Hallo,
Dieser Eingriff in ein natürliches, sich selbst regulierendes
System, könnte eine Radikalisierung des Regulierungsaufwandes
zur Folge haben, sprich: Es wäre eine Zunahme von
Wetterextremen die Folge.
Das verstehe ich nicht. Windräder entziehen (wie übrigens Bäume oder andere Dinge auch) dem Wind Energie. Wenn wir mal von deiner Annahme ausgehen, dass dieser Effekt relevant ist um merkbare Änderungen zu begründen, dann würde das doch zu einer Abnahme der Windgeschwindigkeiten führen. Woraus schließt du nun, dass dies zu einer Zunahme von Wetterextremen führen würde?
Davon abgesehen:
Ich denke, dass du hier die Größenordnungen völlig verkennst. Alle derzeit (2010) installierten Windkraftwerke weltweit bringen es im Jahresschnitt auf eine Leistung von gerade mal 0,04 TW. Die globale Windleistung in 100 m Höhe beträgt Größenordnungsmäßig etwa 1700 TW. Das ist mehr als 40.000 mal soviel! Ob die globale Windleistung nun 1700 TW oder 1699,96 TW beträgt, spielt für das globale Wettergeschehen keine Rolle. Andere Faktoren schwanken hier um Größenordnungen stärker. Du müsstest die Anzahl der Windräder schon um mehrere Größenordnungen erhöhen, damit das überhaupt einen merkbaren Effekt hätte, der über das Mikroklima (und dort werden keine Extremwetterlagen geboren) in direkter Nähe des Windparks hinausgeht. Und selbst wenn du die Anzahl der Windkraftanlagen weltweit verhundertfachst und das dann vielleicht einen Effekt auf das regionale Klima hätte, dann ist damit noch lange nicht gesagt, dass dies zu einer Zunahme von Wetterextremen führt. Ganz davon abgesehen, dass wir weit davon entfernt sind, Windkraftanlagen in diesem Umfang zu nutzen.
Also dass die derzeit bestehenden oder in den kommenden paar Jahren errichteten Windkraftanlagen eine Zunahme von Wetterextremen verursachen würden, kann man IMO ausschließen.
Was es geben kann, ist, dass große Windparks einen Einfluss auf das Mikroklima in der direkten Nähe haben können. Das ist aber auch nichts neues, weil auch große Städte, Landwirtschaft oder andere Dinge haben einen Einfluss auf das Mikroklima. Und damit leben wir schließlich auch. So gibt es Hinweise, dass z.B. die nächtlichen Bodentemperaturen innerhalb von großen Windparks um etwa 0,7°C höher liegen als außerhalb der Windparks. Man vermutet, dass dies dadurch verursacht ist, dass die Windräder wärmere Luft von oben nach unten umwälzen. Allerdings ist das ein vorläufiges Ergebnis, dass sich anderswo noch bestätigen muss, um eine belastbare Aussage treffen zu können. Aber wie gesagt: Auch Städte, landwirtschaftliche Flächen, Stauseen oder andere Dinge haben einen Einfluss in dieser Größenordnung. Ganz zu schweigen von den Auswirkungen die das Verbrennen fossiler Brennstoffe bewirken würde, die durch diese Windkraftanlagen vermieden werden können.
Also kurz und knapp:
Nein, ich halte es nicht für plausibel, dass Windkraftanlagen in dem heute vorliegenden und für die nächsten Jahrzehnte erwartbaren Umfang, zu einer Zunahme von Extremwetterlagen führen oder einen anderweitigen nennenswerten Einfluss auf das Klima haben, der über das Mikroklima direkt vor Ort oder über die Effekte von anderen Dingen wie Städten, Landwirtschaft, Stauseen oder ähnliche hinaus geht.
vg,
d.