Ich sehe sofort Grenzen des Systems. Ich habe ein Hobby, bei dem ich regelmäßig Waren aus China beziehe, weil sie nur dort hergestellt werden. Ich werde demnächst mindestens zwei Grundnahrungsmittel regelmäßig aus Übersee selbst importieren, weil deren Qualität weit über der in deutschen Läden liegt (bzw. der durchschnittliche „Deutsche Michel“ seine drei preiswerten Marken kauft und damit erfolgreich seit Jahrzehnten abgespeist wird).
Für solche grenzüberschreitenden Transaktionen ist ein weltweit anerkanntes Tauschobjekt die ideale Grundlage.
Zudem arbeite ich in einer Branche, von deren Ergebnissen zwar etwa ein Drittel aller Menschen in Deutschland potentiell seine Lebensqualität verbessern kann. Aber das, was ich mache, damit kann niemand was direkt anfangen.
Wenn ich mein Hobby auf die Bedürfnisse anderer einrichte, könnte ich mich an solchen Tauschringen beteiligen, aber dann müsste ich mein Hobby zum Beruf machen und das will ich nicht.
Also bin ich auch bei diesem Aspekt wieder bei dem Ergebnis, dass die Papier/Baumwollläppchen und die Blechstücke ein guter Kompromiss sind.
Grüße
Pierre
P.S.: als gebürtiger Bürger der DDR wurden mir natürlich die utopischen Verheißungen des Kommunismus eingebläut. Ja, ich gebe ehrlich zu, dass es mir gefallen würde, das zu arbeiten, was mir Spaß macht, nur so viel, wie ich möchte, und mir dafür im Laden das zu nehmen, wonach mir ist. Aber ich halte es tatsächlich für eine Utopie. Man müsste die Menschen (vielleicht genetisch) so verändern, dass ihnen Neid, Gier und Missgunst abgeht. Aber das Experiment des „realexistierenden Sozialismus in der DDR“ zeigte, dass das selbst in einem so eingeschlossenen Staat nicht möglich ist.
P.P.S.: ich bin wahrscheinlich einer der wenigen Menschen, die zugeben, dass sie bei einer Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens genau darüber nachdenken würden, das abhängige Arbeiten aufzugeben und ein bisschen zusätzliches Geld mit der Ausübung von Hobbys zu verdienen.