Hallo!
Rosenkavalier, III. Akt:
Octavian: Geh, es is alls net DRUMI wert.
Was ist das für ein Wort und was bedeutet es? O. tritt hier in der Verkleidung als Mariandl auf, es kann also auch ein Wort aus der Vorstadt sein statt aus Schönbrunn.
Mit Dank und Gruß!
Hannes
Hallo!
Octavian: Geh, es is alls net DRUMI wert.
Was ist das für ein Wort und was bedeutet es?
Drumi = darum! Es ist das alles nicht wert (sich) darum (zu ärgern)!
Octavian versucht, sich der Straßensprache anzupassen und da nicht nur die Wiener, sondern sehr viele Österreicher den Hang zum Anhängen eines Anhangs-is* haben, so hängt er dies auch an, wo es nicht richtig ist.
* ummi, aufi, ausi, obi/owi
Du solltest die Parodie auf die Geierwally anschauen, da wimmelt es von solchen Fehlbildungen!
Grußi Fritzi
Servas, Fritzi…*gggg*
wobei man sagen sollte, dass „drumi“ heutzutage durchaus nicht wirklich üblich ist - das kräftige „drumm“ allerdings schon:smile:)
Drumm an liaben Gruaß ummi, oder außi (beides für das nähere und weitere Aus- und Inland möglich)aus Wien, jenny
Servas, Jennyie! *gggg*
wobei man sagen sollte, dass „drumi“ heutzutage durchaus nicht wirklich üblich ist
Sollte dies aus meiner Antwort nicht erleserlich gewesen sein, so ist es gut, wenn du das noch einmal eigenst erwähnst.
Ich halte es für eine ganz und gar falsche Bildung.
Karl May hat sich in seinem Kolportageschinken „Der Weg zum Glück“ auch mit dem bayrischen Dialekt angelegt. Solche saxonischen Bajuwarismen findet man nicht so schnell wieder wie er sie dem Wurzelsepp, dem Ktikelanton, der Murenleni und anderen in den Mund legte!
Oder der Finkenheiner: »Nein; das ist leidern gar nicht möglich. Ich bin ja krank und kann nicht aufi von meinem Platz. Ich muß die größt Anstrengung machen, wenn ich mal in dera Stuben umhergehen will. Und selbst wann ich gesund wär, so sind wir doch so sehr arm. Ich könnt das Geldl gar nimmer derschwingen, was man braucht, um nach dem München zu fahren.«
Gruß nach Wien
Fritz
Hallo!
Octavian: Geh, es is alls net DRUMI wert.
Was ist das für ein Wort und was bedeutet es?
Drumi = darum! Es ist das alles nicht wert (sich) darum (zu
ärgern)!Octavian versucht, sich der Straßensprache anzupassen und da
nicht nur die Wiener, sondern sehr viele Österreicher den Hang
zum Anhängen eines Anhangs-is* haben, so hängt er dies auch
an, wo es nicht richtig ist.* ummi, aufi, ausi, obi/owi
Hallo Fritz,
ich widersprech dir ja nicht gern, aber da vergleichst du 2 Dinge, die nichts miteinander zu tun haben:
ummi - auf(f)i - aus(s)i- åwi : das angehängte -i signalisiert im Dialekt die Richtung, in der sich jemand/etwas bewegt, nämlich hinüber - hinauf - hinaus - hinab —> weg vom Sprecher.
umma - auf(f)a - aus(s)a - åwa: das angehängte -a bedeutet die Richtung zum Sprecher: herüber - herauf - heraus - herab
Das „drumi“ ist mir total unbekannt (bin ja auch kein Wiener), vielleicht fragt ihr da http://www.ostarrichi.org/ noch nach.
lg
Helene
Servus, Helene:smile:)
umma - auf(f)a - aus(s)a - åwa: das angehängte -a bedeutet die
Richtung zum Sprecher: herüber - herauf - heraus - herab
Im Wienerischen statt des „a’(s)“ auch oft mit einem angehängten „e“, also umme, auffe, ausse, obe - ob a oder e kann von Bezirk zu Bezirk in Wien unterschiedlich sein.
Wie immer einen lieben Gruß ummi und aussi:smile: jenny
Hallo, Helene!
ich widersprech dir ja nicht gern, aber da vergleichst du 2 Dinge, die nichts miteinander zu tun haben:
Ich widerspreche dir ja nicht gern, aber ich vergleiche gar nichts.
Ich habe die Form „drumi“ als fehlerhaft bezeichnet; und die Entstehung des Fehlers auf eine fehlerhafte Parallelbildung mit anderen End-i-Formen, wo das End-i richtig ist, hingewisesen.
ummi - auf(f)i - aus(s)i- åwi; das angehängte -i signalisiert im
Hier ergänze ich: in eurem Dialekt!
Dialekt die Richtung, in der sich jemand/etwas bewegt, nämlich hinüber - hinauf - hinaus - hinab —> weg vom Sprecher. umma - auf(f)a - aus(s)a - åwa: das angehängte -a bedeutet die Richtung zum Sprecher: herüber - herauf - heraus - herab.
Dieses Phänomen ist mir bekannt. Bei uns im Schwabenland wird dieser Unterschied durch das Anfangs-n und das Anfangs-r ausgedrückt.
nauf, naa, nonder, naus, nieber, nei = hinauf, hinab, hinunter, hinaus, hinüber, hinein.
rauf, raa, ronder, raus, rieber, rei = herauf, herab, herunter, heraus, herüber, herein.
Das „drumi“ ist mir total unbekannt (bin ja auch kein Wiener), vielleicht fragt ihr da http://www.ostarrichi.org/ noch nach.
Das wird nicht nötig sein, wenn meine Interpretation stimmt. Oktavian, der sonst Hochdeutsch spricht, dilletiert im Weana Dialekt und macht falsche Fehler. „Drumi“ ist ein Kunstwort Hofmannthals.
Beste Grüße Fritz
Hallo,
Helene!
Octavian: Geh, es is alls net DRUMI wert.
Was ist das für ein Wort und was bedeutet es?Drumi = darum! Es ist das alles nicht wert (sich) darum (zu
ärgern)!
Octavian versucht, sich der Straßensprache anzupassen und da
nicht nur die Wiener, sondern sehr viele Österreicher den Hang
zum Anhängen eines Anhangs-is* haben, so hängt er dies auch
an, wo es nicht richtig ist.
* ummi, aufi, ausi, obi/owiummi - auf(f)i - aus(s)i- åwi : das angehängte -i signalisiert
im Dialekt die Richtung, in der sich jemand/etwas bewegt,
nämlich hinüber - hinauf - hinaus - hinab —> weg vom
Sprecher.
umma - auf(f)a - aus(s)a - åwa: das angehängte -a bedeutet die
Richtung zum Sprecher: herüber - herauf - heraus - herab
Genauso ist es. Wer Bairisch kann, weiß es. Das sind alles Ortsadverbien, und das -i wird nicht einfach so angehängt, sondern ist das Suffix für eine bestimmte Richtungsangabe. Aber sich „um“ oder „über“ etwas ärgern - also „drum“ und „drüber“ -, wer würde das für eine Ortsangabe halten?
Drum überzeugt mich die Erklärung, dass Octavian/Mariandl hier den Vorstadtslang versucht und nicht zsammbringt, überhaupt nicht.
Gruß!
Hannes
Drum überzeugt mich die Erklärung, dass Octavian/Mariandl hier den Vorstadtslang versucht und nicht zsammbringt, überhaupt nicht.
Ich predige häufiger tauben Ohren! Aber das ist nicht mein Verlust!
Wer Ohren hat, der höre!
Fritz