Bayern macht ernst mit bösen Spielen

die ursache dafür, daß diese phantasien in die realität
umgesetzt werden, ist aber mit sicherheit nicht am PC zu
suchen.

Das ist der Punkt, an dem wir wirklich unterschiedlicher
Meinung sind. Und ich meine jetzt nicht wörtlich „Ursache“,
eher ein zusätzlicher Risikofaktor.

Hast Du dafür irgendwelche Daten? Gesunder Menschenverstand zählt nicht! meines Wissens gibt keine halbwegs belstbare Studie darüber.

Intressanterweise gibt es aber so etwas für Paintball
http://www.html.paintball-haguenau.com/document/pain…
Du weisst schon, dieses Ballerspiel, bei dem die Leute mit Farbmunition aufeinander schiessen…
Zitat: „Für die deutsche Paintballszene lassen sich im Rahmen der diesem Gutachten zugrundegelegten empirischen Untersuchung bisher keinerlei Befürchtungen hinsichtlich realer Gewalt oder Verrohung bestätigen. Eine These, wonach für das Spiel typische Verhaltensmuster kriegerischen Charakters oder tötungsähnlichen Verhaltens oder auch harmlosere Formen von Gewalt im Alltag ihren Niederschlag finden, kann aktuell nicht verifiziert werden.“

Interessanterweise stellen sich ja auch die Jugendschützer (die wohl in dieser Hinsicht zumindest eine minimale Kompetenz aufweisen sollten) gegen ein derartiges Verbot von Ego-Shootern
http://www.bag-jugendschutz.de/index-baj.html
(pressemitteilung vom 7/23. 11)

Ich sehe das größte
Problem im fortschreitenden Realitätsverlust von anfälligen
Spielern.

Personen, die zu Realitätsverlust neigen, sind nicht auf Computerspiele angewiesen.

Und ja: auch hier gäbe es auch noch andere
(vielleicht sogar bessere) Möglichkeiten, diesem vorzubeugen
als das hier diskutierte Verbot.

Allerdings wären diese teurer:
mehr Schulpsychologen, kleinere Klassen…
Und natürlich wäre dies ja das Eingeständnis, dass etwas an der Politik falsch wäre…

Gruß
Mike

Hi!

Aber die Gefahr, dass einer Entfernung von der Realität durch
solche Spiele Vorschub geleistet wird, die ist vorhanden.
Natürlich für Leute, die dafür ( aus anderen Gründen ) anfällig
sind.

GENAU!
Wäre es nicht sinnvoller, über die anderen Dinge nachzudenken, statt das Spieleverbot als Allheilmittel zu propagieren?

Die Vereinsamung (um mal einen imo wesentlichen Faktor zu nennen) führt bei sehr vielen Menschen zu Depressionen. Aus diesen Depressionen heraus ist ein wesentlich höherer Faktor für das Motiv einer Gewalttat anzunehmen als das bei Spielen der Fall ist.

Ich sagte es schon einmal: Deutschland ist weltweit Schlusslicht, was die psychologische Betreuung von Schülern betrifft…

Klar ist das sehr viel unangenehmer, sehr viel tiefsinniger und sehr viel komplizierter!
Und klar lässt sich ein Verbot als einfache Methode sehr einfach ans Volk verkaufen.

Aber ich ganz persönlich lasse mich nur sehr ungern von Politikern verarschen (ok, es passiert, aber ich merke es wenigstens).

Ich glaube, dass wir ein Problem bei der Abgabe haben!

Unterstreiche ich ganz dick.

Kein Jugendlicher kann in einer Videothek einen nicht
jugendfreien Film erwerben.

Räusper - das bezweifel ich mal einfach so ins Blaue hinein.

OK - die Kontrollen HIER zumindest sind sehr scharf, schon allein deshalb, weil die meisten Videotheken schon den ZUTRITT für Kinder und Jugendliche untersagen.

Nur so als Tipp: Wie wär’s das nächste Mal mit einer einfachen
Anzeige, dann ersparst Du Dir das Hausverbot. (halbernst
gemeint)

Ich musste mich überwinden, so laut zu werden, dass es möglichst viele Kunden mitbekommen :wink:

LG
Guido

Zur Erläuterung meiner Frage
Hi!

Das war zwar eine schöne Zusammenfassung, aber nicht ganz die Antwort auf meine Frage.

Zum weiteren Verständnis meiner Frage: Was spricht dagegen, mit Wattebäuschchen auf rosa Hoppelhäschen zu „ballern“, statt mit möglichst realistischen Waffen auf möglichst realistische Menschen? (Leicht übertriebenes Beispiel, vorsicht). Die Strategie wäre doch die selbe.

kernig

Das ist der Punkt, an dem wir wirklich unterschiedlicher
Meinung sind. Und ich meine jetzt nicht wörtlich „Ursache“,
eher ein zusätzlicher Risikofaktor.

Hast Du dafür irgendwelche Daten? Gesunder Menschenverstand
zählt nicht!

Och , schade. Warum eigentlich nicht?

Intressanterweise gibt es aber so etwas für Paintball
http://www.html.paintball-haguenau.com/document/pain…

An dem Beispiel sieht man schön, warum die oft zitierten und verlangten Studien für mich nicht unbedingt das ultimative Argument sind. Es spielt eine große Rolle, in wessen Auftrag so etwas zu stande kommt. Zum Thema Pinball: Es erstaunt mir nicht, dass die von Dir genannte Studie die Unbedenklichkeit bescheinigt.

Aber um deine Frage zu beantworten (du hast es dir bestimmt schon gedacht): Ich kann keine Studie dazu benennen. Ich habe viel zu dem Thema gelesen, im zitieren bin ich ganz schlecht, weil ich mir die Quellen nicht merken kann.

Personen, die zu Realitätsverlust neigen, sind nicht auf
Computerspiele angewiesen.

Aber es ist doch eine schöne Möglichkeit, der Realität weiter zu entkommen.

Wie eingangs schon gesagt, ich bin nicht uneingeschränkt für das angestrebte Verbot solcher Spiele, aber ich halte es schon für bedenkenswert.

kernig

GENAU!
Wäre es nicht sinnvoller, über die anderen Dinge nachzudenken,
statt das Spieleverbot als Allheilmittel zu propagieren?

Wenn Du ein „auch“ vor das „über“ setzt, sind wir uns schon einig.

Ich musste mich überwinden, so laut zu werden, dass es
möglichst viele Kunden mitbekommen :wink:

Aber, gib es ruhig zu, hinterher war die wohler, oder? :smile:

kernig

Hallo kernig,

schlicht und ergreifend weil es mehr Spaß macht wenn ich in einem solchen Spiel meinem Gegner den Schädel wegballern kann. Oder dabei zusehe wie er von meiner Granate zerfetzt wird.

Gruß
Michael

Das ist der Punkt, an dem wir wirklich unterschiedlicher
Meinung sind. Und ich meine jetzt nicht wörtlich „Ursache“,
eher ein zusätzlicher Risikofaktor.

Hast Du dafür irgendwelche Daten? Gesunder Menschenverstand
zählt nicht!

Och , schade. Warum eigentlich nicht?

Weil der „Gesunde menschenverstand“ die Summe aller Vorurteile ist, die sich bis zum 18 Lebensjahr in einem angesammelt hat.
meist läuft es auf „kenn I net, mog I net, weg damit“ oder
„Dös hammer scho immer so gmacht!“ hinaus.
Für mich als Wissenschaftler, der schon öfter vom „Gesunden Menschenverstand“ schwer enttäuscht worden ist, ist eine derartige Herangehensweise unbefriedigend.

Ich ziehe es vor, zu wissen!

Intressanterweise gibt es aber so etwas für Paintball
http://www.html.paintball-haguenau.com/document/pain…

An dem Beispiel sieht man schön, warum die oft zitierten und
verlangten Studien für mich nicht unbedingt das ultimative
Argument sind. Es spielt eine große Rolle, in wessen Auftrag
so etwas zu stande kommt. Zum Thema Pinball: Es erstaunt mir
nicht, dass die von Dir genannte Studie die Unbedenklichkeit
bescheinigt.

Schon Richtig, aber ich fand darin einige sehr interessante Ansätze zur Gewaltrezeption bei derartigen Spielen.
Ausserdem möge man ein Gegengutachten präsentieren, welcher die in dieser Arbeit gemachten Aussagen widerlegt.
Ein „Gfällt mir nicht, wg Auftraggeber“ gilt nicht.
Zudem unterstellst Du, dass die Sachbearbeiterin faktisch stark tendenziell (= wissenschaftlich unlauter) arbeitet.

Aber um deine Frage zu beantworten (du hast es dir bestimmt
schon gedacht): Ich kann keine Studie dazu benennen. Ich habe
viel zu dem Thema gelesen, im zitieren bin ich ganz schlecht,
weil ich mir die Quellen nicht merken kann.

Tja, dann…
keine Hände, keine Kekse

Personen, die zu Realitätsverlust neigen, sind nicht auf
Computerspiele angewiesen.

Aber es ist doch eine schöne Möglichkeit, der Realität weiter
zu entkommen. Ausserdem gibt es wohl Millionen hier lebender Bürgerinnen und Bürger, die Regelmäßig mal aus der Realität flüchten, aber wieder völlig unbeschadet zurückkehren

Och, da gibt es viel bessere, Schau mal in meine Vika…

Wie eingangs schon gesagt, ich bin nicht uneingeschränkt für
das angestrebte Verbot solcher Spiele, aber ich halte es schon
für bedenkenswert.

Die Einschränkung von Freiheitsrechten kann nur aufgrund von sachlichen Begründungen durchgeführt werden.
Findest Du es nicht bedenkenswert, dass sich Jugendschützer und Familienpolitiker überwiegend gegen ein Verbot ausspricht. Dass sogar die erzkonservative „Welt“ diese Pläne für Unfug hält…
http://www.welt.de/data/2006/12/05/1135938.html
http://www.welt.de/data/2006/12/07/1136892.html
http://www.welt.de/data/2006/12/06/1136581.html
http://www.welt.de/data/2006/11/21/1119251.html

Die Ausfürungen von C. Pfeiffer stehen da nicht im Widerspruch
http://www.welt.de/data/2006/10/03/1058446.html

Hier geht es zum einen um seiner meinung nach durchgeführte Fehleinstufungen von Spielen, zum anderen darum, dass Kinder Spiele spielen, die noch längst nicht für sie freigegeben sind.

Und nicht zu vergessen:
„Gerade in den ärmsten Gegenden der Welt werden immer wieder Massaker organisiert, ohne dass die Täter vorher mit einem Killerspiel hätten üben können.“
http://www.welt.de/data/2006/11/27/1126533.html
*schiefgrins*

Ich habe jetzt mal die Welt ausgeschlachtet, in anderen Zeitungen sieht es nicht anders aus, wenn man von einem BILDenden Blättchen absieht.

Es muss ja der Mehrheit nicht gefallen, was da passiert, aber Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden.
Solange von derartigen Spielen keine halbwegs nachweisbare Gefahr für die Gesellschaft ausgeht, müssen sie toleriert werden.
Die bestehenden Regelmechanismen und gesetzlichen Regelungen sind imho vollkommen ausreichend.

Und wenn mir irgendeine würschtlesbergige politische Nullmenge vorschreibgen will, was „Die Welt nicht braucht“, dann könnte ich sofort kotzen!

Wenn mir irgendwer sachlich und schlüssig begründen kann, dass Ego-Shooter Hauptursache (!) für Amokläufe sind, dann bin ich der letzte, der sich gegen ein verbot aussprechen wird. Blanke Polemik ohne jede Datenbasis hat hier nichts zu Suchen. dafür ist die Sache zu ernst, sowohl was die Angekündigte Zensurmaßnahme als auch die Ursache für Amokläufe betrifft.

Ich will einfach mal Fakten lesen
Mehr ist es nicht…

Gruß
Mike

Oder ein bißchen weniger drastisch formuliert: Gewalt und Tod ist einfach ein Faszinosum, das Menschen anzieht - sei es im Fernsehkrimi oder beim Gaffen auf einen Verkehrsunfall. Die psychologische Funktion dieser Faszination (Katharsistheorie) ist ja umstritten, ihre Existenz aber evident. Computerspiele machen sich diesen Trieb zunutze und wecken dadurch das Interesse des Spielers.
Allgemein bin ich der Ansicht, die hier ja überwiegend geäußert wird: ein Verbot von „Killerspielen“ (wobei ja immer noch zu klären wäre, was alles darunter fällt) ist in Zeiten des Internet undurchsetzbar und reine Augenwischerei. Obendrein ist Becksteins Gesetzesvorschlag ja putzig formuloiert: Spiele, „die es den Spielern als Haupt- oder Nebenzweck ermöglichen, eine grausame oder die Menschenwürde verletzende Gewalttätigkeit gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen auszuüben“. Wurde schon mal jemand mit einem Computerspiel erschlagen? Bekanntlich übt man die Gewalt in einem Spiel ja nicht gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen aus, sondern gegen Pixelhaufen. Haben die eine Menschenwürde?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Dann kann ich ja dieses Argument getrost knicken
…von wegen es ginge nur um Strategie, die Gewaltdarstellung fresse nur Rechnerleistung.

Dem wollte ich nur auf den Grund gehen

kernig

Falsch! Die Gewaltdarstellung frißt tatsächlich Rechnerleistung und zwar nicht wenig. Im allgemeinen gehören Ego Shooter mit zu den Spielen, die einen PC teilweise bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit und darüber hinaus bringen. Allerdings sind andere Spielegenres dabei, in der Hinsicht gandenlos aufzuholen.

Wer auch in Zukunft immer die neuesten Spiele spielen will, wird nicht umhin kommen sich alle Jahre wieder neue Hardware oder gar einen neuen PC zu kaufen.

Gruß
Michael

P.S. Und natürlich sind bei Ego Shootern auch Strategie und Taktik wichtig. Ohne die ist man nichts weiter als eine sich bewegende Zielscheibe.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

meist läuft es auf „kenn I net, mog I net, weg damit“ oder
„Dös hammer scho immer so gmacht!“ hinaus.

Im Übrigen alles Sätze, über die ich mich am meisten aufregen kann.

Für mich als Wissenschaftler, der schon öfter vom „Gesunden
Menschenverstand“ schwer enttäuscht worden ist, ist eine
derartige Herangehensweise unbefriedigend.

Ich ziehe es vor, zu wissen!

Zu manchen Themen kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein und das auf der Grundlage der selben Fakten.

Ein „Gfällt mir nicht, wg Auftraggeber“ gilt nicht.
Zudem unterstellst Du, dass die Sachbearbeiterin faktisch
stark tendenziell (= wissenschaftlich unlauter) arbeitet.

Ich sehe die Möglichkeit , dass das so sein kann. Ob es wirlich so ist, weiß ich nicht.

Wenn mir irgendwer sachlich und schlüssig begründen kann, dass
Ego-Shooter Hauptursache (!) für Amokläufe sind, dann bin ich
der letzte, der sich gegen ein verbot aussprechen wird.

Muß es wirklich die Hauptursache sein? Reicht es nicht, wenn es ein wesentlicher Faktor dafür wäre?

Ich will einfach mal Fakten lesen
Mehr ist es nicht…

Tut mir ja leid, dass ich nur eine Meinung äußern kann. Ich muß auch ehrlich zugeben, dass eine genauere Recherche mir schlicht zu zeitaufwändig ist. Dazu muß ich aber noch sagen, dass ich mir meine Meinung nicht blind gebildet habe, sondern durchaus einiges dazu gelesen habe (und damit meine ich nicht die Zeitung mit den großen Buchstaben).

Meine Besorgnis über die Folgen des Konsums der hier diskutierten Spiele ist trotz allem nicht kleiner geworden.
Schieb’s der Elterlichen Gefühlslage in die Schuhe. :smile:

so long
kernig

Lieber Kernig sie schrieben :

Muß es wirklich die Hauptursache sein? Reicht es nicht, wenn
es ein wesentlicher Faktor dafür wäre?

Definitiv NEIN das reicht eben nicht es kann nicht sein das ein komplettes Genre „3-D Spiele“ das in Deutschland Tausende von Spielern oder mehr konsumieren verboten wird, nur weil ein Einzeltäter eine Straftat begangen hat und und dabei ist noch nicht mal sicher ober er das Spiel gespielt hat. Und es ist bis heute noch nicht einmal sicher ob das Spiel überhaupt etwas damit zu tun hat. So eine Vorgehensweise steht in keiner Relation und ist sowas von stockkonservativ sowas von nicht mehr up to date, mir fällt dazu eigentlich nichts mehr ein! Das hört sich an wie Hexenverfolgung man müßte mal Ghünter Beckstein fragen ob er den Hexenhammer kennt und ihn nicht in sein Parteiprogramm aufnehmen lassen will!

Für einige Menschen scheinen wir uns noch immer im Mittelalter zu befinden.
Damals haben die Menschen auch noch geglaubt die Erde sei eine Scheibe. Ich glaube ich werde ziemlich nachdenklich…