Bayern sollen Zuhause Deutsch sprechen

Hallo,

herr Stoiber möchte doch, dass alle daheim Deutsch sprechen - wie will er das gerade in Bayern durchsetzen? Wer in Bayern spricht denn richtiges Deutsch?
Und wie soll ein Migrant dort (oder in Schwaben, Hessen, Sachsen usw.) allgemein verständliches Deutsch lernen?
Möchte herr Stoiber eine weitere Verbreitung des bayrischen Dialekts?

Oder geht es wie üblich nur um Aufmerksamkeit, Talkshowpräsenz und Wählerstimmen, den üblichen langweiligen Sermon eben?

Gruß, Paran

herr Stoiber

Warum nicht: „Herr Strauß“?

Gruß,
Max

Das alte Lied vom Bühnendeutsch
Servus,

eventuell ist Dir schon aufgefallen, dass es genau keinen Ort in D gibt, an dem im Alltag Bühnendeutsch gesprochen wird? Falls nein - kommSe ma nach Hannova inne Aals-tadt, könnSe die raainste dooitsche S-prache höaan.

In diesem Sinne

MM

Hallo,

herr Stoiber möchte doch, dass alle daheim Deutsch sprechen -
wie will er das gerade in Bayern durchsetzen? Wer in Bayern
spricht denn richtiges Deutsch?

Hi,

ich, mein Mann, viele Freunde. Ich kenne sehr wenige Bayern, die kein Hochdeutsch sprechen können.

Oder geht es wie üblich nur um Aufmerksamkeit, Talkshowpräsenz

und Wählerstimmen, den üblichen langweiligen Sermon eben?

Vermutlich geht es um Aufmerksamkeit und dank Posts wie dieser, ist Ihnen Aufmerksamkeit ja gewiss.

Gruß
Tina

Der gegenwärtige Ministerpräsident von Bayern heisst Seehofer…

Seufzend
Mike

Hi,

ich glaub bayrisch is als deutscher Dialekt definiert. Dat sollte also kein Problem sein wenn man zu hause einen anderen deutschen Dialekt spricht.

Oder meint der Politikerfuzzi tatsächlich nur hochdeutsch?

Meine Meinung dazu:
In der Öffentlichkeit sollte tatsächlich nur deutsch gesprochen werden.
In den eigenen vier Wänden gelten aber andere Regeln. Da sollte man sprechen dürfen was man will.
Aber ich verstehe auch das Gegenargument. Ein Kind wird hier in Deutschland geboren, wird nach 6 Jahren eingeschult und kann dann kein richtiges deutsch. Da kann doch etwas nicht stimmen.
Meiner Meinung beginnt Integration bei der Sprache.

MFG

PS: Pflichtwitz:
Ein Amerikaner verlangt von einem Ausländer, dass er mit ihm englisch spricht. -> Patriot
Ein Franzose verlangt von einem Ausländer, dass er mit ihm französisch spricht. -> Nationalstolz
Ein deutscher verlangt von einem Ausländer, dass man mit ihm deutsch spricht. -> Nazi

Ist das eine Spaßfrage in der Narrenzeit?
Hallo,

http://www.csu.de/aktuell/meldungen/dezember-2014/cs…
Seite 3 „Integration durch Sprache“

Die ganze Aufregung der Kritiker ist bloß heiße Luft. Die Vergangenheit hat sehr auffällig gezeigt, dass es einen Teil von Migranten gibt, die auch nach 30 Jahren kaum (schlimmstenfalls auch gar nicht) die deutsche Sprache beherrschen. Der Integration dieser Menschen hat dies nicht gut getan.

[OT: Das PB wäre der geeignetere Platz, um Bayern auf den Arm zu nehmen.]

Gruß
vdmaster

Servus,

ich glaub Bairisch is als deutscher Dialekt definiert.

es handelt sich um eine Gruppe von unterschiedlichen Dialekten, die sich untereinander so stark unterscheiden wie z.B. die fränkischen - bei Sprachlern wird „bairisch“ übrigens ohne „y“ geschrieben.

Schöne Grüße

MM

Moin

http://www.csu.de/aktuell/meldungen/dezember-2014/cs…
Seite 3 „Integration durch Sprache“

Da die Diskussion nicht von diesem Antrag ausglöst wurde, sondern von den in dem noch
„Wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie Deutsch zu sprechen“
stand, hilft dein Link nicht wirklich weiter.

Die ganze Aufregung der Kritiker ist bloß heiße Luft.

Warum?

Die
Vergangenheit hat sehr auffällig gezeigt, dass es einen Teil
von Migranten gibt, die auch nach 30 Jahren kaum
(schlimmstenfalls auch gar nicht) die deutsche Sprache
beherrschen. Der Integration dieser Menschen hat dies nicht
gut getan.

Das stimmt, hat aber nicht wirklich etwas mit der zu Hause gesprochenen schlimmstenfalls nur rudimentär beherrschten Sprach zu tun.

Gruß

TET

Der gegenwärtige Ministerpräsident von Bayern heisst
Seehofer…

Noch ist Mauthofer MP in Bayern.

Hallo,

Die ganze Aufregung der Kritiker ist bloß heiße Luft.

Warum?

Weil die sich dann nicht mit den Argumenten auseinandersetzen müssen, die dafür sprechen und schon gar nicht mit denen, warum das manche Migrantengruppen besser hinbekommen als andere. Und natürlich sind da bei den Kritikern auch ein paar grundsätzlich Dagegenseier und Berufsbetroffene dabei. Cem Özdemir kann sich ja mal fragen, ob er mit einem anderen Sprachniveau irgendwo in den deutschen Medien oder seiner Partei genauso wahrgenommen würde.

Die Vergangenheit hat sehr auffällig gezeigt, dass es einen Teil von Migranten gibt, die auch nach 30 Jahren kaum (schlimmstenfalls auch gar nicht) die deutsche Sprache beherrschen. Der Integration dieser Menschen hat dies nicht gut getan.

Das stimmt, hat aber nicht wirklich etwas mit der zu Hause gesprochenen schlimmstenfalls nur rudimentär beherrschten Sprach zu tun.

Nicht wirklich sondern unwirklich. Ganz heiße These: Es könnte eventuell vielleicht auch etwas damit zu tun haben, wobei dieses dort nicht deutsch sprechen noch viel eventueller und vielleichter auch etwas mit der grundsätzlichen Einstellung zur Integration zu tun haben könnte.
Sprache kommt in unserer Sprache von sprechen und jeder, der mal eine Fremdsprache erlernt hat, wird bestätigen können, dass nichts so große Lernerfolge zeigt, wie deren praktische Anwendung in der mündlichen Kommunikation und am meisten wird nunmal in der Familie gesprochen.
Nach zwei Wochen in einer englischsprachigen Umwelt bin ich manchmal beim Träumen nicht weitergekommen, weil ich sogar in Englisch träumte aber gelegentlich sprachlich nicht weiterkam. Das hat sich dann auch gegeben.
Wenn also jemand fordert, dass dazu angehalten werden soll, dass auch zu Hause möglichst die Landessprache gesprochen wird, dann ist das absolut sinnvoll. Es verbessert nicht nach zwei Sekunden aber über die Zeit die Sprachkenntnisse. Anhalten bedeutet ja nicht Zwang und einen Aufpasser in jeder Wohnung.
Dass das geht, zeigt ja durchaus der Blick auf die verschiedenen Migrantengruppen. Mir sind noch keine Kinder mit ostasiatischem Migrationshintergrund aufgefallen, die nicht genauso gut Deutsch sprechen, wie deutsche Kinder. (Kann natürlich Zufall sein) Außerdem sprechen die neben dem lokalen Dialekt auch perfekt Hochdeutsch, oft wahrscheinlich besser als die meisten deutschen Kinder. Die Eltern reden mit denen Deutsch, obwohl sie es selbst viel schlechter können. Entweder haben diese Migranten ein Naturtalent oder es hat auch ein klein wenig mit der grundsätzlichen Einstellung zu tun.

Grüße

wieder den Link vermurkst - jetzt richtig
http://www.csu.de/common/csu/content/csu/hauptnaviga…

Hallo TET,

es ist der passende - weil beschlossene - Antrag. Ob „dazu angehalten“ oder „motiviert“ ist wirklich der Streit um des Kaisers Bart. Das Geplapper der CSU-Konkurrenz (und auch -Schwester), das durch die Medien ging, war ausgiebige und wahlttaktische Korinthenkackerei. In anderen Fällen hat eben die CSU ins Lästerhorn geplappert (->Veggie-Day). Und deswegen bleibe ich bei dem Urteil „heiße Luft“.

Das stimmt, hat aber nicht wirklich etwas mit der zu Hause gesprochenen schlimmstenfalls nur rudimentär beherrschten Sprach zu tun.
Willst Du andeuten, dass große oder gar massivste Sprachdefizite kein entscheidendes Integrationshindernis waren und auch noch sind?

Gruß
vdmaster

Hallo vdmaster,

… Ob „dazu angehalten“ oder „motiviert“ ist wirklich der Streit um des Kaisers Bart.

Na da sehe ich schon einen Unterschied (und der Duden übrigens auch). ‚Anhalten‘ ist eher synonym zu ‚erziehen‘ und ‚motivieren‘ zu ‚ermutigen‘. Wenn ich jemanden zu etwas erziehen will bedarf es der Kontrolle des gewünschten Verhaltens. Wenn ich jemanden zu etwas ermutigen will bedarf es der Eröffnung von Möglichkeiten. Wenn man unbedingt will könnte man natürlich auch Motivation im Sinne von ‚Anreiz zur Vermeidung von Strafe‘ verstehen.

Man könnte sich immer noch fragen was genau die CSU denn nun meint. Ich fand die ursprüngliche Formulierung einfach lächerlich und populistisch. Ein brauchbarer Ansatz, um die Deutschkenntnisse von Einwanderern zu verbessern war es jedenfalls nicht. Mit guter Motivation könnte man aber schon etwas erreichen. Dazu wäre dann aber auch eine Stellungnahme zu dem ‚Wie‘ hilfreich. Leider Fehlanzeige, - also auch hier nur jede Menge heiße Luft. Purer Populismus eben.

Auf der anderen Seite darf man von Einwanderern durchaus erwarten, dass sie die Motivation, die deutsche Sprache zu sprechen schon mitbringen, d. h. sie sollten schon Grundkenntnisse mitbringen und diese auch nachweisen. von Asylbewerben kann man natürlich nicht zwingend erwarten, dass diese schon Deutschkenntnisse mitbringen.

Gruß
Grin

Abend,

herr Stoiber möchte doch, dass alle daheim Deutsch sprechen -

wußte gar nicht das der bei uns noch was zu sagen hat.

RS99

Moin,

ick proot platt, sech ober ok nümms, wat he tehus proten sall.

Moin, Paran

Warum nicht: „Herr Strauß“?

Muss der im katholischen Himmel nicht Latein reden?

Gruß,
T.

Hallo,

ich, mein Mann, viele Freunde. Ich kenne sehr wenige Bayern,
die kein Hochdeutsch sprechen können.

Ich habe auch nicht behauptet, dass sie es nicht können - aber welcher nichtzugereiste Bayer spricht zuhause Hochdeutsch?
Ich spreche mit meiner Schwester auch nicht Hochdeutsch. Das geht garnicht.

Gruß, Paran

Hallo,

weiha - fängt aber zumindest beides mit S an. Ich brauche immer 4 Jahre, mir die aktuellen Namen zu merken und zapp, sind sie nicht mehr aktuell.
Andererseits: macht der Name einen merklichen Unterschied?

Gruß, Paran

Hallo,

ich glaub bayrisch is als deutscher Dialekt definiert. Dat
sollte also kein Problem sein wenn man zu hause einen anderen
deutschen Dialekt spricht.

Ich bin mit Platt aufgewachsen, Deutsch habe ich per Glotze, später mit Büchern gelernt. Reiner Dialekt ist in anderen Gegenden oft völlig unverständlich. Kann also kaum das sein, was der Politiker will.

Meine Meinung dazu:
In der Öffentlichkeit sollte tatsächlich nur deutsch
gesprochen werden.

Stimme ich zu.

In den eigenen vier Wänden gelten aber andere Regeln. Da
sollte man sprechen dürfen was man will.

Ja.

Aber ich verstehe auch das Gegenargument. Ein Kind wird hier
in Deutschland geboren, wird nach 6 Jahren eingeschult und
kann dann kein richtiges deutsch. Da kann doch etwas nicht
stimmen.
Meiner Meinung beginnt Integration bei der Sprache.

Ja, auf jeden Fall. Nur lernen Kinder Deutsch wesentlich besser im Kindergarten von Deutsch Muttersprachlern, als Zuhause von Eltern mit dürftigen Deutschkenntnissen.

Im Kindergarten meiner Kinder waren zwei türkische Mädchen, kamen mit 2 und 3 dahin, konnten kein Wort Deutsch, die Mutter auch nicht. Nach nur einem Jahr hat man kaum noch einen Unterschied im Sprachstand zu den anderen Kindern bemerkt.
Man weiß, dass das in dem Alter schnell geht, aber es direkt mitzubekommen ist doch eindrucksvoll.

Herdprämie abschaffen wäre also besser, Kindergartenpflicht ab 3 mind. halbtags und kostenlos wäre sicher sinnvoll.

Fordern, dass Leute sich daheim in einer Sprache unterhalten, die sie überwiegend nicht beherrschen und in der sie sich nicht wohl fühlen ist illusorisch und nutzlos.

PS: Pflichtwitz etwas abgewandelt:
Ein Amerikaner verlangt von einem Ausländer, dass er mit ihm
englisch spricht. -> der Amerikaner möchte richtiges Englisch lernen.
Ein Franzose verlangt von einem Ausländer, dass er mit ihm
französisch spricht. -> verlangt der Franzose nicht, er versteht nur nichts anderes, jedenfalls nicht auf französischen Boden.
Ein deutscher verlangt von einem Ausländer, dass man mit ihm
deutsch spricht. -> Schulabbrecher, alle anderen beherrschen ein minimum Englisch.

Gruß, Paran