Benotungsproblem Englisch

Hi all,
die Expertensuche will nichts hergeben, daher versuche ich es jetzt hier im Forum:

Ich suche ein, zwei oder auch drei Lehrer, die Englisch an der Oberstufe unterrichten (oder unterrichtet haben).

Grund: Ich kann zwar perfekt Englisch und unterrichte selbiges auch, aber in der Erwachsenenbildung. Und ich habe ein, zwei Nachhilfeschülerinnen. Um eine von denen geht es. Ihr Englisch ist zwar grottenschlecht, aber sie hat Englisch Leistungskurs.

Nun, sie hat sich im letzten Schuljahr ein ganzes Stück verbessert, im mündlichen hat die Lehrerin das auch anerkannt, aber ihre Klausuren werden weiterhin mit ca 3 Punkten bewertet.

Wenn sie tatsächlich so schlechte Klausuren schreibt, nun, da ist nicht viel zu machen.

Seltsamerweise bekommen aber Schüler aus ihrer Klasse, die mehr Fehler angestrichen bekommen haben, mehr Punkte.

Es liegt der Verdacht nahe, dass die Lehrerin ihr einfach nicht mehr Punkte geben WILL. Verbale Aussagen dieser Lehrerin legen dies auch nah.

Nun, ich habe zwei Klausuren von ihr, und eine von einem Klassenkameraden als Vergleich.

Da ich mich in der Benotung an der Schule überhaupt nicht auskenne, suche ich nun ein, zwei Lehrer, die diese Klausuren mal vergleichen könnten.

Ich weiss, es ist zwar ein bisschen Arbeit, aber es hält sich noch in Grenzen… Würde sich jemand bereiterklären?

Wenn die Antwort ‚Benotung ist völlig in Ordnung‘ kommt, dann müßte sich die Schülerin damit abfinden.

Wenn sich aber eine deutliche Diskrepanz in der Benotung der Klausuren von ihr & ihrem Klassenkameraden herausstellen sollte, hätte sie die Möglichkeit, die Benotung zu beanstanden.

Sie weiss um die Schwierigkeiten, die so etwas nach sich zieht. Und würde sich gut überlegen, ob dies sinnvoll sei.

Aber wir müssten wirklich wissen, ob hier ein recht willkürlicher Unterschied in der Benotung vorliegt…

Gibt es jemanden unter euch, der sich dieser Aufgabe annehmen würde & einen Vergleich macht?

Ihr könnt mir hier antworten, oder mich direkt anschreiben.
Ich wäre jedenfalls sehr, sehr dankbar.

Lieben Gruss, Isabel

PS: Übrigens habe ich auch schon des öfteren korrekte Ausdrücke von der Lehrerin korrigiert vorgefunden! Wobei wohl auch inkorrekte nicht bemerkt werden, aber es war manchmal schon seltsam, wenn ich ihr etwas beibringen wollte, und sie sagte ‚wenn ich das SO sage, sagt meine Lehrerin, es ist falsch - ich muss also bei Version SO bleiben, denn die hält meine Lehrerin für richtig‘.

Was nichts an ihrem tatsächlich schlechten Englisch ändert. Mich aber etwas über die Lehrerin wundern lässt.

Hi,

gleich vorweg: Ich werde die Arbeiten nicht vergleichen. Zum ienen habe ich nciht die Zeit dazu und zum anderen ist das … sagen wir, verdammich nahe an Rechtsberatung. Meine Meinung ist zwar nicht einklagbar, aber ich gerate da zwischen die Fronten. Abgesehen davon hängt eine Bewertung auch immer davon ab, was im Unterricht gemacht wurde. Man kann von Schülern nichts verlangen, was sie nicht beigebracht bekommen haben (und ich habe schließlich nciht den Unterricht gehalten. Dabei geht es wirklich um spezifische Stunen und nciht nur um allgemeine Aussagen aus einem Lehrplan) Außerdem kommt es sehr wohl gelegentlich vor, dass ich im Unterricht was falsches sage, oderm ich auch nur unklar ausdrücke, und das erst bemerke, wenn mehrere Schüler deswegen einen Fehler in einer Prüfung machen. Soetwas könnte ich in dem Fall nicht bemerken, und all das könnte sehr wohl den wichtigen Unterschied zwischen 3 und 4 Punkten ausmachen.

Etwas allgemeines zur Korrektur möchte ich noch bemerken: wie rot (oder nicht rot) eine korrigierte Arbeit aussieht, ist kein Unterscheidungskriterium, oder kaum: natürlich sieht eine Arbei, die mit 15 Punkten bewertet wurde, weniger rot aus, als eine Arbeit, die mit 5 Punkten bewertet wurde. aber zwischen 3 und 5 punkten gibt es kaum einen Unterschied, die mit 5 Punkten kann sogar röter sein.
Warum? Rechtschreibfehler (He coms in to the room) wiegen weit weniger schwer als sinnentstellende Wortschatz- oder Gramatikfehler. Then und than, their / they’re / there zu verwechseln ist nicht Rechtschreibung, sondern Sinn. Germanismen (I cannot call you, I forgot my handy. It gives no tickets more.) sind absolut hart zu bewerten.
Der Wortschatz ist ebenfalls Teil der Bewertung. Wenn in LK13 der Wortschatz aus Klasse 8 fehlerfrei verwendet wird, ist das bestenfalls ausreichend.
Ebenfalls zu bewerten in einer Arbeit im Leistungskurs ist die logische Darstellung des Inhalts. eine einfache Auflistung, die dann vielleicht noch lückenhaft ist, ist wesentlich schwächer als eine komplexe Darstellung mit logischen Verknüpfungen (but, if, However, …)

Die Franzi

Hallo,

miezekatze hat dir ja bereits einige Hinweise gegeben.
Ich weiß leider nicht, auf welches Bundesland sich deine Anfrage bezieht. In Niedersachsen z.B. gibt es die integrative Sprachbewertung. Nicht die Fehlerhäufigkeit (der Fehlerquotient) sind entscheidend, sondern die Schwere der Fehler. Offizielle Bewertungsbeispiele (und eine sehr kurze Einführung) kannst du hier nachlesen: http://www.deutschstunden.de/Unterricht/Englisch/Bew…

Beachte, dass nicht nur die Sprache, sondern auch der Inhalt bewertet wird. Wenn ich so deine Aussagen lese, wie etwa

Ihr Englisch ist zwar grottenschlecht, aber sie hat Englisch Leistungskurs.

oder

Seltsamerweise bekommen aber Schüler aus ihrer Klasse, die
mehr Fehler angestrichen bekommen haben, mehr Punkte.

könnte man auch vermuten, dass sie Verständnisprobleme beim Lesen des Klausurtextes hat, viel Zeit braucht, um überhaupt zu wissen, was sie tun / antworten soll - und deshalb inhaltlich längst nicht die volle Punktzahl erreicht.

Es liegt der Verdacht nahe, dass die Lehrerin ihr einfach
nicht mehr Punkte geben WILL. Verbale Aussagen dieser Lehrerin
legen dies auch nah.

Warum sollte sie aus purer Bosheit so etwas tun? Es liegt nicht in der Natur des Menschen, seinen Arbeitsplatz so zu „vergiften“. Sie hätte keinerlei persönliche Vorteile davon, aber einen Haufen Nachteile (unnötiger Stress). Das tut man sich selbst nicht an.
Wenn aber das Englisch deiner Nachhilfeschülerin „grottenschlecht“ ist, wäre es Aufgabe der Lehrerin, diese Schülerin darauf hinzuweisen, dass sie im Leistungskurs fehl am Platz ist. Schließlich kommt zum Schluss eine schriftliche (und evtl. auch mündliche) Abiturprüfung. Wer so schlecht ist, wird vielleicht gar nicht zugelassen oder fällt durch. Wenn sich dies durch Umwahlen verhindern lässt, wäre das doch sinnvoll…

Hi,

In Niedersachsen z.B. gibt es die integrative Sprachbewertung. Nicht :die Fehlerhäufigkeit (der Fehlerquotient) sind entscheidend, sondern :die Schwere der Fehler.

So ist es hier in Bayern auch, auch wenn es den Fachbegriff „integrative Sprachbewertung“ nicht gibt.

Die UP hat geschrieben:

Es liegt der Verdacht nahe, dass die Lehrerin ihr einfach
nicht mehr Punkte geben WILL. Verbale Aussagen dieser Lehrerin
legen dies auch nah.

Was geschehen ist, kann ich mir gut vorstellen: Lehrerin sagt: „Für diese Leistung gibt es nicht mehr Punkte.“ und meint „Diese Leistung ist nicht mehr wert.“ Und die SChülerin hört: „Ich kann dich nicht leiden und deswegen kriegst du von mir weniger als die anderen.“ und gibt es auch so an ihre Nachhilfelehrerin weiter.

Die Franzi

Hallo,

bei uns richten sich die Englischlehrer der Oberstufe an die Korrekturrichtlinien, die für das Abitur gelten. Die Kriterien sind festgelegt, nachzulesen, z.B. in http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za145/OSA/dl/kor… . In Baden-Württemberg ändern sich allerdings demnächst (2010) diese Anweisungen: http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za242/osa/Erlass… , dort ab Seite 10.

An diesen Richtlinien kannst du dich orientieren, ich denke, dass sie in allen Bundesländern ähnlich sind.

Gruß
MK

Hi,
ich suche wirklich und tatsächlich jemanden, der die zwei Klausuren zwei verschiedener Schüler miteinander vergleicht.

Nicht jemand, der dies als ‚Gutachter‘ tut, sondern MIR sagt, ob sich darin eine Differenz in der Benotung befindet. Damit ICH meiner Nachhilfeschülerin sagen kann, was ich ihr empfehlen würde.

Ich bin übrigens ein erwachsener Mensch, und kann gut beurteilen, welche an wiedergegebenen Aussagen wie zu werten sind.

Die Lehrerin hat die schwächeren Schüler, die übrigens die Hälfte des Kurses ausmachen, nie gefördert, sondern sich von Anfang an am Leistungsniveau der stärkeren Hälfte orientiert, dies auch so gesagt und begründet. Die stärkere Hälfte besteht aber aus Schülern, die ein Jahr im englischsprachigen Ausland waren.

Ist das heutzutage Voraussetzung für die Teilnahme an einem Leistungskurs…?

Will sagen, die Voraussetzungen waren von Anfang an alles andere als ideal. Die schlechtesten Schüler in dem Kurs sind mittlerweile nicht mal mehr auf dieser Schule…

Die Schülerin ist mittlerweile mündlich auf 10Punkten, dies hat sich aber in ihrem letzten Zeugnis nicht niedergeschlagen.

Die Lehrerin hat schon Sachen losgelassen wie ‚Ja, ich könnte Dir einen Punkt mehr geben, aber was würde Dir das bringen‘.

Eh, wie? Was würde ihr das bringen?

Sie hat sie abgeschrieben, sie hat sie festgelegt auf eine Note, und das war’s. Sie hat lange solche Sprüche wie ‚Du lernst es eh nicht‘ losgelassen, und lange, lange gebraucht, ‚to acknowledge‘, dass die Schülerin sich im Mündlichen grammatikalisch erheblich verbessert hatte (nachdem sie in den Ferien intensiv Nachhilfe bekommen hatte).

Selbst manche der guten Schülerinnen, die als ‚Zicken‘ dargestellt wurden, beanstandeten irgendwann bei der Lehrerin, dass sie nicht gewillt war zu akzeptieren, dass die Schülerin sich gebessert hatte.

Es gibt da noch ne Menge mehr seltsames, aber das hilft niemandem weiter, leider auch verbale Aussagen nicht.

Ich habe also schwarz auf weiss nur zwei Klausuren, und ich kann mir über die nicht selbst ein Urteil bilden.

Es gibt tolle Lehrer, aber ich verstehe nicht, warum sich jeder, der Lehrer/in ist, auf den Schlips getreten fühlt, wenn jemand anders es wagt, zu behaupten, dass er/sie Erfahrungen mit schikanierenden Lehrern gemacht hat.

Ich war ja schliesslich auch mal auf der Schule, und auch da gab es solche und solche. Und die, die diskutiert werden, sind halt meist die Problemfälle. Wenn alle glücklich sind, gibt es keine Probleme zu diskutieren.

Es wäre also nett, wenn ihr Euch auf das Problem (die zwei Klausuren, die ich nicht selbst beurteilen kann, weil mir das Wissen fehlt) konzentrieren könntet, anstatt in Frage zu stellen, dass es auch Lehrer gibt, die ihren Job nicht gut oder auch nicht korrekt machen.

Apropos: Ich hätte da auch eine Frau Doktor, die auch schon ein paar Bücher veröffentlicht hat - die hat einer anderen Schülerin von mir auch wieder und wieder gesagt, die lernt Englisch eh nie. Da war sie 14. Jetzt ist sie 18, ist schon lange von ihrem einen Jahr in England zurück, und spricht jetzt selbstverständlich fliessend und fehlerfrei. Es gibt Pädagogen, die das pädagogisch schädlichste tun, was es gibt, nämlich jemanden so zu verunsichern, dass er/sie es wirklich glaubt.

Und diese Schüler landen dann halt bei Leuten wie mir, weshalb es kein Wunder ist, wenn ich da ein, zwei Geschichten kenne.

Das stellt ja nicht gleich den ganzen Lehrerberuf in Verruf…

gruss, isabel

Hallo,
wenn es solche Probleme mit der Lehrerin zu geben scheint, warum wendet sich die Schülerin/ deren Eltern nicht an den Vertrauenslehrer?
fragt
Backs

too late.
aber nochmal: ich suche jemanden, der mir zwei Klausuren vergleicht. Und wäre sehr dankbar, wenn ich so jemanden fände.

Danke.
isabel

Hallo,

ich kann mir vorstellen, dass die Hürde schon recht hoch ist. Wenn der Vertrauenslehrer Englisch unterrichtet, ok. Wenn nicht, muss er Kollegen hinzuziehen, also zieht das Ganze große Kreise, das soll vermieden werden.

Gruß Volker

Hi,

bis jetzt habe ich mich gar nicht auf den Schlips getreten gefühlt, jetzt fängt es aber langsam an.

ich suche wirklich und tatsächlich jemanden, der die zwei Klausuren :zwei verschiedener Schüler miteinander vergleicht.

Das haben wir alle wirklich und tatsächlich verstanden, und du wirst wirklich und tatsächlich niemanden finden. Weil wir alle, die wir hier mitlesen, nicht den Unterricht gehalten haben, aus dem sich diese Klausuren ergeben haben. Wir können also nicht einschätzen, warum irgendetwas als Fehler angestrichen wurde: war es im Unterricht dran, und die Schülerin hätte es wissen müssen, oder war es im Unterricht nicht dran, die Schülerin konnte es nicht wissen, und die Lehrerin tobt sich aus?
Bei sprachlichen Dingen können wir einfach mal davon ausgehen, dass eine Schülerin im Leistungskurs grammatikalisch alles können muss, alles, und dass auch die sprachlichen Anforderungen sehr hoch liegen. Jemand, der das LK-Abitur besteht, sollte auch das Cambridge Advanced Exam bestehen können (so als Faustregel).

Ich kann die Arbeit der Lehrerin hier nicht wirklich einschätzen, denn alle deine Aussagen sind sehr voreingenommen. Vermutlich bringt ihr ein Punkt mehr tatsächlich nicht viel. Und es ist auch möglich, dass die Verbesserung im mündlichen auf 10 Punkte keine Wirkung auf das Zeugnis hat. Ich gehe mal davon aus, dass auch bei Euch schriftliche Leistungen doppelt gewichtet werden bei der Berechnung der Zeugnisnote. Du hast gesagt, die klausuren werden immer mit um die 3 Punkten bewertet, ich gehe also von einem schriftlichen schnitt von 3,00 aus. Mündlich steht sie jetzt auf 10 Punkten, also 10,00. Der Gesamtschnitt wäre also (3,00x2 + 10,00)/3=5,33. Wenn sie vorher 9,00 mündlich hatte, wäre das (3,00x2 + 9,00)/3=5,00 - in beiden Fällen stehen 5 Punkte auf dem Zeugnis. Ein Punkt mehr in einer Klausur würde tatsächlich helfen: (3,50x2 + 10,00)/3=5,66, da hätte sie dann 6 Punkte aufdem Zeugnis, aber ich habe hier mit relativ runden Zahlen gerechnet, und 5,66 ist recht knapp und schnell vorbei.

Grammatikalische Verbesserung ist im LK auch eher Peanuts, wie gesagt, auf dem Niveau geht man davon aus, dass das beherrscht wird. Spätestens im LK ist es auch so, dass sich die Lehrkraft nicht mehr individuell um die Lernfortschritte der einzelnen Schüler kümmern kann / soll / braucht. Die Schüler sind alt genug, sich selbst zu kümmern (im Sinne von: Schwächen erkennen und selbst daran arbeiten. FEststellen, auf welche Bereiche sie mehr Lernaufwand verwenden müssen). Der LK ist so voll mit Stoff, es ist keine Zeit, im Unterricht intensiv Grundlagen zu wiederholen. Klar, dein Schützling würde profitieren und sich freuen, aber am Ende hätten im Extremfall alle Schwierigkeiten, das Abitur zu bestehen. Dein Schützling hat ja nicht ein isoliertes, einzelnes Problem, sondern grundlegende, breitgestreute Probleme, die sich nicht in einer einzelnen Stunde lösen lassen. Genauer kann ich nciht (= ist s mir unmöglich) auf dein Problem eingehen.

Nochmal: es ist irrelevant, wie gut oder schlecht oder pädagogisch (un)geeignet die Lehrerin ist - man kann aus der Ferne nichts tun. Du selbst, bzw. besser die Schülerin,kann mit ihren Klausuren zum Fachbetreuer für Englisch gehen und die Note prüfen lassen. Oder kann vielleicht noch den LK wechseln, ich weiß nicht ob das geht … ich frage mich sowieso, warum sie im LK Englisch ist, wenn sie in dem Fach solche schwierigkeiten hat.

Die Franzi

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Weisst Du, es hat mich schon anfangs geärgert, dass Du überhaupt gepostet hast, nämlich um mir zu sagen ‚ich NICHT‘. Ich suche Hilfe, wäre es da nicht nett, sich zu melden, WENN man mir helfen kann?

Was die Klausuren angeht: Es geht mir um den Vergleich der beiden UNTEREINANDER. Es geht mir nicht darum, beide jeweils zu benoten. Es geht mir darum, die beiden zu VERGLEICHEN, um festzustellen, ob sie qualitativ so unterschiedlich sind, dass eine mehr oder weniger Punkte als die andere verdient hätte.

Ich hatte wirklich geglaubt, es würde jemand sich die Mühe machen, einen Blick in die beiden Klausuren zu werfen. Wie gesagt, es geht hier nicht um ein Gutachten oder einen Richterspruch, dass man Angst haben müsse, zu einem falschen Urteil gekommen zu sein.

Es geht um eine grobe Einschätzung, die ich mir nicht zutraue…

Nun, was soll’s.

Isabel

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Hallo Isabel!

Grund: Ich kann zwar perfekt Englisch und unterrichte selbiges
auch, aber in der Erwachsenenbildung. Und ich habe ein, zwei
Nachhilfeschülerinnen.

Da ich mich in der Benotung an der Schule überhaupt nicht
auskenne…

Ich verstehe nicht, warum Du die Klausuren nicht selbst vergleichen kannst. Du schreibst, Du könnest perfekt Englisch - das heißt, Du erkennst alle Fehler, alle stilistischen Ungereimtheiten (z.B. fiele in diese Kategorie, wenn sämtliche Relativsätze mit „that“ gebildet würden, nirgends ein gerund benutzt wird…) und kannst diese auf „Praxisrelevanz“ einschätzen: Was ist schlechtes Englisch, was ist einfach nur eine nicht gewusste Vokabel.
Du schreibst außerdem, Du unterrichtest selbst (Erwachsenenbildung und Nachhilfe) - das heißt, Du setzt selbst Maßstäbe, weißt, was Du von Schülern erwartest und auch erwarten musst, um voranzukommen. Diese beiden Schüler (die betreffende Person und die Klassenkameradin) haben nun wahrscheinlich schon seit 8 Jahren Englischunterricht und haben sich dafür entschieden, tiefer in diese Sprache einzudringen. Was würdest Du von solchen Schülern erwarten? Was davon kann Dein Schützling, was kann die Vergleichsschülerin?
Und wenn Du auch Bedenken hast, dass Deine eigenen Maßstäbe nicht den schulischen entsprechen könnten (obgleich dies im LK eher unwahrscheinlich ist), so hat doch Franzi alias miezekatze Dir in ihrem allerersten Beitrag ihre (schulischen) Maßstäbe mitgeteilt. Stimmen diese denn nicht mit Deinen überein? Und selbst wenn nicht: dann hast Du doch ein gutes Beispiel für schulische Maßstäbe kennengelernt und kannst daraufhin die beiden Dir vorliegenden Klausuren untersuchen.

Und schließlich: Was vor allem zählt, ist der sprachliche Gesamteindruck. Da Du perfekt englisch beherrschst - lies Dir einmal unbefangen die beiden Klausuren durch und entscheide, welche einen besseren Eindruck macht. Wenn dies die Klausur der Klassenkameradin ist, dann ist die unterschiedliche Bewertung gerechtfertigt.

Liebe Grüße
Immo

Hi,
bist Du Lehrer/in? Oder studierst Du auf Lehramt?
Weisst Du was, was ich nicht weiss?

Die Ansprüche in der Erwachsenenbildung sind sehr viel geringer als in einem Englisch Leistungskurs. LK - Niveau C1, laut derer, die sagen, ein LK Schüler sollte auch das Cambridge Advanced bestehen. (nicht, dass ich nicht auch C1 unterrichte - es sind aber andere Ansprüche, es geht nicht um Leistungsbenotung! Und dort wo es um Leistungsbenotung geht, ist das System völlig anders als in der Schule.)

Ich kenne das Benotungssystem der Schule ‚nur vom Hörensagen‘; mir geht es aber vor allem um die ganzen Markierungen der Lehrerin (also plus und minus und eben warum - also inhaltlich zB ok, aber sprachlich grausam, was wird wie gewichtet, dh, ist der Benotungsunterschied zwischen den zwei Klausuren wirklich gerechtfertigt.

Klar kann ich beide lesen & beurteilen.

Ich kann sie aber nicht mit den Augen der Lehrerin beurteilen. Ok, das kann keiner. Aber mit den Augen EINES SEKUNDARSTUFENLEHRERS müsste es doch bitte jemand beurteilen können!

Entschuldigt, aber mieze’s Kommentar ‚und dazu hab ich auch nicht die Zeit‘ ist mir auch ganz schön über die Leber gelaufen - bei dem vielen Hickhack hier und Beantworten von anderen Fragen im Forum geht doch auch jede Menge Zeit drauf, oder?

Nun, wie’s dem auch sei - ich dachte, ich fände jemanden, der/die das einschätzen kann, was ich mir nicht zutraue. Ich bin weiterhin auf der Suche. Ich würde mich immer noch freuen, wenn sich jemand fände.

Was ich aber nun nicht wirklich mehr glaube.

gruss, isabel

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Hi,

die beiden Klausuren vergleichen und überprüfen dauert sicher so 2-3 Stunden. Bisher habe ich hier (inkl. dieses Postings) keine halbe Stunde aufgewendet, und tue zusammen mit einigen anderen (vokietis studiert auf Lehramt) mein Möglichstes, um es Dir zu ermöglichen, die Klausuren selbst zu vergleichen.
Die Korrekturkürzel, die eine Lehrkraft verwendet, sind nciht standardisiert, fast jeder verwendet seine eigenen. Um mir zu erklären, was die Zeichen der fraglichen Lehrkraft bedeuten, musst du zuerst die Schülerin fragen, um es dann mir zu sagen. Diese Korrekturzeichen sind auch keine Geheimnisse, die muss sie dir erklären. Übrigens muss sie auch erklären, wofür genau sie waas abgezogen hat oder was sie gewertet hat. Sie muss ebenfalls erklären, wie Sprache und Inhalt zueinander gewertet worden sind, wieviel Anteil Stil hat usw. Sie muss die gesamte Bewertung erklären können. Auch da gibt es ja Möglichkeiten, zu variieren: Eine Textverständnisfrage, in der viel abgeschrieben wird, hat bei der Bewertung einen hohen Anteil Inhalt. Wenn eine Meinungsäußerung vorgenommen wird, sind Inhalt und Sprache gleichgewichtig, oder die Sprache kann sogar überwiegen. Aber all das kann, muss und wird dir die Lehrkraft erklären. Bei dem Thema hast du also einen Vorteil, du bist dichter dran, hörst es, und das geht schneller als es mir dann noch mal abzutippen.
Dann, korrektur auf LK Niveau. Ich habe es dir erklärt, jemand anderes hat dir Korrekturvorschriften verlinkt, mehr weiß niemand von uns. Da bist du jetzt also auf unserem Stand.
Ich habe wenig Angst (aber ein bisschen schon), da zwischen die Fronten zu kommen, weil ich dann als Argument hergenommen werde. Wesentlich schwerer wiegt aber (und auch das habe ich bereits ausführlich erklärt), dass ich nciht in der Lage bin, die Klausuren objektiv zu bewerten, WEIL ICH DEN UNTERRICHT NICHT GEHALTEN HABE. Weder kann ich beurteilen, ob ein Abzug zu recht vorgenommen wurde, noch, ob etwas zu Recht als richtig bewertet wurde. Ich kann doch, wenn ich den Job richtig mache, nicht einfach davon ausgehen, dass die höher bepunktete Arbeit auch die bessere ist. Das ist nicht objektiv. Was verlangst du hier?
Es ist auch egal, ob die Ansprüche in der Erwachsenenbildung anders sind als im LK. Wenn du fließend Englisch kannst, kannst du richtiges von falschem Englisch ind der Arbeit unterscheiden. Wenn Du Deutsch lesen kannst, kannst du die verlinkten und hier im Thread ausgeführten Bewertungsrichtlinien anwenden. Du musst jaa nicht einen ganzen klassensatz alleine korrigieren, das wäre schon schwierig alleine und beim ersten Mal. Aber du hast zwei korrigierte Arbeiten in der Hand, die betroffene Schülerin vor Dir und die Möglichkeit, die Lehrkraft kontaktieren zu lassen. Wozu brauchst du uns?

Die Franzi

Dann, korrektur auf LK Niveau. Ich habe es dir erklärt, jemand
anderes hat dir Korrekturvorschriften verlinkt, mehr weiß
niemand von uns. Da bist du jetzt also auf unserem Stand.

Wozu brauchst du uns?

Weil ich mich nicht für eine Expertin halte, nur weil ich mir die Korrekturvorschriften ansehe!

Weil ich gerne jemanden hätte, der darin ÜBUNG hat.

Wie gesagt, egal, was soll’s, ich erwarte nicht mehr, jemanden zu finden.

gruss, isabel

too late.
aber nochmal: ich suche jemanden, der mir zwei Klausuren
vergleicht. Und wäre sehr dankbar, wenn ich so jemanden fände.

Und wozu führt das dann?
Entweder die Klausur ist korrekt korrigiert, meint der gefundene Korrektor, ist dann alles OK?
Oder, der Oberschiedsrichter stellt fest, dass seiner Meinung nach die Korrektur nicht richtig ist, was dann?

An einem Gespräch mit dem Fachlehrer führt kein Weg vorbei, meine Meinung.

Bitte
Martin

Hi,

Wir können
also nicht einschätzen, warum irgendetwas als Fehler
angestrichen wurde: war es im Unterricht dran, und die
Schülerin hätte es wissen müssen, oder war es im Unterricht
nicht dran, die Schülerin konnte es nicht wissen, und die
Lehrerin tobt sich aus?

Darf ein Lehrer in einer Klassenarbeit abfragen, was im Unterricht nicht behandelt wurde?

Zumindest dürfte es dann doch nicht als Fehler gerechnet werden, selbst wenn andere Schüler es „zufällig“ wissen.

Gruß

Hi,
nö, hab ich ja auch nciht behauptet.
Es muss im Unterricht behandelt worden sein, bzw. mit Hilfe des im unterricht behandelten Stoffs lösbar sein (um 2+3=5 zu rechnen, muss ein Schüler addieren lernen und kann das an hand von 1+2 und 2+2 üben, in der Schulaufgabe kommt dann 2+3 dran. Nur als Beispiel, damit du weißt, wovon ich rede).

Die Franzi

Hallo,

Es muss im Unterricht behandelt worden sein, bzw. mit Hilfe
des im unterricht behandelten Stoffs lösbar sein
(um 2+3=5 zu rechnen, muss ein Schüler addieren lernen

und was den Englischunterricht angeht: Vokabeln, die irgendwann einmal - und sei es in der ersten Englisch-Klasse - zu lernen waren, müssen nicht explizit im Unterricht der aktuellen Jahrgangsstufe „behandelt“ worden sein (und es muss - entgegen der Erwartung mancher Schüler und Eltern - vor einer Schulaufgabe auch keine Liste der Vokabeln herausgegeben werden, die „drankommen“).

Gruß
Kreszenz

Hi,

nö, hab ich ja auch nciht behauptet.

ich habe ja auch nicht behauptet, dass du das behauptet hast *g*.
Ich habe nur gefragt, wiel ich über die Bemerkung stolperte.

Es muss im Unterricht behandelt worden sein, bzw. mit Hilfe
des im unterricht behandelten Stoffs lösbar sein (um 2+3=5 zu
rechnen, muss ein Schüler addieren lernen und kann das an hand
von 1+2 und 2+2 üben, in der Schulaufgabe kommt dann 2+3 dran.
Nur als Beispiel, damit du weißt, wovon ich rede).

Ah, ok. Thx Gruß musstesein