Noch’n Beispiel oder zwei
Hallo, ihr da alle da!
Ich hatte eine Kollegin, die mir mit dem Eifer einer Eiferin berichtete, wie zornig sie auf ihre Eltern und vor allen Großeltern war, als ihre Lehrerin ihr das Wort „Sempft“ rot anstrich; wo sie doch mit all ihrem Sprachgefühl ganz sicher war, dass sie es genau so schrieb, wie man es zu Hause aussprach; gemaß dem Motto: Schreib wie du sprichst!
Die zweiten Anekdoten habe ich selbst eigenohrig gehört. Das eine mal war es ein vierjähriges Mädchen und das andere Mal ein nordafrikanischer Student.
Beide hatte in ihr Sprachgefühl (sic!) aufgenommen, dass man von Werkzeugen ein Verb, das die Tätigkeit dieses Werkzeugs benennt, bilden kann.
Also
Hammer => hammern,
Säge => sägen,
Fräse => fräsen,
Feile => feilen,
Fernseher => fernsehen,
Fax => faxen,
Pflug => pflügen, etc.
Das Mädchen sagte zu einer gleichaltrigen Freundin: Du bist der Papa, ich die Mama; du gehst zur Arbeit und ich bese die Wohnung.
Und der Nordafrikaner sagte: Am Wochenende habe ich meine Wohnung gebest.
Beide hatten eine wichtige Regel internalisiert, aber den Sprachgebrauch kannten sie noch nicht.
Wie soll man denn auch drauf kommen, dass just der Besen nicht verbalisierbar ist.
Ebenso; Funk => funken; Radio =>radioen, Auto => autioen, Computer => computern, Scanner => skännen, SMS => simsen und so weiter und so fort!
Gruß
Fritz