Servus Franzi,
ist dieses „Absinken“ der Bedeutung auf Tabuwörter beschränkt?
Ich denk grade an die verschiedenen Bezeichnungen für Edelfrauen: Kriemhild ist noch als „ein scoene wip“ eingeführt, später sagt Walther „nemt, frouwe, dizen kranz“. Villons (und anderer) „nostre Dame“ ist der höchst edlen Muttergottes und auch anderen Edelfrauen vorbehalten.
Und jeder dieser Begriffe ist sukzessiv in seiner Wertung abgesunken: Ein Weib ist (im Standarddeutschen, nicht im süddeutschen Raum) bereits regelrecht peiorativ, eine Frau ist halt eine Frau - sie muss weder verheiratet noch adlig sein -, und einer Dame haftet seit ca. 1970…80 schließlich auch ein Gschmäckle an.
Ist das jetzt unter „Männerfantasien“ zu subsummieren: Daz ez bereits tabubehaftet ist, überhaupt von (Edel)frauen zu sprechen, weil der jeweilige Sänger sowieso bloß an eines denkt dabei?
Schöne Grüße
MM