Bargeld wird abgeschafft

Hallo,

Dänemarks Regierung plant, das Bargeld abzuschaffen. Bis 2016 sollen Kleidungsgeschäfte, Tankstellen und Restaurants Kunden ablehnen dürfen, wenn diese nicht elektronisch bezahlen können. Damit soll schrittweise die bargeldlose Wirtschaft eingeführt werden. Auch in Schweden ist man schon weit in dieser Richtung. In Stockholm kann das Busticket heute schon nur noch mit der Geldkarte gekauft werden. In Frankreich sollen demnächst die Bargeldbestimmungen drastisch verschärft werden.

Droht das bald auch bei uns?
Etwa auch europa- oder weltweit?

Hast du vielleicht eine Quelle für diesen radikalen Vorschlag? das schient mir echt revolutionär Danke!

Über Dänemark stand es erst in den Medien.

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/g…

Was Wasseruhren und Bargeld gemeinsam haben
Hallo!

Dänemarks Regierung plant, das Bargeld abzuschaffen.

So 'n Mist aber auch. Vorbei die Zeiten, als man mit einem zum Abreissblock gummierten Stapel Hunderter in der Disco Eindruck schinden konnte.

… soll schrittweise die bargeldlose Wirtschaft eingeführt werden.

Mit einer Prägung versehene Metallstücke und bedruckte Papiere, die an sich nur einen sehr geringen Wert darstellen, aber einen höheren Wert symbolisieren, haben sich als Zahlungsmittel besser als Nylonstrümpfe, Zigaretten oder Schinken bewährt. Nur rein praktische Erwägungen führten ja auch zur Erfindung des Bargeldes. Sobald es am Bargeld in Euro oder Kronen mangelt, weichen die Menschen aus, verwenden Haschisch, sexuelle Dienste oder irgendeine als Bargeld verfügbare Währung als Tauschmittel, z. B. Yen oder Dollar. Wenn Schmiergeld nicht bar in die Hand gedrückt werden soll, nimmt man eben einen Beratervertrag und tätigt eine Überweisung oder verwendet beliebige Sachwerte oder in Richtung des gewünschten Ziels manipulierte Preise. Soll heißen: Ausweichmechanismen gab es schon immer und es gibt sie bis heute.

Vermutlich treibt niemanden die Sorge um, wie man Parkuhren und Kaugummiautomaten füttern soll. Vielmehr möchte der Fiskus erreichen, dass nicht zu viel Geld an ihm vorbei bewegt wird. Über Rechenzentren laufende Buchungen sind natürlich leichter kontrollierbar und nachvollziehbar wie Bargeldflüsse. Per Erpressung zu einer Reisetasche voller Bargeld zu kommen, funktioniert dann nicht mehr so leicht. Unmöglich ist es aber nicht, so lange es überhaupt noch Bargeld auf dem Globus gibt, siehe Ausweichmechanismen.

Ich nehme an, du bestreitest deinen Lebensunterhalt nicht per Enkeltrick und nicht durch Erpressen von kofferweise Bargeld. Unter dieser Annahme: Was wäre so schlimm daran, wenn es kein Bargeld gäbe? Das ohnehin nur mit einem virtuellen Wert versehene Bargeld würde durch Buchungen ersetzt. Was macht’s?

Der vollständige Verzicht auf Bargeld wäre aber vermutlich unpraktisch. Immerhin funktioniert Bargeld auch in der abgelegendsten Pampa, braucht keinen Strom und kein funktionierendes Mobiltelefon. Lach` nicht, genau das ist der Grund, warum wir bis heute nichts Besseres als mechanische Wasseruhren im Keller haben, für die der Versorger nur zum Ablesen beträchtlichen Personalaufwand treiben muss.

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Ich dachte du willst uns verkaufen, dass Dänemark DEINEN Bitcoin einführt. Nicht?
Ich weiß. Wir alle verpassen die Weltgeschichte und nur du weißt Bescheid! Oder wann kommt dein Schwenk in Richtung Bitcoin?

Gruß
Falke

Auch in Schweden ist man schon weit in
dieser Richtung.

So weit, dass man doch tatsächlich 2015 und 2016 neue Banknoten und Münzen mit neuen Motiven einführt.

http://www.riksbank.se/en/Notes–coins/Banknotes/New
http://www.riksbank.se/en/Notes–coins/Coins/New-coins/

Zum erstenmal seit 1971 gibt es dabei auch wieder eine Zwei-Kronen-Münze.

Übrigens: Nach Angaben der Riksbank waren Ende 2014 335 Million Banknoten im Umlauf und 1,9 Millarden Münzen.

In Stockholm kann das Busticket heute schon
nur noch mit der Geldkarte gekauft werden.

Das ist nicht ganz richtig. In Stockholm wurden die Papiertickets abgeschafft; alle Tickets werden auf eine elektronische Karte geladen. Statt (wie z.B. in München) eine Streifenkarte zu stempeln, steckt man seine ÖPNV-Karte in das Lesegerät. Aufgeladen werden können die Karten am Schalter, am Automaten und an diversen Verkaufstellen - und da kann man durchaus auch bar bezahlen.

Gruß,
Max

hi

Unter dieser Annahme: Was wäre so schlimm daran, wenn es kein
Bargeld gäbe?

Naja, ich würde z. B. ungern für die Fernsehzeitung, die ich alle 2 Wochen in der Trafik kaufe, die Bankomatkarte zücken, um den exorbitant hohen Betrag von EUR 2,-- damit zu bezahlen :wink:
Es wäre mir zwar egal, ob das Finanzamt, ein Geheimdienst, die Bank (oder wer auch immer) diese Transaktion nachvollziehen könnte, aber es wäre mir schlicht zu doof, solche Kleinstbeträge mit Karte zu zahlen.

Gruß
Edith

Was wäre so schlimm daran, wenn es kein Bargeld gäbe?

Das Schlimme daran wäre meiner Meinung nach, dass man dann der kompletten Kontrolle und Aufsicht unterliegt.

Das Einzig Gute daran wäre, dass man dann keine Steuererklärung mehr machen müsste. Das Finanzamt wüsste je ohnehin bereits alles.

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Guten Abend!

Was wäre so schlimm daran, wenn es kein Bargeld gäbe?

Das Schlimme daran wäre meiner Meinung nach, dass man dann der
kompletten Kontrolle und Aufsicht unterliegt.

Die Datenflut muss nur groß genug sein/werden und erstickt sich damit selbst.

Das Einzig Gute daran wäre, dass man dann keine
Steuererklärung mehr machen müsste. Das Finanzamt wüsste je
ohnehin bereits alles.

Das FA kann nicht wissen, welchem Zweck das bezahlte Benzin, das Paket Schrauben und der Blumenkohl dienen soll. Nein, der Blumenkohl war kein privater Kauf, sondern diente einem gewerblich angefertigten Foto. Außerdem: Siehe oben.

Von Bargeldverbot berichten nun schon seit Jahren einige Leute mit Lust an Verschwörungstheorien. Möglicherweise geht Barzahlung irgendwann zurück, weil Verbraucher und Gewerbetreibende andere Zahlungsmethoden bevorzugen, aber nicht per Bargeldverbot. Für größere Beträge ist ein Trend zu bargeldloser Zahlung seit über einem halben Jahrhundert erkennbar. Oder kommt bei dir noch jemand an die Haustür und sammelt den Feuerkassenbeitrag bar ein oder bekommst du dein Geld noch in der Lohntüte?

Gruß
Wolfgang

Die Datenflut muss nur groß genug sein/werden und erstickt sich damit selbst.

Da kannst Du lange warten, die NSA macht’s ja vor. Die Datenflut kann nie so groß werden, dass die Überwacher daran ersticken.

Auch in Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland und Zypern wurden Obergrenzen für Bargeld-Käufe eingeführt, die meist so zwischen 1000 und 3000 Euro liegen. Für mich ist Bargeld ein Stück Freiheit, und ich fürchte, dass durch die schleichende Abschaffung des Bargelds die Überwachung langsam total wird.

Die Bemerkung mit der Steuerklärung war natürlich nicht so ganz ernst gemeint.

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Nach Angaben der Riksbank waren Ende 2014 335 Million Banknoten im Umlauf

Und in Deutschland waren es zu diesem Zeitpunkt 240 Milliarden. Auch wenn Deutschland fast 10 mal so viel Einwohner hat, zeigt das doch sehr deutlich, dass es in Schweden kaum noch Bargeld gibt, jedenfalls im Vergleich zu Deutschland.

Guten Abend!

Die Datenflut muss nur groß genug sein/werden und erstickt sich damit selbst.

Da kannst Du lange warten, die NSA macht’s ja vor.

Mir ist wohl etwas entgangen: Was bitte macht die NSA gerade vor? Können die Schlapphüte überhaupt Erfolge vorweisen oder sind es bloß wichtigtuerische Sesselfurzer? Schon klar, ist natürlich geheim.

Auch in Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland und Zypern
wurden Obergrenzen für Bargeld-Käufe eingeführt, die meist so
zwischen 1000 und 3000 Euro liegen.

Ist bekannt. In D gilt für haushaltsnahe Dienstleistungen, die man als solche geltend machen möchte, sogar eine Bargrenze von 0 €. Es gibt fiskalische Interessen, polizeiliche Interessen und Interessen der alltäglichen Praktikabilität. Zwischen Bargeld in Koffern und gar keinem Bargeld müssen die Interessen abgewogen werden. In verschiedenen Ländern kommt man bei der Abwägung zu verschiedenen Ergebnissen. Wo ist der Aufreger, wenn man bereit ist, die verschiedenen Interessen zur Kenntnis zu nehmen?

Für mich ist Bargeld ein Stück Freiheit…

Ist ein griffiger Spruch. Aber wie viel Wahrheitsgehalt steckt dahinter? Ist es nicht vielmehr so, dass du das neue Auto nicht mit Bargeld bezahlst, weil du so viel Geld nicht herumtragen willst? Aber davon abgesehen hindert dich derzeit keiner, dir einen beliebigen Betrag in die Tasche zu stecken, für Party und Mädchen auszugeben und den Rest zu verprassen.

Apropos Mädchen und zu deiner Beruhigung: Der Tarif für die Mädel der etwas edleren Sorte ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die Untergrenze dessen, was die Regierungen verschiedener Länder an Bargeldzahlung zulassen.

, und ich fürchte, dass durch die schleichende

Abschaffung des Bargelds die Überwachung langsam total wird.

Statt das Geld fürs Auto oder die Immobilie bar auf den Tresen zu legen, tätigst du eine Überweisung. Wo gibt es dadurch neue Erkenntnisse durch Überwachung, falls sie denn stattfindet?

Gruß
Wolfgang

Guten Abend!

Nach Angaben der Riksbank waren Ende 2014 335 Million Banknoten im Umlauf

Und in Deutschland waren es zu diesem Zeitpunkt 240 Milliarden.

Aha, also pro Einwohner 3.000 Banknoten? Könnte es sein, dass Bargeldumlauf in € mit der Anzahl der Banknoten verwechselt wird?

Gruß
Wolfgang

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Nach Angaben der Riksbank waren Ende 2014 335 Million Banknoten im Umlauf

Und in Deutschland waren es zu diesem Zeitpunkt 240
Milliarden.

Das sollterst Du mal der EZB sagen … die verzeichnet nämlich nur etwas über 17 Millarden Banknoten im gesamten Euroraum:

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/186249…

Kann es sein, dass Du den Wert der Banknoten mit der Anzahl verwechselt hast?

Auch wenn Deutschland fast 10 mal so viel
Einwohner hat

Die gesamte Eurozone hat 337 Millionen Einwohner. Schweden etwa 9,5 Millionen. Also etwa 2,8%.

Es gibt 17 Millarden Euro-Banknoten. Und 335 Millionen Kronen-Banknoten. Das sind etwa 2%.

Im Schnitt hat Schweden also etwa ein Viertel weniger Banknoten pro Einwohner. Allerdings liegt der Grund eher darin, dass sich in der Eurozone die Zahl der Banknoten in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat.

Schweden kaum noch Bargeld gibt

„Kaum noch“ ist etwas anderes. Aber es klingt natürlich spektakulärer. :smile:

M.

Kann es sein, dass Du den Wert der Banknoten mit der Anzahl verwechselt hast?

Das kann schon sein, aber unabhängig von den Zahlen würde mich trotzdem die Ausgangsfrage interessieren: Ist es geplant, das Bargeld abzuschaffen? Oder zumindest den Gebrauch einzuschränken?

Hallo,

Über Dänemark stand es erst in den Medien.

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/g…

Wenn man sich das dann durchliest, dann klingt es doch schon weniger spektakulär. Die dänische Notenbank hat festgestellt, dass die Nachfrage nach Bargeld zurückgeht und sie deshalb keine neuen Banknoten drucken will. Das ganze geht also vom Markt aus und nicht von irgendwelchen Überwachungswütigen. Ist in Skandinavien auch nicht neues. Dort wird doch schon eine ganze Weile bei Centbeträgen gerundet. Ich meine, dies auch schon in Deutschland in dem einen oder anderen laden gesehen zu haben.
Nun haben die Nordeuropäer offenkundig kein so inniges Verhältnis zu Bargeld und zahlen lieber auf andere Weise.
Ist eben so. Der Staat will es jedenfalls nicht abschaffen, stellt sich aber auch nicht dem Trend entgegen und will krampfhaft die damit verbundenen Kosten aufrechterhalten.

Grüße

Das kann schon sein, aber unabhängig von den Zahlen würde mich
trotzdem die Ausgangsfrage interessieren: Ist es geplant, das
Bargeld abzuschaffen?

Bargeld wird genauso abgeschafft wie Röhrenfernseher, Schallplattenspieler und Steghosen. In Nischen sind sie noch gebräuchlich, aber die Nachfrage ist in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Das hat aber mit einer staatlich betriebenen Abschaffung nichts zu tun.

Abschaffung von Bargeld und „bestenfalls“ gleichzeitiges Verbot von Parallelwährungen und privatem Goldbesitz - DAS ist der feuchte Traum aller Eliten, Banken, Unternehmen und Despoten!
Totale Kontrolle über das Volk, Erstellung von Konsum- und Bewegungsprofilen - und sobald einer aufmuckt, werden ihm ratz-fatz die Karten und Konten gesperrt und er kann verhungern.

Bargeld ist Freiheit des Einzelnen, und seine Abschaffung ist die Abschaffung der Demokratie. Niemand hätte mehr Kontrolle über sein Eigentum.

Aber in Deutschland würde das wohl gut funktionieren - gibt ja genug Michel hier mit der Meinung: „Die Regierung will nur unser bestes. Und ich hab ja nichts zu verbergen.“

Ich hoffe, ich erlebe das nicht mehr.

Abschaffung von Bargeld und „bestenfalls“ gleichzeitiges
Verbot von Parallelwährungen und privatem Goldbesitz - DAS ist
der feuchte Traum aller Eliten, Banken, Unternehmen und
Despoten!

Gabs da irgendwie eine Umfrage oder so etwas oder wie kommst Du darauf?

Totale Kontrolle über das Volk, Erstellung von Konsum- und
Bewegungsprofilen - und sobald einer aufmuckt, werden ihm
ratz-fatz die Karten und Konten gesperrt und er kann
verhungern.

Wie oft werden denn heute alle Konten und Karten gesperrt? Oder anders: wie und wie lange überlebensfähig wärest Du heute ohne Karten und Konten?

Bargeld ist Freiheit des Einzelnen, und seine Abschaffung ist
die Abschaffung der Demokratie. Niemand hätte mehr Kontrolle
über sein Eigentum.

Was haben Demokratie mit Eigentum und Bargeld mit Freiheit zu tun?

Aber in Deutschland würde das wohl gut funktionieren - gibt ja
genug Michel hier mit der Meinung: „Die Regierung will nur
unser bestes. Und ich hab ja nichts zu verbergen.“

Mal abgesehen davon, daß Deine Antwort nichts mit der Frage zu tun hat: hast Du außer Plattitüden und Mutmaßungen etwas zum Thema beizutragen?

Und noch eine Frage: wie kommst Du eigentlich an Dein Bargeld, mit dem Du anscheinend ja alles bezahlst?

Wenn man sich das dann durchliest, dann klingt es doch schon
weniger spektakulär. Die dänische Notenbank hat festgestellt,
dass die Nachfrage nach Bargeld zurückgeht und sie deshalb
keine neuen Banknoten drucken will.

Und wenn zurück bis zur Quelle geht, wird es noch unspektakulärer:

http://www.nationalbanken.dk/en/pressroom/Pages/2014…

"Consequently, Danmarks Nationalbank has decided to initiate a process to discontinue internal printing of banknotes and minting of coins during 2016. Like a number of other central banks, Danmarks Nationalbank will outsource these functions to external service providers. "

Kurz gesagt: Dänemark druckt nicht mehr selbst, sondern lässt zukünftig drucken, weil es billiger ist. Angesichts der kurzen Lebensdauer von Banknoten, die je nach Wert und Umlaufgeschwindigkeit zwischen neun Monaten und wenigen jahren liegen kann, ist es auch völlig unvorstellbar, dass der dänische Staat ab 2016 gar keine Banknoten mehr auflegt. Dass einige Zeiten es dennoch so vermeldet haben, liegt nur daran, dass der gewöhnliche Leser lieber sensationelle Überschriften statt Fakten hat und dass es schönner ist, „ALAAAARM!“ zu schreien statt nachzudenken. :smile:

Gruß,
Max