Hallo lieber Experte/in,
wir haben ein für uns sehr gravierendes Problem, mit ich mich an Euch zwecks Hilfe und einer ersten Einschätzung wende.
Wir haben im April 2010 eine neue Wohnung gemietet. Hierbei handelt es sich um ein Haus, das kernsaniert worden ist und wo zwei Etagen aufgesattelt wurden. Unsere Wohnung liegt in der ersten der beiden aufgesattelten Etagen - eine Etage ist also noch über uns.
Einzugstermin sollte der 01.08. sein - wir haben dann einen Vertrag für den 01.09. abgeschlossen um auf Nummer sicher zu gehen. Die Aussage damals war, das ab 01.08. alle Arbeiten abgeschlossen wären und es keinen Baulärm mehr geben würde. Das haben wir allerdings nicht schriftlich. Die Aussage wurde vom Makler getroffen, mit dem wir damals als einziges Kontakt hatten.
Die Realität weicht hiervon nun deutlich ab. Zunächst wurden in den ersten beiden Septemberwochen noch umfangreiche Arbeiten am Haus vorgenommen, die inzwischen aber durch sind. Allerdings ist die Etage über uns noch im Rohbau und hier finden von Montag - Samstag von ca. 07.30 - in der Regel 18.00 Uhr Bauarbeiten statt. Wir hören im Grunde jeden Schritt und jedes Gespräch; wirklich schlimm sind alle Arbeiten mit elektrischen Geräten wie Fräsen, Sägen, Bohrhämmer etc. Diese sind nicht nur sehr laut, sondern erzeugen teilweise richtig spürbare Schwingungen und Erschütterungen.
Dies ist insbesondere deshalb schlimm, weil meine Frau im siebten Monat schwanger ist. Leider verläuft die Schwangerschaft aus gesundheitlicher Perspektive nicht optimal und meine Frau soll idealer Weise möglichst viel Ruhe halten und sich nur leicht belasten. Stress ist unbedingt zu vermeiden, wo immer möglich. Die ständigen Arbeiten über uns zerren aber ungemein an den Nerven und ein Erholen oder abschalten ist in unserer neuen Wohnung im Grunde nicht möglich.
Als Lösungsweg hatten wir dann versucht, das meine Frau 1/2 Tag arbeiten geht und die „Baufirma“ die Arbeiten in dieser Zeit ausführt und Freitags und Samstags keine lautstarken Arbeiten ausgeführt werden, da meine Frau maximal 4 Tage die Woche 1/2 arbeiten gehen soll. Uns wurde zugesagt das das eingehalten wird und wir informiert werden, wenn der Bauverlauf das nicht zulässt, damit wir eine andere Lösung finden können. Leider klappt das nicht wirklich gut und letzten Freitag war das zweite Mal in drei Wochen die Situation das besonders laute Arbeiten ausgeführt wurden, die nun auch den kompletten Montag und Dienstag andauern werden. Meine Frau hat am Freitag durch den Stress so starke Probleme mit dem Blutdruck bekommen, das wir am Ende ins Krankenhaus fahren mussten. Zum Glück ist nichts passiert. Nun haben wir für die Zeit von Sonntag - Dienstag ein Hotel hier um die Ecke gebucht, damit etwas ähnliches nicht wieder passiert.
Leider ist auch niemand von der Baufirma in der Lage oder Willens uns genaue und verbindliche Infos über den weiteren Verlauf der Baustelle zu geben. Wir haben einzig die Aussage, das man bis Weihnachten fertig sein will. Was wann bis dahin passiert ist unklar. Da es schon vor drei Wochen hieß, das es nun keine lautstarken Aktionen mehr gäbe, seitdem aber an mindestens 5 Werktagen massiver Lärm aufgetreten ist, können wir uns auf diese Aussagen wohl auch nicht wirklich verlassen.
Da dies die Gesundheit meiner Frau und des Kindes gefährdet und zudem ab Anfang Dezember eigentlich auch noch Mutterschutz ist und das Arbeiten immer beschwerlicher für meine Frau wird, überlegen wir eine Ferienwohnung o.ä. für die Zeit bis Weihnachten zu mieten. Etwas vernünftiges hier in der Nähe kostet aber schnell 1.000 Euro oder mehr pro Monat und das tut natürlich schon weh.
Wir überlegen, was nun getan werden kann? Gibt es Erfahrungswerte, wie wir den Bauherrn/„Baufirma“ zu mehr Kooperation veranlassen können? Hierbei ist zu sagen, das der Eigentümer des Gebäudekomplexes auch der Bauherr der Etage über uns ist und hier mit seiner Frau einziehen will (die Wohnung geht quasi alleine über die komplette oberste Etage). Der Eigentümer hat eine Wohnungsverwaltung für die organisatorischen Dinge beauftragt und der Bau selber wird von einem Architektur/Ingenieurbüro ausgeführt, die die Gewerke koordinieren. Haben wir ansonsten die Möglichkeit der Mietminderung? Wir zahlen warm fast 2.000 Euro und hatten uns die Wohnung eigentlich nur „gegönnt“, damit wir Platz und „Ruhe“ für unsere neue kleine Familie haben. Was können wir sonst noch tun oder sind wir quasi alleine auf das Goodwill von Eigentümer und „Baufirma“ angewiesen?
Danke für Eure Hilfe und beste Grüße,
Mark