Balkankonflickt

hallo
ich war immer der Meinung, dass die Nato nur die Serben zurück gedrängt und militärische Ziele zerstört hätte.
Nun muss ich erfahren, dass die Industrie Serbiens systematisch zerstört wurde.
Und zwar so gründlich, dass keine Werke mehr stehen, alle bis auf die Grundmauern zerbombt wurden.
Wer weiss da Bescheid?
Ich war immer der Meinung, dass der Eingriff der Nato dringend nötig war um Menscheleben zu retten. Um Kroatien seine berechtigte Selbständigkeit zu geben und den Kosowanern ihre Sicherheit und Menschenrechte.
Doch das hatte dann mit Gerechtigkeit gar nichts mehr zu tun.
Also: was ist Sache?
Grüße
Babalou

Hallo

hallo
ich war immer der Meinung, dass die Nato nur die Serben zurück
gedrängt und militärische Ziele zerstört hätte.

„Militärische Ziele“ ist bekanntlich ein dehnbarer Begriff. Wenn ein normaler Reisebus Soldaten befördert, ist es schon ein militärisches Ziel.

Nun muss ich erfahren, dass die Industrie Serbiens
systematisch zerstört wurde.
Und zwar so gründlich, dass keine Werke mehr stehen, alle bis
auf die Grundmauern zerbombt wurden.

Das ein krieg systematisch geplant wird, dürfte klar sein. Ebenso das dabei viel zerstört wird. Aber vielleicht könntest du einige quellen nennen, aus denen das hervorgeht.

Wer weiss da Bescheid?
Ich war immer der Meinung, dass der Eingriff der Nato dringend
nötig war um Menscheleben zu retten. Um Kroatien seine
berechtigte Selbständigkeit zu geben und den Kosowanern ihre
Sicherheit und Menschenrechte.
Doch das hatte dann mit Gerechtigkeit gar nichts mehr zu tun.
Also: was ist Sache?
Grüße
Babalou

Ob der Eingriff gerechtfertigt war, wird die Geschichte zeigen. Zur Zeit allerdings scheint " da unten" noch nicht alles im Lot zu sein.

Gruß
mononito

Hallo mononito,
das ist ja mein Problem! hätte ich eine sichere Quelle, bräuchte ich nicht nachzufragen.
Meine Quelle ist ein Serbin (meine Friseusin). Die stammt aus der Umgebung von Belgrad. Lebt aber schon seit 30 jahren in D (also fast ihr ganzes Leben. Ist also eigentlich mehr Deutsche als Serbin.
Die sagt, dass die Armut und die Probleme Serbiens durch die komplett zerstörten Werke entstand.
Da ich aber die „Geschichtsschreibung“ von Serben wie auch von Kroaten kenne (habe mit beiden sehr viel zu tun), sollte man so etwas mit Vorsicht geniessen.
Drum meine Frage.
Grüße
Babalou

Ja, da sind sehr viele Bomber Missles geflogen.
Die Amerikaner haben hier sogar ihren B2 Bomber sehr aufwendeig eingesezt. Habe einmal den 31 Stunden Pilotenbericht gelesen. (leider zusammenzensiert).
Hier wurde die Strategie angewant ich muss das Land nicht besetzen um den Krieg zu gewinnen. Es wurde also mit sehr viel Material sehr viel Material zerstört und so in eine Kapitulation getrieben.
Ausser den Werken wurden auch Brücken, Flugplätze, Rundfunksender, Kraftwerke etc. zerstört.
Dann gab es noch einen bekannten Hacker Kimble der online mitmischen wollte und dafür fertig gemacht wurde :smile: (Fällt mir gerade so spontan ein weil es zum Thema passt)

Grüsse Zoomi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Babalou,

die NATO hat hier einen völkerrechtwidrigen Angriffkrieg (kein UN Mandat) geführt.

Hierbei wurde systematisch die Infastruktur von YU zerstört um die Serben zur Einstellung Ihrer „Kampfhandlungen“ zu zwingen. Wer’s nicht glaubt soll runterfahren. Das Dorf meiner jugoslavischen Freundin in der Republika Srpska hat zwar vom ganzen Krieg nichts abbekommen, aber fahr mal weiter Richtung Beograd.

Letztendlich ist die Taktik der NATO aufgegangen.

Mein Problem hierbei ist allerdings, dass sich die NATO in innere Angelegenheiten eines Landes eingemischt hat. Zurecht? Was wäre wenn so was hier geschehen würde? Würden wir die Einmischung begrüßen?

Man muss sich die Frage gefallen lassen: Wieso nur in diesem Konflikt? Es gibt doch genug andere auf der Welt. Wo bleibt da das Engagement?

Ach ja… wenn du mal wieder Balkankrieg erleben möchtest, dann hoffe auf eine Fussballpartie Zagreb-Belgrad o.ä. und geh ins Stadion.
Plane bitte 3-4 Stunden Spieldauer ein :smile:

Gruß Ivo

hatten die Amis jedes Menge alte Uranmunition, die mal entsorgt werden musste und werden vermutlich weite Landstriche radioaktiv verseucht haben. Im Irak kommt das jetzt auch ans Tageslicht was die 91 da abgeladen haben, viel mehr Krebsfälle!!!

LG
Mikesch

Die sagt, dass die Armut und die Probleme Serbiens durch die
komplett zerstörten Werke entstand.

Naja, das Land ist doch gar nie auf die Beine gekommen. Wann auch? Krieg, dann die Rote Flut, dann wieder Krieg und zum Schluss nochmal Krieg.

MfG

Hast du Scheuklappen auf dne Augen oder glaubst du das wirklich was du da schreibst.
Dir ist klar was dort vorgefallen ist. Der Auslöser des Krieges, Die Diktatur, Besatzung, Verteibung, Morde. Kriegsandrohungen an Unganrn, Mazedoinen, Rumänien, Bulgarien.

Es gab dort 250000 Tote und 3 Millionen flüchtlinge.
Da die diplomatischen Mittel erschöpft waren war ein Miltärisches eingreifen gegen diesen Völkermord in jeder hinsicht Ethisch gerechtfertigt. Es wurde sogar viel zu lange gewartet.
Es war auch so überaus wichtig, daß Milocevics Regime im Kosovo vollständig besiegt wird.

Ein längeres Warten hätte nur mehr Tote, mehr Vertriebene und mehr Krieg ergeben.

Wie ich schon einmal geschrieben habe ist mit voiel Material viel Material vernichtet worden. eine Brücke oder eine Fabrikhalle kann man schnell wieder aufbauen. Ob du aber 250000 Tote Wiederbeleben kannst bezweifle ich.

Grüsse Zoomi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,
mag sein, dass ich als Kroate in dieser Sache befangen bin,
dennoch kann ich deine Frage nicht ganz verstehen…
Natürlich wurde gezielt die Serbische Industrie zerstört,
ehrlichgesagt kenne ich keine Kriege in denen die feindliche
Industrie kein Ziel gewesen ist. Wozu dient einem Staat
letztendlich seine Industrie in Kriegszeiten? Sicherlich nicht
dem Wohle des Volkes, sonnst hätte das Serbische Volk nicht
hungern müssen, während Millionen in einen aggresiven Angriffs-
krieg gesteckt wurden.
Oder denkst du es hätte etwas gebracht ausschließlich Kasernen
und Truppenbewegungen zu bombardieren? Dann hätten sie schon
mit Bodentruppen einmarschieren müssen und das wiederrum währe
in einer Katastrophe geendet (nicht nur das Bin Laden und Co.
sich zu dieser Zeit vermutlich auf dem Balkan aufgehalten haben,
es langte schon der pure Wahnsinn in allen Betroffenen Reihen,
schließlich gab es zu dieser Zeit fast niemanden am Balken, der
nicht jemanden gekannt hätte der bestialisch umgebracht worden
währe - und damit meine ich nicht durch Heckenschützen o.Ä.).
Meiner Meinung nach hätte der NATO-Einsatz in dieser weise schon
Jahre früher erfolgen müssen. Es hätte vielen tausenden Menschen
auf beiden Seiten das Leben gerettet.
Und bevor du der Serbischen Industrie zuviele Tränen nachweinst,
fahr mal heute noch durch große Teile Kroatiens, Bosniens oder
des Kosovos. Ich rede nicht von Industrie sondern von Zivielen
einrichtungen und Häusern. Teilweise findest du noch ganze Geisterstädte…

Gruß

ich war immer der Meinung, dass die Nato nur die Serben zurück
gedrängt und militärische Ziele zerstört hätte.
Nun muss ich erfahren, dass die Industrie Serbiens
systematisch zerstört wurde.
Und zwar so gründlich, dass keine Werke mehr stehen, alle bis
auf die Grundmauern zerbombt wurden.
Wer weiss da Bescheid?
Ich war immer der Meinung, dass der Eingriff der Nato dringend
nötig war um Menscheleben zu retten. Um Kroatien seine
berechtigte Selbständigkeit zu geben und den Kosowanern ihre
Sicherheit und Menschenrechte.
Doch das hatte dann mit Gerechtigkeit gar nichts mehr zu tun.
Also: was ist Sache?
Grüße
Babalou

Hallo Babalou,

hab ein bischen recherchiert und bin auf das Buch „Kriegslügen“ von Jürgen Elsässer gestoßen. Darin wird in etwa beschrieben, was du postulierst. Dem Buch nach hat Deine Bekannte gar nicht so Unrecht.
Es stimmt schon, das die zuvor abgehaltenen Friedensverhandlungen nur ein „fake“ waren. Man hat unannehmbare Forderungen gestellt, von denen man wusste, dass sie von der serbischen Seite nie und nimmer azeptiert werden würden. So ähnlich war es vor dem ersten Weltkrieg auch.
Ebenso stimmte es, das die NATO kein völkerrechtliches Mandat hatte, um sich in diese „inneren Angelegenheiten“ einzumischen.

Allerdings stimme ich mit einem weiter oben gemachten Post überein.
Milosevic war in jeder hinsicht ein Diktator. Er hat von Anfang an bewußt mit dem Feuer gespielt. Er hat bewußt die (Menschen)Massen bewegt, um sich von ihnen hochspülen zu lassen,und letzten Endes wurde er von ihnen weggespült.

Ich denke diesen Punkt sollte man bei dieser Disskusion nicht vergessen.

Mich interessiert jedoch mehr, welche Pläne die „Weltgemeinschaft“ (oder EU oder NATO…)in bezug auf diesen teil des Balkans jetzt hat.

Wie sieht es in Kosovo den jetzt aus? Welche Rechte haben die Minderheiten dort? Und in Mazedonien?

Grüße
mononito

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo zoomi,

Hast du Scheuklappen auf dne Augen oder glaubst du das
wirklich was du da schreibst.
Dir ist klar was dort vorgefallen ist. Der Auslöser des
Krieges, Die Diktatur, Besatzung, Verteibung, Morde.
Kriegsandrohungen an Unganrn, Mazedoinen, Rumänien, Bulgarien.

Es gab dort 250000 Tote und 3 Millionen flüchtlinge.
Da die diplomatischen Mittel erschöpft waren war ein
Miltärisches eingreifen gegen diesen Völkermord in jeder
hinsicht Ethisch gerechtfertigt. Es wurde sogar viel zu lange
gewartet.

Das bestreite ich gar nicht.

Trotzdem gibt es für mich keine solche Schwarzweissmalerei.

Fakt ist, dass alle diese Staaten zu Yugoslavien gehört haben.
Durch die vorschnelle Anerkennung Sloveniens und Kroatiens durch die Europäer - hier vor allem unserem damaligen Aussenminister Genscher zu verdanken, wurde der Konflikt weiter stark verschärft.

Die NATO hat dann allerdings erst eingegriffen als in Bosnien und Mazedonien das große Morden (das ich mit keinem Wort gutheiße) begonnen hat. Beides damals noch Bundesstaaten von YU.
Die UN Statuten verbieten eine Einmischung in innere Angelegenheiten von Staaten.

Ich will nicht dagen, dass es falsch war, dass Morden zu beenden. Letztendlich war der illegale Angriffskrieg effektiv und hat zum auch von mir gewünschten Ziel geführt - einem Ende der Massengewalt.

Ist es aber wünschenswert, dass die NATO separatistische Bewegungen unterstüzt? Die UCK bestand und besteht auch nicht aus Engeln.

Wieso hat die NATO - und allen voran die USA - aber gerade in diesem Konflikt eingegriffen? Es gibt leider einen Haufen Bürgerkriege auf der Welt. In keinem anderen wurde derart eingegriffen. Nicht in Ruanda (mit 1 Mio Toten innerhalb weniger Wochen) nicht im Irak, nicht sonst wo?

Wie kommt es, dass die USA Ihr tieffliegendes Satelitenkommunikationssystem den Albanern zur Verfügung gestellt haben, es jedoch sogar Ihren Nato-Partnern vorenthalten haben?
War am Ende gar doch ein gewisses seltenes Metall das in Albanien reichlich vorkommt, was ausschlaggebend war, diesen Krieg zu führen?

Ich finde es gut, dass dieser Krieg (hoffentlich nicht vorerst?) beendet ist - aber schwarzweiss kann ich nicht sehen.

Gruß Ivo

mit Bodentruppen einmarschieren müssen und das wiederrum währe
in einer Katastrophe geendet (nicht nur das Bin Laden und Co.
sich zu dieser Zeit vermutlich auf dem Balkan aufgehalten
haben

Bin Laden war sicher nie in Serbien. Ich weiss, du hast Balkan geschrieben, aber auf Serbischen Gebiet, auf das der Einmarsch erfolgt wäre, war Osama bestimmt nie.

Des weiteren Frage ich mich was es für eine Rolle spielt wo sich so ein Opa aufhält.

MfG

Hallo,

Bin Laden war sicher nie in Serbien. Ich weiss, du hast Balkan
geschrieben, aber auf Serbischen Gebiet, auf das der Einmarsch
erfolgt wäre, war Osama bestimmt nie.

Richtig, wenn er denn wirklich dort war, dann in Bosnien.

Des weiteren Frage ich mich was es für eine Rolle spielt wo
sich so ein Opa aufhält.

Wie ich geschrieben habe, hätten die Amis (bzw. NATO) nicht die
Industrie Serbiens zerbombt, dann hätten sie einiges mehr an
Bodentruppen benötigt. Diese nur nach Serbien zu schicken hätte
den Konflikt meines erachtens nicht verhindern können. Dazu
mussten schon auch die von Serbien eroberten gebiete befreit
werden. Mag sein das ich falsch liege, aber ich kann mir selbst
bei einer Besetzung Belgrads durch die NATO nicht vorstellen,
das die Serbischen Truppen in der Krajna, im Kosovo oder sonst wo
ihre Kampfhandlungen eingestellt hätten. Zumindest nicht ohne
nochmal richtig zu wildern.
Daher sehe ich es als logisch an, dass die Serbische Infrastruktur
zerbombt wurde. Danach gab es dann die kroatische Großoffensive,
die logistisch von der NATO unterstütz wurde (behaupte ich jetzt
einfach mal), welche die Serben aus dem besetzten Teritorim drängte.

Diese beiden faktoren haben letzendlich den Krieg zu Ende gebracht.
Gut, BinLaden spielte damals noch keine so große Rolle, wollte nur
damit sagen, dass sich die Nato (bzw. die USA) keinen gefallen mit
einem Bodenkrieg, vorallem im damals so unüberschaulichen Bosnien,
getan hätten.
Sie haben getan was sie konnten und mussten. Leider viel zu spät…

Gruß

hallo Zweistein.
Duch Kroatien bin ich x-mal kreuz und quer gefahren. Privat ebenso wie mit Hilfslieferungen.
Doch in Krotaien sind fast ausschließlich Serbenhäuser gesprengt worden, serbische Kirchen, usw. Und das haben mit sicherheit nicht die Serben gemacht.
Ich bin bestimmt kein allzugroßer Serbenfreund (wie geht das auch, wenn fast alle Balkanfreunde Kroaten sind?!), doch muss ich wenigstens versuchen, fair zu sein. Auch auf Seiten der Kroaten wurden viele Verbrechen begangen.
Doch das ist zum Glück alles vorbei und beide Staaten versuchen zaghaft wieder zusammen zu kommen.
Doch dieses mal hoffentlich gleichberechtigt.
Doch zum Ausgangsthema: die NATO ging ja offiziell in diesen Krieg um die albanischen Kosowaren vor dem Terror der Serben zu schützen, die nicht nur Massenmorde begingen, sondern auch die nagestammte Bevölkerung vertrieb. Mit der Begründung, dass hier das Ursprungsland der Serben wäre. Ob das wahr ist oder nicht, regulär ansässige Menschen kann man nicht einfach vertreiben.
Es wurde in den medien auch immer berichtet, dass man die Bevölkerung der Serben so weit wie möglich schonen will, keine zivilen Objekte zerstören und nur die serbischen Soldaten zurückdrängen will.
Klar, ich kann auch eine Kirche als militärisches Objekt einstufen.
Grüße
babalou

Präzedenzfälle als solche
Hallöchen,

Es gab dort 250000 Tote und 3 Millionen flüchtlinge.
Da die diplomatischen Mittel erschöpft waren war ein
Miltärisches eingreifen gegen diesen Völkermord in jeder
hinsicht Ethisch gerechtfertigt. Es wurde sogar viel zu lange
gewartet.

die Bildung und Festigung der Vereinten Nationen ist vielleicht eine der größten Errungenschaften in der Geschichte der Menschheit. Sie hat Kriege vermieden, Konflikte begrenzt, angegriffenen Völkern zur Seite gestanden und die Aggressoren besiegt und ihnen Sanktionen auferlegt, die zukünftige Konflikte mehr oder weniger erfolgreich vermieden haben.

Auch wenn in den vergangenen 60 Jahren nicht immer alles so gelaufen ist, wie es unter optimalen Bedingungen hätte laufen können, sind die VN die wichtigste Organisation des Planeten. Grundlage der ganzen Veranstaltung ist die UN-Charta, die in langen und komplizierten Sätzen und Paragraphen viel regelt und vieles offenläßt.

Die obersten Prinzipien sind uneingeschränkte Souveranität und das Gewaltmonopol des Sicherheitsrates.

Wer hier Ausnahmen zuläßt, gefährdet das gesamte Konstrukt und das zieht im Zweifel mehr Tot und Verderben nach sich, als ein unvermindertes Wüten der Serben im Kosovo. Seit NATO die VN im Nahmen der Menschlicheit und Terrorbekämpfung übergangen haben, sind sie geschwächt. Damit wurde ein Präzedenzfall geschaffen, der sich dann 2003 in Sachen Irak wiederholte. Im Falle Serbiens war der Grund einfach: Man wußte, daß zumindest die Russen keiner UN-Resolution gegen Serbien zustimmen würden. Die Parallelen im Fall Irak sind offensichtlich, wenn auch der konkrete Anlaß und die Beweislage anders waren.

Um es auf den Punkt zu bringen: Das Übergehen der Vereinten Nationen durch die NATO hat m.E. den jüngsten Irak-Krieg überhaupt erst möglich gemacht.

Dem folgend stehst Du meiner Meinung nach mit der Begründung, der Kosovo-Krieg habe zigtausend Leuten das Leben gerettet, ziemlich im Regen.

Gruß,
Christian

Hallo,

Duch Kroatien bin ich x-mal kreuz und quer gefahren. Privat
ebenso wie mit Hilfslieferungen.
Doch in Krotaien sind fast ausschließlich Serbenhäuser
gesprengt worden, serbische Kirchen, usw. Und das haben mit
sicherheit nicht die Serben gemacht.


Aus der Wikipedia (Balkankonflikt - 1991):
Besetzung der Plitvitzer Seenplatte durch die Jugoslawische Volkarmee. Dort starb das erst Opfer des Krieges. Die Plitvitzer Seen gehören heute zum UNESCO- Weltkulturerbe. Weite teile dieses einzigartigen Naturparkes wurden von den serbischen Soldaten miniert und verunreinigt. In den folgenden Monaten kommt es zu schweren Konfrontationen zwischen der JNA und kroatischen Verbänden, hauptsächlich in der Krajina und in Ostslawonien (Osijek, Vukovar).

Am 28. Februar wird in Knin (Kroatien) die „Serbische Autonome Provinz Krajina“ ausgerufen. Kroatische Familien werden vertrieben.

-Trotzdem muss ich dir recht geben. Die Kroaten waren auch nicht
zimperlich was die Vertreibung von Serben anging. Auch war es
natürlich so, dass von den Serben besetzte gebiete teils schnell
durch Serben besiedelt wurden. Das man hier nicht allzuviel zerstört
ist auch klar.
Allerdings kannst du mir nicht erzählen, dass wenn du 1995 von Zagreb
über Knin richtung Split gefahren bist oder um Vukovar unterwegs warst, jedes zerbombte oder durchsiebte (und so sahen sie aus) Haus, dass eines Serben war.
Also, ich gebe dir recht. Im Krieg gibt es keine Engel. Aber gegen
die Behauptung von dir, dass fast ausschließlich jedes Haus…
da wehre ich mich dagegen.

Ich bin bestimmt kein allzugroßer Serbenfreund (wie geht das
auch, wenn fast alle Balkanfreunde Kroaten sind?!), doch muss
ich wenigstens versuchen, fair zu sein. Auch auf Seiten der
Kroaten wurden viele Verbrechen begangen.
Doch das ist zum Glück alles vorbei und beide Staaten
versuchen zaghaft wieder zusammen zu kommen.
Doch dieses mal hoffentlich gleichberechtigt.

Wie gesagt, ich bin ebenso der Meinung das es im Krieg keine
Guten gibt. Das bringt Krieg nunmal so mit sich…

Doch zum Ausgangsthema: die NATO ging ja offiziell in diesen
Krieg um die albanischen Kosowaren vor dem Terror der Serben
zu schützen, die nicht nur Massenmorde begingen, sondern auch
die nagestammte Bevölkerung vertrieb. Mit der Begründung, dass
hier das Ursprungsland der Serben wäre. Ob das wahr ist oder
nicht, regulär ansässige Menschen kann man nicht einfach
vertreiben.
Es wurde in den medien auch immer berichtet, dass man die
Bevölkerung der Serben so weit wie möglich schonen will, keine
zivilen Objekte zerstören und nur die serbischen Soldaten
zurückdrängen will.
Klar, ich kann auch eine Kirche als militärisches Objekt
einstufen.

…kommt darauf an was sich in der Kirche befindet. Trotzdem glaube
ich nicht, dass auch nur eine Kirche von den NATO-Truppen gezielt
bombardiert wurde.
Und in einem Krieg „versucht“ man immer, Zivile Objekte zu vermeiden.
Aber der Begriff „Ziviles Objekt“ ist im Krieg nunmal verdammt dünn.
Sind Straßen und Brücken zivile Objekte, wenn sie als Nachschubwege
für Truppenverbände genutz werden?
Wie sieht es mit Firmen aus die hauptsächlich für das Militär
produzieren (egal was produziert wird)?
Ich bleibe dabei…
…ein Luftkrieg bei dem nur Kasernen und Truppenverbände bombardiert
werden macht aus militärischem Blickwinkel keinen Sinn und so ein
Luftkrieg wurde auch nie geführt.

Ich bin der Meinung: Es war schlimm, aber es hätte schlimmer kommen
können. Auf allen seiten.

Gruß

Gut, BinLaden spielte damals noch keine so große Rolle, wollte
nur
damit sagen, dass sich die Nato (bzw. die USA) keinen gefallen
mit
einem Bodenkrieg, vorallem im damals so unüberschaulichen
Bosnien,
getan hätten.

Und ich wollte damit sagen das es keine Rolle spielt wo sich so ein Opa aufhällt. Ob er nun in Pakistan dumm in die Kamera grinst oder in Bosnien, was solls.
Der Alte kann nichts was nicht zig andere auch könnten.

MfG

Hallo Zweistein,


Aus der Wikipedia (Balkankonflikt - 1991):
Besetzung der Plitvitzer Seenplatte durch die Jugoslawische
Volkarmee. Dort starb das erst Opfer des Krieges. Die
Plitvitzer Seen gehören heute zum UNESCO- Weltkulturerbe.
Weite teile dieses einzigartigen Naturparkes wurden von den
serbischen Soldaten miniert und verunreinigt. In den folgenden
Monaten kommt es zu schweren Konfrontationen zwischen der JNA
und kroatischen Verbänden, hauptsächlich in der Krajina und in
Ostslawonien (Osijek, Vukovar).

Dazu noch eine Info: die Krka-Fälle wie auch die ganze Plitvizegegend war total mit Sprengstoff geimpft. Dieser sollte bei Verlust der Gegend gezündet werden. Nur war das kroatische Militär schneller.


Am 28. Februar wird in Knin (Kroatien) die „Serbische Autonome
Provinz Krajina“ ausgerufen. Kroatische Familien werden
vertrieben.

Weiß ich noch. 1991 bin ich nicht nach Hrvatska. Hätte ich aber machen können. Nur eben nicht über Knin oder Banja Luca fahren. Die Gegend von Peljesac war ruckzuck erobert und die Serben vertrieben. In Dubrovnik wurde mal heftig gekämpft (ein Freund von mir war da mit dabei)

-Trotzdem muss ich dir recht geben. Die Kroaten waren auch
nicht
zimperlich was die Vertreibung von Serben anging. Auch war es
natürlich so, dass von den Serben besetzte gebiete teils
schnell
durch Serben besiedelt wurden. Das man hier nicht allzuviel
zerstört
ist auch klar.
Allerdings kannst du mir nicht erzählen, dass wenn du 1995 von
Zagreb
über Knin richtung Split gefahren bist oder um Vukovar
unterwegs warst, jedes zerbombte oder durchsiebte (und so
sahen sie aus) Haus, dass eines Serben war.

Nein, ich fahre seitdem nicht mehr über Bosnien. Ich habe mich damals etwas unbeliebt bei den Serben gemacht (Radiointerview) und bin da etwas vorsichtig.

Also, ich gebe dir recht. Im Krieg gibt es keine Engel. Aber
gegen
die Behauptung von dir, dass fast ausschließlich jedes Haus…
da wehre ich mich dagegen.

Jedes serbische. In der Plitvicegegend, Richtung Slavonski Brod, kurz: wenn Du die Touristenstraßen verlässt, wirst du sehr viele gesprengte Häuser finden. Ich finde das heute noch als beschämend. Ich verstehe zwar, dass man die Serben raus haben will, doch das ist nicht die feine Art.
Was mich damals entsetzt hat: Menschen, die in der yugoslavischen Zeit im Wirtshaus zusammen gesoffen haben, die gutnachbarlich auskamen haben sich dann plötzlich gegenseitig umgebracht.

Ich bin bestimmt kein allzugroßer Serbenfreund (wie geht das
auch, wenn fast alle Balkanfreunde Kroaten sind?!), doch muss
ich wenigstens versuchen, fair zu sein. Auch auf Seiten der
Kroaten wurden viele Verbrechen begangen.
Doch das ist zum Glück alles vorbei und beide Staaten
versuchen zaghaft wieder zusammen zu kommen.
Doch dieses mal hoffentlich gleichberechtigt.

Wie gesagt, ich bin ebenso der Meinung das es im Krieg keine
Guten gibt. Das bringt Krieg nunmal so mit sich…

Doch zum Ausgangsthema: die NATO ging ja offiziell in diesen
Krieg um die albanischen Kosowaren vor dem Terror der Serben
zu schützen, die nicht nur Massenmorde begingen, sondern auch
die nagestammte Bevölkerung vertrieb. Mit der Begründung, dass
hier das Ursprungsland der Serben wäre. Ob das wahr ist oder
nicht, regulär ansässige Menschen kann man nicht einfach
vertreiben.
Es wurde in den medien auch immer berichtet, dass man die
Bevölkerung der Serben so weit wie möglich schonen will, keine
zivilen Objekte zerstören und nur die serbischen Soldaten
zurückdrängen will.
Klar, ich kann auch eine Kirche als militärisches Objekt
einstufen.

…kommt darauf an was sich in der Kirche befindet. Trotzdem
glaube
ich nicht, dass auch nur eine Kirche von den NATO-Truppen
gezielt
bombardiert wurde.

Das habe ich nicht behauptet. Mir gings um die Einstufung, was militärisch ist und was nicht.

Und in einem Krieg „versucht“ man immer, Zivile Objekte zu
vermeiden.
Aber der Begriff „Ziviles Objekt“ ist im Krieg nunmal verdammt
dünn.

So wie die Kirche von Vinogorje (Sl. Brod). Da hat das serbische Militär eine Rakete darauf abgefeuert. Zum Glück ging die ein paar Meter daneben und schlug in einen Weinberg ein.
Aber denk nur daran was mit der Kirche in Mostar gemacht wurde. Ich ärgere mich noch krumm, dass ich jedemal, wenn ich dort vorbeifuhr mir sagte: nächtes Jahr machst du da Rast und schaust sie Dir an.
Jetzt ist sie kaputt.

Sind Straßen und Brücken zivile Objekte, wenn sie als
Nachschubwege
für Truppenverbände genutz werden?

So wie die Mostarbrücke?

Wie sieht es mit Firmen aus die hauptsächlich für das Militär
produzieren (egal was produziert wird)?
Ich bleibe dabei…
…ein Luftkrieg bei dem nur Kasernen und Truppenverbände
bombardiert
werden macht aus militärischem Blickwinkel keinen Sinn und so
ein
Luftkrieg wurde auch nie geführt.

Ich bin der Meinung: Es war schlimm, aber es hätte schlimmer
kommen
können. Auf allen seiten.

Das ist richtig!

Grüße
Babalou

Das kannst 2 Kumpels von mir erklären die Freiwilig im Kosovo waren.
Für die Freiheit der Menschen dort sozusagen ihr Leben riskierten.
Im übrigen wurden wie be der Buneswehr schon vorher für einen Sebrokroatischen Konflickt ausgebildet. Bei mir im Zug waren wir 8 Eloka-Aufklärer die auf aufspürung deren Waffensysteme getrimmt wurden und noch 52 Funspezialisten die Serbo-Kroatisch lernen mussten.
Meine Vrogestzten und auch die Österreicher sahen das Milosovic Regime durchaus als Bedrohung an.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Das kannst 2 Kumpels von mir erklären die Freiwilig im Kosovo
waren.
Für die Freiheit der Menschen dort sozusagen ihr Leben
riskierten.
Im übrigen wurden wie be der Buneswehr schon vorher für einen
Sebrokroatischen Konflickt ausgebildet. Bei mir im Zug waren
wir 8 Eloka-Aufklärer die auf aufspürung deren Waffensysteme
getrimmt wurden und noch 52 Funspezialisten die
Serbo-Kroatisch lernen mussten.
Meine Vrogestzten und auch die Österreicher sahen das
Milosovic Regime durchaus als Bedrohung an.

Wirklich interessant wie schnell man die sachliche Ebene verläßt, wenn man keine Argumente findet.

Dass 2 deiner Kumpels so frei waren dort hin zu gehen und dass „Funspezialisten“ (macht der Job so viel Spaß? *g*) und sonstwer dafür ausgebildet wurden hat mit Christians Aussage nun mal gar nichts zu tun. Wäre ja auch noch schöner wenn man bei der Bundeswehr nicht für seinen Einsatz ausgebildet würde.

Nebenbei:
Ich hatte doch tatächlich Vorgesetzte die behaupteten, dass man mit dem Poncho und der Gasmaske einen Atomkrieg überstehen kann. Ich nehme sogar an, dass die das wirklich geglaubt haben.

Gruß Ivo