würde, daß wir unseren Flottenanteil wegfallen lassen.

Das ist ja das Problem. Brot taucht nicht aus dem Nichts aus.
Waffen schon. Seltsam.

Als ich damals die Bilder gesehen habe, musste ich mich echt
sehr wundern. Die haben sich mit nagelneuen Kampfhubschraubern
und Haubitzen beschossen.

Ist doch meistens dasselbe. Dort wo die Menschen richtig arm sind, sitzen die Regierenden sicher auf der Kohle und leisten sich die teuersten Waffen.

Aber kann und sollte es denn Aufgabe Europas und der USA sein,
in jedem Bürgerkrieg oder Konflikt auf der ganzen Welt
einzugreifen?

Das kann ich Dir nicht sagen. Da gehen die Meinungen ja sehr auseinander. Man greift ja auch nicht überall ein. Es gibt zur Zeit ca. 200 Kriegsschauplätze auf der Welt. Von der NATO „bedient“ werden momentan ca. 20.

Zum Streitschlichten und Verhindern eines Bürgerkriegs in
Mazedonien (das war z.b. eine gute Aktion) braucht die
Bundeswehr aber nicht ihre 7000 Panzer, oder?

Wieviele Einsätze sind es momentan weltweit? Ich glaube (weiß
es nicht ganz genau) ca. 18. Und das nur im Falle der
Bundeswehr. Und es sind Einisätze dabei, die weitaus
gefährlicher sind, als Amber Fox. Und im Falle der ca. 7.000
Panzer handelt es sich bei nur ca. der Hälfte um Kampf- und
Schützenpanzer. 50% Prozent sind keine Kampfpanzer.

Naja, aber wie Du schon sagst: Der Kriegsschauplatz Europa ist
ja eigentlich nicht mehr so aktuell und die Option einen
massiven konventionellen Bodenangriff des Warschauer Pakts in
Deutschland stoppen zu müssen, ist ja eigentlich nicht mehr
gegeben. Und auch wenn die Hälfte keine Kampfpanzer sind
sondern Truppentransporter, Minenräumer oder was auch immer -
soviele Friedenserhaltende Einsätze kann die BW doch gar nicht
übernehmen, als die alle nötig wären. Wäre es da nicht besser,
eine grosse Zahl der Panzer auszuschlachten und dann zu
verschrotten und mit dem gesparten Geld irgendwas anderes zu
unterhalten/anzuschaffen?

Das Entwerten von Panzern kostet richtig Kohle. Das ist ein enormer Aufwand, weil Kriegswaffen einen bestimmten Vernichtungsprozeß durchlaufen müssen. Es ist mit einem einfachen Ausschlachten nicht getan. Aber es geht ja auch nicht nur um die Auslandseinsätze. Ein bestimmtes Maß an Waffen muß in Deutschland bleiben, was durch das Grundgesetz bestimmt ist.

Dazu habe ich ja schon im vorigen Posting beschrieben, daß
sich die Bundeswehr in diesem Sinne gerade strukturiert.
Allerdings schon jetzt sehe ich kein Freund/Feind-Schema mehr.
Das ist nicht mehr so, wenn ich bedenke, daß Soldaten aus
Litauen in deutschen Einheiten ausgebildet werden, daß
deutsche Soldaten an russischen Übungen teilnehmen und
umgekehrt, daß „Fremdsoldaten“ (auch aus Staaten, die nicht
der NATO angehören) in deutschen Einheiten eingesetzt werden,
um dort am Dienst teilzunehmen. Dieses Freund/Feindschema gibt
es schon lange nicht mehr.

Die Reformen scheinen aber recht zaghaft und langsam vor sich
zu gehen. Ist das die Angst vor politischen Diskussionen (wie
im Falle „Militairbus“) oder das Problem, dass z.b. das
entsprechend ausgebildete Personal fehlt?

Ja…beides. Politisches Kalkül. Jede neue Regierung brachte eine neue Reform mit sich. Die Notwendigkeit von bestimmten An- und Anschaffungen wird im parlamentarischen Haushaltsausschuß totdebattiert, bis irgendeiner dann sagt, man sollte es einfach ganz lassen.
Personal. Qualifiziertes Personal kommt kaum nach, da die Fortbildungs-, Besoldungs- und Beförderungsaussichten schwinden.
Als Beispiel: ein Kamerad von mir, verheiratet, zwei Kinder (er verdiente ca. EUR 1,800 netto) war in Wilhelmshaven eingesetzt und zählte dort zu den Besserverdienern…er wurde nach München versetzt und ist jetzt am Knappsen und am Knausern, weil regionale Unterschiede für Lebenshaltungskosten für Soldempfänger nicht anpassbar sind.
Die Strukturen folgen meiner Meinung nach den Maßgaben eines Verteidigungsministers, der eigentlich überhaupt keine Ahnung hat. Deshalb hat es micht nicht sehr gewundert, als der ehem. Generalinspekteur der Bw, General von Kirchbach, schon nach kurzer Zeit das Handtuch warf.

Ich hoffe echt, dass die EU hier was zustande bring.

Das würde sehr helfen. Ich könnte mich schnell damit abfinden,
ein europäisches „Sternenbanner“ auf dem Ärmel zu haben. Damit
hätte ich kein Problem.

Fänd ich sehr sinnvoll, wie gesagt. Ich hoffe, Du bist da
nicht der einzige bei der BW der so denkt.

Nee…bei Weitem nicht. Die Internationalisierung wird von sehr vielen Soldaten als Interessant empfunden. Auch in anderen Staaten.

An der Wehrpflicht hält man aus Gründen fest, die leider nicht
mehr ganz zeitgemäß sind. Richtig nachvollziehen kann ich das
auch nicht, aber es ist eine nationale Angelegenheit, die mit
der globalen Sicherheitsstruktur eigentlich nichts zutun hat.
Ein Überangebot an Bodentruppen gibt es auch nicht. Schaue Dir
mal verschiedene Einheitem an. Manche Einheiten erscheinen Dir
verwaist, weil Soldaten im Ausland sind, hier aber niemand so
richtig für sie einspringen kann. Dann kommen noch
Urlaubszeiten hinzu. Krankheitszeiten, sonsite
Dienstabwesenheiten (z. B. BfD). Soldaten, die sich auf zwölf
Jahre verpflichtet haben, sind meist die letzten zweieinhalb
Jahre gar nicht mehr im Dienst, sondern befinden sich bereits
in der zivilberuflichen Weiterbildung oder im Studium. Da
bleibt kaum was übrig. Aber noch mehr Soldaten kann sich auch
keiner leisten. Und ich meine, ein Heer, von rund 280.000
Soldaten ist im vergleich zu einer Bevölkerung von 80.000.000
kein Übermaß, wenn man sich in einem Bündnis mit einer
Gesamtbevölkerung von über einer halben Milliarde Menschen
befindet.

Ok, damit hast Du eigentlich auch schon auf meine neuen Fragen
zum Teil geantwortet. (Ich sollte genauer lesen bevor ich ins
Antowrtfeld gehe)

Sorry :wink:)

Auch die USA bestehen nunmehr mit Nachdruck auf die Gründung
eines Palästinänserstaates. Aber andereseits kann man den
islamischen Staaten keine Bevorzugung einräumen, nur eben weil
sie islamisch sind. Und mit den meisten islamischen Staaten
besteht ohnehin ein sehr harmonischen Verhältnis. Ausnahmen
sind im Wesentlichen und fast ausschließlich der Irak, der
Iran und Libyen. Es gibt keine anderen Staaten im Islam, mit
dem die westliche Welt große Probleme hat. Aber diese drei
Staaten unterscheiden sich auch von allen anderen islamischen
Staaten in wesentlichen Merkmalen.

Auf der zwischenstaatlichen Ebene ist das bestimmt richtig,
aber Ressentisments in der Bevölkerung sind eben auch eine
Gefahr.

Das stimmt. Das darf man natürlich nicht vernachlässigen. Da sollte jede Seite ihren Teil zur Aufklärung beitragen.

Diesen Vorurteilen, die der NÄhrboden sind für
fundamentalistische Aggressionen von Marokko bis Indonesien
kann man nicht durch militärische Stärke begegnen - da hilft
nur, durch z.b. Austauschprogramme oder wirtschaftliche
Hilfeleistung Vertrauen aufzubauen.

Das ist meiner Meinung nach nicht ganz richtig. Diese
fundamentalistischen Aggressionen von Marokko bis Indonesien
werden ja nicht von der Mehrheit der Bevölkerungen ausgeübt.
Dort treffen sich in den einzelnen Staate 30.000 Extreme auf
der Straße und verbrennen ein paar Flaggen. Mehr Demonstranten
waren as ja selbst in Pakistan nicht. Und wie ja bekannt
geworden ist, waren die Demonstrationsteilnehmer immer sie
selben Typen. Jeden Tag. So ist es auch hier und überall. Aber
dumme Vorurteile gibt es überall. Ob diese nun politisch oder
religiös motiviert sind.

Ich fürchte, dass die extremen Bewegungen unterschätzt werden.
Aber ich hoffe natürlich, dass Du da Recht hast.

Hoffe ich natürlich auch :wink:)

Gruß
Bark