Bayern macht ernst mit bösen Spielen

Hallo Allerseits,

Im Inlandsbrett hatte wir die Diskussion nach dem letzten Amoklauf eines jungen Manns in einer Schule. Bayern macht nun ernst.

http://de.news.yahoo.com/05122006/12/bayern-plant-st…

Ich persönlich halte dies für höchst unredlich.
Eine wirkliche Gefahr geht von Waffen im Privatbesitz aus. Und die Quelle für solche Waffen sind in der Hauptsache Schützenvereine und Jagdscheine für Privatpersonen, d.h. nicht hauptberufliche Jäger.
Nur hier werden wir keinen gesetzlichen Vorstoß der CSU sehen.

Gruß
Carlos

Hallo Carlos,
Originalton Beckstein: Er nannte die Spiele „Gewaltabstumpfend“ Eine fast lustige Begründung für eine Gesetzesinitiative.
Grüße
Ulf

Dann mach ich auch ernst!
Hallo Carlos,

mit der aus den Fingern gesaugten Begründung kann ich ja dann gleich noch folgende Gesetzesvorschläge einbringen:

  1. Wer Autos herstellt, besitzt oder liefert landet lebenslänglich im Gefängnis und wird nach seinem Tod auf dem Gefängnisfriedhof begraben.

  2. Wer Waffen und Gegenstände herstellt, besitzt oder liefert mit denen man Menschen verletzen oder töten kann, landet ebenfalls lebenslang hinter Gittern. Dazu zählt das Küchenmesser genauso wie Opas Krückstock.

  3. Das gleiche mit Alkohol, da ja viele Morde auch unter Alkoholeinfluß begangen werden.

  4. Sucht euch was aus :wink:

Gruß
Michael

Hallo,

Ich persönlich halte dies für höchst unredlich.

Ich halte es für reißerisches Blabla… als ich das letzte Mal in unsere Verfassung geguckt habe, stand da jedenfalls nicht, dass Bayern die Gesetze des StGB beschließt…

Grüße,

Anwar

Hallo!

Ich halte es für reißerisches Blabla… als ich das letzte Mal
in unsere Verfassung geguckt habe, stand da jedenfalls nicht,
dass Bayern die Gesetze des StGB beschließt…

Und es steht ihnen jederzeit offen zu gehen…

Viele Grüsse!

Denis

Hmm, vielleicht doch gar nicht so schlecht
Guten Morgen,

Haltet mich nicht für einen Fan der bayerischen Staatsregierung. Ich glaube auch nicht, dass ein Verbot gewaltverherrlichender Spiele die alleinseeligmachende Lösung der vielfältigen Ursachen von Amokläufen junger Menschen ist.

Aber: Schon bei den letzten schrecklichen Ereignissen dieser Art wurde geredet und geredet. Auch solche Spiele wurden als Auslöser verdächtigt. Getan wurde gar nichts. Überhaupt nichts. Bis zum nächsten Mal.

So ist es doch wenigstens konsequent, auch mal zu handeln. Auch auf die Gefahr hin, dass es vielleicht nicht 100% funktionert und es trotzdem wieder zu einem Amoklauf kommt. Das wäre natürlich schlimm, aber dann könnte man ja versuchen, weitere Ursachen abzustellen. Aber es wurde wenigstens versucht, etwas zu unternehmen.

Es ist ein Phänomen in diesem Land, dass viele gute (und natürlich auch schlechte) Ideen totdiskutiert werden, bis von der ursprünglichen Idee nichts mehr übrig ist. Der klägliche Rest der Idee wird dann halbherzig umgesetzt und alle freuen sich, weil sie ja schon vorher gewußt haben, dass es nicht funktionieren würde (Die Hartz-Gesetze sind ein schönes Beispiel dafür). Da finde ich mutige Politiker effektiver, die eine klare Vorstellung von dem haben, was sie wollen und freue mich einfach darüber, wenn mal etwas einfach umgesetzt wird. Gerade in diesem Fall kann ja der Schaden, der entsteht, so groß nicht sein.

Natürlich werden diese Spiele trotz eines Verbotes gespielt werden, aber es lohnt sich meiner Meinung nach schon deshalb, um ein Unrechtsbewußtsein zu schaffen. Wenn z. B. Eltern völlig unbedarft Ihren viel zu jungen Kindern solche Spiele kaufen, fällt wenigstens die Ausrede weg, sie hätten ja gar nicht gewußt, wie schlimm die seien.

Alle Freiheitsrechte in Ehren, aber ist es wirklich ein Verlust, wenn solche Spiele nicht mehr (ohne weiteres) zu erhalten sind? Sollte auch nur eine Gewalttat aufgrund des Verbots unterbleiben, hat sich das Verbot doch schon gelohnt. So ähnlich sehe ich im Übrigen auch das Handy-Verbot an bayrischen Schulen.

Nichtsdestotrotz sehe ich natürlich die wachsende Zahl von Verboten, Gesetzen und Vorschriften und die Gefahr, die darin liegt. Aber sie scheinen ja teilweise nötig zu sein, weil die Vernunft in dieser Gesellschaft offensichtlich nicht ordentlich verteilt worden ist. Und zum Schutz der möglichen Opfer würde ich relativ weit gehen.

Der Vergleich mit den Autos hinkt, die Risiko-Nutzen-Abwägung ist da doch eine andere.

kernig

Originalton Beckstein: Er nannte die Spiele
„Gewaltabstumpfend“ Eine fast lustige Begründung für eine
Gesetzesinitiative.

Hallo, zusammen,
im Grunde gebe ich Carlos recht, das ist reiner Aktionismus.

Allerdings finde ich im Gegensatz zu Ulf den Begriff „gewaltabstumpfend“ recht aussagekräftig.

In vielen der hier kritisierten Spiele wird (virtuell) Gewalt ausgeübt. Aber auch in den täglichen Nachrichten wird meist über Gewalt berichtet, Gewalt gezeigt und Gewalt ausgeübt. Insofern wird die Bevölkerung tatsächlich gegen Gewalt abgestumpft, empfindet Gewaltausübung als „normal“ und alltäglich.

Dagegen ein Gesetz zu erlassen wird keine Wirkung zeigen. Die Gewöhnung an Gewalt und Gewaltdarstellung ist ein Symptom und das Kurieren an Symptomen war noch nie erfolgreich.

Gruß
Eckard

Allerdings finde ich im Gegensatz zu Ulf den Begriff
„gewaltabstumpfend“ recht aussagekräftig.

Hallo Eckard,
kann sein, dass wir ein Wort anders interpretieren oder verwenden würden. „Gewaltabstumpfend“ interpretiere ich so, dass die Gewalt abgestumpft wird (analog Messerabstumpfend). Das hat nichts damit zu tun, dass Gefahren vor Gewalt (oder scharfen Messern) nicht mehr erkannt werden.
Grüße
Ulf

dass die Gewalt abgestumpft wird

Klar, Ulf,
grammatikalisch ist der Begriff daneben. Als Schlagwort nicht gerade der Glücksgriff.

Aber das Empfinden, dass Gewalt in unserer Gesellschaft zunehmend stärker toleriert wird, dass „Bürgertugenden“ wie Mitgefühl, Rücksicht, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft und Zivilcourage immer weniger anzutreffen sind, dieses Empfinden teile ich.

Ganz sicher ist aber Gesetzgebung (die ja auch eine Form der Gewalt, ausgeübt durch den Staat darstellt) nicht das richtige Instrument ist, diesen Bürgertugenden wieder Geltung zu verschaffen, das sehe ich auch.

Da bedarf es sicher einer tiefgreifenden Umwertung der Werte unserer Gesellschaft. Weg vom Sensationsjournalismus, weg von der Schaufenstermentalität, der hemmungslosen Selbstbereicherung und vieler anderer Auswüchse.

Aber damit werde ich in diesem Brett ein weniog off topic…

Grüße
Eckard

Tag auch!

dir scheint da was entgangen zu sein.

Alle Freiheitsrechte in Ehren, aber ist es wirklich ein
Verlust, wenn solche Spiele nicht mehr (ohne weiteres) zu
erhalten sind? Sollte auch nur eine Gewalttat aufgrund des
Verbots unterbleiben, hat sich das Verbot doch schon gelohnt.
So ähnlich sehe ich im Übrigen auch das Handy-Verbot an
bayrischen Schulen.

Es ging weiter, der Handel, Besitz und das Benutzen ebendieser Spiele soll mit 1 Jahr Haft bestraft werden. Finde ich gar nicht gut, ich spiele zwar kein Counterstrike aber doch ganz gerne Ego-Shooter.
Außerdem werden die Kinder dann nach wie vor vor dem Rechner geparkt und finden im Internet bestimmt noch schlimmeres wie z. B. Bombenbauanleitungen. Das Problem verlagert sich nur. Besser wäre es, für die Kinder sinnvolle und interessante freiwillige Beschäftigungen zu fördern, aber dazu ist kein Geld da.

Gruss,
Julia

hallo carlos.

Im Inlandsbrett hatte wir die Diskussion nach dem letzten
Amoklauf eines jungen Manns in einer Schule. Bayern macht nun
ernst.

war beckstein gar selbst mal killerspieler? auf gewalt mit gewalt zu reagieren scheint ja sein lieblingsrezept zu sein.
aber gut, er ist ja schließlich innen- und nicht sozialminister…

gruß

michael

Hallo,

du spielst auf Erfurt an?! So weit ich mich erinnere, gab es schon einiges, was verändert wurde. Gab es nicht ein neues Waffengesetz?! Viel wichtiger nach dem Vorfall in Erfurt war die Änderung des Schulgesetzes in Thüringen. Und ja, es wurde auch über die Spiele diskutiert. Aber ich denke, dass ein Verbot dieser Spiele nur zur Kriminalisierung tausender unbescholtener Bürger führen würde. Ich bin nicht für diese Spiele, um Gottes Willen, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie leicht es für jeden 12jährigen in unserem schönen Land ist, an jedes beliebige Spiel seiner Wahl zu kommen, auch wenn es sie nicht mehr in Läden gibt!

Ich habe in dieser Branche gearbeitet. Wir haben uns von jedem, der nicht aussah wie mindestens 20, den Ausweis zeigen lassen! Ich habe manchmal sogar von 30jährigen den Ausweis gesehen! Wir können aber nichts machen, wenn die Kinder, nachdem sie von uns nach Hause geschickt wurden, mit ihren Eltern wieder vorm Tresen stehen und sich ihre Spiele holen. Dabei geht es auch um die Vernunft der Eltern. Die ist scheinbar bei vielen nicht vorhanden!

Ich habe diese Diskussion schon 2002 nicht verstanden. Keiner will virtuelle Autorennen verbieten, immerhin könnten die dazu beitragen, dass Menschen unbedacht und rücksichtslos im Strassenverkehr auftreten (Ich habe es auch noch nie erlebt, dass ein Spiel wie Need for Speed in den Medien angeführt wurde, wenn sich mal wieder eine Horte junger Menschen zu Tode gefahren hat). Keiner verbietet die Sims, ein Spiel, in dem man Menschen verhungern lassen kann!
Ich will nicht abstreiten, dass solche Gewaltspiele auch dazu beitragen können, potentiellen Tätern eine Ideenfundgrube zu sein. Aber wenn es die Spiele nicht sind, dann sind es Filme oder irgendwann Bücher (oh ja, es giibt wahrlich grausame Bücher!) oder was auch immer. Das Verbot von ein paar Spielen bringt m.M. nach überhaupt nichts.
In so eine Tat spielen wahnsinnig viele Faktoren hinein. Nach Erfurt hat man m.M. nach ganz gut reagiert. Es gab ja auch damals schon eine heftige Diskussion um diese Spiele. Aber es wurden, wohl eher unbemerkt von der Aussenwelt, auch Veränderungen eingebracht, die viele junge Menschen vor einer ähnlich auswegslosen Situation bewahrt haben. Und es gibt noch viel zu tun, das streitet keiner ab. Die Diskussion und damit Sensibilisierung, v.a. der Eltern, gegenüber diesen Spielen ist unglaublich wichtig. Aber man sollte nicht gleich alles kriminalisieren.

Liebe Grüsse,
die Lidscha

Stoiber wollte übrigens auch ein Blasphemiegesetz machen…

hallo kernig.

Auch auf die Gefahr hin, dass es vielleicht nicht 100%
funktionert und es trotzdem wieder zu einem Amoklauf kommt.
Das wäre natürlich schlimm, aber dann könnte man ja versuchen,
weitere Ursachen abzustellen. Aber es wurde wenigstens
versucht, etwas zu unternehmen.

die weiteren ursachen sind doch längst bekannt. nur: sie abzustellen dürfte um einiges teurer, aufwendiger und langwieriger als ein verbot solcher spiele sein.

Alle Freiheitsrechte in Ehren, aber ist es wirklich ein
Verlust, wenn solche Spiele nicht mehr (ohne weiteres) zu
erhalten sind?

das nicht. aber es ist bedenklich, wenn aufgrund akuter vorkommnisse einzelne maßnahmen getroffen werden in der hoffnung, das problem wäre damit gelöst.
beim nächsten amoklauf gibt’s dann das nächste verbot, weil das erste offenbar nicht ausgereicht hat. man sollte vielleicht jugendlichen unter 18 jahren die nutzung des internets oder eines PCs überhaupt untersagen…

Sollte auch nur eine Gewalttat aufgrund des
Verbots unterbleiben, hat sich das Verbot doch schon gelohnt.

ja, nur wird es schwierig werden, den erfolg des verbots festzustellen.
ich befürchte, es heißt dann einfach in den nachrichten nicht mehr „er war fan des computerspiels counterstrike“ sondern „er war fan des verbotenen computerspiels counterstrike“ - aus raider wird twix, sonst ändert sich nix.

im übrigen ist schon so ziemlich alles verboten, was anderen menschen schadet. und den kindern/jugendlichen ein ausgeprägtes unrechtsbewußtsein diesbezüglich mitzugeben, ist zunächst mal sache der eltern. ein verbot kann das nicht.

gruß

michael

*seufzt laut und rollt mit den Augen*
Hallo kernig,

ich zitiere mal einen Computerspieler, der auch gerne Counterstrike und andere sogenannte „Killerspiele“ spielt.

Zitat: „Wenn das letzte Computerspiel verboten und das Internet zensiert ist, dann werdet ihr merken das ihr eure Kinder immer noch erziehen müßt.“

Menschen (egal ob alt oder jung) werden nicht zu Amokläufern weil sie Computerspiele spielen, sondern weil sie von anderen Menschen nur herumgeschubst werden, keinen Sinn mehr im Leben sehen und auch für sich selbst keine Zukunft mehr sehen.

Hier noch ein Interessanter Link zum Thema Amokläufe: http://de.wikipedia.org/wiki/Amokl%C3%A4ufer

Interessant ist hierbei der Amoklauf in Köln aus dem Jahr 1964. Ebenfalls sollte man sich den Eintrag zu Charles Whitman mal zu Gemüte führen, da dort auch Auszüge aus seinem Abschiedsbrief zu sehen sind. Das Problem bei Amokläufen sind halt nicht die Computerspiele, sondern die „lieben“ Mitmenschen, die andere Menschen soweit treiben. Dagegen sollten die Politiker mal etwas unternehmen. Sinnvoll wäre es auch, den Verkauf von Waffen noch genauer zu kontrollieren. Oder hast du schon von einem Amokläufer gehört, der seine Opfer mit Computerspielen tötet?

Da stellt sich doch auch wieder die Frage wie klein Sebastian an seine Waffen gekommen ist. Außer für die Gesellschaft und deren Politiker, die suchen ja nur einen Sündenbock dem sie schnell die Schuld für ihr eigenes Versagen unterschieben können. Ach ja, noch etwas lustiges: Der Anteil an Jugendlichen die Counterstrike und ähnliche Spiele spielen ist gar nicht so hoch wie allgemein angenommen wird.

Der große Teil der Spieler ist 18 Jahre und älter. Einige dieser älteren Spieler spielen Counterstrike und andere Ego Shooter schon seit einigen Jahren so wie ich. Mitte der 90er (ich glaub 94 oder 95) habe ich mit Doom angefangen und seit 1998 spiele ich die Shooter auch im Internet oder auf LAN Partys. Und für viele meiner Freunde gilt dasselbe. Keiner von uns hat irgendwen umgebracht oder gar einen Amoklauf gestartet. Noch lustiger ist, das wir solche Spiele meist dann spielen, wenn wir mal eben schnell Aggressionen abbauen wollen. Klappt bei mir auch ganz gut und bei meinen Freunden ebenso.

Abschließend sei noch gesagt, das so ein einseitiges Verbot keine Chancen hat irgendetwas auszurichten. Denn was schert es den rest der Welt wenn wir hier Counterstrike und andere Spiele verbieten? Es gab in der Hinsicht ja schon einen Präzedenzfall anhand dessen man sehr gut sehen kann, wohin so ein einseitiges Verbot führt. Such mal bei Google nach Prohibition.

Gruß
Michael

Hi -

ich kann Herrn Wiefelspütz nur Recht geben… diese Aktion spiegelt nicht nur die Hilflosigkeit, sondern meines Erachtens nach auch den Unwillen sich mit den Ursachen zu beschäftigen (und deren Beseitigung) wider.

Gruß
Demenzia

*rollt laut und seufzt mit den Augen*

Zitat: „Wenn das letzte Computerspiel verboten und das
Internet zensiert ist, dann werdet ihr merken das ihr eure
Kinder immer noch erziehen müßt.“

Da gebe ich Dir (oder dem zitierten) ganz uneingeschränkt Recht. Aber ich denke schon, es gibt Erziehende, denen jegliche Grenze oder Unrechtsbewußtsein fehlt. (siehe im Eltern-Kind-Strang zum Thema ‚unmöglicher Kindergeburtstag‘). Da würde ein wenig Nachhilfe nicht schaden.

Menschen (egal ob alt oder jung) werden nicht zu Amokläufern
weil sie Computerspiele spielen, sondern weil sie von anderen
Menschen nur herumgeschubst werden, keinen Sinn mehr im Leben
sehen und auch für sich selbst keine Zukunft mehr sehen.

Auch da gebe ich Dir Recht, auch das hatte ich geschrieben. Aber ich denke auch, dass da häufige Spielen von Spielen mit massiver Gewaltdarstellung ein Katalysator sein kann. Quasi etwas, was das Fass zum Überlaufen bringen kann.

Das Problem bei Amokläufen sind
halt nicht die Computerspiele, sondern die „lieben“
Mitmenschen, die andere Menschen soweit treiben. Dagegen
sollten die Politiker mal etwas unternehmen.

Gegen die Mitmenschen ? :wink:

Sinnvoll wäre es
auch, den Verkauf von Waffen noch genauer zu kontrollieren.

Ja, da bin ich auf für, das halte ich auch für wichtiger als das jetzt diskutierte Verbot.

Oder hast du schon von einem Amokläufer gehört, der seine
Opfer mit Computerspielen tötet?

Ich dachte ich hätte mich differenziert genug ausgedrückt um mir solche platten Rückfragen zu ersparen.

Ach ja, noch etwas lustiges: Der Anteil an
Jugendlichen die Counterstrike und ähnliche Spiele spielen ist
gar nicht so hoch wie allgemein angenommen wird.

Find ich gar nicht lustig. Die Aussage ist mir auch etwas zu allgemein.

Keiner von
uns hat irgendwen umgebracht oder gar einen Amoklauf
gestartet. Noch lustiger ist, das wir solche Spiele meist dann
spielen, wenn wir mal eben schnell Aggressionen abbauen
wollen. Klappt bei mir auch ganz gut und bei meinen Freunden
ebenso.

Zum Glück. Wie gesagt, weiß ich wohl, dass da mehr Auslöser zusammenkommen müssen. Und ehrlich gesagt: Eine striktere Durchsetzung von Altersfreigaben wäre mir auch lieber. Es geht ja um unmündige Kinder die geschützt werden sollen und nicht um Erwachsene, die bevormundet werden sollen. Aber da ist das Problem mit der Umsetzung noch größer.

Denn was schert es
den rest der Welt wenn wir hier Counterstrike und andere
Spiele verbieten? Es gab in der Hinsicht ja schon einen
Präzedenzfall anhand dessen man sehr gut sehen kann, wohin so
ein einseitiges Verbot führt.

Es gibt aber auch positive Beispiele: Schweden und das Gesetz gegen Gewalt in der Erziehung. Erst wird das Gesetz erlassen, dann entwickelt sich ein Unrechtsbewußtsein. Dem folgt das Verhalten nach. Und bevor ich mir das hier anhören muß: Natürlich werden auch in Schweden nach wie vor Kinder geschlagen. Aber jeder weiß, dass es nicht richtig ist und es ist weniger geworden.

Such mal bei Google nach
Prohibition.

Du scheinst mich ja für blöd zu halten.
Na, damit kann ich leben.
kernig

das nicht. aber es ist bedenklich, wenn aufgrund akuter
vorkommnisse einzelne maßnahmen getroffen werden in der
hoffnung, das problem wäre damit gelöst.

Besser als gar nix zu tun (wie bisher). Alles was ich sagen will, ist: kann es nicht den Versuch wert sein?

ich befürchte, es heißt dann einfach in den nachrichten nicht
mehr „er war fan des computerspiels counterstrike“ sondern „er
war fan des verbotenen computerspiels counterstrike“ -

Ich würde das ja schon als kleinen Erfolg werten. Ganz im Ernst.

und den kindern/jugendlichen ein
ausgeprägtes unrechtsbewußtsein diesbezüglich mitzugeben, ist
zunächst mal sache der eltern. ein verbot kann das nicht.

Da gebe ich dir Recht, wenn Du nur den direkten Zusammenhang sehen willst. Manchen Eltern muß man durch so ein Verbot vielleicht erst ein paar Zusammenhänge klar machen bzw ein Unrechtsbewußtsein wecken. Ich kenn da Beispiele.

Aber ich denke, dass ein
Verbot dieser Spiele nur zur Kriminalisierung tausender
unbescholtener Bürger führen würde.

Der unbescholtenen eben nicht.

wie leicht es für jeden 12jährigen in unserem
schönen Land ist, an jedes beliebige Spiel seiner Wahl zu
kommen, auch wenn es sie nicht mehr in Läden gibt!

Drogen sind ja auch verboten, man kann sie doch (weiß ich nur vom Hören-Sagen) fast überall kaufen. Es geht eherum die Schaffung einer Norm.

Dabei geht es auch um die Vernunft der Eltern. Die ist
scheinbar bei vielen nicht vorhanden!

Das unterstreiche ich ganz dick. Und ich finde: hier kann dieses Verbot hilfreich sein.

Die Diskussion und damit
Sensibilisierung, v.a. der Eltern, gegenüber diesen Spielen
ist unglaublich wichtig. Aber man sollte nicht gleich alles
kriminalisieren.

Grundsätzlich gebe ich die recht. Die Überschrift meines Beitrages heißt ja auch nicht: „Ich finde das Verbot super“.

Stoiber wollte übrigens auch ein Blasphemiegesetz machen…

Der will schon mehr. Bayern eben. :smile:

dir scheint da was entgangen zu sein.

Klar, ich bin nämlich ein bißchen doof…

Es ging weiter, der Handel, Besitz und das Benutzen ebendieser
Spiele soll mit 1 Jahr Haft bestraft werden. Finde ich gar
nicht gut, ich spiele zwar kein Counterstrike aber doch ganz
gerne Ego-Shooter.

Ist ja nur logisch, also beides:

  1. Wenn ich ein Verbot ausspreche, muß ich natürlich Verstöße sanktionieren, sonst könnte ich es auch lassen.
  2. Dass Du als Nutzer das nicht gut findest, kann ich verstehen.
    Gibt es nicht auch entschärfte Versionen der Spiele, die Du spielst? Wäre der Spaß daran so eingeschränkt, wenn man spritzendes Blut, Röcheln etc weniger realistisch und detalliert darstellen würde?

Besser wäre es, für die Kinder sinnvolle und interessante
freiwillige Beschäftigungen zu fördern, aber dazu ist kein
Geld da.

Richtig.

kernig

hallo kernig,

ganz schon zynisch.
in einem land, welches wert darauf legt, in zukunft verstärkt in die welt zu ziehen um kriege zu führen, ist es notwendig, speziell jungen männern das töten beizubringen und sie von gewissen beißhemmungen beizeiten zu befreien.
nur wer ohne zu zögern ballern kann, ist in der lage, die FDGO am hindukusch oder in afrika zu verteidigen.
insofern sind solche spiele pädagogisch wertvoll und verstärkt einzusetzen.
vorzeitiges ableben von kindern und jugendlichen sind als restrisikokolleteralschäden einzuplanen.
der rest wird es umso mehr danken, wenn sie im schützengraben von afghanistan oder dem nahen osten liegen und für ihre kanzlerin oder den nächsten us-präsidenten die demokratie verbreiten.

strubbel