Hallo Eli,
ich kann zur Zeit leider schneller antworten. *seufz* Muss wohl wieder mal dem Sklavenmarkt alias Zeitarbeitsfirma einen Besuch abstatten.
Diese Sender berichten u.a. aus dem Libanon und dort wird
alles von der Hisbolla zensiert. Wusstest du das nicht, haben
sie das nicht bei ihren Beiträge gesagt? Das meiste
Bildmaterial wird übrigends ebenso von der Hisbolla gestellt.
Nein, das wusste ich nicht. Und wenn CNN das gesagt hat, dann zumindest sehr dezent, denn ich habe es nicht mitbekommen, obwohl ich teilweise den gleichen Bericht mehrmals gesehen habe. (Die wiederholen das ja nach einer Zeit wieder und mischen jedes Mal ein bisschen neues Material dazu … kann man gut im Hintergrund laufen lassen, während man gerade etwas anderes macht.)
Die Süddeutsche hat es auch nicht dazugeschrieben.
Darauf hat Rainer besser geantwortet, als ich es gekonnt
hätte.
Sehe ich nicht so, da er eben nur bestätigt hat, was ich
nachgefragt habe. Die Mörder werden nicht verurteilt, aber die
kleinen Verbrecher, weil man sie besser kennt? Nach wie vor
nicht meine Sicht von Gerechtigkeit.
Ich denke nicht, dass es etwas damit zu tun hat, dass man die „kleinen Verbrecher“ besser kennt und deshalb strenger mit ihnen ist.
Ich habe das, was Rainer geschrieben hat, so aufgefasst: Von einem Mörder kann ich ja nicht erwarten, dass er sich an gesellschaftliche Normen hält. Aber ich erwarte das von jedem anderen Menschen. Das kann man natürlich als ungerecht empfinden. Aber auch der Mörder „verliert“ ja bei diesem Vergleich. Jeder andere wird ernst genommen, und die Taten eines jeden dieser anderen Menschen werden genau beurteilt. Nur den Mörder nimmt man nicht mehr ernst. Von ihm erwartet man sowieso nichts Gutes mehr. Man geht ihm nur aus dem Weg, so gut man kann.
Ich halte das nicht für einen erstrebenswerten Zustand.
Ich meinte damit Trinkwasser und Nahrungsmittel. Das ist im
Moment einmal wichtiger als eine Zukunft. Die kommt danach.
Darüber verfügt der grösste Teil der Libanesen. Über das
andere aber immer noch nicht.
Nun, da habe ich wieder einmal so einen CNN-Bericht gesehen. Man sah, wie die Bevölkerung nach Wasser gegraben hat, weil die Wasserleitung zerstört war, und wie Hilfsgüter in einer Menschenkette über einen Fluss getragen wurden, weil die Brücke zerstört war.
Deine Warnung über eine Zensur im Libanon habe ich aber zur Kenntnis genommen.
Dann solltest du bedenken, dass es jedem Libanesen verboten
ist, mit Israelis auch nur so reden oder von dort etwas
anzunehmen? Am Israel kann ja einmal anfragen ob dieses und
andere Gesetzt nun geändert werden.
Das kann doch nicht sein. Bist du sicher, dass das stimmt?
Wie ist das denn, wenn der Libanese den Israeli auf „neutralem Gebiet“, also beispielsweise hier in Deutschland trifft? Macht er sich dann auch strafbar, wenn er ihn was fragt?
Und keine Ahnung wie die Hisbolla das sieht, aber in Gaza
riskiert jeder sein Leben, welcher obiges tut. Und immerhin
regiert die Hisbolla immer noch den Süden des Landes.
Aber es gibt doch auch so ein Schülerprojekt, wo Jugendliche beider Seiten einige Wochen miteinander verbringen. Wie geht dann das? War das ein gefälschter TV-Bericht, eine Ausnahme von dieser Regelung, oder waren die Jugendlichen nicht aus Gaza?
Ich weiß nicht, wie Gaza übergeben wurde. Ich kann mich da nur
an zwei Berichte erinnern. In dem einen hieß es, dass man
Pfirsichbäume in einer Plantage aus dem Boden gerissen hatte,
bevor man abzog.
In dem anderen war von brennenden Synagogen *schluck* im neu
übergebenen Land die Rede.
Nu, es gab vorher über alles Verhandlungen und da die PA für
nichts garantieren wollte und konnte, kam es eben zu diesen
Zerstörungen. Alles was für Israelis keinen „spirituellen“
Wert hatte, wurde aber stehen gelassen, wie eben die
Wohnanlagen etc.
Nein, du hast das ganz falsch verstanden, was ich geschrieben habe. In dem Pressebericht, den ich gelesen habe, hieß es, Israel (frag mich aber nicht, wer genau) hätte die Bäume aus dem Boden gezogen, um nichts Brauchbares zurückzulassen. Die Synagogen brannten dann, nachdem die Siedler abgezogen waren - sie wurden von den neuen Bewohnern dieser Gegend angezündet.
So hieß es zumindest in meinem Bericht.
Ich sage ja nicht, dass Israel nichts ändert, aber ich frage
den neutralen Fleck auf der Karte, ob er wirklich nun
ausgerechnet das kleine Israel fragen sollte, warum es dies
oder jenes nicht tun.
Ich stelle die Dinge in Frage, aber ich verurteile nicht. Das steht mir nicht zu, dazu kenne ich die Situation zu wenig. Außerdem will ich selbst auch nicht verurteilt werden für das, was ich tue oder nicht tue.
Übrigens, warum wird Russland auch rot angemalt?
Einerseits ein Erbe des kalten Krieges und zum anderen, weil
sie es sich eben nicht mit dem Süden und vielen Nachbarn dort
verderben wollen.
Ich muss gerade an eine kleine rote Flagge mit Lenin drauf denken, die man sich an die Kleidung stecken konnte. Die habe ich mir 1987 oder 1988 in Moskau im GUM als Andenken gekauft. Das waren noch Zeiten! *seufz*
Als Kind dachte ich immer, Kriege seien etwas, das es nur irgendwann in der Vergangenheit gegeben hat. Tja - irgendwann wird man dann leider erwachsen.
Schöne Grüße
Petra