Hallo Kreszentia,
Es handelt sich dabei um eine Verstärkung der Verneinung,
siehe
http://www.philhist.uni-augsburg.de/lehrstuehle/germ…
und
Adelung:
das glaube ich eher weniger. Die eigentliche Ursache, denke ich, liegt in der alten Geschichte der Baiern (- bewusst mitm „i“ - und anderer ehemaliger Stämme,) welche im südlichen Bereich des heutigen deutschen Sprachraums gelebt haben und welche somit für 500 Jahre dem romanisch-lateinischen bzw. im hiesigen Bereich ladinischen Einflusses ausgesetzt waren. Ich denke, dass Adelung das genau auf den Punkt bringt, ohne es in dieser Wörtlichkeit zu formulieren:
In den gemeinen Sprecharten, besonders Oberdeutschlandes, ist
es sehr gewöhnlich, die Verneinung um des Nachdruckes willen
zu verdoppeln, nach dem Muster des Griech. ου μƞ, und Franz.
ne pas; nichts nicht, keiner nicht, niemand nicht , für das
einfache nichts, keiner und niemand.
Die romanischen Sprachen machen ihre Verneinung standardmäßig mit einer Art „Wortklammer“ frz. ne… pas/plus/que etc.; span. nadie no …, noo … nigun etc. Und ich denke, genau das ist der Grund für die im Baierischen vermeindliche/scheinbare doppelte Verneinung. Zu dieser Grammatik des Baierischen, auf der Basis des Ladinischen/Lateinischen könnte ich Dir sogar ein Skript von einem Vortrag von einem Sprachwissenschaftler zusenden, der darin auf den fehlenden Superlativ im Bayerischen (Er is DA gressA, statt er ist der größTE) (frz. le plus grand) und die Komperativform „was“ hinweist: „er is eida WAS i“ (frz. que!) (Er ist älter ALS ich).
Viele Grüße
Alexander