Benzin sparen: Gang raus nehmen oder drin lassen?

Hallo!
Meine Frage ist wie ich benzinsparender fahre.

Beispiel:

Ich fahre mit 100km/h über die Landstraße, 700m vor einem Ortseingangsschild. Soll ich den Gang rausnehmen und mich „rein rollen“ lassen; oder den Gang einfach drin lassen und nur vom Gas gehen, evtl noch runterschalten?

Danke

Modernes Fahrzeug: Gang drin lassen
Hallo Eric,

moderne Fahrzeuge haben eine so. Schubabschaltung. Und in diesem Artikel ist alles erklärt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schubabschaltung

Wenn der Motor also ausgekuppelt wird, verbraucht er weiterhin für den Leerlauf Treibstoff. Eingekuppelt wird ihm der „Hand zugedreht“.

Gruß

Stefan

Ich fahre mit 100km/h über die Landstraße,

Dafuer am Besten den Tempomat nutzen (insofern vorhanden). Der kann wesentlich gleichmaeßiger „Gas geben“.

Zum Ausrollen lassen, wurde ja schon was gesagt.

MfG Maximus

was ich ja nie verstanden hab…
Hallo zusammen,

die Antwort mit der Schubabschaltung hab ich auch schon oft gelesen, aber
was ich nie verstanden habe:

wenn ich in der beschriebenen Situation den Gang drin lasse, bremst das
Auto im Schiebebetrieb ab und rollt mit Null Verbrauch geratene 200 m.

Nehme ich den Gang raus, bremst der antriebslose Motor nicht, ich rolle
die vollen 700 m mit einem Verbrauch von wenigen Tropfen.

Mir erscheinen 700 m zu drei Tropfen wesentlich günstiger als 200 m zu Null … oder hab ich da einen Gedankenfehler gemacht ?

Danke für eine schlüssige Erläuterung

SomeOne

Leider noch keine Antwort
Eben dieselbe Frage wollte ich auch stellen und hoffe, daß es einer erklären kann.
Ich nehme an, daß es situationsbezogen ist. Im Regelfall aber rollt man im 5. Gang nicht nur weit genug, sondern muß sogar am Ende trotzdem noch bremsen oder noch niedrigere Gänge einlegen.

Grüße,
Ostlandreiter

Hallo,

wenn Du nach 200m wieder Gas geben musst, wird es sicherlich verbrauchsgünstiger sein, den Wagen im Leerlauf die ganze Strecke rollen zu lassen.
Ob sich die Schubabschaltung lohnt, kommt auf die Strecke und auf den Motor drauf an. Mein recht leicht laufender Benziner (beim Parken in den bergen brauche ich viel häufiger die Handbremse, als bei meinen bisherigen Benzinern, weil der 1. Gang den Wagen nicht aufhält) hat da sicherlich gegenüber einen zähen Diesel klare Vorteile. Leicht bergab habe ich im hohen Gang nahezu keine Motorbremse, also optimale Voraussetzung für die Schubabschaltung.

Generell würde ich aber mal behaupten, dass sich die Schubabschaltung innerorts kaum lohnt.

Beste Grüße
Guido

Moin,

Eben dieselbe Frage wollte ich auch stellen und hoffe, daß es
einer erklären kann.
Ich nehme an, daß es situationsbezogen ist. Im Regelfall aber
rollt man im 5. Gang nicht nur weit genug, sondern muß sogar
am Ende trotzdem noch bremsen oder noch niedrigere Gänge
einlegen.

Lies mal bei -> Schubphase weiter: http://www.kfztech.de/Auto/AutoInfospritsparer.htm#K…

Grüße,
Ostlandreiter

mfg
W.

leider gibts es darauf keine eindeutige antwort
kommt immer auf die verkehrs und strassensituation an.
auf grader strecke kann es durchaus sinn machen den gang rauszunehmen um so deutlich weiter zu rollen. bergab macht es meistens mehr sinn den gang drinn zu lassen (0 verbrauch), denn ohne gang wird man dann oft zu schnell und muss ständig bremsen.
ich selber benutze seit kurzem eine mischung aus gang drinn und gang raus (je nach situation) was eine zusätzliche ersparnis (gegenüber immer gang drinn) von 6-7% brachte.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ist die Antwort nicht ganz einfach?
Hallo,

könnte man das ganze nicht so beantworten:

Wenn man im Leerlauf bremsen müsste, ist es günstiger den Gang drin zu lassen, wenn man dagegen mit eingelegtem Gang und Schubabschaltung vorzeitig wieder Gas geben muss, wäre es besser gewesen, das Auto im Leerlauf rollen zu lassen.

Viele Grüße,

Helmut

Hallo,

Im Regelfall aber
rollt man im 5. Gang nicht nur weit genug, sondern muß sogar
am Ende trotzdem noch bremsen oder noch niedrigere Gänge
einlegen.

die Frage ist, ob in dieser Situation die Schubabschaltung überhaupt noch aktiv ist. Bist du im 5. Gang unter einer bestimmten Drehzahl, rollt der Wagen unglaublich weit… weil die Schubabschaltung nicht mehr aktiv ist. Mit SA ist die Bremswirkung des Motors etwas höher als ohne. Wenn vorhanden, kann man das am Bordcomputer sehen.

Gruß, Niels

die Frage ist, ob in dieser Situation die Schubabschaltung
überhaupt noch aktiv ist. Bist du im 5. Gang unter einer
bestimmten Drehzahl, rollt der Wagen unglaublich weit… weil
die Schubabschaltung nicht mehr aktiv ist.

Das ziehe ich nicht in Zweifel.
In jedem Fall aber verbraucht der Motor im 5. Gang, solange kein Gas gegeben wird, nicht mehr als im Leeflauf. Ist das so korrekt? Deshalb lohnt es sich also meist nicht, den Gang herauszunehmen, weil man auch im 5. Gang weit genug rollt und außerdem dann nicht so sehr bremsen muß. Sofern noch die Schubabschaltung aktiv ist, spart man außerdem Benzin.
Sollte es dem Motor aber schaden, ohne Gas untertourig zu fahren, muß das natürlich auch berücksichtigt werden.

Grüße,
Ostlandreiter

Generell würde ich aber mal behaupten, dass sich die
Schubabschaltung innerorts kaum lohnt.

Warum ausgerechnet innerorts? Gerade da rollt man doch meistens keine weiten Strecken.

Grüße,
Ostlandreiter

Hallo,

könnte man das ganze nicht so beantworten:

Wenn man im Leerlauf bremsen müsste, ist es günstiger den Gang
drin zu lassen, wenn man dagegen mit eingelegtem Gang und
Schubabschaltung vorzeitig wieder Gas geben muss, wäre es
besser gewesen, das Auto im Leerlauf rollen zu lassen.

Mir jedenfalls leuchtet diese Regel ein. Allerdings weiß man vorher fast nie, was zutrifft.

Grüße,
Ostlandreiter

Hallo noch mal,

Warum ausgerechnet innerorts? Gerade da rollt man doch
meistens keine weiten Strecken.

Ja, deswegen lohnt sich die Schubabschaltung ja nicht (oder kaum).
Vom Beschleunigen mal abgesehen fahre ich mit max. 2000 U/min im möglichst hohen Gang durch die Stadt. Gehe ich vom Gas, schaltet sich die Schubabschaltung bei ca. 1300 U/min aus. Also muss ich mehrmals innerhalb wenigen 100m runterschalten. Oder ich fahre zu untertourig, was für Motor und Kupplung auf Dauer nicht grade eine Wohltat sind. Und das brummen und ruckeln des Motors tragen nicht grade zum Fahrkomfort bei.

Anders z.B. wenn ich auf meiner fast täglichen Strecke in einem 100er-Bereich auf eine - fast immer rote - Ampel zufahre. Da gehe ich schon einen knappen km vorher vom Gas und nutze die Schubabschaltung.

Beste Grüße
Guido

Hallo noch mal,

Warum ausgerechnet innerorts? Gerade da rollt man doch
meistens keine weiten Strecken.

Ja, deswegen lohnt sich die Schubabschaltung ja nicht (oder
kaum).
Vom Beschleunigen mal abgesehen fahre ich mit max. 2000 U/min
im möglichst hohen Gang durch die Stadt. Gehe ich vom Gas,
schaltet sich die Schubabschaltung bei ca. 1300 U/min aus.
Also muss ich mehrmals innerhalb wenigen 100m runterschalten.
Oder ich fahre zu untertourig,

Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Warum gehst du schon so weit vor der erwarteten Standstelle vom Gas, daß du nicht weit genug rollen kannst? Wenn du dann anschließend weiter herunterschalten mußt, rollt der Wagen doch anscheinend noch. Oder was ist der Verständnisfehler von mir?

Grüße,
Ostlandreiter

Die Antwort ist ganz einfach:
Wenn der Gang drin bleibt bzw. nicht ausgekuppelt wird, dann wird die teuer erkaufte kinetische Energie in Reibung, das bedeutet also damit in Verlustwärme und Materialverschleiß umgesetzt. Diese Motorbremse funktioniert im wesentlich dadurch, daß der Motor auch im sog. Schiebebetrieb ansaugen und komprimieren muss.
Bei Gang raus oder ausgekuppelt wirken nur noch vergleichsweise geringe Reibungsverluste (im wesentlichen Luftwiderstand, Rollwiderstand der Reifen und Radlager…). Damit ist die Energie besser genutzt und der Kraftstoffverbrauch weniger.
Weiter:
Ein herkömmlicher Verbrennungsmotor hat einen Gesamtwirkunggrad von ca. 20%. Das heißt, etwa 1/5 der in der verbrannten Kraftstoffmenge enthaltenen Energie kommt an den Rädern an und wird in kinetische Ebergie umgesetzt (Well-to-Wheel). Der Rest ist Wärme, deswegen Wasserkühlung, Ölkühler usw. Eigentlich ist der klassische Verbrennungsmotor mit viel besserem Wirkungsgrad als rollende Heizung nutzbar.
Grüße Theo

Hi,

Die Antwort ist ganz einfach:
Wenn der Gang drin bleibt bzw. nicht ausgekuppelt wird, dann
wird die teuer erkaufte kinetische Energie in Reibung, das
bedeutet also damit in Verlustwärme und Materialverschleiß
umgesetzt. Diese Motorbremse funktioniert im wesentlich
dadurch, daß der Motor auch im sog. Schiebebetrieb ansaugen
und komprimieren muss.

Warum gibt es dann überhaupt eine Kraftstoffabschaltung im Schub?

WoDi

Warum gibt es dann überhaupt eine Kraftstoffabschaltung im
Schub?

@WoDi

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Kraftstoffabschaltung sorgt nur dafür, daß bei Schiebebetrieb (=Gas wegnehmen) nicht auch noch unnötig Kraftstoff verbrannt wird.

Der Energieerhaltungssatz (Grundschulwissen) sagt, daß Energie nur in andere Formen verwandelt werden kann, weder erzeugt noch vernichtet.

Beim Abbremsen mit Motor (also eingekuppelt und Gang drin) wird die kinetische Energie (=Bewegungsenergie) in Verlustsenergie (Reibungsverluste) umgewandelt, genauso wie es die Bremsen auch tun.
Wenn ich den Verbrauch reduzieren will, dann komme ich natürlich **ohne Reibungsverluste des Motors mit einem Liter Sprit weiter, ist doch logisch.
Weiterhin ergibt sich hieraus, daß unnötiges Bremsen reine Energieverschwendung ist.

Hinweis: VW hat im Versuchs E-Golf genau aus diesem Grunde den sog. „Segelmodus“ im Test. Dort kann der Fahrer alle bremsenden Komponenten per Knopfdruck abkuppeln. Besonders bei Bergabfahrten wird so die poetenzeille Energie (=Lageenegie) möglichst effizient in kinetische Energie (=die gewünsche Bewegungsenergie) gewandelt.

Zur Vedeutlichung muß man sich ein Seifenkistenrennen vorstellen. Dann weiß man, wie man am besten Kraftstoff spart.

Zum Beipiel fahre ich spritsparender im Windschatten eines LKW.
Ist doch klar, oder?

Grüße Theo**

Hallo Theo,

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die
Kraftstoffabschaltung sorgt nur dafür, daß bei Schiebebetrieb
(=Gas wegnehmen) nicht auch noch unnötig Kraftstoff verbrannt
wird.

jaaa!

Wenn ich den Verbrauch reduzieren will, dann komme ich
natürlich ohne Reibungsverluste des Motors
mit einem Liter Sprit weiter, ist doch logisch.

nicht ganz:

bei Schubbetrieb (bergab) habe ich Verbrauch 0 lt/100km
im Leerlauf (auch bergab) habe ich Verbrauch 2 lt/100km

somit habe ich bei Schubbetrieb auf 1 km 0,02 lt Sprit gespart!

Weiterhin ergibt sich hieraus, daß unnötiges
Bremsen
reine Energieverschwendung ist.

Und wenn ich den Wagen im Leerlauf fahren lasse, muss ich noch zusätzlich Bremsen!
Reine Bremsbelagverschwendung!

Gruss Harald

Hallo Harald,

bei Schubbetrieb (bergab) habe ich Verbrauch 0 lt/100km
im Leerlauf (auch bergab) habe ich Verbrauch 2 lt/100km

somit habe ich bei Schubbetrieb auf 1 km 0,02 lt Sprit
gespart!

Aber mit Schubbetrieb bleibe ich viel eher stehen!
Richtig ist, daß diese o.a. Einsparung unter der Voraussetzung gilt, daß der Schubbetrieb mit einem Fahrzeug mit moderner Kraftstoffabschaltung läuft.
Vergleichsweise muss ich auf die konkrete Frage (Gang raus oder drin lassen) nochmals ganz klar darlegen, daß mit Gang drin mehr verbraucht wird, weil ich durch die Reibungsverluste des Motors bremse. Also muss ich eher wieder Gas geben, um die Geschwindigkeit wieder aufzubauen. Oder Anders ausgedrückt, wenn ich rollen lasse ohne Gang, komme ich viel weiter mit derselben Spritmenge.
Anm: Wer keine Kraftstoffabschaltung hat: Den Motor ausschalten sollte man auf KEINEN Fall, wegen Servolenkung, Bremskraftverstärker… und so weiter.

Weiterhin ergibt sich hieraus, daß unnötiges Bremsen reine :Energieverschwendung ist.

Gemeint sind diejenigen Fahrer, die unnötig beschleunigen um dann an der nächsten Ampel voll „in die Eisen“ zu steigen. Oder auf der linken Spur zu spät Gas wegnehmen, um dann die besagte Bremsbelagverschwendung vorzunehmen.
Vorausschauende Fahrweise heißt das Zauberwort hier.

Und wenn ich den Wagen im Leerlauf fahren lasse, muss ich noch
zusätzlich Bremsen!
Reine Bremsbelagverschwendung!

Nur Dann, lieber Harald, wenn Du zu spät vom Gas gehst. Ortschaften und Ortseingänge erscheinen nicht völlig unerwartet. Auf dem Navi sieht man die schon Kilometer vorher. Wer das ein wenig übt, der kann so rechtzeitig Gas wegnehmen und ohne Gang rollen, daß er aus 120km/h mit 50-60 Km/h am Ortsschild ankommt. Oder wer links schneller unterwegs ist, und vorausschauendes Fahren gewohnt ist, der weiß, wieviel Bremswirkung bei jenseits von 200 km/h allein durch den Windwiderstand wirkt. Probiers mal aus, Du kannst mit nem 911er mit deutlich mehr als 250 links unterwegs sein und trotz Verkehr kaum die Bremsen bemühen. Allein durch rechtzeitiges Gaswegnehmen bist Du ruckzuck wieder auf 150 runter.
Abgesehen davon, daß unnötiges Bremsen auch bei dichtem Verkehr zu Kettenreaktionen führt. Das Bremslicht animiert die nachfolgenden, auch zu bremsen. Und so wird tagtäglich auf deutschen Autobahnen unnötig Energie verschwendet, indem man kinetische Energie in Feinstaub und Abwärme verwandelt.
Gruß Theo