'Beitrag zur Befriedung'

Hallo Petra,

abends steigt mein Adrenalinspiegel bei der Lektüre „solcher“ Beiträge, morgens bin ich wieder ruhiger.

Posting fatal ausufern würde.

Er hat den Krieg doch nicht beschlossen.

Aber er redet ihn gut, indem er ihn mit einer seltenen Selbstverständlichkeit für die Zukunft quasi herbeiredet und dafür jetzt schon Argumente parat hat: das klingt nach Kaderschmiede.

Außerdem war er bis jetzt immer nett und freundlich zu mir -
wo ist also das Problem?

Man kann auch nett Undinge daherplappern.

Ich könnte ihm … nein, ich sag es lieber nicht.

So gibt es ja nie Frieden, wenn immer wieder der eine auf den
anderen wütend wird. Außerdem ist deine Wut bei einem
harmlosen Forenschreiber (bist du harmlos Eli? *gg*) an der
falschen Adresse. Wenn, dann müsste man auf die Politiker
wütend sein, die diesen Krieg beschlossen haben.

Ich schreibe ja im Konjunktiv, was so viel heißt wie: realiter nicht.

Mit Wut im Bauch beendet man keinen Krieg.

Aber diese Wut im Bauch, im Internet und anderen Medien artikuliert, signalisiert hoffentlich auch der israelischen Regierung, dass sie wohl etwas falsch machen. Das ist doch schon mal positiv.

Wenn du den
Zivilisten im Libanon helfen willst, kannst zu z.B. etwas an
Ärzte ohne Grenzen spenden. Die haben wirklich alles vesucht,
um Hilfsgüter durchzubringen. (Erinnerst du dich an die
Menschenkette, mit der sie Pakete über diesen Fluss von Hand
zu Hand weitergereicht haben? Das war Ärzte ohne Grenzen, wenn
ich mich nicht täusche.)

Bei Naturkatastrophen würde ich so handeln, aber nicht bei absichtlich herbeigeführten Kriegen. Es wäre in einem neuen Thread über die Kriegsfolgelasten - und wer sie bezahlt - zu diskutieren. Israel sollte sich über das Urheberprinzip im klaren sein.

Ich denke, man kann die Welt nicht wirklich verbessern, indem
man gegen irgend etwas ist. Nur wenn man für etwas ist, kann
man etwas verändern.

Das ist lediglich eine Argumentation mit umgekehrten Vorzeichen. Wenn ich gegen Krieg bin, bin für Frieden: wo ist der Unterschied?

Es nützt also nichts, gegen den Krieg zu
sein. Man muss für den Frieden sein.

s.o. getauschte Vorzeichen wie in der Algebra.

Ich weiß nicht, ob ich
das nun rüberbringen konnte, wie ich das meine, aber es ist
meine Philosophie.

Nüchtern betrachtet ist es keine Philosophie, sondern nur eine andere Sichtweise. Aber ich verstehe, was Du meinst: positives Denken :smile:

Wenn man gegen den Krieg ist, demonstriert
man z.B. gegen Israel.

Richtig.

Wenn man für den Frieden ist, spendet
man was an Ärzte ohne Grenzen.

Falsch. Bei jeglicher Problemlösung muss man die Ursachen suchen, finden und die Konsequenzen daraus ziehen. Wenn Du ein „Unkraut“ oben abschneidest, wächst es von unten wieder nach, wenn Du es nicht samt den Wurzeln ausreißt. Auch eine Spende an die Messerindustrie löst nicht das Problem.

(Ich ja leider nicht -
zumindest nicht dieses Jahr. *seufz*) Und was bringt wohl
mehr?

Eindeutig die Ursachenbekämpfung.

Schöne Grüße
Petra

Dir auch
®

Das ist doch offensichtlich: Man will den Seeweg zwischen dem
Libanon und Syrien für Waffentransport sperren. Jedenfalls
erzählte das heute irgendein Clown in den Nachrichten. Ich
empfehle einen Blick in den Atlas.

Oh Himmel! kannst Du dich erinnern, wer oder wo das war?

Es war m.E. die Wiedergabe einer offiziellen Stellungnahme. Dafür spricht auch dieser Artikel:
http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_…

War am 12.9.2001 ,Sat1, Frühstücksfernsehen, oder so
ähnlich:„Wir haben ja gesehen, wie die Gebäude einstürzten.
Können wir jetzt in irgendeiner Weise Rückschlüsse ziehen, ob
Pfusch am Bau im Spiel war?“

Am Anfang des letzten Irakkrieges, Patricia Schäfer, ZDF-Morgenmagazin:
„Soeben erfahren wir, daß nicht nur Cruise Missiles eingesetzt werden, sondern auch Marschflugkörper.“

Gruß,
Christian

da unten zugemacht ist, mach ich es mal so

Zitat Heinrich::Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, das Problem dort zu lösen: Israel muss komplett verschwinden - staatlich, territorial, militärisch, einwohnermäßig.

Erst wenn es keinen Staat Israel dort mehr gibt, wenn das Gebiet zwischen Golan, Mittelmeer und Golf von Akaba vollständig zum einem Palästinenserstaat umgewandelt worden ist, in dem die Sharia gilt, erst wenn die dort lebenden Juden das Land verlassen haben und irgendwohin ausgewandert sind - erst dann und nur dann wird dort Ruhe einkehren.

Alle anderen Lösungsansätze - egal ob UNO, USA, EU oder Merkel - sind ungefähr so realistisch wie Kühe mit Flügeln und Raketenantrieb (die Schweine habe ich mir aus religiösen Pietätsgründen verkniffen).

Grüße
Heinrich

Zitat Ende

ansonsten ist dort in 2000 Jahren immer noch der Schrecken ohne Ende (für alle Seiten) am wirken. Da sich aber die Israelis wahrscheinlich auch nicht als Minderheit in einem arabischen Reich wohlfühlen werden, wird wohl alles so bleiben wie es ist. Die Israelis hätten jetzt die Möglichkeit sich die Libanesen zu kaufen, indem sie den Wiederaufbau machen und nicht die Hisbollah. Die Römer haben das auch immer so gemacht, Feinde, denen man militärisch nicht beikam, einfach als Freunde einkaufen

LG
Mikesch

Beitrag bitte erst morgens lesen
Ich will ja nicht, dass der Adrenalinspiegel wieder steigt. :wink:

Aber er redet ihn gut, indem er ihn mit einer seltenen
Selbstverständlichkeit für die Zukunft quasi herbeiredet und
dafür jetzt schon Argumente parat hat: das klingt nach
Kaderschmiede.

Kaderschmiede? Wo denn, hier? Also ich kämpfe nicht im Libanon. Ich kämpfe überhaupt nicht, weil ich dafür körperlich nicht geeignet (sprich untauglich) bin, und davon einmal ganz abgesehen, den Dienst an der Waffe als Frau ja auch nicht gelernt habe.

Das ist also hier ein denkbar schlechter Ort, um Kader zu schmieden.

Aber diese Wut im Bauch, im Internet und anderen Medien
artikuliert, signalisiert hoffentlich auch der israelischen
Regierung, dass sie wohl etwas falsch machen. Das ist doch
schon mal positiv.

Hallo? Israelische Regierung? Lest ihr hier mit? Ist da jemand?
Ich weiß nicht, ob die wer-weiss-was lesen. Meinst du, Eli ist ein Agent? :wink:

Bei Naturkatastrophen würde ich so handeln, aber nicht bei
absichtlich herbeigeführten Kriegen.

Wieso nicht? Wenn die Leute doch Hilfe brauchen? Deutschland hat man damals schließlich auch geholfen. Da gab es Care-Pakete und ähnliches, obwohl Deutschland wohl wirklich ganz alleine schuld war an diesem Krieg. Da hätte man ja auch sagen können, „die sind doch selber schuld, denen helfen wir nicht“. Hat man aber nicht getan.

Ich denke, es war auch damals richtig, zu helfen. In Deutschland werden jedenfalls nicht sehr oft amerikanische Flaggen verbrannt - hier lernt man fleißig Englisch und viele träumen von einer Greencard. Ich möchte jetzt nicht die deutsch-amerikanischen Beziehungen im Detail analysieren, aber man kommt doch gut miteinander aus.

Es wäre in einem neuen
Thread über die Kriegsfolgelasten - und wer sie bezahlt - zu
diskutieren. Israel sollte sich über das Urheberprinzip im
klaren sein.

Ich finde, jeder sollte helfen. Wer hilft, gewinnt. Man sollte das nicht unterschätzen. Solche kleinen Dinge merkt man sich oft jahrzehntelang. Ich weiß z.B. noch, wie mir als Kind jemand geholfen hat bei irgend etwas, was für denjenigen wirklich eine Kleinigkeit war - für mich aber nicht.

Ich denke, man kann die Welt nicht wirklich verbessern, indem
man gegen irgend etwas ist. Nur wenn man für etwas ist, kann
man etwas verändern.

Das ist lediglich eine Argumentation mit umgekehrten
Vorzeichen. Wenn ich gegen Krieg bin, bin für Frieden: wo ist
der Unterschied?

Nein, eben nicht. Ich habe den Unterschied anhand eines Beispiels zu erklären versuchst. Der Unterschied liegt in den Gefühlen, die man dabei hat.

Wenn man gegen den Krieg ist, dann ist man vielleicht wütend auf die Regierung und die Generäle in Israel, oder auf die UN, die den Krieg so lange Zeit zugelassen hat, oder auf Amerika, das die Waffen liefern … man hat nur negative Gefühle.

Wenn man aber für den Frieden ist, dann wünscht man sich vielleicht, dass Hilfslieferungen in den Libanon gelangen. Man wünscht sich, dass z.B. die Familien, die im Fernsehen gezeigt werden, den Krieg sicher überstehen. Man wünscht sich, dass ihr rostiges Auto sie sicher ans Ziel bringt. Man wünscht sich, dass die Kinder, wenn sie einmal groß sind, einen friedlichen Beruf ergreifen.

Merkst du, wo der Unterschied liegt? Man hat ganz andere Gefühle. Wenn man nur auf irgend jemanden wütend ist, erreicht man nicht viel. (Ich meine, was willst du machen? Die Regierung Israels stürzen? *gg* Na viel Erfolg …) Aber wenn man positive Gefühle hat, dann kann man vielleicht etwas erreichen - daher habe ich das Beispiel mit Ärzte ohne Grenzen genannt.

Wenn Du ein
„Unkraut“ oben abschneidest, wächst es von unten wieder nach,
wenn Du es nicht samt den Wurzeln ausreißt.

Das arme „Unkraut“.

Ich denke, mit der menschlichen Gesellschaft kann man nicht so verfahren, dass man einfach irgendein „Unkraut“ mit der Wurzel ausrottet. Erst einmal: Wer entscheidet denn, was Unkraut ist und was nicht? Das funktioniert ja schon bei den richtigen „Unkräutern“ nicht. Für den einen ist es Unkraut, für den anderen eine Wildpflanze. :wink: Wenn du den Begriff im übertragenen Sinn verwendest, funktioniert es bestimmt noch viel weniger. Jeder Mensch hat seine Einstellung und du wirst ihn in den meisten Fällen auch nicht davon abbringen. Man kann nur versuchen, sich gegenseitig als Menschen zu respektieren, auch wenn man nicht einer Meinung ist.

Gewalt erzeugt Gegengewalt. Mit Gewalt kann man keinen Frieden erreichen. (Bevor du jetzt sagst, „genau, Israel ist schuld an allem“, denke aber einen Moment nach. Welche Gedanken hast du? Sind es friedliche Gedanken? Oder bist du wütend? Wut ist ungelebte Gewalt.)

Tja. Und das war das Wort zum Sonntag. :wink:

Schöne Grüße

Petra

Hallo Petra,

Gewalt erzeugt Gegengewalt. Mit Gewalt kann man keinen Frieden
erreichen. (Bevor du jetzt sagst, „genau, Israel ist schuld an
allem“, denke aber einen Moment nach. Welche Gedanken hast du?
Sind es friedliche Gedanken? Oder bist du wütend? Wut ist
ungelebte Gewalt.)

Geh mal in ein beliebiges (sehr-) dichtbebautes
deutsches häßliches Neubaugebiet. Und jetzt denkst
Du Dir 1/3 aller Hochhäuser (5-10-Geschosser) von
1000-oder 2000kg-Bomben zertrümmert, die ganze
Trümmerlandschaft (Klima) mit einer dicken feinen
häßlichen Staubschicht überzogen, welche zu einen
gewissen Teil auch aus den Uran- und Uranoxidstäuben
der bunkerbrechenden Bomben besteht. Zwischen den
Trümmern schaut ein verbogener Wäscheständer heraus,
auf dem noch Kindersachen hängen …

Das ist Südbeirut heute. Das macht eine Regierung
„mal einfach so weil es vielleicht wirkt“, die sich
selbst als „Vertretung“ eines unbedingt erhaltenswerten
„westlichen“ Kulturstaates sieht.

Der Westen hat die Wahl, dies Treiben zu
„unterstützen“ (mit Lieferung exakt dieser
dazu eingesetzten Waffen) oder zielgerichtet
eine Lösung herbeizuführen, die auch die
„andere Seite“ als Menschen betrachtet und
gerecht behandelt. Noch hat der Westen,
zumindest Deutschland, die Wahl …

Grüße

CMБ

Hallo Wolfgang,

Eine Befriedung der Region führt nur über eine Auflösung der
beschriebenen Gemengelage, also Freigabe aller besetzten
Gebiete, ein selbständiger Staat Palästina, Teilung Jerusalems
und/oder Unterstellung der Stadt unter ein langfristig
angelegtes UN-Mandat und Entwaffnung aller Kämpfergruppen, die
außerhalb regulärer Streitkräfte der beteiligten Staaten ein
unkontrollierbares Eigenleben führen.

Ist dir eigentlich aufgefallen, dass niemand auf diesen so naheliegenden Vorschlag eingeht.

Möglicherweise wären die meisten Moslems in der Lage, sich mit der Existenz Israels abzufinden, wenn die Existenz eines souveränen Palinenserstaates erlaubt würde. Eine friedliche Koexistens und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen einem solchen Staat und Israel würde das ihre tun. Aber nach menschlichen Ermessen ist damit nicht zu rechnen und so wird der Nahost-Konflikt so lange weitergehen, bis Gott eingreift.

Gruß
Carlos

Solange die genannten Voraussetzungen nicht gegeben sind oder
über Absichtserklärungen hinaus ernsthaft angegangen werden,
gibt es keinerlei Chance auf eine Befriedung der Region und
jeder Tag ohne Waffengewalt ist Glücksache, liegt jedenfalls
außerhalb unmittelbarer Einflußnahme einer der beteiligten
Staaten. So lange fehlt jedem wie auch immer gearteten
Bundeswehreinsatz die klare Grenze, das klare Ziel und die
Perspektive. Zwischen Zweckfreiheit und Desaster ist alles
möglich. Eine Organisation wie die Hisbollah ist über
Jahrzehnte gewachsen und in der Bevölkerung als Träger von
Schulen, Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen verankert.
Die Organisation wurde in den letzten Wochen eher gestärkt,
denn sie wurde militärisch nicht besiegt, weil sie militärisch
gar nicht besiegbar ist. Die Hisbollah wird weiterhin tätig
sein, wenn nicht aus dem Süden des Libanons, dann aus irgend
einer benachbarten Region. Ähnliches gilt für Kämpfergruppen
in Palästina.

Letztlich zementieren UN-Soldaten den seit Jahrzehnten
instabilen Zustand. Die Hisbollah wird nicht entwaffnet, sie
behält natürlich ihren Rückhalt in der Bevölkerung, Hardliner
in Israel setzen ihren Kurs unbeirrt fort und alle behalten
ihre Feindbilder, weil die Ursachen des Konflikts gar nicht
berührt werden. Es ist nicht nachvollziehbar, wie unsere
Kanzlerin unter solchen Voraussetzungen von einem Beitrag zur
Befriedung reden kann. Das ist eine grobe, geradezu dümmliche
Fehleinschätzung der Situation in Nahost. Werden
Bundeswehrsoldaten ohne die genannten Maßnahmen für eine
dauerhaft tragfähige Lösung zur Ostküste des Mittelmeers
geschickt, handelt unsere Kanzlerin mitsamt aller dieses Tun
befürwortenden Parlamentarier verantwortungslos.

Die Situation sähe anders aus, wenn die genannten Maßnahmen
für eine tragfähige Lösung in der Region auf den Weg gebracht
werden. In solchem Fall ist mit Gruppen zu rechnen, die
Lösungen gewaltsam zu unterlaufen versuchen. Dabei wäre der
Einsatz von UN-Soldaten auch unter Beteiligung der Bundeswehr
sinnvoll. Sie hätten das klar umrissene Ziel, einen
vereinbarten Friedensprozess gegen jeden Störer des Prozesses
durchzusetzen.

Gruß
Wolfgang

BS"D

Oh Himmel! kannst Du dich erinnern, wer oder wo das war?
Das kommt auf jeden Fall ganz nah ran an meinen Topkandidaten
der „Nicht-Journalisten“ in journalistischer Funktion:

Ja, ich hatte diese Meldung auch und bei mir kam diese sicherlich aus dem SPIEGEL, da dieses das einzige Nachrichtenmagazin ist, was ich noch in Deutsch lese. Wahrscheinlich wurde hier also nur ein Politiker oder Beamter zitiert. Aber witzig fand ich es dennoch :wink:

BS"D

Womit ich die von mir beschriebene Lösung weder als richtig
oder auch nur im Ansatz begrüßenswert betrachte.

Womit wohl hoffentlich alle dieses hier nicht anders sehen, welche auch diese Lösung als die friedlichste annehmen.

Einen „Verständnisfrieden“ wird es nicht geben. Allein schon
aus religiös-ideologischen Gründen.

Ja, sehe ich nicht anders, nur leider wollen zu viele hier im Forum den Konflikt rational auflösen und übersehen dabei aber immer die ganze irrationalen und dem westlichen Denken fremden Positionen.

Gruß,
Eli

Verkennung der Realitäten
Hallo, Petra

Wenn man gegen den Krieg ist, dann ist man vielleicht wütend
auf die Regierung und die Generäle in Israel, oder auf die UN,
die den Krieg so lange Zeit zugelassen hat,

was soll das heissen?
seit wann hat die UN die Macht über Kriege und ihre Beendigung zu entscheiden?

Merkst du, wo der Unterschied liegt? Man hat ganz andere
Gefühle. Wenn man nur auf irgend jemanden wütend ist, erreicht
man nicht viel. (Ich meine, was willst du machen? Die
Regierung Israels stürzen? *gg* Na viel Erfolg …)

Man kann sich gegen die Gewalt, die von deutschen Politikern - als Stellvertreter Deutschlands - gerechtfertigt wird, äussern.

Aber wenn
man positive Gefühle hat, dann kann man vielleicht etwas
erreichen - daher habe ich das Beispiel mit Ärzte ohne Grenzen
genannt.

Organisationen wie „Ärzte ohne Grenzen“ sind unverzichtbar, weil sie die verstümmelten Körper von Kriegsopfern zusammenflicken, in Gegenden, wo die regulären Ärzte auch schon geflohen sind oder zu Tode gebombt wurden.
Und weil sie durch ihren Status, als im Konflikt unbeteiligte Helfer, die Situation vor Ort nüchterner einschätzen können.
Sie können aber keine Kriege verhindern!

(…) Man kann
nur versuchen, sich gegenseitig als Menschen zu respektieren,
auch wenn man nicht einer Meinung ist.

Und das kann nur mit lebenden Personen geschehen - Leichen können nicht mehr kommunizieren!

Gewalt erzeugt Gegengewalt. Mit Gewalt kann man keinen Frieden
erreichen. (Bevor du jetzt sagst, „genau, Israel ist schuld an
allem“, denke aber einen Moment nach. Welche Gedanken hast du?
Sind es friedliche Gedanken? Oder bist du wütend? Wut ist
ungelebte Gewalt.)

Du machst es dir ja sehr einfach.
Vielleicht lebst Du aber schon in einer Zeit, wo es keine Kriege mehr gibt, alle Menschen den Planet Erde als ihr gemeinsames Territorium ansehen, es keine Rassenunterschiede mehr gibt, keine Religionen und wo kein Mensch mehr hungern und verdursten muss.

Gruß
karin

BS"D

Vielleicht ist Israel hier in einer etwas ungünstigen Lage.
Ich erwarte von Israel, dass es fair kämpft, also z.B. keine
Clusterbomben einsetzt und nicht einfach das ganze Land in
Schutt und Asche legt.

Hat es das? Ich erwarte, dass man ebenso fair gegenüber Israel ist und nicht jede Propaganda einfach übernimmt, vor allem wenn sie zensiert(!) aus einem arabischen Staat kommt, der gerade gegen Israel Krieg führt.

Von Terroristen erwarte ich das nicht.

Womit du indirekt die Kampftaktik der Terroristen deckst. Du gibst gerade dennen, welche sich schlechter, unmenschlicher verhalten, hier einen moralischen Bonus. Warum?

… Und ich glaube, mit dieser Einstellung stehe ich nicht
allein da.

Ja und ich halte diese Einstellung für einen tragischen Fehler.

Wenn man es genau betrachtet, ist es also ein ungleicher
Kampf.

Sicher ist der Kampf ungleich, aber unsere Moral sollte es nicht auch werden. Wenn wir bestimmte Anforderungen an Menschlichkeit haben, dann sollten wir diese von allen einfordern und gerade auch von denen, welche sich aus unserer Sicht barbarisch verhalten.

Ich finde es auch etwas eigenartig, dass sich nun Länder, die
gar nicht betroffen sind, einmischen und die sofortige
Einstellung der Kampfhandlungen verlangen.

Ja und nun nicht einmal Truppen in den Libanon schicken wollen oder sonstige Verantwortung übernehmen wollen. Das fand ich nicht nur eigenartig, sondern nur noch beschähmend.

Andererseits können
nun die Zivilisten im Libanon wieder mit dem Notwendigsten
versorgt werden.

Das notwendigste ist hier wohl endlich eine Zukunft und diese hält ihnen die UN bzw. ihre Mitglieder wieder vor, weil keiner sich die Finger verbrennen will. Darum bleibt die Lage völlig ungeklärt und die Menschen im Libannon wie in Israel bauen wieder einmal auf, was demnächste wieder zerstört werden könnte. Und die Säbel dazu werden schon gerasselt… :frowning:

Diese Rolle hätte auch Israel übernehmen
können. Welche bessere Möglichkeit gibt es denn, den Bewohnern
deutlich zu zeigen, „wir haben nichts gegen euch, nur gegen
die Hisbollah“. Und was kosten schon ein paar
Hilfslieferungen. Die wären sogar umsonst gewesen - man hätte
sie nur verteilen müssen.

Israel könnte das nicht, weil der Südlibanon eben immer noch von der Hisbollah beherrscht wurde und massiv antisemitischer Propaganda ausgesetzt ist. Darum würde dort niemand etwas aus Israel annehmen, geschweige denn dieses käme überhaupt irgendwo an.

Das ist eine Chance, die man nicht genutzt hat.

Die Chance sehe wohl nicht nur ich nicht. Sie ist ein Traum von einer heilen, friedlichen Welt, welche dort aber eben überhaupt nicht vorliegt.

Das ist ja krass. „Wir bauen die Häuser nicht wieder auf, weil
wir sie eh wieder kaputtschießen müssen.“

Das habe ich so gesagt. Aber aus israelischer Sicht hat sich wohl bislang nichts geklärt und jedem wird dort bewusst sein, dass die Hisbolla weiterhin aufrüsten wird. Die Waffen mögen schweigen, der Krieg geht weiter… und das dank der UN.

Ich sag dir, warum: Derjenige, der sein Haus verloren hat,
wird sich über jede Hilfe beim Wiederaufbau freuen. So ein
Haus ist ja nicht aus Lego, und es ist eine ganze Menge
Arbeit, das wieder aufzubauen. Geld kostet es auch.

Das ist klar, s. a. o.

Es wäre aber eine gute Gelegenheit, um den Nachbarn zu zeigen,
dass man eigentlich gar nicht so ist.

Nu, siehe dir doch einmal an, wie Gaza übergeben wurde und was Israel hier alles versucht hat, um es für die Palästineser gut und sinnvoll zu gestalten. Und was war am Ende? Der Mob zerstörte alles und brannte alles nieder, von dem wenigen was noch bewusst übriggelassen wurde.

Das wird wohl auch mit die Taktik Israels sein.

Das ist aber eine riskante Taktik.

Mag sein, aber Israel ist ein von der UN gebranntes Kind. Bedenke das bislang 2.000 UN-Soldaten ja schon im Libanon waren.

Warum mutieren sie nicht zu Terroristen?

Ich weiß auch nicht. Aber das tun sie irgendwie nicht. Ist
doch gut so. :smile:

Ja, aber genau diese Anforderung könnte man auch an die Libanesen stellen. Warum auch immer gehen hier aber alle davon aus, dass es hier und nur hier fast menschlich ist, unmenschlich zu werden. Warum?

Hm. So habe ich das noch gar nicht gesehen. … Ich sehe es
so: Israel ist ein kleines Land, das auf drei Seiten von
potentiellen Feinden umgeben ist. (Wenn Syrien sich mal in den
Krieg einschaltet, sieht es düster aus für Israel.) In so
einer Lage kann man nicht durch bloße Gewalt gewinnen, sondern
muss zusätzlich oder statt dessen Psychologie anwenden.

Einfach weil die Verhältnisse dazu nicht vorhanden sind. Nimm dir eine Landkarte und male einmal Israel blau aus und dann fange einmal an, alle muslimischen Staaten welche alle mehr und minder offen Antiisraelisch eingestellt sind, rot aus. Dann nimm noch die sozialistischen Länder hinzu und male diese auch noch rot aus und dann überlegen einmal, ob dieser kleine blaue Fleck, wirklich die Mittel hätte, positiv auf den roten Fleck und seine Propaganda Einfluss zu nehmen?! Nein, deine Frage richtet sich an den weissen Fleck, warum er meint sich hier neutral verhalten zu müssen, wobei du hier Amerika noch blau ausmalen kannst. Aber sonst?

Mann! Was heißt denn das wieder?

Alles Gute.

BS"D

Ich könnte ihm … nein, ich sag es lieber nicht. Und immer
sind die Anderen schuld, Israel nie, es wird
bedauerlicherweise zum Bombardieren von Zivilisten gezwungen.

LOL.

  1. Ich schrieb nicht meine Haltung, sondern habe versucht darzustellen, wie ich mir die israelische Haltung erkläre.

  2. Ich schrieb deutlich davon, BEIDE Seiten zu sehen, nach dem hier eben nur der arme Libanon gesehen wurde.

  3. Von Schuld schriebst du.

  4. Ich habe hier mehrfach geschrieben, dass ich gegen diese Reaktion in allen ihren Formen war.

  5. Ich bin sogar gegen den Staat Israel und ich weiss, warum. Wie ist es mit dir, hast du dafür auch einen Grund welchen du hier vertreten könntest?

Ah man, ich rege mich über solchen blöden Beiträge immer so schnell auf. Meinen emanzipiert daher kommen zu wollen und dann so unreflektiert, so unkritisch und fern jeder Selbstkritik sind… traurig.

BS"D

Aber er redet ihn gut, indem er ihn mit einer seltenen
Selbstverständlichkeit für die Zukunft quasi herbeiredet und
dafür jetzt schon Argumente parat hat: das klingt nach
Kaderschmiede.

Nun bin ich doch zum Schluss gekommen, dass ‚er‘ wohl doch nicht mich meint, weil ich in dem Beitrag von der Hisbollah geschrieben habe und er Situation im Libanon.

Man kann auch nett Undinge daherplappern.

Welche Undinge denn? Das Unding, dass Israel den Libonan wohl wieder einmal angreifen könnte, wenn die Hisbollah sich unter den Augen der UN aufgerüstet und oft genug Israel angegriffen hat? Nu, ja, dass ist nicht nett, wo doch gerade die Welt ihren blinden Traum vom Frieden in der Region hat. Einfach statt 2.000 Soldaten 5.5000 Soldaten als Beobachter der Hisbollah und alles wird gut?

Aber diese Wut im Bauch, im Internet und anderen Medien
artikuliert, signalisiert hoffentlich auch der israelischen
Regierung, dass sie wohl etwas falsch machen. Das ist doch
schon mal positiv.

Die Hoffnung würde ich nicht teilen. Immerhin ist diese Regierung in einem Land, welches noch bis vor kurzem im Krieg war, Menschen starben, millionen Menschen auf der Flucht waren und der Feind nicht entmachtet aus dem Krieg hervorgeht. Da interessieren Meinungen in einem deutschen Forum wohl kaum, auch wenn sie mit Wut im Bauch geschrieben werden.

Bei Naturkatastrophen würde ich so handeln, aber nicht bei
absichtlich herbeigeführten Kriegen. Es wäre in einem neuen
Thread über die Kriegsfolgelasten - und wer sie bezahlt - zu
diskutieren. Israel sollte sich über das Urheberprinzip im
klaren sein.

Ja, aber wehe wenn hier darüber eine Diskussion gestartet wird, dann wird nämlich klar, dass der Urheber nicht in Israel sitzt, dass will man hier aber nicht wissen.

Das ist lediglich eine Argumentation mit umgekehrten
Vorzeichen. Wenn ich gegen Krieg bin, bin für Frieden: wo ist
der Unterschied?

Weil aus „ich bin gegen X“ kein Handeln sondern nur ein Verweigern folgt (siehe Europa). Wer aber für den Frieden ist, wird daran arbeiten und das ist mehr als Nichtstun.

Wenn man gegen den Krieg ist, demonstriert
man z.B. gegen Israel.

Richtig.

Richtig? Warum wieder so einseitig gegen eine Seite demonstrieren?

Gruß,
Eli

Hallo,

Von Terroristen erwarte ich das nicht.

Womit du indirekt die Kampftaktik der Terroristen deckst. Du
gibst gerade dennen, welche sich schlechter, unmenschlicher
verhalten, hier einen moralischen Bonus. Warum?

??? Verstehe ich Dich richtig? Wenn ich von Mördern nichts anderes als Mord erwarte gebe ich denen einen moralischen Bonus? Wenn ich Israel als Rechtsstaat betrachte und von diesem ein anderes Verhalten als das von Mördern erwarte, verhalte ich mich Israel gegenüber unfair? Du verlangst allen ernstes, daß wir das israelische Militär als Mörder bezeichnen und auf eine Stufe mit Terrorsiten stellen? Auf welcher Seite stehst Du eigentlich?

Kopfschüttelden Gruß, Rainer

Hallo

Clusterbomben einsetzt und nicht einfach
das ganze Land in Schutt und Asche legt.

Hat es das? Ich erwarte, dass man ebenso fair gegenüber Israel
ist und nicht jede Propaganda einfach übernimmt, vor allem
wenn sie zensiert(!) aus einem arabischen Staat kommt, der
gerade gegen Israel Krieg führt.

Elimelech, die IDF hat so Krieg geführt, als gälte
es eine mächtige Armee zu beeindrucken, das
beinhaltet unter vielem Anderen:

Die Clusterbomblets haben den Effekt, zu etwa 5-10%
nicht zu explodieren sondern weiter im Dorf herum-
zuliegen bis z.B. ein Kind sie findet.

Die Uran/Uranoxidstäube aus den explodierten
Bunker-Bustern (wenn das stimmt) helfen den
vielen jungen Leuten in Beirut, die derzeit
dabei helfen, die zerstörten Gebiete von Trümmern
zu befreien, ein schönes Andenken zu behalten.

Du kannst ja mal „gerecht und fair“ urteilen,
ob die „mögliche erzielte Abschreckungswirkung“
die zerfetzten Leute und zerbombten Häuser aufwiegt.

Grüße

CMБ

Hallo!

Erst wenn es keinen Staat Israel dort mehr gibt, wenn das Gebiet zwischen Golan, Mittelmeer und Golf von Akaba :vollständig zum einem Palästinenserstaat umgewandelt worden ist, in dem die Sharia gilt, erst wenn die dort :lebenden Juden das Land verlassen haben und irgendwohin ausgewandert sind - erst dann und nur dann wird dort :Ruhe einkehren.

Zur Kapitulation vor den bestehenden Verhältnissen sehe ich keinen Anlaß.

Die gesamte Nahost-Region hat eine lange koloniale Geschichte hinter sich. Briten, Franzosen, Amerikaner und Russen übten Macht aus und setzten nach Gutdünken Machthaber ein. Demokratische Traditionen gibt es in Israel, aber sonst nirgends in der Region. Statt dessen nutzen regionale Machthaber altbewährte Instrumente zum Machterhalt: Religion und ein Feindbild. Bildung beschränkt sich in der Hauptsache auf Religiöses und auf das Potenzial der Hälfte der Bevölkerung, nämlich der Frauen, wird weitgehend verzichtet. Solche Gesellschaften sind auf Dauer nicht wettbewerbs- und lebensfähig. Diese Strukturen werden wirtschaftlich mit absehbarem Ende vom Öldurst am Leben gehalten und durch die Dämlichkeit, mit der einige Länder, allen voran die USA, das für die Regimes der Nahost-Staaten lebenswichtige Feindbild erhalten. Was insbesondere amerikanische Polit-Volltrottel mitsamt ihrer Negativauswahl aus unteren Schichten rekrutierter Soldaten z. B. im Irak abziehen, ist das denkbar beste Machterhaltungsprogramm für Gotteskrieger und ihre Häuptlinge.

Recht und Menschenrechte gelten für Israelis in Israel und für Amerikaner in den USA. Es gehört aber zum Tagesgeschäft, daß Israelis in ein Nachbarland eindringen und dort irgendwelche Leute nach Belieben umbringen oder festnehmen, darunter Politiker. Bei Amerikanern steht u. a. Guantanamo als Metapher für ein gestörtes Verhältnis zu Recht und Menschenrechten. Westliche Mächte zeigen sich von ihrer widerwärtigsten Seite, zerstören die Lebensgrundlagen von hunderttausenden Menschen, töten massenhaft, daß alle Taten eines Saddam Hussein dagegen wie harmlose Ausrutscher aussehen. Religiöse und ideologische Rattenfänger pflegen deutlich geschickter vorzugehen. Sie kümmern sich um Menschen. So ist die Hisbollah eine soziale Einrichtung, unterhält Schulen und Krankenhäuser und bekämpft die Leute, die den armen Teufeln Behausungen und Infrastruktur zerbomben. Keine Frage, das kann man auch ganz anders sehen, aber es gilt zu begreifen, daß es eben die verschiedenen Sichtweisen gibt.

Es muß begriffen werden, daß man nicht Infrastrukturen zerstören, Menschen zerfetzen und gleichzeitig erwarten kann, daß die Überlebenden in ihren Trümmern mit überschwenglicher Freude reagieren. Sodann ist die Zweckmäßigkeit eines Modells zu begreifen, das zeigt, eine arabische und vom Islam geprägte Gesellschaft kann in friedlicher, gedeihlicher Nachbarschaft mit einem westlich-weltlich orientierten Land existieren. Nichts eignet sich dafür besser als der kleine Haufen Palästina. Statt über viele Jahre in Lagern zu vegetieren, brauchen die Menschen eine Lebensperspektive. Hunderte Milliarden Dollar für sinnlose Kriege sind überhaupt kein Problem, aber die um Zehnerpotenzen kleineren, vergleichsweise geringfügigen Beträge, um den paar Nasen in Palästina eine Lebensgrundlage in gesicherten Grenzen zu geben, sollen überhaupt der Rede wert sein?

Die westliche Welt muß ein neues Verhältnis zu den arabischen Staaten finden. Die Kriecherei vor der vermeintlichen Macht des Öls ist ebenso fehl am Platze, wie Bevormundung und der Rückfall in die Allüren von Kolonialmächten. Das in der arabischen Welt gepflegte und gewiß nicht ganz unberechtigte Feindbild wird bröckeln, wenn es ein souveränes Palästina gibt, wenn sich Israel aus allen besetzten Gebiete zurück zieht und Ost-Jerusalem nötigenfalls unter UN-Mandat gestellt wird. Gleichzeitig muß es den Menschen in Palästina deutlich besser als ihren Glaubensbrüdern etwa im Iran gehen. Dieser Weg erscheint mir deutlich geeigneter, Terror, Demagogen und religiösen Spinnern den Zulauf zu entziehen, als es die Vorgehensweise der letzten 50 Jahre vermochte.

Gruß
Wolfgang

Moin,

Was würdest du denn denken, wenn du seit Monaten in einem
israelischen Gefängnis sitzen würdest,

„inschallah,
es ist eben Kismet.“

Gruss Harald

Guten Morgen,

na, wieder aus der Versenkung aufgetaucht? Dann wollen wir mal wieder. :wink:

Hat es das? Ich erwarte, dass man ebenso fair gegenüber Israel
ist und nicht jede Propaganda einfach übernimmt, vor allem
wenn sie zensiert(!) aus einem arabischen Staat kommt, der
gerade gegen Israel Krieg führt.

Also meine Berichte waren von CNN bzw. der Süddeutschen, vielleicht auch mal von einem anderen TV-Sender, den ich hier empfangen kann. Ich hoffe, die übernehmen nicht einfach die Propaganda eines arabischen Staates?

Von Terroristen erwarte ich das nicht.

Womit du indirekt die Kampftaktik der Terroristen deckst. Du
gibst gerade dennen, welche sich schlechter, unmenschlicher
verhalten, hier einen moralischen Bonus. Warum?

Darauf hat Rainer besser geantwortet, als ich es gekonnt hätte.

Andererseits können
nun die Zivilisten im Libanon wieder mit dem Notwendigsten
versorgt werden.

Das notwendigste ist hier wohl endlich eine Zukunft und diese
hält ihnen die UN bzw. ihre Mitglieder wieder vor, weil keiner
sich die Finger verbrennen will.

Ich meinte damit Trinkwasser und Nahrungsmittel. Das ist im Moment einmal wichtiger als eine Zukunft. Die kommt danach.

Israel könnte das nicht, weil der Südlibanon eben immer noch
von der Hisbollah beherrscht wurde und massiv antisemitischer
Propaganda ausgesetzt ist. Darum würde dort niemand etwas aus
Israel annehmen, geschweige denn dieses käme überhaupt
irgendwo an.

Wenn es demjenigen schlecht genug geht, würde er es vielleicht doch annehmen? Blöde Situation. Ich weiß nicht, wie man daran etwas ändern könnte. Man sollte es auf alle Fälle versuchen, denke ich.

Die Chance sehe wohl nicht nur ich nicht. Sie ist ein Traum
von einer heilen, friedlichen Welt, welche dort aber eben
überhaupt nicht vorliegt.

Noch nicht. Das kommt erst noch.

Nu, siehe dir doch einmal an, wie Gaza übergeben wurde und was
Israel hier alles versucht hat, um es für die Palästineser gut
und sinnvoll zu gestalten. Und was war am Ende? Der Mob
zerstörte alles und brannte alles nieder, von dem wenigen was
noch bewusst übriggelassen wurde.

Ich weiß nicht, wie Gaza übergeben wurde. Ich kann mich da nur an zwei Berichte erinnern. In dem einen hieß es, dass man Pfirsichbäume in einer Plantage aus dem Boden gerissen hatte, bevor man abzog.
In dem anderen war von brennenden Synagogen *schluck* im neu übergebenen Land die Rede.

Warum mutieren sie nicht zu Terroristen?

Ich weiß auch nicht. Aber das tun sie irgendwie nicht. Ist
doch gut so. :smile:

Ja, aber genau diese Anforderung könnte man auch an die
Libanesen stellen. Warum auch immer gehen hier aber alle davon
aus, dass es hier und nur hier fast menschlich ist,
unmenschlich zu werden. Warum?

Man kann das Verhalten der Menschen ja nicht wirklich ändern. Aber man kann es teilweise vorhersagen. Ich habe ja nicht gesagt, dass es gut ist, wenn viele der Bewohner des Libanon zu Hisbollah-Anhängern werden. Ich habe nur gesagt, dass es wahrscheinlich passieren wird. Ich kann nichts dagegen tun. Die Regierung des Nachbarlandes kann es vielleicht.

Einfach weil die Verhältnisse dazu nicht vorhanden sind. Nimm
dir eine Landkarte und male einmal Israel blau aus und dann
fange einmal an, alle muslimischen Staaten welche alle mehr
und minder offen Antiisraelisch eingestellt sind, rot aus.
Dann nimm noch die sozialistischen Länder hinzu und male diese
auch noch rot aus und dann überlegen einmal, ob dieser kleine
blaue Fleck, wirklich die Mittel hätte, positiv auf den roten
Fleck und seine Propaganda Einfluss zu nehmen?!

Natürlich hat er das. Man kann Einfluss haben, auch ohne in einer überlegenen Position zu sein. … Deine Geschichte von der angemalten Landkarte erinnert mich ein wenig an den Spruch, „ein Einzelner kann ja sowieso nichts machen“. In Wirklichkeit waren es aber immer nur Einzelne, die die Welt verändert haben.

Übrigens, warum wird Russland auch rot angemalt?

Mann! Was heißt denn das wieder?

Alles Gute.

Hm. Heißt das nun, du diskutierst nicht mehr mit mir? Oder war es nett gemeint?

Na, ich schau dann heute abend mal wieder rein. Meine Schwester ist hier zu Besucht, die werden bald hier aufkreuzen. :smile:

Schöne Grüße

Petra

Hallo!

Zur Kapitulation vor den bestehenden Verhältnissen sehe ich
keinen Anlaß.

Vielleicht haben die Leute Recht, die sagen, dass man solche Gegenden mehr sich selbst überlassen sollte und nur in krassen Fällen eingreift. Aber da sprechen das Öl und geostrategische Interessen dagegen.

Die gesamte Nahost-Region hat eine lange koloniale Geschichte
hinter sich. Briten, Franzosen, Amerikaner und Russen übten
Macht aus und setzten nach Gutdünken Machthaber ein.

Das ist der Knackpunkt! Die Araber fühlen sich nach wie vor kolonialisiert. Die Europäer + Amerikaner tun auch alles, dieses Gefühl zu erhalten und paktieren mal mit dem, mal mit dem Potentaten. Wenn die mal lernen, dass man da besser auf gleicher Augenhöhe miteinander redet, ginge es vielleicht ein bisschen besser.

Bildung beschränkt sich in der Hauptsache
auf Religiöses und auf das Potenzial der Hälfte der
Bevölkerung, nämlich der Frauen, wird weitgehend verzichtet.
Solche Gesellschaften sind auf Dauer nicht wettbewerbs- und
lebensfähig.

Aus heutiger Sicht sicher richtig. Aber dass Frauen in Europa keinen Deut besser behandelt wurden als dort, das ist noch gar nicht sooo lange her!

So ist die Hisbollah eine soziale
Einrichtung, unterhält Schulen und Krankenhäuser und bekämpft
die Leute, die den armen Teufeln Behausungen und Infrastruktur
zerbomben.

Das tun alle „Kämpfer“ dieser Art in der Welt. Und man muss sich fragen, warum die anderen, insbesondere Europäer + Amerikaner das nicht können? Natürlich können die das, einzige Erklärung (die du zum Teil schon selber gegeben hast) ist „nicht wollen“. Die Amerikaner geben im Irak an einem Tag bis zum Frühstück mehr Geld aus, als sämtliche Krankenhäuser und Schulen im Libanon im Monat verbrauchen (Quelle: Radiobericht vor einiger Zeit).
Wir hatten ein ähnliches Thema schon mal vor einer Weile: Der Kolonialismus der europ. Staaten hat diese mehr Geld gekostet, als dadurch wieder herein kam. Soll heißen, es war eigentlich ein gesamtwirtschaftlicher Flop. Aber: Einzelne Gruppen, Leute haben sich daran dumm und dämlich verdient!

Hunderte
Milliarden Dollar für sinnlose Kriege sind überhaupt kein
Problem, aber die um Zehnerpotenzen kleineren, vergleichsweise
geringfügigen Beträge, um den paar Nasen in Palästina eine
Lebensgrundlage in gesicherten Grenzen zu geben, sollen
überhaupt der Rede wert sein?

Siehe oben …

Die westliche Welt muß ein neues Verhältnis zu den arabischen
Staaten finden. Die Kriecherei vor der vermeintlichen Macht
des Öls ist ebenso fehl am Platze, wie Bevormundung und der
Rückfall in die Allüren von Kolonialmächten.

Richtig, aber … siehe oben.

Das in der
arabischen Welt gepflegte und gewiß nicht ganz unberechtigte
Feindbild wird bröckeln, …

… was nach der inzwischen reichlich aufgestauten Gemengelage sicher lange dauern wird und sehr, sehr schwierig sein wird …

… wenn es ein souveränes Palästina gibt, …

Gaza (einer der dichtest besiedelten Gegenden der Welt!) und die Westbank sind im Prinzip wirtschaftlich nicht lebensfähige Mikrostaaten.

… wenn sich Israel aus allen besetzten Gebiete zurück
zieht und Ost-Jerusalem nötigenfalls unter UN-Mandat gestellt
wird.

Das ist eine absolut illusorische Vorstellung! Leider!

Fazit: Ich bin da sehr skeptisch.

Gruss
Laika

Guten Morgen!

Wenn man gegen den Krieg ist, dann ist man vielleicht wütend
auf die Regierung und die Generäle in Israel, oder auf die UN,
die den Krieg so lange Zeit zugelassen hat,

was soll das heissen?
seit wann hat die UN die Macht über Kriege und ihre Beendigung
zu entscheiden?

Warum gibt es denn nun einen Waffenstillstand? Liegt das nicht an der UN-Resolution? Israel ist auf strategische Unterstützung von außerhalb (z.B. Waffenlieferungen) angewiesen und kann es sich nicht leisten, eine UN-Resolution einfach zu ignorieren. … Ohne die UN-Resolution, da bin ich überzeugt, hätte es so bald noch keinen Waffenstillstand gegeben.

Organisationen wie „Ärzte ohne Grenzen“ sind unverzichtbar,
weil sie die verstümmelten Körper von Kriegsopfern
zusammenflicken, in Gegenden, wo die regulären Ärzte auch
schon geflohen sind oder zu Tode gebombt wurden.
Und weil sie durch ihren Status, als im Konflikt unbeteiligte
Helfer, die Situation vor Ort nüchterner einschätzen können.
Sie können aber keine Kriege verhindern!

Oh doch, das können sie! Oder zumindest können sie ihren Beitrag zum Frieden leisten.

Stell dir zwei kleine Jungen vor. Sagen wir, sie sind 7 oder 8 Jahre alt. Beide haben sich bei einem Bombenangriff den Arm gebrochen. Es ist nämlich ein großes Stück Beton aus der Decke gefallen.

Der eine der Jungen lebt in einer Gegend, wo es keine Ärzte gibt. Ein Hisbollah-Kämpfer kennt sich etwas mit Knochenbrüchen aus, richtet ihm den gebrochenen Arm wieder gerade und schient ihn. In den Wochen danach sieht er immer wieder einmal nach dem Jungen und erzählt ihm bei der Gelegenheit auch gleich, warum er sich entschieden hat, „für Allah“ in den Krieg zu ziehen. Der Junge ist wütend auf diejenigen, die eine Bombe auf sein Haus geworfen haben. Das hat nämlich ganz schön weh getan, als er sich den Arm gebrochen hat und als man den Knochen wieder gerade gerichtet hat. Genau genommen tut es immer noch weh. Gut, das der nette Gotteskrieger sich um ihn kümmert. Wenn der Junge groß ist, möchte er auch so werden wie sein neuer Freund.

Der andere Junge lebt in einer größeren Stadt. Hier hat Ärzte ohne Grenzen ein Krankenhaus. Auch diesem Jungen richtet man den Knochen wieder gerade (er hat Glück, denn Ärzte ohne Grenzen hat - im Gegensatz zu dem Hisbollah-Kämpfer - ein Betäubungsmittel zur Verfügung). Der Junge bekommt einen Gips, und natürlich schaut man auch hier immer wieder einmal nach ihm. Er bekommt hier allerdings ganz andere Geschichten zu hören. Vielleicht hat der Arzt selber ein paar Minuten für ihn Zeit, oder einer der Krankenpfleger erzählt ihm, warum er sich dafür entschieden hat, im Ausland Menschen zu helfen, anstatt zu Hause viel Geld zu verdienen. (Für den kleinen Jungen zumindest ist es „viel Geld“, was so ein Arzt in seinem Heimatland verdienen könnte.)
Wird dieser Junge auch ein Hisbollah-Kämpfer werden? Vielleicht wird er lieber Arzt?

Gewalt erzeugt Gegengewalt. Mit Gewalt kann man keinen Frieden
erreichen. (Bevor du jetzt sagst, „genau, Israel ist schuld an
allem“, denke aber einen Moment nach. Welche Gedanken hast du?
Sind es friedliche Gedanken? Oder bist du wütend? Wut ist
ungelebte Gewalt.)

Du machst es dir ja sehr einfach.
Vielleicht lebst Du aber schon in einer Zeit, wo es keine
Kriege mehr gibt, alle Menschen den Planet Erde als ihr
gemeinsames Territorium ansehen, es keine Rassenunterschiede
mehr gibt, keine Religionen und wo kein Mensch mehr hungern
und verdursten muss.

Ja, um ehrlich zu sein, lebe ich in so einer Welt. Leider teilen nicht viele Menschen hier meine Meinung. Es ist gar nicht einfach, so allein mit seiner Meinung dazustehen. Soll ich nun anfangen, irgendwen zu hassen, nur damit ich dazugehöre? Das halte ich nicht für eine gute Idee.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Petra,

Es ist gar
nicht einfach, so allein mit seiner Meinung dazustehen.

so allein bist Du mit Deiner Meinung gar nicht, nur schreibt nicht ständig Jeder eine Wiederholung, wenn Du die Gedanken schon besser ausgedrückt hast.

Gruß, Rainer