Ausdruck 'Fräulein'

Hallo,

Mich würde interessieren, ob das Töchterchen ebenso entsetzt
wäre, wenn sie eine Urkunde als

MISS FRANKEN

bekommen würde, und stattdessen auf MRS. bestehen würde.

Nun, das wäre aber gänzlich absurd.
Wenn schon sollte sie auf Ms Franken bestehen.
Frau --> ist im Deutschen NEUTRAL.
Mrs --> ist im Englischen aber definitiv als „verheiratet“ besetzt
Miss --> wird im Englischen auch seltener

Gruß
Elke

Miss --> wird im Englischen auch seltener

Nicht bei einer MISS-WAHL. :smile: So war Miss Franken gemeint. War wohl ein schlechter Witz.

Grüße Bellawa.

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Aufregung um nix?
Hallo,
ich verstehe beim besten Willen nicht, woher die Aufregung kommt.
Nur weil ein Wort benutzt wurde, das in Kreisen der hochemanzipierten
Frauenbewegung per Def. ihrer selbst zum Unwort erklärt wurde,
wird da mal eben gleich ein Feinbild gepflegt?

Aber wenigstens kann ich meine Tochter dazu erziehen für Ihre
Rechte und gegen Frauendiskriminierung (und sei es nur verbale) zu kämpfen.

Ja genau, wenn schon Emanzipation, dann richtig.

Da muss Frau also auch schon mal mit etwas Fanatismus und ein wenig
militanten Methoden vorgehen, damit solche alten Ärsche wie der blöde
Trainer merken, woher der Wind weht.
Wäre ja noch schöner, wenn der sein ehrenamtliche Tätigkeit voll
missbraucht um kleine Schulmädchen verbal ins 19Jh. zurückzusetzen.
Vor allem muss man so was dem Kind auch immer genau so vermitteln.

Und da hat mir auch kein Herrlein Lotus
ewas zu sagen, wie ich meine Kinder zu erziehen habe.

Auf keinen Fall? Und vor allem bloß keine Kompromisse machen und
immer voll gegenhalten.
Das führt garantiert zum Lebensglück, wie man ja am aktuellen Beispiel
sehr gut erkennen kann.
Gruß Uwi

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Hi Uwi,

Da muss Frau also auch schon mal mit etwas Fanatismus und ein
wenig
militanten Methoden vorgehen,

Wenn die Frauen nur geflüstert hätten, dann dürfte heute noch der Mann entscheiden, ob Frau arbeiten gehen darf (z.B.).

Gruß,

Anja
emanzipiert aber keine Emanze

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Form oder Inhalt?
Hallo Fräulein Smilla,
(darf ich das noch schreiben? :smile:)

Findest Du auch den Ausspruch „Mein liebes Fräulein“ höflich.
Ich mein jetzt mit entsprechenden Ton.

Da ich das nur im Zusammenhang „Mein liebes Fräulein, räum endlich dein Zimmer auf!“ kenne, eher nein.

Ich schließe mich der Meinung an, dass Fräulein in lezter
Konsequenz sexistisch ist. fräulein implizierte früher
Jungfräulichkeit.

Früher! Wie schon gesagt: Für mich zeigt heutzutage der Begriff „Fräulein“ eher das junge Alter als die Jungfräulichkeit an.

Sprache und ihre
Verwendung sind ein starkes Mittel um Dinge zu verändern oder
eben zu zementieren.

Da stimme ich zu.
Allerdings gilt das auch anders herum: Wenn nur über Begrifflichkeiten (z.B.: Heißt es jetzt „Leser und Leserinnen“ oder „LeserInnen“? Warum ist „Mädchen“ sächlich? Muss wirklich überall erwähnt werden, dass natürlich Angehörige beider Geschlechter gemeint sind?) und weniger über Inhalte gestritten wird, dann kann es m. M. nach sein, dass die reale Emanzipation der Frauen (und der Männer!) dabei auf der Strecke bleibt.

Um auf das Fräulein-Beispiel in der Urkunde zurückzukommen: Eine Kurzumfrage unter den Bekannten, die ich in den letzten Tagen getroffen habe, ergab, dass die meisten im Großen und Ganzen das Wort so verstehen, wie ich in meinem vorherigen Beitrag schrieb: Eine Anredeform, die antiquiert erscheint, sich bei Benutzung aber eher auf das Alter als auf die Jungfräulichkeit bezieht. Den Leuten, die das Wort deswegen ohne bösen Hintergedanken wählen (evtl. auch besagtem Trainer), die Benutzung des Wortes als „sexistisch“ um die Ohren zu hauen, ruft wahrscheinlich eher Reaktionen wie „Jetzt spinnen die Emanzen völlig“ hervor und weniger „Ja, über die gesellschaftliche Bedeutung der Ehe für die Frau sollten wir uns unterhalten“.

Mir ist natürlich klar, dass ich mich aufgrund meines Alters ins gemachte Nest setze, was Frauenrechte angeht, denke aber, dass ich gerade deswegen einen Standpunkt haben kann, der sich an heutigen Gegebenheiten orientiert und weniger daran, was alles schon erreicht wurde und wie das geschafft wurde.

Viele Grüße
Kati

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„Fräulein“ ist absolut nicht herabsetzend. Steht über „Frau“ und „Herr“.

Gruß

Marzeppa

„Fräulein“ ist absolut nicht herabsetzend. Steht über „Frau“
und „Herr“.

Und was - außer deiner nicht maßgeblichen Meinung - unterstützt diese Behauptung?

Auch wenn ich mich gegen den „Aufstand“ gewehrt habe, der hier wegen einer einzelnen Anrede eines einzelnen Mannes gemacht wurde, ist Fräulein dennoch als allgemeine Anrede von weiblichen Personen
diskreditiert.

Gruß
Elke

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Hollo,

Wenn die Frauen nur geflüstert hätten, dann dürfte heute noch
der Mann entscheiden, ob Frau arbeiten gehen darf (z.B.).

aber natürlich sollen Frauen ihre Chancen wahrnehmen und für ihre
Rechte streiten, aber worum geht es denn im Ausgangsposting?
Doch nicht darum ,das die Tochter nicht am Sport teilnehmen darf
oder dass sie keine Anerkennung für ihre Leistungen bekommt!
Eher im Gegenteil. Und was kommt dabei heraus:
Zitat:

 Meine Tochter mag die neue Urkunde gar nicht aufhängen 
(die von vor 2 Jahren hat sie eh weggeschmissen) 
und ich frage mich, ob wir sie dem Trainer vielleicht zurückgeben sollten, 
mit dem Hinweis, dass wir die Annahme verweigern eben wegen dem "Fräulein".

Ich stelle fest, dass offenbar wegen etwas übertriebener Befindlichkeiten
der Mutter dem Kind der Sport vermiest wird oder zumindest sich statt Freude
an der sicher gut gemeinten Anerkennung das Gegenteil einkehrt.

Das hat IMHO nix mehr mit Emanzipation zu tun, da es überhaupt nicht
mehr um Inhalte, sondern nur noch um Form geht.
So was finde ich schon eher sehr merkwürdig und der
Emanzipationsbewegung tut so was wohl eher einen Bärendienst.
Gruß Uwi

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@ Candide
Lieber Candide,

„Fräulein“ ist ohne jede Frage ein patriarchalistischer und
adultozentrischer Scheißdreckausdruck

Warum denn dieser terminologische Furor? :wink:

Entschuldige bitte diese Fehlinterpretation deines Beitrags.
Ohne weitere Analyse
grüsst
Nescio

Hallo,

„Man kann auch ordentlich übertreiben!“ ist der Titel des Eingangspostings weiter oben.
Trifft wohl eher hier zu.

Fräulein ist nichts Anderes als eine unverheiratete Frau.
Was nun an einer unverheirateten Frau diskriminierend sein soll, erschließt sich mir nicht.
Dass es einen synonymen Ausdruck für den unverheirateten Mann nicht gibt, dafür kann ich auch nichts (oder zählen hierzu Burschen, Jungs, Jungker?)

Ich habe dies schon häufig mitbekommen, dass sich Frau heutzutage gegen den Begriff Fräulein wehren. Allein das „warum“ erschließt sich mir nicht.
Auch meine Frau wurde vor der Hochzeit oft als Fräulein angeredet.
Werder ich noch sie fanden dies herabesetzend oder diskriminierend, sondern einfach der gesellschaftlichen Norm entsprechend.

Gruß
Lawrence

Hallo,

und wenn der unverheiratete Herr ein Herrlein wäre, hätte ich auch kein Problem damit.

Gruß
Lawrence

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Hallo,

so, wie, wer auch immer dafür gesorgt hat, dass man zu einem jungen Mädchen nicht mehr Dirne sagen darf.

Gruß
Lawrence

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warum jetzt doch kein Furor?
.

War’s also doch einer? (owT)
:wink:

Hallo,

so, wie, wer auch immer dafür gesorgt hat, dass man zu einem
jungen Mädchen nicht mehr Dirne sagen darf.

Das nennt man dynamische oder auch lebendige Sprache.
Zum Glück ist das mit Sprachen so.

Gruß
Elke

Gruß Tanja

Hallo Tanja,

also so eine bodenlose Unverschämtheit muss man sich als junge Frau heutzutage wirklich nicht gefallen lassen! Der Trainer scheint noch zu Mammunjägerzeiten seine Benimm-Regeln gelernt haben.

Schenk ihm doch ein blutiges Steak.

Nick

nur ein kleiner (owT)

:wink:

wir sollten aufhören, ich hasse die Verbotsschilder an meinen Posts :wink:

Schönen Abend
C.

Mit „die meisten Menschen“ meinte ich nicht mich.

Ich glaube nicht an die Liebe und freue mich, dass ich hier noch Gleichgesinnte finde, die nicht von diesem Hollywood-Konzept überzeugt sind.

Du kannst Dich nennen lassen wie Du willst, ich verbitte es
mir jedoch mich oder meine Tochter so zu nennen, denn für mich
ist es keine Höflichkeit, sondern eine Beleidigung.

Die Intention dahinter ist also völlig egal? Empathie, wie der andere es gemeint haben könnte, völlig unwichtig? Wie soll der Mensch, der euch die Urkunde überreicht hat, wissen, ob eher „du“ vor ihm stehst oder „ich“ (jetzt bildlich gesprochen)?

Ich meine, wenn ich dich hier und jetzt mit „Hör mal zu Fräulein“ ansprechen würde (was ich nicht tu), dann würde ich dir in der Beleidigung zustimmen. Ich weiß, dass es dir nicht gefällt und darum lass ich das auch, es sei denn, ich würde dich kränken wollen. Aber woher weiß der Mann das? Der liest hier nicht mit. Der kann dir nicht in den Kopf schauen.
Ist es wirklich das Wort an sich? Egal, welche Intention damit verbunden wird? Ich möchte wetten, wenn du dem Mann ohne Zusammenhang mit der Urkunde sagen würdest „Ich verbitte mir diese Beleidigung meiner Tochter“ würde der gar nicht wissen, was los ist - weil er es doch eben nicht so gemeint hat.

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Gut, das mag sein, ich sehe das da aus meiner Jahrgangsbrille, da hast du völlig Recht.