Bausparvertrag kündigen

Hallo zusammen
Ich habe vor 10 jahren einen Bausparvertrag unterschrieben und möchte diesen kündigen/auflösen. Mittlerweile bin ich in eine andere Stadt gezogen. ich war in der Hauptfiliale meiner jetztigen stadt und wurde zu meiner Sparkasse in wohnnähe vermittelt, die widerum meinten sie hätten keinen zugriff auf das konto, da der Vertrag nicht bei ihnen abgeschlossen wurde.
Muss ich ernsthaft 500 km in meine heimatstadt fahren um den Vertrag zu kündigen
Bin lediglich interessiert an einer schnellen Auszahlung und nehme Verluste in gerne in Kauf.

Hoffe jemand kann helfen

grüße

Hallo,

nein, nimm einfach Kontakt mit dem Ansprechpartner vor Ort (steht auf dem Kontoauszug) oder der Gesellschaft direkt auf. Die werden Dir das Formular zukommen lassen und Du sendest es zurück. Ggfs. kann man auch eine Zuteilung durch Vertragsänderung (Teilung, Ermäßigung) erreichen. Die kann günctiger als eine Kündigung sein.
Gruß

Hallo,

Muss ich ernsthaft 500 km in meine heimatstadt fahren um den Vertrag zu kündigen

eine schriftliche Kündigung an die Hauptverwaltung der Bausparkasse ist das Mittel der Wahl.

Gruß

Nordlicht

gegen Bausparen!!
Hallo,
aus einer eigenen gewonnenen Erfahrung bin ich ein absoluter Gegner des Bausparens!

ich hatte mal einen Vertrag abgeschlossen - Zielsunne ca 20.000 DM ( ist länger her )
Den Vertrag hatte ich völlig vergessen, dassdann irgendwann 50.000 DM angespart waren.
Mag sein, dass ich irgendwelche Schreiben bekommen habe… ich weiss es nicht.

Als ich dann das Geld benötigte = das Geld brauchte, hat mir die Bausparkasse einen nicht unbeträchtlichen Vorfälligkeitsdikount in Rechnung gestellt!

Ergebnis: Ich habe den erstmal geschluckt, aber dann mit freiem Kopf dann mit denen eine Einigung gefunden, die einigermaßen passte…

Gruss
Hummel

Hallo,

aus einer eigenen gewonnenen Erfahrung bin ich ein absoluter
Gegner des Bausparens!

mal abgesehen davon, daß der Fragesteller sowieso kündigen will: meinst Du wirklich, daß Deine eigene Erfahrung (also ein Einzelfall) wirklich zu verallgemeinern ist?

ich hatte mal einen Vertrag abgeschlossen - Zielsunne ca
20.000 DM ( ist länger her )
Den Vertrag hatte ich völlig vergessen, dassdann irgendwann
50.000 DM angespart waren.

Das müssen ja schon bald Jahrzehnte gewesen sein.

Mag sein, dass ich irgendwelche Schreiben bekommen habe… ich
weiss es nicht.

Also im Zweifel verbaselt.

Als ich dann das Geld benötigte = das Geld brauchte, hat mir
die Bausparkasse einen nicht unbeträchtlichen
Vorfälligkeitsdikount in Rechnung gestellt!

Wir fassen zusammen: Du zahlst ewig in einen Vertrag ein, verbaselst die Schreiben, in denen Du über die Zuteilungsreife informiert wirst und willst dann von heute auf morgen über das Guthaben verfügen.

Mal ehrlich: das kann doch nicht die Basis für ein allgemeingültiges Urteil sein.

Nur weil jemand ohne Führerschein rückwärts durch eine Einbahnstraße fahrend einen Unfall mit einem Hund auf einem Mofa hat, wird er doch wohl nicht generell vom Kauf eines Kraftfahrzeuges abraten. Oder doch?

Gruß
C.

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Die Vorredner habe es schon beantwortet.

Ich möchte nur noch erwähnen, dass es nichts Unsinnigeres gibt als ein Bausparvertrag.
Lieber selbst ansparen und dann ein günstiges Hypothekendarlehen wählen.

Haben die eine telefonische Beratung? Anrufen und fragen, was am günstigsten ist - denn leider schreibst Du nicht, ob der Vertrag schon zugeteilt wurde usw. Je nach Konstellation kann eine Kündigung mit Vorschußzinsen, ohne Vorschußzinsen, mit Verlust evtl. staatlicher Förderung (falls Du VL oder so etwas drauf laufen hattest) in Frage kommen.
Ansonsten: Nein, Du musst natürlich nicht hin. Schriftliche Kündigung geht per Post auch.

Ich möchte nur noch erwähnen, dass es nichts Unsinnigeres gibt
als ein Bausparvertrag.

Doch gibt es: unbegründete Pauschalierungen.

Lieber selbst ansparen und dann ein günstiges
Hypothekendarlehen wählen.

Ja, klar. Und dann schließt man ein Festgeld über 8 Jahre ab und direkt gleichzeitig ein Forwarddarlehen für 2020. Da werden einem die Anbieter sicherlich die Bude einrennen.

Der Charme bei Bausparen liegt doch darin, die Konditionen für das Darlehen bei gleichzeitig eher überdurchschnittlichen Guthabenzinsen zum Abschlußzeitpunkt abzusichern. Hinzu kommt (je nach Einkommen) die steuerliche Förderung, die auch nicht zu verachten ist.

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Wir fassen zusammen: Du zahlst ewig in einen Vertrag ein,
verbaselst die Schreiben, in denen Du über die Zuteilungsreife
informiert wirst und willst dann von heute auf morgen über das
Guthaben verfügen.

Mal ehrlich: das kann doch nicht die Basis für ein
allgemeingültiges Urteil sein.

Halo,

mit deiner Zusammenfassung hast du grob recht - das Schreiben mit der Zuteilungsreife hatte ich nicht verbaselt, sondern schlichtweg nicht verstanden, was das heisst - ich hatte da andere Sachen im Kopp, als eine Immobilie zu erwerben…
Und es wurde auch Jahrzehnte eingezahlt - weil irgendein „Berater“ uns das bei der Geburt eines Kindes aufschwätzte.
Und als dieses Kind dann groß und erwachsen war, da fiel uns ein, dass da war war… die monatlichen Abbuchungen hatten sich halt in ihrer Regelmäßigkeit verselbstständigt…

Und wer ist schon in der Lage, ALLGEMEINGÜLTIGE Urteile abzugeben… dann sind wir schnell bei dem Beispiel mit einer Hand im Kochenden, mit der Anderen im Eiswasser… in der Summe ist es mollig warm…

Ich finde , Extreme sind manchmal sehr gut geeignet, den ganzen aufgeblasenen Finanzschwindel aufzuzeigen!

Gruss
Hummel

hi

mit deiner Zusammenfassung hast du grob recht - das Schreiben
mit der Zuteilungsreife hatte ich nicht verbaselt, sondern
schlichtweg nicht verstanden,

Ah ja. Und die Finanzwirtschaft ist jetzt daran schuld, daß Du es nicht verstanden hast und auch nicht nachgefragt hast?

Ich finde , Extreme sind manchmal sehr gut geeignet, den
ganzen aufgeblasenen Finanzschwindel aufzuzeigen!

Dein Beispiel ist eher dazu geeignet zu zeigen, daß man meist selber schuld ist, wenn man auf die Nase fällt.

Gruß
Edith

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Hallo,

mit deiner Zusammenfassung hast du grob recht - das Schreiben
mit der Zuteilungsreife hatte ich nicht verbaselt, sondern
schlichtweg nicht verstanden, was das heisst

dafür kann aber niemand etwas. Im Zweifel fragt man nach, was das Schreiben zu bedeuten hat.

  • ich hatte da
    andere Sachen im Kopp, als eine Immobilie zu erwerben…

Dann kann man den Vertrag auch aufstocken.

Und es wurde auch Jahrzehnte eingezahlt - weil irgendein
„Berater“ uns das bei der Geburt eines Kindes aufschwätzte.

Dazu gehört auch einer, der sich etwas aufschwatzen läßt. Im übrigen ist die Anlageform gerade wenn sie langfristig ausgelegt ist, gar nicht so schlecht.

Und als dieses Kind dann groß und erwachsen war, da fiel uns
ein, dass da war war… die monatlichen Abbuchungen hatten
sich halt in ihrer Regelmäßigkeit verselbstständigt…

Du hast also etwas unterschrieben, das Du eigentlich gar nicht wolltest, hast Briefe und Abbuchungen ignoriert … und dafür gibst Du anderen die Schuld?

Und wer ist schon in der Lage, ALLGEMEINGÜLTIGE Urteile
abzugeben…

Gerade bei Anlageprodukten geht das eben nicht. Niemand wird sagen, daß ein Bausparvertrag in allen Fällen eine gute Sache ist. Noch weniger statthaft ist es, wenn man auf Basis Deiner Erfahrungen, die letztlich auf Deiner Nachlässigkeit und Gleichgültigkeit beruhen, allgemeine Handlungsempfehlungen abgibt.

dann sind wir schnell bei dem Beispiel mit einer
Hand im Kochenden, mit der Anderen im Eiswasser… in der
Summe ist es mollig warm…

Keine Ahnung, wer da ist.

Ich finde , Extreme sind manchmal sehr gut geeignet, den
ganzen aufgeblasenen Finanzschwindel aufzuzeigen!

Das Problem ist, daß nur einer extrem war und ist: Du. Extrem nachlässig, extrem gleichgültig, extrem uninformiert. Schuld sind aber natürlich nur alle anderen - und natürlich auch Schwindler.

Tatsache ist, daß ein Bausparvertrag in bestimmten Konstellationen ein vernünftiges Produkt ist und in anderen Konstellationen eben nicht. In Deiner Konstellation war es wahrscheinlich sogar das richtige Produkt, das nur leider an den falschen Anleger geriet, der sich dafür nicht interessierte, was mit seinem Geld passiert.

Wenn Dir das alles so am Arsch vorbeiging, daß Dir nicht einmal die Buchungen auffielen, dann brauchst Du Dich auch nicht darüber zu beklagen, daß Du am Ende eine Vorfälligkeitsentschädigung bezahlen mußtest. Schließlich war der monatliche Beitrag dann ja offensichtlich so gering, daß er im Rauschen unterging und die Schlußzahlung dann eher so etwas wie ein windfall profit.

Gruß
C.

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Ich danke dir für ein weiteres Kapitel in meinem Buch: Die abgeschobene Verantwortung des Kunden.

Was mich wirklich beunruhigt:
Unsere Deutschen und EU Verbraucherschützerbehörden sehen das genauso so. Und anstatt ein wenig Finanzbildungspolitik zu betreiben, werden immer weitere sinnlose Dokumentationspflichten erlassen, die nur Geld kosten, unnötigen Aufwand darstellen und im Regelfall zu 95% vor Gericht einen Nachteil für den betroffenen darstellen, obwohls eigentlich gut gemeint war.

Gruss HighQ

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gegen alles - Nachtrag
Hallo,

was ich noch sagen wollte: das, was Dir mit dem Bausparvertrag aufgrund Deines Desinteresses und Deiner Nachlässigkeit passiert ist, hätte Dir genauso mit Deinem Mietvertrag, einer Lebensversicherung oder einem Time-Sharing-Vertrag für Luxusbaumhütten auf Borneo passieren können. Wer sich nicht kümmert und Schreiben ignoriert, gewinnt dabei nur selten.

Will sagen: Du bist gegen Bausparen, weil Dir das, was Dir passiert ist, mit einem Bausparvertrag passiert ist. Die Geschehnisse sind aber keinesfalls bausparvertragsspezifisch. Auch aus diesem Grunde ist Deine Kritik am Produkt Bausparvertrag vollkommen fehl am Platze und unbegründet.

Gruß
C.

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Hi,

Der Charme bei Bausparen liegt doch darin, die Konditionen für
das Darlehen bei gleichzeitig eher überdurchschnittlichen
Guthabenzinsen zum Abschlußzeitpunkt abzusichern. Hinzu kommt
(je nach Einkommen) die steuerliche Förderung, die auch nicht
zu verachten ist.

ich bin verwirrt…

Also die Bausparverträge zurzeit bieten eine Guthabenverzinsung zwischen 0,5% und 1% an. Ist dies für dich überdurchschnittlich?
Fakt ist doch eher das man sich den vermeintlich günstigen Darlehenszins durch die minimale Verzinsung in der Ansparphase teuer erkauft.

Und von welcher steuerlichen Förderung profitiert so ein Vertrag?

Lasse mich gerne belehren…

Gruß
LampEh

Hallo,

Also die Bausparverträge zurzeit bieten eine
Guthabenverzinsung zwischen 0,5% und 1% an. Ist dies für dich
überdurchschnittlich?

es gibt auch Bausparverträge mit Verzinsungen von > 1% bis hin zu 4%. Aber selbst bei Guthabenszinsen von 1% liegt ein Bausparguthaben immer noch über dem durchschnittlichen Zinssatz für Sparguthaben.

Fakt ist doch eher das man sich den vermeintlich günstigen
Darlehenszins durch die minimale Verzinsung in der Ansparphase
teuer erkauft.

Fakt ist, daß die meisten Menschen Bohnen mit Schraubendrehern vergleichen. Vergleichsprodukte für einen Bausparvertrag sind nicht Tagesgeld und Immobilienfinazierung bei einer online-Bank, sondern Produkte, bei denen schon jetzt eine Zinsbindung für die nächsten Jahrzehnte möglich ist.

Und von welcher steuerlichen Förderung profitiert so ein
Vertrag?

Wohnungsbauprämie, Arbeitnehmersparzulage, Riesterförderung.

Gruß
C.

Hallo,

dann fangen wir doch bei der Finanzbildungspolitik am Besten gleich mit Denen an, die an vorderster Front in der Branche arbeiten und Verantwortung dafür tragen ( sollten ) , was sie ihren Kunden aufschwatzen…

Natürlich bin ich unbedarft und blauäugig in diese Sache eingestiegen, und das werfe ich auch Niemandem erstmal vor - mir ist nur trotz umfangreicher Vertragsunterlagen nicht nahe zu bringen, dass ich bei ziemlich mieser Verzinsung nach schrittweiser Einzahlung von 50.000 innerhalb von mehr als zwei Jahrzehnten keine 50.000 mehr rausbekommen sollte…

Trotz mindestens durchschnittlicher Bildung verschliesst sich mir da eine Logik, und wenn ein Finanzsystem meint und begründet, dass es so sein muss, dann ist dieses System vielleicht grundsätzlich im Irrtum, wie in so vielen anderen Teilbereichen auch!

Gruss
Hummel

Hallo,

dann fangen wir doch bei der Finanzbildungspolitik am Besten
gleich mit Denen an, die an vorderster Front in der Branche
arbeiten und Verantwortung dafür tragen ( sollten ) , was sie
ihren Kunden aufschwatzen…

wenn Du aufschwatzen meinst, meinst Du empfehlen und erklären. Der andere Teil des Aufschwatzens findet im Kopf des Kunden statt, der entweder das uninteressante Gerede des Bankfuzzis ausblendet und am Ende unterschreibt, was er nicht versteht, oder gierig ob der versprochenen Rendite und unter Ausblendung der erwähnten Risiken die klingenden Millionen schon wahrhaftig vor sich sieht.

Natürlich bin ich unbedarft und blauäugig in diese Sache
eingestiegen, und das werfe ich auch Niemandem erstmal vor -
mir ist nur trotz umfangreicher Vertragsunterlagen nicht nahe
zu bringen, dass ich bei ziemlich mieser Verzinsung nach
schrittweiser Einzahlung von 50.000 innerhalb von mehr als
zwei Jahrzehnten keine 50.000 mehr rausbekommen sollte…

Der Witz eines Bausparvertrages ist die Verbindung von Ansparphase und Kreditphase. Die Zinsen in der Sparphase waren auch schon früher nicht schlechter als die eines Sparkontos (und viele andere Anlageformen hat es damals sicherlich nicht gegeben) und die Kreditzinsen sind in der Regel deutlich geringer als die einer „normalen“ Immobilienfinanzierung. Wenn man natürlich das Produkt jahrzehntelang im Schrank liegen läßt und am Ende nur noch an seine Kohle will, kommen die Vorteile des Produktes nicht wirklich zur Geltung.

Diese Vorgehensweise ist aber in etwa so clever wie der Abschluß einer Hausratversicherung durch einen Obdachlosen oder der Abschluß einer Kapitallebensversicherung bei gleichzeitiger Absicht, sich innerhalb der nächsten Tage eine Kugel durch den Kopf zu jagen.

Für Gleichgültigkeit, Desinteresse oder fehlende Urteilsfähigkeit kann aber der Mitarbeiter des Kreditinstitutes nichts. Natürlich ist es aber bequemer, die Schuld bei anderen zu suchen. Das ändert aber nichts an den Tatsachen.

Bei einem Bausparvertrag bekommt man übrigens nicht erst bei Zuteilungsreife Post, sondern auch vorher und das auch noch regelmäßig mindestens einmal im Jahr. Aus den Schreiben gingen seinerzeit nicht nur der Kontostand und die gültigen Soll- und Habenzinsen hervor, sondern sie beinhalteten auch den Antrag bzw. den Hinweis auf die staatlichen Förderungen.

Aber was red ich. Wahrscheinlich sind auch die Verkäufer im Supermarkt schuld, wenn ein Vegetarier voller Begeisterung über die tagesaktuellen Angebote eine Lammkeule erwirbt.

Gruß
C.

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Hallo,

dass man da aus einem Elfenbeinturm eine andere Sicht hat, verstehe ich…

Aber du wirst zugestehen müssen, dass bei der "Beratungs"arbeit vieler Banken in der Vergangenheit einiges schief gelaufen ist - glückliche Anleger haben noch was retten können, Andere sind in den Ruin getrieben worden!

Dass ich bei der Ausschöpfung der potentiellen Vorteile meines Bausparvertrages Fehler gemacht habe, das weiss ich - nur dass ich da nicht wenigstens mein eingezahltes Geld zurückbekommen sollte, das macht mir dieses ganze System sehr unsympathisch.

Übrigens: Die Sache ging zum Schluss dann doch noch ganz gut für mich aus — wurde auf dem „kleinen Dienstweg“ geregelt…man muss nur mit den Leuten reden…

Gruss
Hummel

Hallo,

dass man da aus einem Elfenbeinturm eine andere Sicht hat,
verstehe ich…

es wird Dich überraschen aber ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen Bausparvertrag verkauft, weil ich mit dem Privatkundengeschäft als Bankmitarbeiter nie zu tun hatte. Ich habe nur als Kunde immer wieder gesagt bekommen, daß ich - obwohl ich vom Fach bin (die Theorie ist mir wohl bekannt) - überdurchschnittlich viele Fragen stelle. Dies und die Geschichten, die ich hier und anderswo höre, bestärken mich in der Annahme, daß der gemeine Privatkunde ahnungslos in ein Kreditinstitu kommt, sich - aus seiner Sicht - belabern läßt und dann einen Vertrag abschließt. Läuft das ganze nicht nach seiner Erwartung ab, sind natürlich alle anderen schuld, nur nicht derjenige, der den Vertrag - in völliger Unkenntnis der Sachlage - unterschrieben hat.

Aber du wirst zugestehen müssen, dass bei der
"Beratungs"arbeit vieler Banken in der Vergangenheit einiges
schief gelaufen ist - glückliche Anleger haben noch was retten
können, Andere sind in den Ruin getrieben worden!

Fehlberatungen gibt es überall aber komischerweise schließen die Kunden im Finanzbereich m.E. überdurchschnittlich häufig Verträge ab, die sie nicht verstehen. Daran ist aber niemand schuld außer demjenigen, der den Vertrag unterschreibt. In Deinem Fall kommen noch ein paar andere Versäumnisse hinzu.

Bausparvertrages Fehler gemacht habe, das weiss ich - nur dass
ich da nicht wenigstens mein eingezahltes Geld zurückbekommen
sollte, das macht mir dieses ganze System sehr unsympathisch.

Das hat mit dem System nichts zu tun, sondern mit dem Produkt. Du hast vermutlich Dein Geld zu einem Zeitpunkt wiederhaben wollen, zu dem es eben nicht ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist zu bekommen war. Dafür kann niemand was.

Genauso, wie Du erwartest, daß Dein Festgeld (oder was auch immer) über den vereinbarten Zeitraum verzinst wird und angelegt bleibt, erwartet ein Kreditinstitut, daß es über die eingezahlten Gelder über den Anlagezeitraum verfügen darf. Will man das Geld früher haben, muß man das halt bezahlen.

Was nun genau in Deinem Fall passiert ist, weißt Du ja nicht einmal selbst. Erst recht kann ich nicht beurteilen oder bewerten, was sich da abgespielt hat. Angesichts Deiner Versäumnisse wirst Du wohl selbst einräumen müssen, daß Du die Details so ohne weitere auch nicht erläutern kannst, d.h. warum Du am Ende weniger herausbekommen als eingezahlt hast.

Gruß
C.

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Hallo,

dann fangen wir doch bei der Finanzbildungspolitik am Besten
gleich mit Denen an, die an vorderster Front in der Branche
arbeiten und Verantwortung dafür tragen ( sollten ) , was sie
ihren Kunden aufschwatzen…

Ich will gar nicht bestreiten, dass auch in der Beratung Fehler gemacht werden. Doch in der Regel sind diese eher selten.

Tatsächlich ist es doch eher in der Regel der Kunde die Risiken nicht hören oder ausblenden, Produkte kaufen ohne sie zu verstehen und von der Gier getrieben diese Dinge trotzdem kaufen.

Wie oft habe ich in der Zeit des Booms der Strukturierten Produkte wie GOAL Anleihen oder ähnlichem die Fälle erlebt, wo der Kunde nur den Zins in Höhe von z.B. 11% wahrgenommen hat, die Risiken wie bei eines deutlichen Absackens des Underlyings und die damit verbundene Rückzahlung in Aktien aber aus geblendet hat.

Lief es bestens, war der Berater der Held - läuft es schlecht, ist´s plötzlich aufgeschwätzt.
Hätte Ihm der Berater keine Alternativen zum schon damals nur 2% Anleihenzinssatz angeboten wäre er einfach wo anders hingegangen. Nur dass es auch dort keine goldene eierlegende und rohölpinkelnde Wohlmilchsau gab und erst derjenige den Deal macht, der dem Kunden so ein Produkt anbietet.

Wie oft haben wir hier im Forum erlebt, dass jemand denkt er hätte die total risikolose supertolle Superanlage gefunden und kann sich die Risiken nicht vorstellen… alleine das Beispiel Prokon Genussscheine füllt ein paar Zentner Archiv.

Und dein Verhalten in dem Fall mit dem Bausparvertrag, wo du 2 Jahrzehnte lang jedes Jahr einen Auszug bekommen hast, spricht Bände.

Wo war denn da das aufschwatzen?
Es war ein Produkt dass für von dir hier nur minimal dargestellte Situation nicht unbedingt falsch war. Doch du bist alleine dafür verantwortlich dass es aus dem Ruder lief.

Natürlich bin ich unbedarft und blauäugig in diese Sache
eingestiegen, und das werfe ich auch Niemandem erstmal vor -

Solltest du aber: Nämlich dir!

mir ist nur trotz umfangreicher Vertragsunterlagen nicht nahe
zu bringen, dass ich bei ziemlich mieser Verzinsung nach
schrittweiser Einzahlung von 50.000 innerhalb von mehr als
zwei Jahrzehnten keine 50.000 mehr rausbekommen sollte…

Ich kann nicht beurteilen wie es zu so was kommt. Du kannst es ja nicht mal selbst hier begründen. Alleine eines möchte ich anmerken. Nicht nur in der Bankenwelt, sondern auch bei allen anderen Verträgen erlebe ich Menschen - oft auch hier im Forum - die, wenn sie ne latte an Fehlern gemacht haben, glauben dass Verträge doch nur von der Gegenseite einzuhalten wären. Das ist nun mal falsch. Und wenn man davon abweicht, kann das dann eben was kosten.

Trotz mindestens durchschnittlicher Bildung verschliesst sich
mir da eine Logik, und wenn ein Finanzsystem meint und
begründet, dass es so sein muss, dann ist dieses System
vielleicht grundsätzlich im Irrtum, wie in so vielen anderen
Teilbereichen auch!

Weil du die Verantwortung für dich und dein Handeln, bzw. nicht-handeln von dir weißt.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, gab es sogar noch ein kulantes entgegenkommen.
Eigentlich spricht das ja sogar für die Bausparkasse…

Ich behaupte nicht dass alles Gold in dieser Branche ist und es gibt durchaus fragwürdige Dinge. Aber das was du zur Grundlage deiner Empfehlung macht, spricht nicht gegen das Produkt, sondern gegen dich als verantwortlichen Menschen.

Du stehst damit allerdings nicht alleine.
Wenn ich das ganze so betrachte, gibt es diesen Typ Kunden überall vor allem in Europa und den USA - wobei er bei unseren Kunden in Asien eher selten ist.
Die wissen in der Regel was sie kaufen auf einem Niveau wo viele sich mit dem Banker auf Augenhöhe unterhalten. Die klagen dann auch nicht über die Verluste… vielleicht liegt es daran dass die Spieler -Mentalität dort weiter verbreitet und ehrlicher gelebt wird.
Mann sich dort sagt… entweder es gibt richtig viel oder eben auch mal gar nix. Und letztes wird hier den Kunden in der Regel zwar auch gesagt, der hört aber bei dem Punkt nicht zu oder verdrängt ihn.

Und wegen meines Nachsatzes von vorher:
Hier hat die Politik nun eine standardisierte Dokumentation vorgeschrieben. Da bekommt es der Kunde dann Schwarz auf Weiß dass er entsprechend Aufgeklärt wurde, auch wenn er es verdrängt hat. In sofern ist die Dokumentation in 90% aller Verfahren (so es überhaupt zu einem kommt, wenn der Anwalt nicht schon vorher abrät, was ein guter tun würde) sogar ein Hindernis um einen Prozess wegen Fehlberatung gewinnen zu können.
Ich sage klar… es kommt insgesamt schon selten vor - nun ists noch seltener geworden.

Gruss HighQ

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