Hallo kernig,
Meines Wissens ist es unterm Strich immer noch so, dass Frauen
bei gleicher Qualifikation für den gleichen Job weniger Geld
bekommen als Männer.
Hier ein paar links dazu:
http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555…
http://www.tagesschau.de/inland/meldung51844.html
Die beiden behandeln das Thema mehr so allgemein.
Und das ist das Problem. Je allgemeiner das Thema abgehandelt wird, desto eher bleibt bei den Leuten der Eindruck hängen: Frauen werden diskriminiert, weil sie für die „gleiche“ Arbeit weniger Geld bekommen.
Wenn das so ist: Welcher Arbeitgeber stellt dann noch Männer ein? Selbst wenn man das Schwangerschaftsrisiko gegenrechnet, müsste sich die vorrangige Einstellung von Frauen für kostenbewusste Unternehmer rentieren, wenn diese tatsächlich für die gleiche Arbeit ca. ein Viertel weniger Geld bekämen. (Und welcher Unternehmer ist heutzutage nicht kostenbewusst?)
In der Realität sieht es jedoch anders aus. In Thüringen z.B. entfielen 2006 nur 37 Prozent aller Neueinstellungen auf Frauen. So wie überhaupt die nach wie vor fleißige Rekrutierung männlicher Arbeitskräfte darauf hindeutet, dass von schlechterer Entlohnung für Frauen bei gleicher Bezahlung gar keine Rede sein kann.
Und tatsächlich ist es so: Je mehr Lohnbemessungs-Kriterien in die Betrachtung einfließen, desto mehr schmilzt die Differenz zusammen. Wenn Ausbildungsniveau, Arbeitszeit, Überstundenbelastung, Dauer der Betriebszugehörigkeit und vieles mehr berücksichtigt wird, bleibt kaum noch etwas an Unterschieden übrig (Details dazu siehe unter http://manndat.de/index.php?id=43).
Und nicht zu vergessen: Auch Leistung und Motivation bestimmt die Lohnhöhe (zwei Faktoren, die leider allzu oft nicht berücksichtigt werden). Wenn die nunmal bei Männern besser ist, wer hat dann noch ein Problem damit, dass die mehr Geld bekommen? Wenn Mädchen in der Schule fleißiger sind und daher bessere Noten bekommen, hat ja auch keiner ein Problem damit.
Warum ist die Leistung von Männern im Job höher? Trotz aller „Emanzipation“ ist es in den meisten Familien noch immer der Mann, der das Haupt-Einkommen erwirtschaftet und schwerpunktmäßig die Familie ernährt. Wenn du diese Verantwortung hast, deine Familie mit deiner Arbeitskraft mit durchzubringen, ist deine Job-Motivation automatisch eine ganz andere als bei einer Frau, die immer im Hinterkopf hat, dass ihr Mann den größten Teil des Familieneinkommens erwirtschaftet und die es daher im Berufsleben etwas ruhiger angehen kann.
Je mehr Frauen in verantwortungsbewusste Jobs aufrücken und einen Großteil des Familieneinkommens erwirtschaften, desto mehr wird sich
das Gehalt angleichen.
Freundliche Grüße
Stinkfisch