Bauer sprüht Gift am Weg

ich bin heute mit dem Fahrrad einen Feldweg lang gefahren. Ein Bauer hat irgendetwas versprüht. Es stank auch schon nach purer Chemie. Dann fuhr er ganz dicht am Weg lang sprühte weiter. Durch den Wind traf mich ein satter Sprühnebel. Wie gefährlich ist das Zeug? Und müssen die Bauern nicht Rücksicht auf Radfahrer oder Fußgänger nehmen?

Hi,

ich bin heute mit dem Fahrrad einen Feldweg lang gefahren.

Feldwege sind meist Privatgrund.

Ein Bauer hat irgendetwas versprüht.

Auf dem Feld neben dem Feldweg? Darf er.

Es stank auch schon nach purer Chemie.

Mich würde mal interessieren, wie pure Chemie riecht.
Aber mal im Ernst: Die Stell- und Hilfsmittel in den landwirtschaftlichen Sprühmitteln, die gewährleisten, dass das Pflanzenschutzmittel mit den Sprühgeräten ausgebracht werden kann, haben oft einen sehr charakteristischen Eigengeruch und sind trotzdem nicht sehr toxisch. Die eigentlichen Wirkstoffe, die den zu vernichtenden Organismen gefährlich werden können (und manchmal auch den Menschen) riecht man meist nicht.

Dann fuhr er ganz dicht am Weg lang sprühte weiter.

Je nach Mittel, das er spritzt und eingesetzte Geräte darf er mehr oder weiniger nah an den Ackerrand fahren. Das ist in den Zulassungsbedingungen der Pflanzenschutzmittel genau festgelegt.

Durch den Wind traf mich ein satter Sprühnebel.

Pech. Was treibst du dich denn auf Feldwegen rum, wenn du siehst, dass auf dem Acker gesprüht wird. Eigene Doofheit, tät ich sagen.

Wie gefährlich ist das Zeug?

Kommt auf das Zeug an, das gespritzt wurde. Es gibt nämlich nicht nur eins. Ohne genauere Infos kann man dazu nichts sagen.

Und müssen die Bauern nicht Rücksicht auf Radfahrer oder Fußgänger nehmen?

Wenn der Fußgänger oder Radfahrer sich auf den Feldwegen des Bauern rumtreibt, muss er schon selber aufpassen, was um ihn herum passiert. Beim Versprühen ist so viel Sprühnebel in der Luft, dass auch ein kurzer Stopp beim Vorbeilassen eines Passanten nicht viel weniger bei diesem ankommt.

Nochmal: Wenn gesprüht wird, treibt man sich grundsätzlich nicht in der Nähe von Äckern und Feldern rum, sofern man das vermeiden kann.

Barbara

Hi.

Was das für ein Zeug war und wie gefährlich das ist, fragst du am besten beim Bauern nach. Dass es chemisch roch ist kein konkreter Hinweis auf ein bestimmtes gift.

Was die Rücksicht auf Radfahrer und Wanderer angeht, lies mal das hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftsweg

Auf diesen Wegen gilt normalerweise, dass Fahrradfahrer und Fußgänger auf den landwirtsachaftlichen Verkehr Rücksicht zu nehmen haben und für sich selbst verantwortlich sind.

MfG,
TheSedated

Hallo!

Bauern sind auch nur Menschen.
Wenn der Bauer keine Atemschutzmaske auf hatte, wird es nicht sehr giftig sein.
Er atmet ja wohl am meisten von dem Zeug ein, wenn er stundenlang damit zu tun hat.

Grüße, E!

Hallo,

ganz so leicht wie die Anderen möchte ich dem Landwirt die Sache nicht machen. Feldwege sind in der Regel öffentliche Weg und Pflanzenschutzmittel dürfen grundsätzlich nur auf gärtnerisch und landwirtschatlich genutzten Flächen eingesetzt werden. Sicher besteht keine Gesundheitsgefahr, wenn man mal kurz durch den „Nebel“ läuft. Ins Wasser (in den Graben) dürfen die Mittel aber nicht. Verfolgen würde so was (in NRW) die Landwirtschaftskammer. Man sollte aber meiner Meinung nach den Ball flach halten, wenn mal ein paar Zentimeter „daneben“ gespritzt wird…

Gruß

Hallo,

ganz so leicht wie die Anderen möchte ich dem Landwirt die
Sache nicht machen. Feldwege sind in der Regel öffentliche Weg

Hi,

hast Du dafür einen Nachweis? Feldwege sind ganz oft nicht öffentlich, sondern Privatwege. In manchen Bundesländern, hier in Bayern jedenfalls, gibt es ein Betretungsrecht für die freie Natur - in gewissen Grenzen. Allerdings kann man unter gewissen Voraussetzungen, dies auch umgehen.

und Pflanzenschutzmittel dürfen grundsätzlich nur auf
gärtnerisch und landwirtschatlich genutzten Flächen eingesetzt
werden.

Hat er doch, so wie ich das lese. Er hat nah einem Feldweg gespritzt und durch den Wind wurde eine Wolke auf den Weg gesprüht.

Ob und welchen Abstand er zum Feldweg hätte haben müssen, wissen wir nicht, wir kennen das Mittel ja nicht. Ich kenne solche Einschränkungen nur in Gewässernähe, ob es die auch für Feldwege gibt, kann ich nicht sagen.

Sicher besteht keine Gesundheitsgefahr, wenn man mal

kurz durch den „Nebel“ läuft. Ins Wasser (in den Graben)
dürfen die Mittel aber nicht.

Dazu müsste ja ein Gewässer ersteinmal in der Nähe sein.

Gruß
Tina

Sicher besteht keine Gesundheitsgefahr, wenn man mal

kurz durch den „Nebel“ läuft. Ins Wasser (in den Graben)
dürfen die Mittel aber nicht.

Abstandsflächen für Gewässer in NRW beispielsweise sind hier gut dargestellt:

https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/…

Gräben, die nicht ständig wasserführend sind, gehören jedenfalls nicht dazu.

„Wenn der Bauer keine Maske auf hatte, wird es schon nicht giftig sein…“

Da lacht sich die Gärtnerin, die schon so einiges gesehen hat, was Bauern und Gärtner so ohne Schutz tun kringelig.

War wohl ein Herbizid, wahrscheinlich Glyphosphat -Roundup:

http://www.publiceyeonscience.ch/images/die_roundup_…

Grundsätzlich gilt, sowas spritzt man nicht ohne Schutz, was nicht heisst, das Bauern das beachten.

2 Like

Fand einige Kommentare hier für Dich nicht sehr aufbauend, aber vielleicht hilft Dir mein Hinweis über den Begriff „Gift“ etwas: Ein Antibiotikum ist für Bakterien schwer giftig und trotzdem schluckst Du Tabletten wenn Du eine Infektion hast. Eine Fußpilzsalbe ist für den Fußpilz extrem giftig und trotzdem- Du weißt schon. Wollte sagen, was ein Bauer ausbringt ist zunächst für den zu bekämpfenden Organismus ( Getreiderost, Mehltau, Maiszünsler und und…) sehr giftig, für den Menschen normalerweise nicht oder fast nicht. Häufiger ist schon, dass die ausgebrachten Pestizide Allergien auslösen können oder Kollateralschäden anrichten, also andere nicht schädliche Insekten gefährden oder in Gewässern Schaden anrichten.
Udo Becker

Und, Asche über mein Haupt- es muss Glyphosat heissen, nicht -phosphat, ob´s jemand gemerkt hat :smile: ?

Asche über mein Haupt- es muss Glyphosat heissen, nicht
-phosphat, ob´s jemand gemerkt hat :smile: ?

Kannst hier ja mal die Formel von Glypho -„unplugged“ und mit fünfbindigen Kohlenstoff- reinstellen und schauen was passiert.

Hallo,

ganz so leicht wie die Anderen möchte ich dem Landwirt die
Sache nicht machen. Feldwege sind in der Regel öffentliche Weg

Hi,

hast Du dafür einen Nachweis? Feldwege sind ganz oft nicht
öffentlich, sondern Privatwege. In manchen Bundesländern, hier
in Bayern jedenfalls, gibt es ein Betretungsrecht für die
freie Natur - in gewissen Grenzen. Allerdings kann man unter
gewissen Voraussetzungen, dies auch umgehen.

Hi,

speziell in Bayern sind Feldwege seit der Gebietsreform in öffentlicher Hand!
Sie werden meist von mehreren Parteien genutzt und sind oft sogar geteert.

Ciao

Hallo!

Wenn Du meinen Text zitierst, dann bitte korrekt, und nicht vertrottelnd und sinnentstellend.
Sowas gehört sich nicht. Ich hab mir schon was dabei gedacht, als ich das schrieb.
Ist schon klar, dass da kein reines, legionellenfreies Wasser gespritzt wird.

Hier noch etwas zum lesen zwecks Roundup:
http://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-z…
Gegenbeispiel hab ich natürlich auch gefunden:
http://www.dega-galabau.de/Roundup-weiter-in-der-Kri…

So kann man sich vielleicht eine Meinung bilden,
ich hab da aber ehr Angst um den Landwirt, der tagelang das Zeug ausbringt,
als um den, der mal eine Probe geschnuppert hat.

Weiterhin ist garnicht klar, was es überhaupt ist.

Und, wenn es wirklich ganz giftiges Zeugs ist,
würde es die landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft längst verboten haben.
Soweit bekannt, natürlich.

LG, E!

1 Like

Könnt ich vielleicht, wenn ich mich nicht mit Ach und Krach durch´s Chemievordiplom gewürgt hätte und es dann lieber gelassen hab mit der Chemie :smile:
Verrate es mir also bitte.

Grüße, Zahira

speziell in Bayern sind Feldwege seit der Gebietsreform in
öffentlicher Hand!

Hi,

nö, das ist falsch. Das wäre mir absolut neu und würde nicht erklären, warum so mancher Feldweg als Privatweg gekennzeichnet ist. Wir haben Wald und Felder die über Feldwege zu erreichen sind und bei keinem dieser Wege besteht auch nur ein eingetragenes Recht für die öffentliche Hand. Für den Erhalt müssen wir selbst sorgen.

Sie werden meist von mehreren Parteien genutzt und sind oft
sogar geteert.

Das sind keine Feldwege, das sind Flurbereinigungswege.

Gruß
Tina

Hallo,

Und, wenn es wirklich ganz giftiges Zeugs ist,
würde es die landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft längst
verboten haben.
Soweit bekannt, natürlich.

Was haben landwirtschaftliche Berufsgenossenschaften mit der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln zu tun?

Barbara

Hallo,

lies mal
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftsweg
und arbeite für eine Gemeinde,
dann reden wir weiter!

Dass ein Weg über Privatgrund auch ein Privatweg ist, dürfte wohl jedem klar sein,
der einen Garten hat!

Hallo,

lies mal
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftsweg
und arbeite für eine Gemeinde,
dann reden wir weiter!

Hi,

und wo genau steht dort jetzt, das ein Feldweg in öffentlicher Hand ist? Und nein, ich muß nicht in einer Gemeinde arbeiten um zu wissen, das nicht jeder Feldweg der öffentlichen Hand gehört, denn wie gesagt, ein guter Teil unserer Feldwege gehören uns, werden von uns und anderen Eigentümern, deren Wiesen und Felder an diesem Weg liegen unterhalten.

Dass ein Weg über Privatgrund auch ein Privatweg ist, dürfte
wohl jedem klar sein,
der einen Garten hat!

? Also wenn ich in der freien Natur bin, habe ich in der Regel keinen Katasterauszug des jeweiligen Ortes dabei, um feststellen zu können ob dieser Feldweg ein privater Feldweg oder ein Flurbereinigungsweg ist. In vielen Fällen kann man das erkennen, in einigen aber nicht.

Viele dieser Wege laufen über Privatgrund, die öffentliche Hand hat zumindest in unserer Gegend nicht gar so viele Äcker und Wiesen.

1 Like

Erstens sprach ich von Bayern,
zweitens ist dort sogar meist noch ein Meter beidseits des Weges in öffentlicher Hand.

Ciao und plonk.

Erstens sprach ich von Bayern,

Supi, die Oberpfalz liegt also seit neuestem nicht mehr in Bayern?

zweitens ist dort sogar meist noch ein Meter beidseits des
Weges in öffentlicher Hand.

Nein, in unserem Fall grenzt direkt an diese Wege Wiesen und Äcker, die auch ohne Einhaltung eines Randstreifens bewirtschaftet werden. Was Du meinst ist die öffentliche Widmung, d. h. das diese Wege, sofern sie nicht ausdrücklich gesperrt sind, dem öffentlichen Verkehr gewidmet werden.

Das besagt aber nicht, daß diese Wege der öffentlichen Hand gehören.

Wie ich bereits schrieb, diese Wege stehen auch laut Grundbuchauszug in unserem Eigentum, es gibt auch keine eingetragene Last zu Gunsten der öffentlichen Hand.