Erster Ansatz
Grüß dich, Helene!
Es gibt kein Sprachgefühl,
Das, lieber Fritz, bekam ich auch schon einmal von dir zu
hören - lång, lång is her - und ich hab mir’s nicht zu Herzen
genommen.
Ich hab den Satz von Barney:
Es gibt kein „Sprachgefühl“, sondern nur Regeln. Allenfalls gibt es ein Talent, mit sprachlichen Regeln eher zurecht zu kommen als mit mathematischen oder so.
Hängt bei mir am Bücherregal.
Wie definiert ihr „Sprachgefühl“ ?
Mich stört einzig und allein der Begriff „Gefühl“!
Solche, auch unbewusst antrainierten Sachen sind keine Gefühle, sondern eben antrainierte Fähigkeiten, so wie ein Tänzer nach zigtausen Übungen, ohne nachdenken zu müssen, den richtigen Dreh findet.
Oder Beckenbauer einen Ball mit dem Innenrist Müllern vor den Kopf schlenzen konnte.
Als Angebot und weitere Diskussionsgrundlage:
_ Ge|fühl , das; -s, -e [für spätmhd. gevulichkeit, gevulunge, zu fühlen]:
- das Fühlen (1); (durch Nerven vermittelte) Empfindungen: ein prickelndes G.; das G. für warm und kalt, für glatt und rau; ein G. des Schmerzes in der Magengegend spüren; kein G. mehr in den Fingern haben; dem G. nach (danach zu urteilen, wie es sich anfühlt) ist es Holz.
- das Fühlen (2); seelische Regung, Empfindung des Menschen, die seine Einstellung u. sein Verhältnis zur Umwelt mitbestimmt: ein beglückendes, erhebendes, beängstigendes G.; patriotische -e; widerstrebende -e bewegen jmdn.; ein [heißes] G. der Dankbarkeit, Angst überkommt, ergreift mich; ein G. wie Weihnachten (ugs. scherzh.; ein Glücksgefühl); seine -e unterdrücken, beherrschen, zeigen, verbergen; zärtliche -e für jmdn. empfinden, hegen; ein G. der Liebe, der Erleichterung, der Furcht, der Scham, des Hasses empfinden; ein G. der Überlegenheit haben; jmds. -e (Zuneigung) erwidern; kein G. haben (keine Fähigkeit zur inneren Anteilnahme haben); seinen -en Ausdruck geben; im Aufruhr, im Widerstreit der -e; ein Film mit viel G. (iron.; ein sentimentaler Film); sich von seinen -en hinreißen lassen; *mit gemischten -en (nicht unbedingt mit Freude, sondern sowohl Freude als auch ein gewisses Unbehagen verspürend, da unklar ist, was geschehen wird); das höchste der -e (ugs.; das Äußerste, was in Bezug auf etw. Bestimmtes möglich ist, sich machen, einrichten lässt; aus Mozarts »Zauberflöte« [Text von K.L. Giesecke u. J.E. Schickaneder]): eine Stunde bleibe ich noch, das ist aber das höchste der -e.
- a) gefühlsmäßiger, nicht näher zu erklärender Eindruck; Ahnung: ein beklemmendes, undeutliches G.; ein G. haben, als ob es gleich losgeht; bei etw. ein ungutes G. haben; er hatte das dunkle G., dass die Sache nicht gut gehen würde; ich habe das G./werde das G. nicht los, dass sie uns etwas verschweigt; *etw. im G. haben (etw. instinktiv wissen); b) Fähigkeit, etw. gefühlsmäßig zu erfassen; Gespür: ein musikalisches G.; ein G. für Rhythmus, für Recht und Unrecht, ein feines, sicheres G. für etw. haben; sich auf sein G. verlassen; das muss man mit G. machen; etw. nach G., (salopp scherzh. nach G. und Wellenschlag (nach grober Einschätzung, ohne genaue Berechnung od. Prüfung) tun.
© Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001_
Gruß und auch besonders liebe
Fritz