Hallo,
man sollte zwischen drei Werten unterscheiden. Das eine ist der Normverbrauch gem. EU-Richtlinie irgendwas, nach der der Verbrauch auf dem Prüfstand nach festem Schema ermittelt wird.
Das andere Extrem ist der Besitzer, der die Kiste nach Gutdünken durch die Gegend fährt.
Viel entscheidender ist aber der tatsächliche Verbrauch bei gesitteter Fahrweise - und dabei kommt etwas ganz interessantes heraus: Hersteller aus Ländern, in denen der Normverbrauch dem tatsächlichen Fahrverhalten gleicht (bspw. weil es ein generelle Geschwindigkeitsbegrenzung gibt), optimieren ihre Motoren für den EU-Test.
Was ist daran jetzt interessant, dass ich ein Produkt auf die Normanwendung hin optimiere?
Sobald man diese Fahrzeuge aber in Deutschland normal bewegt,
laufen die Verbräuche völlig aus dem Ruder.
Also normal meint dann, bei grün volle Möhre losheulen und mit quietschenden Reifen an der nächsten Ampel ankommen. in der Stadt keinesfalls mal in den vierten Gang schalten und noch kurz vor oder vorzugsweise schon auf Hähe der Autobahnabfahrt noch überholen?
Fahrzeuge hingegen, deren Motoren für eine viel höhere Leistung ausgelegt sind als für 120 auf der Autobahn notwendig ist, unterschreiten den Normverbrauch teilweise erheblich, weil der Motor häufiger in einem günstigeren Drehzahlbereich läuft.
Und dafür gibt es Belege? Für mich klingt das widersprüchlich. Denn dann müßten doch die auf Höchstgeschwindigkeiten ausgelegten Autos im EU-Normverbauch noch weniger verbrauchen, als diejenigen, die genau darauf hin optimiert wurden.
Der Verbrauch hat wohl auch unter den durchschnittlichen deutschen Verkehrsbedingungen weniger etwas mit der Höchstgeschwindigkeit sondern mit der Häufigkeit und Art der Beschleunigung zu tun. Denn wo kann man mitten im Berufsverkehr schon mal länger als fünf Minuten 200 fahren? In der Zeit hat man mindestens zweimal, die wenn auch optimal erzeugte Energie, um auf 200 zu kommen in warme Bremsen umgesetzt.
Bei einem Test, den ich neulich gesehen habe, fuhren zwei Typen mit einem Citroen und einem Fahrzeug deutscher Produktion mehrfach auf der Autobahn hintereinander mit 180 oder 200 her.
Weniger konkret geht es wohl kaum? Die jeweiligen Modelle und Motorisierungen dürften nicht ganz uninteressant sein.
Ergebnis: der Citroen lag bei mehr als dem Doppelten des Normverbrauchs, der Deutsche deutlich darunter.
Unter seinem doppelten Normverbrauch? Oder dem des anderen? Oder wirklich unter seinem Normverbrauch, der nur unter Bedingungen bis 120 km/h ermittelt wird? Und wie hoch waren die jeweils?
Also wenn ein Fahrzeug bei 200km/h unter seinem Normverbauch liegt, dann wurden da wohl Äpfel mit Birnen verglichen oder einer ist wirklich hinter den Anderen gefahren. Gegen die Physik kommen auch noch soviel Hubraum nicht an. Oder war da nicht irgendwie etwas mit einem funktionellem Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Energieaufwand. Oder hat es das deutsche Auto geschafft mit zunehmender Geschwindigkeit weniger Energie aufwenden zu müssen?
Vielleicht gibt es einen Link zu diesem Test?
Grüße