Bargeldverbot kommt

In immer wieder kleinen Schritten kommt ein Bargeldverbot naeher.
Damit wird die Einfuehrung negativer Zinsen auch auf kleinere Guthaben ermoeglicht.
Man kommt dem umlaufgesicherten Geld naeher, das Silvio Gesell frueher und einige Geldsystemdenker aktuell fordern. Man kommt regierungsseitig dem naeher auf marktkonformem Wege, ohne eine Ideologie herauszustellen, einfach den Zwaengen des aus dem Ruder laufenden Geldsystems folgend. 
Wann wird Deutschland nachziehen, wenn jetzt auch Frankreich und seit paar Jahren schon Italien Bargeldzahlungen ueber 1000 Euro verboten sind / sein werden? Wie wird man auslaendisches Bargeld verhindern koennen?
Gruss Helmut

Hallo,

hast Du eine Quelle für die Behauptung, dass Bargeldzahlungen von über 1000 Euro in italien und Frankreich verboten wären?

vdmaster

Papierchen von der Bank oder aus der eigenen Tasche
Servus,

für Frankreich z.B. hier: http://www.leparisien.fr/economie/la-chasse-au-cash-…

Übrigens nichts ganz dramatisch Neues - die Grenze lag bisher bei 3.000 € und wird nur ein wenig heruntergesetzt.

Für nicht Residente (z.B. Touristen) wird die bisher geltende Grenze für Barzahlungen von 15.000 € auf 10.000 € heruntergesetzt.

Öffentliche Kassen nehmen in F Bargeld bis zu Beträgen von 300 € an.

Den Zusammenhang dieser Aktion mit einem „Bargeldverbot“ halte ich allerdings für sehr konstruiert, zumal in Frankreich riesige Mengen an selbstgemachtem Bargeld in Gestalt von Schecks in Umlauf sind, weil die Bankgebühren für Scheckeinreicher in F nach einem Gesetz vom 3. Brumaire des Jahrs V der Republik (oder so ähnlich) streng limitiert sind, so dass Tag für Tag Tausende von emsigen Bienchen bei den Banken diese musealen Zahlungsmittel be- und verarbeiten müssen. Es ist hie und da nicht leicht, einem Franzosen zu erklären, was eine Banküberweisung ist.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

In immer wieder kleinen Schritten kommt ein Bargeldverbot
naeher.

Ich kann mich nicht des Eindruckes erwehren, dass es sich hier um einen Kampfbegriff handelt. Soll wirklich der Besitz von Bargeld verboten werden bzw. schon sein?

Damit wird die Einfuehrung negativer Zinsen auch auf kleinere Guthaben ermoeglicht.

Also soll der Besitz schon grundsätzlich verboten sein? Halte ich erstmal für ein Gerücht.

Man kommt dem umlaufgesicherten Geld naeher, das Silvio Gesell frueher und einige Geldsystemdenker aktuell fordern. Man kommt regierungsseitig dem naeher auf marktkonformem Wege, ohne eine Ideologie herauszustellen, einfach den Zwaengen des aus dem Ruder laufenden Geldsystems folgend. 
Wann wird Deutschland nachziehen, wenn jetzt auch Frankreich und seit paar Jahren schon Italien Bargeldzahlungen ueber 1000 Euro verboten sind / sein werden?

In Deutschland gibt es das doch schon längst, wenn man mal diesen Kampfbegriff verwenden will. Wer mehr als 15.000€ bei einer Bank einzahlen will, muss sich ausweisen. Wer ins EU-Ausland ausreist oder von dort kommt, muss ab 10.000€ auf Nachfrage angeben, dass er soviel mitführt. Bei Drittstaaten muss das sogar unaufgefordert schriftlich angemeldet werden, wobei es nichtmal nur um Bargeld geht. Und auch an manch anderer Stelle macht der Staat Vorgaben bzw. erkennt bare Zahlungen nicht an. Das alles hat aber nicht den Zweck Bargeld zu verbieten, sondern soll Geldwäsche, Steuerhinterziehung oder Sozialleistungsbetrug erschweren.

Wie wird man auslaendisches Bargeld verhindern koennen?

Durch verstärkte Kontrollen an den Grenzen. Die Erfahrung zeigt, dass sich Schmuggel aber nie gänzlich verhindern lässt.

Grüße

Solange ich mir keine Kreditkarte zulegen muss…
…ist die Welt für mich noch in Ordnung.
Ich kann zwar jetzt schon keine Autos mieten und keine Hotels mehr online buchen, weil die alle Kreditkarten sehen wollen, aber ich weigere mich nach wie vor und verzichte bislang auf diesen Luxus.
Gruß,
Branden

Hi Branden,
Kreditkarten sind doch out! An immer mehr Stellen werden sie nicht mehr akzeptiert und von der EC-Karte abgelöst!
Oder boykottierst du die auch?
Karl

Hallo!

In Deutschland … Wer mehr als 15.000€ bei
einer Bank einzahlen will, muss sich ausweisen.

Vor etwa einem Jahr wollte ich beim nächstbesten Geldinstitut einen Betrag von knapp unter 1.000 € bar zu Gunsten eines fremden Kontos einzahlen. Das nächstbeste Geldinstitut war eine Sparkasse. Nach Ausfüllen eines Formulars wurde mit Hinweis auf das Geldwäschegesetz der Personalausweis verlangt und daraus alle möglichen Daten aufgeschrieben. Als ich ob der aufwändigen Prozedur und der ziemlich stolzen Kosten nachfragte, erzählte mir die Dame hinter dem Tresen, dass manche Banken inzwischen gar keine Barzahlungen auf fremde Konten mehr annehmen.

Mangels Recherche kann ich in diesem Fall zwischen gesetzlichen Vorgaben und vom Geldinstitut abhängigen Gepflogenheiten nicht unterscheiden. Sollte aber der Hinweis auf das Geldwäschegesetz stimmen, greifen schon bei eher kleinen Beträgen Kontrollmechanismen.

Gruß
Wolfgang

Der andere Begriff waere, Bargeld abschaffen,
dann braucht es nicht verboten werden.
Laeuft auf dasselbe hinaus, nichts oder nur Kleinbetraege werden bar bezahlt. Das grosse Konto ist glaesern, kann besteuert werden oder negativen Zinsen unterworfen werden, was auf dasselbe hinauslaeuft.
wie zB hier beschrieben
http://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtscha
oder google Bargeldverbot und nen Wolf lesen
Derzeit die Rechtslage ist klar, jeder muss Scheine und Muenzen annehmen, NUR sie sind gesetzliche Zahlungsmittel. Alles andere wie Ueberweisungen oder Schecks oder paypal kommen on top, wenn beide Geschaeftspartner einverstanden sind. Das droht zu kippen bei Bargeldverbot oder Reduktion auf kleinste Scheine / Kleinbetraege.
Gruss Helmut

Hallo,

ich bin der Galliersprache nicht mächtig. Geht aus dem Inhalt hervor, dass Barzahlung verboten ist? Oder muss man sich nur mit Pass legitimieren (analog in D wg. Geldwäschegesetz)?

Gruß
vdmaster

Servus,

die gesetzliche Reglementierung des Bargeldverkehrs hat in F eine gewisse Tradition, seit in den 1970er Jahren Francs kofferweise heimlich zu Fuß in der Gegend von Delle, Damprichard und Morteau über die Schweizer Grenze geschafft wurden.

Im einzelnen folgende Veränderungen der bereits bestehenden Limits:

  • Zahlungen für Waren oder Dienstleistungen von Nichtresidenten künftig maximal 10.000 € statt bisher 15.000 € in bar erlaubt.

  • Zahlungen für Waren oder Dienstleistungen von Residenten künftig maximal 1.000 € statt bisher 3.000 € in bar erlaubt.

  • Lohnzahlungen für Arbeit in Frankreich nach wie vor bis 1.500 € in bar erlaubt.

  • Bei Devisenkauf künftig Legitimierung mit Pass o.ä. künftig ab einem Wert von 1.000 € statt bisher 8.000 € vorgeschrieben.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

danke für die Übersetzung. Die Grenze von 1000 € ist schon recht hinderlich. Reicht ja nicht mal für einen fahrbaren Untersatz mit 4 Rädern und funktionierenden Bremsen.

Gruß
vdmaster

Hallo,

In Deutschland … Wer mehr als 15.000€ bei einer Bank einzahlen will, muss sich ausweisen.

Vor etwa einem Jahr wollte ich beim nächstbesten Geldinstitut einen Betrag von knapp unter 1.000 € bar zu Gunsten eines fremden Kontos einzahlen. Das nächstbeste Geldinstitut war eine Sparkasse. Nach Ausfüllen eines Formulars wurde mit Hinweis auf das Geldwäschegesetz der Personalausweis verlangt und daraus alle möglichen Daten aufgeschrieben. Als ich ob der aufwändigen Prozedur und der ziemlich stolzen Kosten nachfragte, erzählte mir die Dame hinter dem Tresen, dass manche Banken inzwischen gar keine Barzahlungen auf fremde Konten mehr annehmen.

Ja, stelle ich mir bei Onlinebanken auch schwierig vor. Aber auch ansonsten herrscht Vertragsfreiheit. Es steht also jeder ziemlich Bank frei, ob es solche Transaktionen vornimmt und welches Entgelt dafür verlangt wird.

Mangels Recherche kann ich in diesem Fall zwischen gesetzlichen Vorgaben und vom Geldinstitut abhängigen Gepflogenheiten nicht unterscheiden. Sollte aber der Hinweis auf das Geldwäschegesetz stimmen, greifen schon bei eher kleinen Beträgen Kontrollmechanismen.

So ist es. Hat aber mit Bargeldverbot genau nichts zu tun.

Grüße

Hallo,

der Verweis auf das Geldwäschegesetz war IMHO Nonsens. Die Prozedur, der Du unterzogen wurdest, ist mittlerweile wohl gängige Praxis. Näheres klären die AGB.

Gruß
vdmaster

Hi Karl

von der EC-Karte abgelöst!
Oder boykottierst du die auch?

Nein, die benutze ich. Da muss man ja fast immer die PIN eingeben und die kenne ja nur ich.
Gruß,
Branden

Hallo!

Mangels Recherche kann ich in diesem Fall zwischen gesetzlichen Vorgaben und vom Geldinstitut abhängigen Gepflogenheiten nicht unterscheiden. Sollte aber der Hinweis auf das Geldwäschegesetz stimmen, greifen schon bei eher kleinen Beträgen Kontrollmechanismen.

So ist es. Hat aber mit Bargeldverbot genau nichts zu tun.

Bargeldverbot ist eine plakative Wortschöpfung, die am Kern der Sache vorbei geht. Bargeld hinterlässt im alltäglichen Normalfall keine rückverfolgbaren Spuren. Mit der Limitierung von Bargeldzahlungen werden Zahlungen auf von Fiskus und Strafverfolgern kontrollierbare Wege geleitet.

Nicht rückverfolgbare Geldflüsse größeren Umfangs werden erschwert. Umfassende Kontrolle ist aber nicht möglich, so lange es neben Bargeld ebenso anonyme andere Werte gibt, deren Besitzerwechsel ohne Beurkundung stattfinden kann und die ein für solche Transaktionen interessantes Verhältnis von Masse bzw. Volumen und Wert haben.

Gruß
Wolfgang

Ich bin jetzt mal deinem Vorschlag gefolgt und habe Bargeldverbot gegoogelt. Dabei habe ich aber nicht eine seriöse Seite gefunden, die über ein geplantes solches berichtet. Sollte mir das irgendwie zu denken geben?

Hallo,

Ich bin jetzt mal deinem Vorschlag gefolgt und habe Bargeldverbot gegoogelt. Dabei habe ich aber nicht eine seriöse Seite gefunden, die über ein geplantes solches berichtet. Sollte mir das irgendwie zu denken geben?

Auf keinen Fall. Gerade weil es da nirgendwo berichtet wird, ist doch bei solchen Dingen der Beweis schlechthin.

Grüße

Hallo,

Bargeldverbot ist eine plakative Wortschöpfung,

Ja, die These hatte ich ja auch schon aufgestellt. ich nannte es aber gleich ganz plakativ Kampfbegriff.

die am Kern der Sache vorbei geht. Bargeld hinterlässt im alltäglichen Normalfall keine rückverfolgbaren Spuren. Mit der Limitierung von Bargeldzahlungen werden Zahlungen auf von Fiskus und Strafverfolgern kontrollierbare Wege geleitet.

Genau. Darum geht es und nicht um solche Faxen wie negative Zinsen, die dann jeder zahlen soll, weil er dazu gezwungen wäre sein gesamtes Bargeld auf ein Konto einzuzahlen.

Nicht rückverfolgbare Geldflüsse größeren Umfangs werden erschwert. Umfassende Kontrolle ist aber nicht möglich, so lange es neben Bargeld ebenso anonyme andere Werte gibt, deren Besitzerwechsel ohne Beurkundung stattfinden kann und die ein für solche Transaktionen interessantes Verhältnis von Masse bzw. Volumen und Wert haben.

Ja, deswegen ist da ja beim persönlichen Transfer über die Grenze hinweg auch von Barmitteln die Rede, die mehr als nur Bargeld erfassen. Nur weil sich nicht alle an die Regeln halten, spricht das ja noch nicht gegen Regeln.

Grüße

In immer wieder kleinen Schritten kommt ein Bargeldverbot
naeher.

Nein, kommt man nicht. Wenn man in Frankreich die Zahlung mit Bargeld limitiert ist das in etwa so, als würde man in Deutschland die Zahlung mit Wechseln einschränken oder in Schlumpfhausen die Kreditkarte abschaffen. Wer in Frankreich größere Beträge im Rahmen der derzeit (schon beschränkten) Möglichkeiten bar bezahlt, macht sich wie in anderen Ländern (den USA z.B.) schon jetzt verdächtig.

Damit wird die Einfuehrung negativer Zinsen auch auf kleinere
Guthaben ermoeglicht.

Eine Begrenzung des Bargeldvolumen je Tranksaktion verhindert nicht, daß die Leute ihr Bargeld unter der Matratze horten.

Man kommt dem umlaufgesicherten Geld naeher, das Silvio Gesell
frueher und einige Geldsystemdenker aktuell fordern.

Gesell forderte eine konstante Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und die Forderung ist insofern schon obsolet, wie die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes schon seit Jahrzehnten konstant ist. Außerdem forderte, daß Geld nicht gehortet wird. Auch das ist ohne Belang, weil bei konstanter Menge an gehortetem Geld der Rest wie aus einem vollen Eimer in die Wirtschaft fließt.

Es ist schon erstaunlich, daß es ausgerechnet die antiquierten Thesen von Gesell, Keynes und anderen den Kommunismus nahestehenden Gestalten sind, die immer wieder bemüht werden, wenn die Politik das Instrument der Verschuldung mißbraucht. Nicht das Geld ist das Problem, nicht die Zinsen sind das Problem, sondern die Regierungen sind das Problem, die weder jetzt noch in den nächsten zig Jahren vorhandenes Geld ausgeben, um Wählerstimmen zu erkaufen.

Wann wird Deutschland nachziehen, wenn jetzt auch Frankreich
und seit paar Jahren schon Italien Bargeldzahlungen ueber 1000
Euro verboten sind / sein werden? Wie wird man auslaendisches
Bargeld verhindern koennen?

Viel wichtiger fände ich die Frage, wie viele Transaktionen ein durchschnittlicher Deutscher, Italiener und Franzose in seinem Leben so durchführt, bei denen die Begrenzung der Verwendung von Bargeld auf 1.000 Euro ein real existierendes Problem wäre.

Hallo,

der Verweis auf das Geldwäschegesetz war IMHO Nonsens. Die

wenn der Betrag wirklich unter 1.000 lag, dann ist der Sachverhalt tatsächlich im GWG nicht geregelt. Sehr wohl ist dort geregelt, daß ab 1.000 Euro die besonderen Sorgfaltspflichten gelten (d.h. u.a. die Identifizierung des Geschäftspartners); vgl. § 3 Abs. 2 Nr. 2 Satz 2 GWG:
http://www.gesetze-im-internet.de/gwg_2008/__3.html

Prozedur, der Du unterzogen wurdest, ist mittlerweile wohl
gängige Praxis. Näheres klären die AGB.

In den AGB steht so etwas nicht.

Gruß
C.