Automatikgetriebe und Aquaplaning

Hallo zusammen
ich habe eine Frage zum Thema Aquaplaning. Soweit ich weiß ist die richtige Vorgehensweise, dabei die Kupplung durchzutretten und das Lenkrad festzuhalten, bis man durch ist.
Jetzt meine diesbezügliche Frage: Was macht man bei einem Auto mit Vollautomatikgetriebe, wo es doch gar keine Kupplung gibt?
Danke und Grüße

den Wählhebel auf „N“ stellen?

Grüßle
Frank K.

Hallo!

Kommt es auf patschnasser Straße zu Aquaplaning, ist man zu schnell unterwegs. Deshalb runter vom Gas und das Lenkrad nicht verreissen, aber warum sollte man auskuppeln?

Gruß
Wolfgang

Hi Wolfgang,

auskuppeln sollte man, damit die Antriebsräder nicht durch den Motor abgebremst werden und dadurch ggf. die Seitenführung verlieren. Kuppelt man aus bzw. schaltet die Automatik auf N können auch die Antriebsräder frei drehen.

Grüßle
Frank K.

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Das ist die Frage. Also entweder @Frank_K glauben, oder nochmal eine Fahrschule von innen ansehen.

Nicht rasen bei regen!!

Sorry, aber ich habe in den letzten 23 Jahren nicht ein einziges Mal ausgekuppelt, wenn ich in Aquaplaning geraten bin. Und ich werde es zukünftig auch nicht machen…

Einfach angemessen schnell fahren!

Glückauf!

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Moin!

Vom Gas gehen und fertig.
War nie ein Thema.

Automatik auf „N“ bekommt man nicht in einer angemessenen Zeit hin, des Weiteren ist es empfehlenswert, in einer solchen Situation beide Hände am Lenkradzu haben.

Gruß,
M.

Hallo!

Der Rat ist untauglich. Eine Fahrschule verfügt nicht über die Möglichkeiten, auf Situationen wie Aquaplaning vorzubereiten. Solche Möglichkeiten gibt es beim Fahrsicherheitstraining und dann auch nur weit abseits alltäglicher Straßenverhältnisse. Außerdem ist man beim Fahrsicherheitstraining auf die Situation vorbereitet, was sonst regelmäßig nicht der Fall ist.

Ich erinnere mich in Jahrzehnten an eine einzige Situation mit Aquaplaning. Ich bekam einen ziemlichen Schrecken und dann war’s auch schon vorbei - Glück gehabt. Da war ich nicht Teilnehmer eines Rennens, sondern stundenlang in Dreckwetter unterwegs, hatte das Radio eingeschaltet, achtete auf das vorausfahrende Auto, dachte an den nächsten Termin und urplötzlich merkt man, dass sich die Karosse ein beinahe unmerkliches Stück dreht und das automatische ganz leichte Gegenlenken, das in Fleisch und Blut übergegangen ist, das man laufend ungezählte Male und längst nicht mehr bewusst durchführt, bewirkt gar nichts. Und dann ist die Situation auch schon vorbei.

In solcher Situation kann man sich mit beliebiger Theorie, irgendwann Gelesenem und Fahrschulwissen gehackt legen. Es gab auch nie eine Chance, diese seltene Situation unter realitätsnahen Bedingungen einzuüben. Verringerte Reibung durch Nässe ist Alltag, aber Aufschwimmen, wobei der direkte Kontakt zwischen Rädern und Straßenoberfläche vollständig verloren geht, kommt selten vor. Das liegt an der Bauart von Straßen, Straßenbelägen und Entwässerung sowie an der Masse des Fahrzeugs und der Gestaltung der Reifenoberfläche mit der Fähigkeit, Wasser abzuleiten. Der Aufschwimm-Effekt ist vorbei, sobald man die überflutete Fläche hinter sich hat oder die Geschwindigkeit so weit reduziert wurde, dass der Wasserkeil unter den Rädern nicht mehr trägt.

Hilfreich ist, das Lenkrad nicht zu verreißen, Sonst steht der Wasserkeil statt vor der wasserableitenden Reifenlauffläche vor der Reifenflanke und das Auto schießt unkontrollierbar aus seiner Richtung. Das alles trifft den Fahrer aber derart schnell und unvorbereitet, dass irgendwelche Ratschläge, die koordinierte Bewegungsabläufe der Art „schalte den Wählhebel des Automatikgetriebes auf N“ erfordern, ahnungsloses Gerede sind. Dies ganz unabhängig davon, ob Auskuppeln oder Stufe N überhaupt etwas bringt. Bringt vermutlich eher nichts oder wäre sogar kontraproduktiv. Immer geht alles, was die Geschwindigkeit sachte reduziert, in die richtige Richtung, beendet nämlich das Aufschwimmen. Mehr als Lenkrad festhalten und runter vom Gas ist nicht machbar. Egal was irgendwelche Schumi-Verschnitte oder Theoretiker ohne Fahrpraxis erzählen, ist alles andere Job von Schutzengeln, die gnädig darüber hinweg sehen, dass man mit nicht der Witterung und den Straßenverhältnissen angepasster Geschwindigkeit unterwegs war.

Aquaplaning ist aufgrund oben erwähnter konstruktiver Dinge ein seltener Effekt. Statt sich darin zu vertiefen, was man in solcher Situation tun und lassen soll, lässt sich vorsorgen, dass Aquaplaning nie auftritt. Wichtigste Vorsorge ist angepasste Geschwindigkeit. Auf nasser Straße muss man eben ein bisschen zurückhaltender fahren. Weitere Vorsorge ist ordentliche Profiltiefe auf den Reifen. Die vorgeschriebene MIndestprofiltiefe von 1,6 mm gehört zur Marke Blankobelli aus dem Reich der Slicks, wo Wasser nicht mehr nach außen abgeleitet wird. Außerdem sollte man geeignete Reifen wählen. Die von manchen Zeitgenossen aus optischen Gründen bevorzugten breiten Walzen sind nur teuer, aber keine sehr kluge Wahl.

Gruß
Wolfgang

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Hallo,
waehrend Aquaplaning die Richtung halten und die Raddrehzahl halten.
Das ist fuer die Phase des Aquaplaning egal, aber hochwichtig, wenn unter den Raedern statt Wasser wieder Teer erscheint. Dann sollten Richtung und Drehzahl der Raeder stimmen zur Fahrrichtung / Rutschrichtung und Fahrgeschwindigkeit, sonst gibts nen Ruck, im schlimmsten Fall einen Ueberschlag.
Gruss Helmut

Wie erkennt man angepasste Geschwindigkeit?
Angstbedingt 40 fahren auf der Autobahn?
Oder vielleicht wenns frei genug ist, (mit dem Frontantrieb bergauf) ins tiefste Wasser halten und Gas geben bis er durchdreht? Also eine Messung durchfuehren waehrend der Fahrt, was bei dieser zufaelligen Wasserhoehe und bei diesen zufaelligen Reifenprofil,Reifengeometrie, Zuladung und Strassenrauhigkeit moeglich ist? Danach die gemessene Geschwindigkeit um 5 km/h verringern und sicher mit 64 weiterfahren auf der Autobahn.
Gruss Helmut

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Helmut, ohne Dir zu nahe treten zu wollen, kann ich nur empfehlen, den Führerschein abzugeben.

Angepasste Geschwindigkeit hat mit Angst nichts zu tun. Ungeachtet dessen können 40 km/h durchaus zu schnell sein, nicht wegen möglichen Aquaplanings, aber z. B. auf vereister Straße oder bei ganz dicker Milchsuppe mit nur wenigen Metern Sichtweite.

Wie schon empfohlen: Bitte die Fahrerlaubnis abgeben. Dazu kommt es ziemlich sicher zwangsweise, wenn jemandem vor Gericht nicht angepasste Geschwindigkeit vorgeworfen wird und er argumentiert, wie Du es hier machst. Leider zeigt die tägliche Erfahrung auf der Straße, dass manche Zeitgenossen offenkundig mit dem Begriff angepasste Geschwindigkeit nichts anfangen können. Tatsächlich ist es ein schwieriger Begriff. Auf dem Fahrersitz hat man zwar über Augen, Lenkrad und Hintern Gefühl zur Straße, was aber nur mit Verstand und Urteilsvermögen etwas nützt. Dabei greift man zuweilen ins Leere.

Gruß
Wolfgang

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Servus,

möglicherweise bist Du zu jung, um Dich an die hervorragend eingängig gestalteten und getexteten Plakate zu erinnern?

Ab 80 fahren Sie Wasserski!

http://www.dvr-medienarchiv.de/(2vmzvvevqi3liu45v20xcuie)/foto.aspx?id=3015

Daran hat sich - hinsichtlich Aquaplaning - trotz aller Fortschritte in der Konstruktion von Fahrwerken und Reifen nichts geändert. Den Satz kann man sich leicht merken, und die Position 80 km/h des Zeigers auf dem Tacho ist mühelos aus dem Augenwinkel zu erkennen.

Schöne Grüße

Mm

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Wie unverschämt kann man eigentlich sein eine solche Empfehlung abzugeben? Zumal wenn man Breitreifen als keine kluge Wahl und nur optischen Schnickschnack bezeichnet. Fahrsicherheitstrainer des z.B. ACE sind also Schumi Verschnitte wenn sie das auskuppeln bei Aquaplaning empfehlen? Und bei den ersten Schneeflocken im Oktober kommen die Ketten drauf, so deine Empfehlung?

Langsam fange ich an zu zweifeln, ob du überhaupt einen Führerschein besitzt.

Ein geübter Autofahrer weiß schon ganz genau, was die „angepasste Geschwindigkeit“ ist; keine Sorge, das sieht man!

Für Fahranfänger müssten (m. E.) die Regeln geändert werden:

  • keine (z. B.) 150 PS
  • 100% Originalzustand des Autos; also keinerlei Tuning

…bis sie denn mal richtig fahren können! Naturgemäß würde ich das als Fahranfänger natürlich anders sehen!

Durch Veränderungen am Fahrwerk, wird das Fahrverhalten immer schlechter! Auto - Fahrwerk - Reifen sind ein „ab Werk abgestimmtes System“, dass auch besser so zu belassen ist!

Glückauf!

Hallo!

Angesichts der Auslassungen zu angepasster Geschwindigkeit halte ich die Empfehlung für angemessen.

Mit der Aussage waren Reifen für Pkw im Straßenverkehr auf öffentlichen Straßen gemeint. Und ja, da sind Breitreifen Unfug zum optischen Aufpeppen mit dem Nachteil fragwürdigen Verhaltens auf nasser Fahrbahn. Nie würde ich behaupten, Breitreifen wären per se Unsinn. Sie können für Baumaschinen auf noch weichem Asphalt wegen des geringeren Flächendrucks sinnvoll sein. Oder bei Autorennen, wo die Reifen sehr heiß werden können.

Hab ich das je behauptet? Aber auch Fahrsicherheitstrainer können mal praxis- und realitätsfern daneben liegen, erlebten womöglich Aquaplaning nur vorbereitet auf dem abgesperrten Übungsplatz, aber noch nie unerwartet im Straßenverkehr.

Wie ich zu beschreiben versuchte, kommen Empfehlungen über brotlose Kunst nicht hinaus. Im Überraschungsaugenblick bleibt nur Fuß vom Gas und Lenkrad festhalten. Leider auch Ergebenheit ins Schicksal, wenn man die Umstände so nennen kann, auf die man ohne Traktion keinen Einfluss hat. Die Hände gehören ans Lenkrad. Die Geschehnisse laufen viel zu schnell ab, als dass ein Mensch die Chance hätte, mit koordinierten Bedienungen eingreifen zu können. Ohne Traktion, ohne Bremse und ohne Lenkung sind die Möglichkeiten mit begrenzt noch geschönt beschrieben. Man kann bestenfalls wenig falsch machen.

Wer mit 100 km/h unterwegs ist und plötzlich aufschwimmt, legt in einer Sekunde knapp 28 m zurück. Wer das erlebte und unbeschadet überstand, weiß, wie lang solche Sekunde erscheinen kann. Erster Schreck, dann Realisierung, dass der Einfluss aufs Auto weg ist, dass es sich in eine Richtung bewegt, in die es auf keinen Fall soll, das Bewusstsein im Notmodus lässt sogar noch die Berechnung laufen, dass es bei weiterer Bewegung in der augenblicklichen Richtung gegen den Baum und nicht auf den Acker geht … Sch**** … Sch**** … plötzlich ist wieder Traktion da, man merkt auch eine Veränderung am Lenkrad und braucht noch einmal den Schutzengel, dass nicht zu viel Richtungskorrektur nötig ist und sie geschafft wird.

Das alles innerhalb von Augenblicken, urplötzlich von jetzt auf gleich. Überhaupt muss man die Situation erst richtig einordnen und dann kostet es Selbstbeherrschung, eben nicht in Panik am Lenkrad zu reißen, obwohl es in Richtung des Baumes geht.

Diskussionen/Meinungen, was man in solchem Moment so alles schalten und machen sollte, erinnern mich an Kantinengespräche in den 70ern, als heftig über Sichergurte gestritten wurde. Gurtgegner empfahlen vor einem Crash Abstützen am Lenkrad und bestimmte Körperhaltungen und Muskelanspannungen, falls der Crash von hinten oder seitlich kommt - Gerede bar jeder Sachkenntnis von auftretenden Kräften und ohne Vorstellungen des zeitlichen Ablaufs. Urplötzlich bekommt man gerade noch mit, wie etwas ins Auto kracht - schon vorbei. Bei Aquaplaning geht es alles genau so schnell. Völliger Quatsch, dabei noch etwas koordiniert bewerkstelligen zu wollen. Deshalb ist es ja auch so wichtig, Aquaplanung durch angepasste Geschwindigkeit sowie mit alltagstauglichen Reifen gar nicht erst entstehen zu lassen.

Gruß
Wolfgang

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Das kann doch einfach nicht ernstgemeint sein. Mehr sehe ich eine solch haltlose Aussage als Zeichen absolutem Unwissens.

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Nein!

Autos, wie der Hersteller sie ausliefert. Sie bieten den besten Kompromiß für alle Eventualitäten. Egal was man ändert; man wird einerseits (vielleicht) etwas verbessern aber andererseits was verschlechtern.

Bsp.: Breite Reifen = gute Fahreigenschaften bei trockener, warmer Straße = „Punkrock“ bei Aquaplaning oder härtere Dämpfer = liegt wie ein Brett bei glatter Straße = neigt zum hüpfen bei Schlaglöchern.

Aber wenn Du selber mal einen Führerschein hast, wirst Du das auch irgendwann merken… :wink:

:sunny:

Du widersprichst dir gerade selbst. Auf der einen Seite sagst du . „Das Fahrverhalten wird immer schlechter“ auf der anderen „Breitreifen = gute Fahreigenschaften bei trockener Strasse“. Also würde ich meine Aussage zumindest mal etwas relativieren.
Das mit dem FS habe ich in Angriff genommen. In zwei Wochen ist theoretische Prüfung. :confused: