Baufinanzierung: lieber höhere Tilgung oder Anschlussfinanzierung?

Hallo!

Wir sind derzeit in Verhandlungen mit unserer Bank zur Finanzierung unseres Neubaus. Die Entscheidung für die Bank ist schon gefallen, Grundschuld ist eingetragen. Der Finanzierungsbedarf liegt bei 240.000,00 €, Gesamtprojektkosten: 290.000,00 €, 50.000,00 € wurden als Eigenkapital eingebracht.
Unsere geplante Finanzierung sieht wie folgt aus:
50.000,00 € über die KfW, da KfW-70-Haus, Programm 153, Zinssatz 2,2 %
190.000,00 € Annuitätendarlehen unserer Bank, Zinssatz: 2,89 %, 10 Jahre Sollzinsbindung.

Für die Anschlussfinanzierung wurden uns von unserer Bank folgende Angebote gemacht:
Bausparvertrag über 100.000,00 € (haben wir bereits abgeschlossen),
zwei Wohnriester-Verträge (einen für mich und einen für meinen Mann) über jeweils 50.000,00 € (noch nicht abgeschlossen).

Meine Frage:
Wir überlegen, ob wir beim Annuitätendarlehen die monatliche Tilgung erhöhen, um nach 10 Jahren eine niedrigere Restschuld zu haben (würde in unserem Fall dann bei ca. 37.000,00 € für das KfW-Darlehen und 135.000,00 € für das Bankdarlehen liegen. Abzüglich das BSV läge der noch benötigte Darlehensbetrag bei etwa 70.000,00 €-80.000,00 €), und dafür auf die Absicherung über die Wohnriester-Bausparverträge zu verzichten. Wir möchten nämlich nicht im Alter das Wohnförderkonto besteuern müssen…

Alternativ überlegen wir, ob wir bei Verzicht auf die Wohnriesterverträge die Sollzinsbindung des Annuitätendarlehens auf 15 Jahre verlängern sollten, natürlich zu einem dann höheren Zins. Das Bank-Darlehen wäre dann ca. bei 115.000,00 € (ist es von Nachteil, wenn das KfW-Darlehen nach 10 Jahren und das Bank-Darlehen nach 15 Jahren ausläuft? Beides ist im 1. Rang über unsere Bank im Grundbuch eingetragen).

Also: Risiko, weil man nicht weiß, wie hoch die Zinsen in 10 Jahren steigen, oder höhere Zinsen für 15 Jahre in Kauf nehmen oder Absicherung (zu -in meinen Augen- miesen Konditionen…)? Oder gibt es noch eine weitere Möglichkeit, die ich nicht bedacht habe???

Ich würde mich sehr über qualifizierte Expertenratschläge bzw. -Tipps zu diesem Thema freuen, damit ich bei meiner Entscheidung keine wesentlichen Aspekte vergesse…

Vielen Dank!

Hallo!

190.000,00 € Annuitätendarlehen unserer Bank, Zinssatz: 2,89 %, 10 Jahre Sollzinsbindung.

Bei den heutigen Zinsen viel zu kurz. ich würde mindestens 20 Jahre festschreiben, evt. länger.

Bausparvertrag über 100.000,00 € (haben wir bereits abgeschlossen),

Sofort widerrufen ! Lieber die Sparrate in die Tilgung packen, dann habt Ihr sofort 1000 € Gebühr gespart.

zwei Wohnriester-Verträge (einen für mich und einen für meinen Mann) über jeweils 50.000,00 € (noch nicht abgeschlossen).

Bleiben lassen !

Meine Frage:
Wir überlegen, ob wir beim Annuitätendarlehen die monatliche Tilgung erhöhen,

Auf jeden Fall, siehe oben.

Alternativ überlegen wir, ob wir bei Verzicht auf die
Wohnriesterverträge die Sollzinsbindung des
Annuitätendarlehens auf 15 Jahre verlängern sollten, natürlich

Noch länger, siehe oben.

Also: Risiko, weil man nicht weiß, wie hoch die Zinsen in 10 Jahren steigen,

Deswegen die verfügbaren Mittel in die Tilgung packen. Je geringer die Restschuld nei Ablauf der Zinsbindung, umso weniger wirken sich Zinssteigerungen aus.

Oder gibt es noch eine weitere Möglichkeit, die ich nicht bedacht habe???

Es gibt sog. „Volltilgerdarlehen“. Da werden die Zinsen solange festgeschrieben, bis das Darlehen komplett getilgt ist. Wenn Eure Bank das nicht anbeitet, woanders fragen.

Gruß

Nordlicht

Hallo Ambra31,

zunächst mal, gut gemacht, dass Ihr KfW-Mittel zusätzlich beantragt habt. Hierüber stehen ja immer noch öffentliche Mittel zur Verfügung.
Zwei Dinge sind mir nicht ganz klar:

  1. Ihr beantragt eine Annuitätendarlehen über 190.000 € und habt zusätzliche einen Bausparvertrag über 100.000 € , welcher der Anschlußfinanzierung dienen soll…also dann, wenn das Annuitätendarlehen ausläuft (in deinem Beispiel nach 10 Jahren)?
    Falls ich das richtig verstanden habe: wieso wird nicht sofort der Bausparvertrag beliehen? Der Sinn eines Baussparvertrages ist es, eine Finanzierung von vorn bis hinten abzusichern, so dass man sich eben nach dem Zinsbindungsende keine Gedanken über das dann geltende Zinsniveau machen muss. Dies übernimmt dann (in diesem Fall nach 10 Jahren) der Tarif des Bausparvertrages. Du schreibst, die Restschuld nach 10 Jahren wäre 135.000 €. Das entspricht einer Tilgung von 2,5 %. Damit käme ein Bausparvertrag auf jeden Fall nach 10 Jahren in die Zuteilung. Sicher gibt es eine Abschlussgebühr für den Bausparvertrag, jedoch „erkauft“ man sich damit die Sicherheit. Außerdem, in den meisten Fällen verlangt die Bank auch für ein Annuitätendarlehen eine Gebühr.
  2. Die Wohnriesterverträge sollen (eventuell) der Anschlussfinanzierung dienen? Das ist vom Staat so weder vorgesehen noch erlaubt.  Riesterverträge in Form von Bausparverträgen eignen sich entweder, um diese sofort zu beleihen, damit der Staat eben die Immobilie quasi mit tilgt durch die Zulagen oder aber um das dort angesammelte Kapital für die Tilgung der noch vorhanden Grundschuld bei Rentenbeginn (nicht früher) erwirtschaft zu haben. Weder Umschuldung, Forwarddarlehen noch Prolongation sind lt. Gesetz gestattet.

Also zusammenfassend mein Rat:
50 Tausend KfW- Mittel sind durchaus richtig. 190 Tausend Finanzierung über Baussparvertrag. Unbedingt den Zuteilungszeitpunkt bei 2,5 % Tilgung errechnen lassen und natürlich den Tarif genau erfragen. Der dort benannte Zinssatz gilt dann nach 10 Jahren Laufzeit bis zum Ende der Finanzierung. Bei der Wahl des Bauspartarifes kann man sich überlegen, ob man einen geförderten, also Riestervertrag, nimmt oder nicht. Ist natürlich doof, dass bereits ein 100.000er abgeschlossen wurde, welcher dann noch nicht mal mit der Restsumme nach 10 Jahren überein stimmt.

Hallo!

Hallo,

Wir sind derzeit in Verhandlungen mit unserer Bank zur
Finanzierung unseres Neubaus. Die Entscheidung für die Bank
ist schon gefallen, Grundschuld ist eingetragen.

Das ist dämlich (Grundschuld vor Abschluss der Verhandlungen einzutragen), und kostet Euch richtig Geld.

Bausparvertrag über 100.000,00 € (haben wir bereits abgeschlossen),

Sofort wiederrufen!

zwei Wohnriester-Verträge (einen für mich und einen für meinen
Mann) über jeweils 50.000,00 € (noch nicht abgeschlossen).

Nicht abschließen (kostet Euch nur satte Provisionen)!

Besser: Reichlich Liquidität (z.B. 50.000€) vorhalten (denkt an Arbeitslosigkeit, Krankheit, wegen Kind kein Einkommen etc.), und alles andere in die Tilgung des Kredites stecken.

Ich würde mich sehr über qualifizierte Expertenratschläge bzw.
-Tipps zu diesem Thema freuen, damit ich bei meiner
Entscheidung keine wesentlichen Aspekte vergesse…

Immer wieder gern :wink:.

Vielen Dank!

Erdbeerzunge

Hallo!

Vielen Dank für die Antwort!
Das Problem bei der Zinsfestschreibung ist nur, dass ja dann die Zinszahlungen in den ersten Jahren extrem hoch sind und dadurch der Kredit insgesamt sehr teuer wird. Deswegen suche ich da eher nach einem „Mittelweg“…
Viele Grüße

Vielen Dank für die Anwort!
Dass das mit dem (normalen) Bausparvertrag so geht, wußte ich nicht bzw. wurde uns so ein Tarif nur in Verbindung mit einem Riester-Bausparvertrag angeboten. Wie kriege ich raus, wie hoch die Annuität in dem Fall wäre (190.000,00 € über 20 Jahre bei 2,6 bis 3 %)? Bietet sowas jede Bausparkasse an? Vielen Dank!

Hallo!

Das Problem bei der Zinsfestschreibung ist nur, dass ja dann die Zinszahlungen in den ersten Jahren extrem hoch sind und dadurch der Kredit insgesamt sehr teuer wird.

wie kommst Du darauf ? Mir scheint, Du bist nicht besonders gut beraten worden. Bei einem Tilgungsdarlehen bleibt die Monatsrate über die Zinsfestschreibungsperiode gleich.

Gruß

Nordlicht

Ja, richtig, aber der Zinsanteil an der monatlichen Rate ist dann in den ersten Jahren sehr hoch und der Tilgungsanteil entsprechend niedrig, so dass man in Summe sehr viel Zinsen zahlt. Wenn man gleich von Anfang an eine höhere Tilgung hat (und dafür dann einen geringeren Zinsanteil), zahlt man insgesamt über die gesamt Kreditlaufzeit weniger Zinsen. Man zahlt die Zinsen ja immer nur auf die verbleibende Restschuld.
Gruß
Ambra

Hallo,

Ja, richtig, aber der Zinsanteil an der monatlichen Rate ist
dann in den ersten Jahren sehr hoch und der Tilgungsanteil
entsprechend niedrig, so dass man in Summe sehr viel Zinsen
zahlt. Wenn man gleich von Anfang an eine höhere Tilgung hat
(und dafür dann einen geringeren Zinsanteil), zahlt man
insgesamt über die gesamt Kreditlaufzeit weniger Zinsen.

was glaubst Du, was es in Summe ausmacht, wenn ab Jahr 11 der Zinssatz nur um ein Prozentpunkt ansteigt? Um das Rätsel gleich aufzulösen: rd. 100.000 Euro.

Da Ihr bis Jahr 10 nur ca. 20.000 Euro getilgt haben werdet, liegt es auf der Hand, daß es günstiger ist, sich für einen möglichst langen Zeitraum die günstigen Zinssätze zu sichern.

Gruß
C.

Hallo,

da ist mal wieder ein Vermittler am Werk, der an Euch viel verdienen möchte.

Hallo!

Wir sind derzeit in Verhandlungen mit unserer Bank zur
Finanzierung unseres Neubaus. Die Entscheidung für die Bank
ist schon gefallen, Grundschuld ist eingetragen.

Verstehe ich jetzt nicht. Eine Grundschuld wird erst dann eingetragen, wenn die Finanzierung steht.

Der
Finanzierungsbedarf liegt bei 240.000,00 €,
Gesamtprojektkosten: 290.000,00 €, 50.000,00 € wurden als
Eigenkapital eingebracht.
Unsere geplante Finanzierung sieht wie folgt aus:
50.000,00 € über die KfW, da KfW-70-Haus, Programm 153,
Zinssatz 2,2 %

ok - passt.

190.000,00 € Annuitätendarlehen unserer Bank, Zinssatz: 2,89
%, 10 Jahre Sollzinsbindung.

Völliger Unsinn - in einer Zeit der Niedrigzinsphase sollte man eine lange Zinsbindung wählen - also 20 Jahre. Außerdem wäre mir der Sollzins von 2,89 % zu hoch -
möglich wäre bei anderen Kreditgebern auch im 10-Jahresbereich 2,50 %.
Ergänzend auf jeden Fall die Möglichkeit einer Sonderzahlung von jährlich maximal 10.000 € vereinbaren.

Für die Anschlussfinanzierung wurden uns von unserer Bank
folgende Angebote gemacht:
Bausparvertrag über 100.000,00 € (haben wir bereits
abgeschlossen),

Völliger Unsinn - schnellstens widerrufen.
Vorteil - bringt dem Vermittler eine zusätzliche Provision.

zwei Wohnriester-Verträge (einen für mich und einen für meinen
Mann) über jeweils 50.000,00 € (noch nicht abgeschlossen).

Nicht abschließen.

Meine Frage:
Wir überlegen, ob wir beim Annuitätendarlehen die monatliche
Tilgung erhöhen,

Nein - siehe oben - dies kann man dann mit jährlichen Sonderzahlungen erledigen,
wenn das Geld zur Verfügung steht.

Und gerade beim Beginn einer Baufinanzierung, weiß man nie welche Kosten noch unerwartet kommen können.

Ein Tipp noch zum Schluss: diesen Finanzierungsvermittler solltest Du zum Teufel jagen.

Gruß und viel Erfolg,
Merger

Wir sind derzeit in Verhandlungen mit unserer Bank zur
Finanzierung unseres Neubaus. Die Entscheidung für die Bank
ist schon gefallen, Grundschuld ist eingetragen. Der
Finanzierungsbedarf liegt bei 240.000,00 €,
Gesamtprojektkosten: 290.000,00 €, 50.000,00 € wurden als
Eigenkapital eingebracht.
Unsere geplante Finanzierung sieht wie folgt aus:
50.000,00 € über die KfW, da KfW-70-Haus, Programm 153,
Zinssatz 2,2 %

gut

190.000,00 € Annuitätendarlehen unserer Bank, Zinssatz: 2,89
%, 10 Jahre Sollzinsbindung.

ich bin auf 15 jahre gegangen. um die komplette geschichte jetzt schon einzutüten, würde ich auf 20 jahre gehen.

Für die Anschlussfinanzierung wurden uns von unserer Bank
folgende Angebote gemacht:
Bausparvertrag über 100.000,00 € (haben wir bereits
abgeschlossen),

was soll man jetzt mit einem bausparvertrag? zahlt ihr da jetzt ein und bekommt dafür 1,ebbes an guthabenverzinsung?

warum leiht ihr euch geld für fast 3% und spart gleichzeitig mit 1% an?
warum tilgt ihr nicht gleich mit dem geld, dass ihr in diesen bausparer packt?

wer hat euch den aufgeschwatzt?

zwei Wohnriester-Verträge (einen für mich und einen für meinen
Mann) über jeweils 50.000,00 € (noch nicht abgeschlossen).

die verwendung von riester-spargeschichten zur tilgung von darlehen bez. selbstgenutztem wohneigentum ist jederzeit möglich. deshalb konnte mir auch noch niemand erklären, warum ich beim wohn-riestern „über 50.000“ abschließen soll?

was macht das für einen sinn?

Meine Frage:
Wir überlegen, ob wir beim Annuitätendarlehen die monatliche
Tilgung erhöhen,

nehmt das „spargeld“ zum tilgen.

gruß inder

Hallo,

  1. Die Wohnriesterverträge sollen (eventuell) der
    Anschlussfinanzierung dienen? Das ist vom Staat so weder
    vorgesehen noch erlaubt.  Riesterverträge in Form von
    Bausparverträgen eignen sich entweder, um diese sofort zu
    beleihen, damit der Staat eben die Immobilie quasi mit tilgt
    durch die Zulagen oder aber um das dort angesammelte Kapital
    für die Tilgung der noch vorhanden Grundschuld bei
    Rentenbeginn (nicht früher) erwirtschaft zu haben. Weder
    Umschuldung, Forwarddarlehen noch Prolongation sind lt. Gesetz
    gestattet.

dies ist ab 01.01.2014 nicht mehr richtig!

Riester Verträge dürfen dann sehrwohl für Umschuldungen etc. genutzt werden.

In dem hier beschriebenen Fall bleibt der Abschluss der Riesterverträge natürlich trotzdem Unsinn!

Wie schon geschrieben: KfW + Annuitätendarlehen mit 20 Jahren Zinsbindung.
1% Tilgung + Sondertilgungen um Liquidität nicht zu gefährden.

Gruß
tycoon

1 Like

Wie schon geschrieben: KfW + Annuitätendarlehen mit 20 Jahren
Zinsbindung.
1% Tilgung + Sondertilgungen um Liquidität nicht zu gefährden.

so einfach kann immofinanzierung sein.

1 Like

Hallo!

Wie schon geschrieben: KfW + Annuitätendarlehen mit 20 Jahren
Zinsbindung.
1% Tilgung + Sondertilgungen um Liquidität nicht zu gefährden.

Bei den derzeit niedrigen Zinsen halte ich es für nicht vertretbar, mit nur 1% zu tilgen. Damit würde man 40 Jahre und länger an dem Darlehen herumkauen. Bei befristeter Zinsfestschreibung steht man zwischendurch vor dem Problem, so gut wie nichts getilgt zu haben.

Bei hohem Zinssatz kommt man auch mit 1%-Tilgung in endlicher Zeit zum Ende, aber nicht bei Zinsen von Zweikommairgendwas. Da muß man mit 2 oder 3% tilgen, um in irgend überschaubarer Zeit fertig zu werden. Offensichtlich begreifen aber viele Darlehensnehmer die Eigenheiten eines Annuitätendarlehens nicht und wissen deshalb nicht, daß die niedrigen Zinsen die Laufzeit hochtreiben.

Für Kreditnehmer zur Entscheidungsfindung wärmstens zu empfehlen: Excel-Tabelle anlegen, bei der man Zinssatz und Tilgung vorgibt und die sich daraus ergebende Laufzeit sowie zwischendurch zu jedem Zeitpunkt die Restschuld erkennt. Hinterher kommt man bestimmt nicht mehr auf die Idee, mit nur 1% tilgen zu wollen. So niedrige Tilgung führte zu vernünftigen Laufzeiten, als 5, 6 oder 7% Zinsen bezahlt werden mußten. Aber heute liegen die Verhältnisse anders.

Gruß
Wolfgang

1 Like

Moin auch,

Excel-Tabelle anlegen, bei der man Zinssatz und
Tilgung vorgibt und die sich daraus ergebende Laufzeit sowie
zwischendurch zu jedem Zeitpunkt die Restschuld erkennt.

Habe ich getan. Es ist mir ja jetzt etwas peinlich zu fragen, aber ist das so richtig:

Spalte A: Schuldenhöhe, anfänglich 100.000
Spalte B: Tilgung fix von € 1000,- pro Monat
Spalte C: (Spalte A-Spalte B)+(Spalte A*0,0345/12). Zinssatz 3,45% p.a.

In der nächsten Zeile (gleich nächster Monat) ist dann Spalte A gleich der Spalte C der vorherigen Zeile.

Ralph

Hallo Wolfgang,
danke für deinen Kommentar. Genau das mit der Tilgung ist mein Entscheidungskonflikt. Bei einem niedrigen Zins kann man entsprechend hoch tilgen, wenn man z.B. von einer monatlichen Annuität von 900,00 € ausgeht. Bei 10 Jahren Sollzinsfestschreibung ist der Zins natürlich niedriger als bei 15 oder 20 Jahren…und entsprechend fällt dann auch die Relation von Zinszahlung zu Tilgung anders aus bei der festgesetzten monatlichen Rate. Was würdest du raten: 10 Jahre Sollzinsbindung und dafür hohe Tilgung oder 15-20 Jahre Sollzinsbindung und dafür niedrigere Tilgung??
Gruß
Ambra

10 Jahre
Sollzinsbindung und dafür hohe Tilgung oder 15-20 Jahre
Sollzinsbindung und dafür niedrigere Tilgung??

was spricht gegen:

20 jahre sollzinsbindung und dafür mittelmäßige tilgung?

ich habe meine finanzierung so aufgebaut, dass ich 1% monatl. tilge und am jahresende nochmal 5% sondertilgung machen kann.

das entscheide ich dann jeweils am jahresende. wenn ich ca. 5.000 immer tilge, komme ich mit der monatl. tilgung und den sondertilgungen auf eine endfälligkeit, die mir keine großen bauchschmerzen mehr macht.

für jemanden, der lieber das geld monatlich „weg hat“ sind regelmäßige tilgungen ab 2% sicher sinnvoller. aber auch dabei würde ich darauf achten, dass noch ein sommerurlaub drin ist.

deine obige frage impliziert, dass du bei den ganzen modellen, die dir offensichtlich der provosionsgesteuerte bankmensch vermittelt hat, den blick für das wesentliche etwas aus dem focus verloren hast.

Hallo Inder,
gegen 20 Jahre Sollzinsbindung mit einem „vernünftigen“ Zins (wie hoch dürfte der deiner Meinung nach sein?) und einer mittelmäßigen Tilgung spricht natürlich nichts. Allerdings: je höher die Zinsen am Anfang des Darlehens sind, desto mehr Zinsen zahlt man in Summe für die Finanzierung, weil ja schließlich das gesamte Darlehen verzinst wird. Sprich: 2,89 % Zinsen auf 190.000,00 € am Anfang sind natürlich weniger als 3,5 % Zinsen. Das macht gleich mal 10.000,00 € in 10 Jahren aus. Ich strebe lieber eine gleichmäßige monatliche Belastung, also sollte die Tilgung schon bei 2 % liegen, und versuche dann zusätzlich am Jahresende noch Sondertilgungen zu machen. Was ist denn in deinen Augen das Wesentliche? Eine möglichst niedrige Restschuld, oder? Und die ist meiner Meinung nach auch von der Zinsbelastung insbesondere am Anfang abhängig.
Gruß Ambra

Hallo,

Wie schon geschrieben: KfW + Annuitätendarlehen mit 20 Jahren
Zinsbindung.
1% Tilgung + Sondertilgungen um Liquidität nicht zu gefährden.

Bei den derzeit niedrigen Zinsen halte ich es für nicht
vertretbar, mit nur 1% zu tilgen. Damit würde man 40 Jahre und
länger an dem Darlehen herumkauen.

deshalb steht ja auch hinter 1% Tilgung noch ein + !!!

Gruß
tycoon

gegen 20 Jahre Sollzinsbindung mit einem „vernünftigen“ Zins
(wie hoch dürfte der deiner Meinung nach sein?) und einer
mittelmäßigen Tilgung spricht natürlich nichts. Allerdings: je
höher die Zinsen am Anfang des Darlehens sind, desto mehr
Zinsen zahlt man in Summe für die Finanzierung, weil ja
schließlich das gesamte Darlehen verzinst wird. Sprich: 2,89 %
Zinsen auf 190.000,00 € am Anfang sind natürlich weniger als
3,5 % Zinsen. Das macht gleich mal 10.000,00 € in 10 Jahren
aus.

peanuts… 80 euro pro monat…

rechne mal aus, was auf dich zukommt, wenn wir nach 10 jahren sollzinsbindung wieder bei 6,5% zinsniveau angekommen sind. das sind beträge…

Ich strebe lieber eine gleichmäßige monatliche Belastung,
also sollte die Tilgung schon bei 2 % liegen, und versuche
dann zusätzlich am Jahresende noch Sondertilgungen zu machen.

prima. aber was hindert dich bei diesem modell, den günstigen zins dann jetzt auch einzutüten bis zum ende? strick die nummer doch so, dass mit regelm. tilgung und entspr. sondertilgung absehbar ist, dass in 20 jahren (oder 15) die komplette finanzierung geschnürt ist. ohne solchen schmonz wie paralleler bausparer oder riester (das kann man mal als zuckerl nehmen für sondertilgungen am jahresende).

halte die sache überschaubar konservativ, damit auch noch geld für auto, urlaub und kinder übrig bleibt im tilgungswahn. was nützt es, mit ende 50 schuldenfrei zu sein, und in den besten jahren entbehrt zu haben.

wann natürlich genug einkommen da ist, dann kann man auch eine finanzierung auf 10 jahre auslegen, aber dabei würde ich mich nicht krumm machen auf teufel komm raus.

Was ist denn in deinen Augen das Wesentliche?

s.o.

Eine möglichst
niedrige Restschuld, oder?

auch, ja. aber auch die kann evtl. vernachlässigbar sein, wenn z.b. absehbar ist, dass man nochmal erbt oder so.

Und die ist meiner Meinung nach
auch von der Zinsbelastung insbesondere am Anfang abhängig.

unwesentlich. s.o.

im aktuell so günstigen zinsniveau ist es dringend angeraten, als oberste prämisse den günstigen zins soweit zu sichern, dass man keine bösen überraschungen erleben kann, wenn das darlehen ausläuft.

wenn schon nur 10 jahre, dann muss man nach diesen 10 jahren in der lage sein, mit der restschuld klar zu kommen.

mir persönlich war das zu riskant auf einen guten zins in 10 jahre zu zocken, wg. ein paar nachkommapunkten. und ich zocke normalerweise gerne…