Aussprache Wörter mit -ig

Hallo liebe Deutschexperten,

ich hab mal eine vielleicht ziemlich dumme Frage. Stimmt es, dass man Wörter, die auf -ig enden, wie König, heilig, kräftig, Honig… in richtig korrektem Deutsch nicht wie -ig, sondern wie -ich ausspricht? Mir kam dieses „-ich“ am Schluss immer eher umgangsprachlich vor. Lieg ich da wirklich so falsch. Wir hatten da nämlich vor kurzem eine Diskussion. Einige meinten, dass sie es so gelernt hätten, dass man es wie -ich spricht. Andere fanden das genau so seltsam wie ich.

Vielen Dank schonmal im Voraus

Gruß
Michaela

hi,

dass man Wörter, die auf -ig enden, wie König, heilig,
kräftig, Honig… in richtig korrektem Deutsch nicht wie -ig,
sondern wie -ich ausspricht?

wer sagt den sowas. ich bin zwar kein deutscher,
aber der das behauptet hat doch nicht alle tassen
im schrank.

folgender satz,
„Der heili ch e, kräfti ch e Köni ch
ernährt sich einzi ch und allein von Honi ch.“

klingt doch so beschissen, daß das einfach nicht sein kann.

wer behauptet das dem trotzdem so ist ist doof. sollte
es wirklich so sein bin ich doofer.

cu
alex

wer sagt den sowas.

das ist sogenanntes bühnendeutsch (siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BChnendeutsch). die regelung hat ästhetische und raumakustische gründe.

ich bin zwar kein deutscher,
aber der das behauptet hat doch nicht alle tassen
im schrank.

dazu reicht es nicht, deutscher zu sein, man muß auch bühnendeutsch gelernt haben: im schauspiel- oder gesangsunterricht, in rhetorikseminaren usw.
und man muß es klarerweise nicht immer so machen, nur wenn es die umstände erfordern. im gegenteil, in einem alltagsgespräch klingt es leicht affektiert (außer natürlich in den gebieten, in denen man eh so spricht).

folgender satz,
„Der heili ch e, kräfti ch e Köni ch
ernährt sich einzi ch und allein von Honi ch.“

der fehler, den du hier machst, ist relativ häufig. die aussprache „-ich“ gilt nur für die endsilbe"-ig". in „heilige“ und „kräftige“ ist das aber nicht die endsilbe.

klingt doch so beschissen, daß das einfach nicht sein kann.

besprich das mal mit klaus maria brandauer oder einem anderen meister seines fachs…

wer behauptet das dem trotzdem so ist ist doof. sollte
es wirklich so sein bin ich doofer.

:wink:

2 Like

Hallo, Michaela,

ich hab mal eine vielleicht ziemlich dumme Frage. Stimmt es,
dass man Wörter, die auf -ig enden, wie König, heilig,
kräftig, Honig… in richtig korrektem Deutsch nicht wie -ig,
sondern wie -ich ausspricht?

das ist die so genannte Bühnenaussprache, siehe dazu http://faql.de/lokalkolorit.html#ig

und auch FAQ:1469

Gruß
Kreszenz

Also, ich hab das in der Schule schon so gelernt, -ig sprich: -ich,
Plural selbstverständlich -ige. Das galt damals nicht nur als Bühnensprache, sondern als korrekte Sprechweise im Hochdeutschen.

Regional ist das aber häufig je nach Mundart anders.
LG, Lizzzy

Hallo Michaela,

das ist in den Regeln enthalten:
http://64.233.183.104/search?q=cache:J61NFONLehIJ:ww…
Hier Paragraph 24

Gruß

Bona

Das galt damals nicht nur als Bühnensprache, sondern als korrekte Sprechweise im Hochdeutschen.

Die korrekte Hochlautung des Deutschen richtet sich eben nach den von Siebs aufgestellten Regeln den Bühnensprache.

Darum heißt Siebs Stadartwerk, nach dem sich auch der Aussprache im Grunde richtet:

Deutsche Bühnensprache Hochsprache

Die erste Auflage erschien übrigens 1998.

Regional ist das aber häufig je nach Mundart anders.

Damals wurden ex ordre muphti alle süddeutschen „ig“-Sprecher zu „Falschsprechern“ erklärt. :wink:

Gruß Fritz

Ganz neu, Michaela, und extra für dich!

=> [FAQ:1641]

Gruß Fritz

Da hab ich doch wieder mal was gelernt - danke, Fritz

sondern als korrekte Sprechweise im
Hochdeutschen.

stimmt zumindest für österreich nicht.
in den nachrichten sagt man ebenfalls -ig.

gruß
dataf0x

1 Like

Hallo Fritz,

das ist wirklcih ein guter Beitrag (FAQ). Dafür ein Sternchen.

Ich möchte aber etwas zu folgenden Abschnitt fragen:

"Nun waren Siebs und Duden „Nordlichter“ und nahmen als selbstverständlich an, dass sie das richtigere Deutsch sprächen, während Bayern und Schwaben eigentlich doch nur plapperten und lallten - in dieser Zeit sprach der „Dämlack“ in den zeitgenössischen Komödien schwäbisch!

Durch diese Festlegung (-ig = -ich) hat man gut die Hälfte der Deutschen zu „fehlerhaft“ Sprechenden gestempelt. Neuere Auflagen des Siebs - nicht von Siebs selber, der todeshalber abging - lassen inzwischen auch [ik] gelten."

Ich glaube, hier liegt der Punkt: die Hälfte der Deutschen wurde zu „fehlerhaft“ Sprechenden gestempelt. So sehe ich das auch. In diesem Zusammenhang wurde früher mal über das süddeutsche „wo“ diskutiert, das soviel wie „der“ bedeuten kann (Englisch „Who“ - Verwandtschaft der Wörter?).
Ich glaube, hier liegt auch ein Beispiel vor, in dem man diese Sprech- oder Schreibweise vorschnell als fehlerhaft degradiert hatte. Ich glaube man darf nicht annehmen, dass das „wo“ nur als Ortsangabe verwendet werden kann, sondern in Süddeutschland eben eine weitere Bedeutung hat.

1 Like

Hallo, Charon!

das ist wirklcih ein guter Beitrag (FAQ). Dafür ein Sternchen.

Danke für die Blumen! :wink:

Ich glaube, hier liegt der Punkt: die Hälfte der Deutschen
wurde zu „fehlerhaft“ Sprechenden gestempelt.

Wenn du in solchem „Unrecht an den Oberdeutschen (Süddeutschen)“ schwelgen willst, empfehle ich die Lekttüre des unverwüstlichen Wustmann, ISBN: 3932909224 Buch anschauen

Zu diesen Ungerechtigkeiten zählt auch, dass man den Süddeutschen die Perfektbildung von „sitzen, stehen, liegen“ mit dem Hilfsverb „sein“ austreiben wollte.

„wo“ als Universalrelativum halte ich persönlich nicht für falsch, aber für unschön. Deshalb tadle ich Schüler, die es gebrauchen, leise.

Gruß Fritz

2 Like

@Fritz - off topic

Darum heißt Siebs Stadartwerk, nach dem sich auch der
Aussprache im Grunde richtet:

tststs!
Öfters mal den Standard lesen, dann merkt man sichs leichter. :smile:
http://derstandard.at

Gruß
Gerald

2 Like

Danke
Hallo,

und danke an alle, die sich beteiligt haben.

Ganz besonderer Dank an den Link von Kreszenz. Den fand ich total interessant. Und natürlich vielen Dank Fritz, für die neue FAQ.

Gruß
Michaela

Hallo Fritz !!!

„wo“ als Universalrelativum halte ich persönlich nicht für
falsch, aber für unschön. Deshalb tadle ich Schüler, die es
gebrauchen, leise.

Na ja gut, Geschmackssache. Mir gefällts. Wo unterrichtest Du, wenn man fragen darf?

Gruß charon

„wo“ als Universalrelativum

Wo unterrichtest Du,
wenn man fragen darf?

schüler natürlich. hat er doch schon gesagt… :wink:

Ich habe nicht gefragt: Wen unterrichtest Du
Sondern: Wo unterrichtest Du

ist ein kleiner Unterschied :wink:

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

ist ein kleiner Unterschied :wink:

ja eh, aber wenn „wo“ als universalrelativum durchgeht, geht es auch als universalfragewort durch…

Hallo,

auch die Österreicher sprechen Deutsch, nicht nur die Deutschen. Bei uns wird -ig immer -ik ausgesprochen.

LG
Pierre

Hallo, Charon!

Na ja gut, Geschmackssache. Mir gefällts.

Suum cuique!, oder: Jedem Tierchen, sein Pläsierchen! :wink:

Wo unterrichtest Du, wenn man fragen darf?

Wie in meiner ViKa zu lesen, bin ich ausgebildeter Gymnasiallehrer, arbeite aber sein Jahren in der Sparte „Deutsch für Ausländer“ und auch an einer Sonderberufsschule.
An letzterer habe ich es mit hartnäckigen Dialekt- und Umgangssprechern zu tun.

Gruß Fritz