Ausgeschnittene Briefmarken

Hi.

Neulich las ich zufällig das Kleingedruckte im Gebührenheftchen der Deutschen Post (Rubrik Briefe). Da stand sinngemäß, dass es verboten sei, schon mal aufgeklebte, nicht entwertete Postwertzeichen (= Briefmarken), auszuschneiden, um sie auf einem Briefumschlag als Briefmarke zu benutzen.

Ich war ziemlich erstaunt.
Warum dieses Verbot??

Das würde ja auch bedeuten, dass wenn ich einen Umschlag mit einer frischen Marke beklebe, dann die Adresse so falsch oder unleserlich schreibe, dass ich einen neuen (zweiten) Umschlag brauche, den alten mitsamt Marke ungenutzt in die Tonne treten soll.

Mit welcher Begründung ist diese geforderte Vorgehensweise rechtens?

☼ Markuss ☼
(der auch in Zukunft ungenutzte Briefmarken
ausschneidet und verwendet – ich bin doch nicht blöd!)

Hi,

Ich war ziemlich erstaunt.
Warum dieses Verbot??

vielleicht will die Post ja ihre Briefmarken verkaufen. Ja, ich meine sogar, neulich gelesen zu haben, daß die Post damit sogar einen großen Teil ihres Umsatzes macht. Eine ausgeschnittene/abgelöste Briefmarke ist logischerweise eine verkaufte Briefmarke weniger und da steht die Post nunmal nicht drauf.

Das würde ja auch bedeuten, dass wenn ich einen Umschlag mit
einer frischen Marke beklebe, dann die Adresse so falsch oder
unleserlich schreibe, dass ich einen neuen (zweiten) Umschlag
brauche, den alten mitsamt Marke ungenutzt in die Tonne treten
soll.

Nein, das bedeutet es nicht nicht. Du kannst die Briefmarke samt Umschlag zur Post tragen und bekommst eine neue.

Mit welcher Begründung ist diese geforderte Vorgehensweise
rechtens?

*würg* Wenn ich für jedes mal, wenn ich diesen Satz hier lesen muß, eine Briefmarke bekäme…

Du kaufst die Briefmarke, um einen Brief damit zu verschicken. Eine Briefmarke, die Du unabgestempelt im Briefkasten findest, ist schon gebraucht worden, auch wenn sie nicht abgestempelt wurde. Eine Wiederverwendung wäre quasi Beförderungserschleichung.

Gruß,
Christian

Hallo Markuss,

Mit welcher Begründung ist diese geforderte Vorgehensweise
rechtens?

Vielleicht weil Du die Briefmarke schon im Moment des Aufklebens entwertest?
Außerdem gilt hier die goldene Regel: Erst alles fertigmachen, dann, als letztes, frankieren.

(der auch in Zukunft ungenutzte Briefmarken
ausschneidet und verwendet – ich bin doch nicht blöd!)

Dann viel Glück dabei, denn wenn so was bemerkt wird, kommt die Post wieder zurück.

Grüße,

Anwar

Hi.

Eine
ausgeschnittene/abgelöste Briefmarke ist logischerweise eine
verkaufte Briefmarke weniger und da steht die Post nunmal
nicht drauf.

Wenn ich eine Briefmarke kaufe, um einen Brief zu verschicken, und diese jungfräuliche Marke auf einen Umschlag klebe, dann aber feststelle, dass der Umschlag untauglich ist (zu klein, zu groß, falsche Anschrift, falsche Marke), und daraufhin einen anderen Umschlag nehme, und die Marke dort positioniere, dann hat die Post nicht weniger oder mehr Marken verkauft, als wenn ich den ursprünglichen Umschlag nehmen würde!

Du kannst die Briefmarke
samt Umschlag zur Post tragen und bekommst eine neue.

Wie oft hat das schonmal jemand gemacht? 0,7 Mal ?
Ist ja wohl 'n Scherz.

Du kaufst die Briefmarke, um einen Brief damit zu
verschicken. Eine Briefmarke, die Du unabgestempelt im
Briefkasten findest, ist schon gebraucht worden, auch wenn sie
nicht abgestempelt wurde. Eine Wiederverwendung wäre quasi
Beförderungserschleichung.

Momentmal: Ich hatte nichts geschrieben von einer erneuten Verwendung!!
Es geht um eine bisher unbenutzte Marke!!

☼ Markuss ☼

Hi.

Vielleicht weil Du die Briefmarke schon im Moment des
Aufklebens entwertest?

Glaub ich kaum. Das Aufkleben kann höchstens eine ‚Verwendung‘ darstellen, aber kein ‚Entwerten‘. Entwertet werden die Marken durch die Stempelung.

Außerdem gilt hier die goldene Regel: Erst alles fertigmachen,
dann, als letztes, frankieren.

Theoretisch. Aber es kann eben anders passieren.

Dann viel Glück dabei, denn wenn so was bemerkt wird, kommt
die Post wieder zurück.

Bisher gab es nie Probleme.
Wer oder was soll auch wann und wie alle 100 Millionen Briefmarken (*nicht wörtlich nehmen!*), die täglich verwendet werden überprüfen, ob sich unter der Briefmarke noch eine dünne Schicht Papier befindet, die von einem anderen Umschlag stammt??
Postal Detectives?

Schließlich hab ich die Marke bezahlt und noch nicht zur Dienstleistung Brieftransport benutzt.

Analog 1:
Ich habe zwei Zugfahrkarten (Hin- und Rückfahrt). Auf der Hinfahrt zeige ich dem Schaffner aus Versehen die Rückfahrkarte. Ehe er diese abstempelt wird dies bemerkt - oh, ein Versehen - und ich reiche ihm die Hinfahrkarte.
Dann ist ja auch nicht die Rückfahrkarte urplötzlich wertlos!

Analog 2:
Ich hole mir etwas an einem Automaten, mit Münzeinwurf.
Ich werfe aus Versehen eine falsche Münze ein, oder der Automat mag meine Münze nicht. Die Münze kommt unten wieder raus.
Dann ist ja die Münze auch nicht plötzlich wertlos!

Grüße
☼ Markuss ☼

1 Like

Hallo nochmal,

Wenn ich eine Briefmarke kaufe, um einen Brief
zu verschicken, und diese jungfräuliche Marke auf einen
Umschlag klebe, dann aber feststelle, dass der Umschlag
untauglich ist (zu klein, zu groß, falsche Anschrift, falsche
Marke), und daraufhin einen anderen Umschlag nehme, und die
Marke dort positioniere, dann hat die Post nicht weniger oder
mehr Marken verkauft, als wenn ich den ursprünglichen Umschlag
nehmen würde!

und wie erkennt der Postdetektiv, daß die Marke noch nicht benutzt sondern nur aufgeklebt worden ist? Richtig: Gar nicht. Aufgeklebt ist aufgeklebt. Und damit nicht tausende unbescholtener Postkunden wegen des Verdachts auf Erschleichung der Beförderung eines Briefes auf Monate in Untersuchungshaft sitzen, wirst Du in Deinem Interesse vor der Verwendung von bereits verklebten Briefmarken geschützt.

Du kannst die Briefmarke
samt Umschlag zur Post tragen und bekommst eine neue.

Wie oft hat das schonmal jemand gemacht? 0,7 Mal ?
Ist ja wohl 'n Scherz.

Das ganze ist ein Scherz, weil es natürlich niemanden gibt, der nach mehrfachgeklebten Briefmarken sucht. Durch diese Geschichte will die Post ein Unrechtsbewußtsein erzeugen, daß also alle Menschen bei dem Anblick einer bereits verklebten Marke vor Grausen das Gesicht verziehen, weil sie sich im Geiste schon vor dem Haftrichter sehen.

Gruß,
Christian

Hallo,
obwohl ich eigentlich von mir behaupten kann, dass ich gesetzestreu
bin, aber bei der Post (zumal die doch privatisiert ist) mach ich in
der Beziehung grundsätzlich eine Ausnahme.
Wenn die Post nicht in der Lage ist, spätestens bei der Zustellung
die Marke zu entwerten (Kugelschreiberstrich genügt bereits), dann
muss sie damit leben, dass ich die Marke mit heissem Wasser ablöse
und nochmals verwende.
Ich betrachte dies als kleinen Rachefeldzug gegen Schliessungen
von Postämtern (den nachfolgenden schlechten Service durch die
Agenturen inbegriffen) und den Abbau von Briefkästen.

Das Schlimme dabei ist - ich hab überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei.

Gruss

Günter Czauderna

Tach Christian,

Wie oft hat das schonmal jemand gemacht? 0,7 Mal ?
Ist ja wohl 'n Scherz.

Das ganze ist ein Scherz, weil es natürlich niemanden gibt,
der nach mehrfachgeklebten Briefmarken sucht.

das ist falsch.
Ich musste einmal einen für mich SEHR wichtigen Brief eines Arztes im Postamt mit einer Benachrichtigungskarte abholen. Der Arzt hatte eine (von dreien) ausgeschnippelte Briefmarke verwendet.
Auf dem Brief stand was von DM 2.- Nachporto.

Der Schalterbeamte sah mich an und murmelte was von „tschuldigung, welcher Idiot hat das denn da drauf geschrieben“ (frei interpretiert) und gab mir den Brief :smile:

Grüße,
J~

off topic
hallo, viel interessanter finde ich ja, dass es menschen gibt, die das
kleingedruckte im gebührenheftchen der deutschen post lesen. kauf dir doch mal
ein buch oder geh spazieren.

grüße,

david

Postverarbeitung in Deutschland
Hi,

Wer oder was soll auch wann und wie alle 100 Millionen
Briefmarken (*nicht wörtlich nehmen!*), die täglich verwendet
werden überprüfen, ob sich unter der Briefmarke noch eine
dünne Schicht Papier befindet, die von einem anderen Umschlag
stammt??
Postal Detectives?

Sowas geht doch heute vollautomatisch :smile:
Oder meinst du die Adressen werden noch von Hand, ähh Auge gelesen?

Allerdings ist die Zustellung heute immer noch menschlich. Eine letzte, aber reale Chance deinen Brief zurückzuhalten.

Tschö,
J~

Hi,

Sowas geht doch heute vollautomatisch :smile:
Oder meinst du die Adressen werden noch von Hand, ähh Auge
gelesen?

Ja, werden sie, zumindest die, bei denen die automatische Erkennung wegen Unleserlichkeit versagt. Da sitzen vorwiegend Frauen, die mit einer irren Geschwindigkeit auch übelstes Gekrakel entziffern und eintippen können. So berichtete zumindest eine Bekannte, die den Job mal gemacht hat.

Gruß,

Malte.

Hi,

Ja, werden sie, zumindest die, bei denen die automatische
Erkennung wegen Unleserlichkeit versagt.

das sind ca. 0,2% der Sendungen :smile:

http://www.industriemagazin.at/logistik/detaillogist…
„Neu entwickelte Videocodieranlagen erlauben bereits elektronische Leseraten von 99,8 Prozent und mehr.“

Auch interessant:
"Ist die Anschrift maschinell nicht lesbar, kommen Videokodiersysteme zum Einsatz. Sie übermitteln ein Abbild der Anschrift auf einem Monitor, wo Bedienkräfte die Zustellinformationen lesen und sie manuell eingeben. Die benötigten Informationen werden online oder offline, vor Ort oder fernab vom Sortierzentrum ermittelt. Ein patentiertes �Interaktives Lesen und Videokodieren� erlaubt auch das Zusammenspiel der Videokodierkraft mit dem automatischen Aufschriftenleser. Ein Barcodeleser für ein- und zweidimensionale Barcodes und ein Advanced Color Recognizer, der die Sendungen im Hinblick auf Farbinformationen in Briefmarken und Freistempeln auswertet, runden das System ab.

Grüße,
J~

*LOL* (oT)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

Wie oft hat das schonmal jemand gemacht? 0,7 Mal ?
Ist ja wohl 'n Scherz.

Das ganze ist ein Scherz, weil es natürlich niemanden gibt,
der nach mehrfachgeklebten Briefmarken sucht.

das ist falsch.
Ich musste einmal einen für mich SEHR wichtigen Brief eines
Arztes im Postamt mit einer Benachrichtigungskarte abholen.
Der Arzt hatte eine (von dreien) ausgeschnippelte Briefmarke
verwendet.
Auf dem Brief stand was von DM 2.- Nachporto.

na gut, sagen wir „niemand, der bei klarem Verstand ist“. :wink: Wobei: Ich würde die eh nicht ausschneiden, sondern in einem Glas warmem Wasser ablösen und dann wieder aufkleben.

Gruß,
Christian

Das würde ja auch bedeuten, dass wenn ich einen Umschlag mit
einer frischen Marke beklebe, dann die Adresse so falsch oder
unleserlich schreibe, dass ich einen neuen (zweiten) Umschlag
brauche, den alten mitsamt Marke ungenutzt in die Tonne treten
soll.

die neuen „selbstklebenden“ Marken der Post kleben so schwach, dass man sie wieder ablösen und auf den neuen Brief kleben kann. :smile:
Jochen

Mit welcher Begründung ist diese geforderte Vorgehensweise
rechtens?

Hi,

frage ich mich auch. Allein aus folgendem Grund: Diese Vorschrift ist für den Kunden nicht einsichtlich. Selbst in den AGB ist diese Vorschrift nicht enthalten - und diese ist wohl Bestandteil des Vertrags. (Mal ganz angesehen, dass wohl deren AGB überhaupt nicht gültig sind, da sie sehr versteckt irgendwo im Raum hängen!).

Die von dir kritisierte Vorschrift ist nur im „Internen Handbuch für Schalterbeamte“ (oder so ähnlich) verzeichnet. Der Kunde hat somit absolut keine Möglichkeit, sich entsprechend konform zu verhalten.

Aus diesen Gründen halte ich diese Vorschrift für nichtig!

Gruß
Falke

Hi.

Neulich las ich zufällig das Kleingedruckte im
Gebührenheftchen der Deutschen Post (Rubrik Briefe). Da stand
sinngemäß, dass es verboten sei, schon mal aufgeklebte, nicht
entwertete Postwertzeichen (= Briefmarken), auszuschneiden, um
sie auf einem Briefumschlag als Briefmarke zu benutzen.

Ich war ziemlich erstaunt.
Warum dieses Verbot??

Hallo Markuss,
wieso bist Du da erstaunt?
Ist die Bezahlte Leistung,die Beförderung des Briefes schon erbracht ?
Für wieviel beförderte Briefe gilt e i n e Briefmarke ?
Wie oft benutzt Du z.B. eine Eintritskarte,wenn diese nicht entwertet wurde ? Der Eintritt kostet pro Person soundso viel,so wie e i n e Zustellung eines Briefes genau den Wert einer Briefmarke kostet.
Was anderes ist einfach vorsätzlicher Betrug.
Stell Dir vor,Du wärst der Betrogene,würde Dir das gefallen ?

Das würde ja auch bedeuten, dass wenn ich einen Umschlag mit
einer frischen Marke beklebe, dann die Adresse so falsch oder
unleserlich schreibe, dass ich einen neuen (zweiten) Umschlag
brauche, den alten mitsamt Marke ungenutzt in die Tonne treten
soll.

Wieso? Hat diese Marke schon ihre Leistung erbracht?
Das Problem hier ist,das die von der Post nicht erkennen können,
ob hier ein Unehrlicher (Betrüger),oder jemand eine noch unbenutzte,
aber schon mal aufgeklebte Marke nutzt.

Mit welcher Begründung ist diese geforderte Vorgehensweise
rechtens?

Siehe oben

☼ Markuss ☼
(der auch in Zukunft ungenutzte Briefmarken
ausschneidet und verwendet – ich bin doch nicht blöd!)

Wer ist blöd,ein Betüger,oder jemand,der sich bemüht ehrlich zu sein
und genutzte Leistungen bezahlt?
Gruss Gerhard

Nur eine Bemerkung am Rande
Ahoi, also ich habe mal gelesen, dass es Leute gibt die, die Briefmarken mit Haarspray einsprühen um den Poststempel einfach abwischbar zu machen.

Valentin (der sich auf morgen freut)

Wer ist blöd,ein Betüger,oder jemand,der sich bemüht ehrlich
zu sein
und genutzte Leistungen bezahlt?
Gruss Gerhard

Ahoi Gerhard, leider kommst du heut zu Tage mit dieser Einstellung nicht mehr weit.

Valentin

Ist ja wohl ein Witz …
Hi,

das ist ja wohl ein Witz, wenn das stimmen sollte, dass das nicht erlaubt sei, nicht entwertete Briefe nicht mal wiederzuverwenden.

Ich hab hier auch drei liegen und die WERDE ich wieder verwenden.

Ich war vor einiger Zeit an der See in Deutschland und wollte Ansichtskarten heim schreiben. Also Ansichtskarten gekauft, Briefmarken waren gleich dabei, draufgepappt und?

… hatte keinen Bock sie zu schreiben!

Also werde ich sie irgendwann ausschneiden und sonstwo draufpappen auf Briefe zzgl. dem Differenzbetrag oder andere Karten.

Wer will mir da bitte Betrug unterstellen?

Und by the way: was ist es meine Schuld, wenn von seiten der Post wer auch immer zu blöd ist, die Marken abzustempeln?
Das „Vergehen“ liegt dann eindeutig auf deren Seite und nicht auf des Kunden Seite.

Sie schlampen und unsereins soll sich abzocken lassen - nee danke.

Wird Zeit, dass das Briefmonopol wegfällt.

mipiace