Basisdemokratischere Demokratie

Servus zusammen,

ich wollte mal Nachfragen, was für eine basisdemokratischere Demokratie(also nicht SChweizerprinzip, sondern eine, die sich an die Gesetzte und WErte hält) und was dagegen sprechen würde.

Ich freu mich schon auf eure Meinungen =)

mfg,

Hanzo

also nicht SChweizerprinzip, sondern eine, die sich
an die Gesetzte und WErte hält

Wo hält sich das schweizerische System denn nicht an Gesetze?

Hallo!

ich wollte mal Nachfragen, was für eine basisdemokratischere
Demokratie (…) und was dagegen sprechen
würde.

Das hängt davon ab, was Du Dir genau unter „basisdemokratischere Demokratie“ vorstellst - anscheinend nicht das Schweizer Modell, aber was dann? „Eines das sich an Werte und Gesetze“ hält ist als Beschreibung reichlich schwammig.

Und dann hängt das ganze davon ab, was für ein Verständnis von Demokratie man überhaupt hat. Dazu gab es mal einen mE sehr lesenswerten Disput zwische Candide und mir:

/t/mehrheitswille-versus-minoritaetenschutz/5588609/3

Trotz aller Unterschiede in Detail- und Formulierungsfragen haben Candide und ich dabei im großen und ganzen die gleiche Meinung vertreten, nämlich, daß Demokratie keine (reine) Mehrheitsherrschaft ist - basisdemokratische Ideen liegt aber in der Regel der Gedanke zugrunde, daß die Mehrheit entscheidet. Es kommt also sehr auf die genau Ausgestaltung des Modells an, um sagen zu können, ob man das nun positiv oder negativ sieht.

Gruß,
Max

wissensbasierte direkte Demokratie
Servus Hanzo,

es gibt z.B. das Modell der wissensbasierten Demokratie. D.h. nur wer sich ueber ein Thema informiert hat und ein Mindestmaas an Wissen nachweisen kann darf abstimmen, dies stellt sicher dass starke Lobbies nicht die Buerger durch Massenmedien zu stark beeinflussen sondern jeder Entscheider ausreichend informiert ist und die Folgen seiner Entscheidung versteht.

Damit keine Minderheiteninteressen uebergangen werden sind diese bei der wissensbasierten direkten Demokratie geschuetzt.

Nachzulesen auf www.sozialkapitalismus.de

Gruss

Desperado

Hallo,

www.sozialkapitalismus.de

was da steht, ist etwa so schlüssig wie die Hohlerde-Theorie!

Gruß
Cassius

guten tag, desperado,

nun, Pascal sagte einmal:

„Es gibt zwei Arten von Unwissen: das reine,natürliche Wissen, mit dem alle Menschen geboren werden, und das Unwissen der sogenannten Klugen.
Du wirst feststellen, dass viele unter denen, die sich Gelehrte nennen,
nichts vom wahren Leben wissen und einfache Menschen und Dinge verachten.“

bartholomäus

PS. zum thema Wissen kann ich dich auf einen speziellen beitrag in diesem forum hinweisen.brett politik denke ich.

Servus zusammen,

Servus

ich wollte mal Nachfragen, was für eine basisdemokratischere
Demokratie(also nicht SChweizerprinzip, sondern eine, die sich
an die Gesetzte und WErte hält) und was dagegen sprechen
würde.

Ich freu mich schon auf eure Meinungen =)

Ich bin der Meinung Basisdemokratie funktioniert nur im Kleinen. Bei Vereinen zB den Kaninchenzüchtern wo ja jedes Mitglied ein natürliches Interesse an der Gemeinschaft hat (haben sollte) oder auch in Studentenverbindungen. Jeder wird gehört und hat das gleiche Gewicht. Die Möglichkeit aktiv etwas zu verändern wirkt oft sehr motivierend. Wenn es aber zu viele Menschen (dh. Meinungen und Stimmen) in einer Gemeinschaft gibt überwiegen meiner Meinung nach die Nachteile.
Basisdemokratie ist zu langsam um effektiv auf Notfälle reagieren zu können. Auch ist es in Basisdemokratien mitunter schwierig Mehrheiten zu bekommen wenn es mehr als nur 2 Möglichgkeiten gibt. Zudem finde ich basisdemokratische Entscheidungen ziemlich unvorhersehbar da Emotionen mitunter eine (zu) große Rolle spielen. Das und eine ‚schweigende Mehrheit‘ können dann eben zu überraschenden und fragwürdigen Ergebnissen führen.
Das sieht man ja aktuell in der Schweiz mit dem Minarettverbot. Ich vermute darauf spielst du auch mit deinem Seitenhieb auf die ‚Werte‘ an. Aber Demokratie ist nicht nur gut wenn das Ergebnis dir oder mir gefällt. Demokratische Entscheidungen zu akzeptieren gehört ebenfalls zur Demokratie…

mfg,

Hanzo

Mfg
Christoph

Hallo,

es gibt z.B. das Modell der wissensbasierten Demokratie. D.h.
nur wer sich ueber ein Thema informiert hat und ein
Mindestmaas an Wissen nachweisen kann darf abstimmen, dies
stellt sicher dass starke Lobbies nicht die Buerger durch
Massenmedien zu stark beeinflussen sondern jeder Entscheider
ausreichend informiert ist und die Folgen seiner Entscheidung
versteht.

Also diese Theorie ist noch grauer als grau. Wie soll bitteschön nachgeprüft werden, wer genügend Wissen angehäuft hat, um mitzureden?
Mir persönlich ist eine Demokratie, in der jeder eine gleiche Stimme hat, lieber als ein möglicher (konstruierter) Ausschluß wegen Unwissenheit.

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,

Also diese Theorie ist noch grauer als grau. Wie soll
bitteschön nachgeprüft werden, wer genügend Wissen angehäuft
hat, um mitzureden?

Nachdem (wie auf sozialkapitalismus.de beschrieben) jeder eine moeglichst objektiv ausgearbeitete Information erhalten hat kann ganz einfach Wissen ueber die Folgen einer Entscheidung abgefragt werden - vorzugsweise Folgen welche nicht debattierbar sind.

Mir persönlich ist eine Demokratie, in der jeder eine gleiche
Stimme hat, lieber als ein möglicher (konstruierter) Ausschluß
wegen Unwissenheit.

Schau mal nach Italien. Berlusconi ist der beste Beweis wie leicht sich Menschen durch Medien manipulieren lassen. In anderen Demokratien das selbe, nur ist es in Italien eben am offensichtlichsten.

Gruss

Desperado

Hallo,

nun, Pascal sagte einmal:

"Es gibt zwei Arten von Unwissen: das reine,natürliche Wissen,
mit dem alle Menschen geboren werden, und das Unwissen der
sogenannten Klugen.

Da hat der gute Mann auch recht. Deshalb moechte ich die Zukunft der Welt eben nicht der Oberschicht ueberlassen welche durch Lobbies und Medien die Politik lenken sondern informierte Buerger entscheiden lassen.

Du wirst feststellen, dass viele unter denen, die sich
Gelehrte nennen,
nichts vom wahren Leben wissen und einfache Menschen und Dinge
verachten."

Um diesen Personen die Macht zu nehmen uns sie dem einfachen Mann/Frau zurueckzugeben setzte ich mich fuer die wissensbasierte direkte Demokratie ein. Jeder der die Motivation hat sich zu informieren soll entscheiden.

Gruss

Desperado

www.sozialkapitalismus.de

was da steht, ist etwa so schlüssig wie die Hohlerde-Theorie!

Bildzeitung kann man natuerlich besser verstehen.

Minarettverbot:

Kein Minderheitenschutz, Religionsfreiheit wird verletzt, freie Meinungsäußerung, Menschenrechte werden verletzt, die Idealen der Demokratie werden verletzt.

… Brecheisendemokratie, dass die Mehrheit Recht hat, bzw. Verfassungsrichtig ist, stimmt nicht…

^^ So ich melde mich auch mal zu Wort:

Meine „Wunschdemokratie“ ist, eine direkte Demokratie, mit Einschränkungen, durch das Verfassungsgericht(oder einem neuen Organ evt.).

Das Parlament verwaltet die Gesetzte und regelt „Kleinigkeiten“ und manche „wichtigen“ Teile, wie z.B. Steuerpolitik.

Für andere Sachen, die das Volk ansprechen und Wünsche, die vom Volk aus kommen, wird erst einmal geschaut, wie viele Leute, diesen Gedanken vertreten(Unterschriften aktion, um sowas ins leben zu rufen) und danach wird geschaut, ob dieser Vorschlag verfassungswidrig ist oder nicht.

Wenn ja, ist er sofort abgehakt, wenn nicht, wird ersteinmal eine „Diskussionsfrist“ eingeleitet, indem sich die Bevölkerung darüber Gedanken machen kann und sich über den Voorschlag informieren kann.

mfg,

Hanzo

Kein Minderheitenschutz

Wird durch das Minarettverbot eine explizite Minderheit angegriffen? Wohl kaum, auch gebürtige Schweizer können Muslime sein, genauso wie Türken Christen sein können.

Religionsfreiheit wird verletzt

Inwiefern denn das? Der Muslim braucht kein Minarett, um Gottesdienste zu feiern, Minarette entstanden genauso wie Kirchtürme erst im Nachhinein.

freie Meinungsäußerung,

Welche Meinung wird denn hier verdammt? Ich glaube eher, die freie Meinungsäußerung wird eingeschränkt, wenn man für jede noch so berechtigte Kritik am Islam als Nazi abgestempelt wird…

Menschenrechte werden verletzt

Welche denn?

die
Idealen der Demokratie werden verletzt.

Ein Ideal der Demokratie ist, dass das Volk das Sagen hat. Das ist durch Mehrheitsbeschluss gegeben. Ein anderes Ideal ist die Freiheit; diese gegen gegenteilige Bestrebungen (und der Islam ist als Ideologie genau das) zu verteidigen, ist die Pflicht eines jeden Demokraten.

… Brecheisendemokratie, dass die Mehrheit Recht hat, bzw.
Verfassungsrichtig ist, stimmt nicht…

Man halte bitte Demokratie als Regierungsform und Rechtsstaat als Staatsform auseinander, das sind zwei unterschiedliche Dinge.

Nachdem (wie auf sozialkapitalismus.de beschrieben) jeder eine
moeglichst objektiv ausgearbeitete Information erhalten hat
kann ganz einfach Wissen ueber die Folgen einer Entscheidung
abgefragt werden - vorzugsweise Folgen welche nicht
debattierbar sind.

Das ist ein Zirkelschluß. Denn um „objektiv ausgearbeitete Information“ zu erhalten, ist ebenso Wissen nötig. Und wer kontrolliert dieses? Die Idee von einer „Herrschaft der Wissenden“ mündet in ihr Extrem, der „Diktatur eines einzigen Allwissenden“.

Schau mal nach Italien. Berlusconi ist der beste Beweis wie
leicht sich Menschen durch Medien manipulieren lassen.

Solange der Staat nicht den Menschen vorschreibt, welche Informationen die richtigen sind (Zensur wie in China), kann jeder sich frei informieren. Warum sollte Italien irgendwie herausragend anders sein?

Grüße Bellawa.

ich wollte mal Nachfragen, was für eine basisdemokratischere
Demokratie(also nicht SChweizerprinzip, sondern eine, die sich
an die Gesetzte und WErte hält) und was dagegen sprechen
würde.

Wenn du das Minarettverbot diskutieren willst, dann sprich das auch aus, und mach nicht so durchsichtige Bemerkungen in Klammern.

Die Schweiz ist natürlich ein souveräner Staat, souveräner als so mancher anderer.

(Ich warte jetzt auf den Einwurf mit dem Frauenwahlrecht.)

Grüße Bellawa.

Kein Minderheitenschutz

Wird durch das Minarettverbot eine explizite Minderheit
angegriffen? Wohl kaum, auch gebürtige Schweizer können
Muslime sein, genauso wie Türken Christen sein können.

Die Mehrheit der Schweizer sind Christen…

Religionsfreiheit wird verletzt

Inwiefern denn das? Der Muslim braucht kein Minarett, um
Gottesdienste zu feiern, Minarette entstanden genauso wie
Kirchtürme erst im Nachhinein.

Glaubst du, dass die Schweiz auch Kirchentürme abschaffen würde?

freie Meinungsäußerung,

Welche Meinung wird denn hier verdammt? Ich glaube eher, die
freie Meinungsäußerung wird eingeschränkt, wenn man für jede
noch so berechtigte Kritik am Islam als Nazi abgestempelt
wird…

Wenn sie ihre Religion praktizieren, werden die Meinungen schon stark eingeschränkt in der Schweiz.
Übrigens ist die Schweiz sehr Rechts geworden…

Menschenrechte werden verletzt

Welche denn?

Art. 18, 19, und 2, der Menschenrechte …

die
Idealen der Demokratie werden verletzt.

Ein Ideal der Demokratie ist, dass das Volk das Sagen hat. Das
ist durch Mehrheitsbeschluss gegeben.

Die Mehrheit hat nicht immer Recht, geschweige denn ist im Recht!

Ein anderes Ideal ist
die Freiheit; diese gegen gegenteilige Bestrebungen (und der
Islam ist als Ideologie genau das) zu verteidigen, ist die
Pflicht eines jeden Demokraten.

ja das auch…

… Brecheisendemokratie, dass die Mehrheit Recht hat, bzw.
Verfassungsrichtig ist, stimmt nicht…

Man halte bitte Demokratie als Regierungsform und Rechtsstaat
als Staatsform auseinander, das sind zwei unterschiedliche
Dinge.

Ja, beide müssen aber zusammen arbeiten, ansonsten wird sie missbraucht… ich meine Grünepolitiker klagen wegen Wohnungsmangel, durch die Ausländer…

Nein, das wollte ich nicht.

Nur das System der Schweiz ist mir zu direkt demokratisch.

Natürlich wird das Thema Minarettverbot angesprochen, weil die schweiz mit ihrer direkten Demokratie das entschieden hat, aber das will ich ja nicht ansprechen.

Ich will die Regierungsformen damit ansprechen.

was da steht, ist etwa so schlüssig wie die Hohlerde-Theorie!

Witzig. Die Assoziation drängte sich mir neulich auch auf:
/t/merkel-und-aussenpolitik–2/5643219/8

Auf meinen letzten Artikel ist der AgitaAutor die Antwort bisher schuldig geblieben.

Gruß
Christian

Hallo,

Mir persönlich ist eine Demokratie, in der jeder eine gleiche
Stimme hat, lieber als ein möglicher (konstruierter) Ausschluß
wegen Unwissenheit.

Schau mal nach Italien. Berlusconi ist der beste Beweis wie
leicht sich Menschen durch Medien manipulieren lassen. In
anderen Demokratien das selbe, nur ist es in Italien eben am
offensichtlichsten.

Ja, das mag stimmen. Ist mir aber wesentlich lieber als möglicherweise wegen „Nichtwissens“ von irgendwem von der Entscheidung ausgeschlossen zu sein. So lange es immer „die Anderen (die Doofen)“ sind, die ausgeschlossen werden, kann ich mich beruhigt zurücklehnen. Was ist, wenn ich selbst - warum auch immer - ausgeschlossen werde?

Gruß
Jörg Zabel