Beratung zum Kamerakauf benötigt - hochauflösend

Liebe Gemeinde,

als technik-unversiertes Individuum benötige ich euren Rat.
Bald geht es für mich auf Feldforschung in Vietnam, dafür brauche ich eine gute Kamera, um meine Forschungsergebnisse zu dokumentieren. Ich habe aber keinerlei Überblick über den Markt - bitte helft.

Das muss die Kamera leisten:

  • die Bilder müssen sehr hoch auflösen, da ich oft Texte (westliche und mit Schriftzeichen) aus Distanz aufnehmen muss. Die Texte müssen bei ausreichender Vergrößerung noch lesbar sein. Ich hatte vor zwei Jahren eine Kamera mit hoher Megapixelzahl, aber bei Vergrößerung wurde alles aquarellartig, das möchte ich nicht.

  • Die Kamera sollte schnell zu benutzen sein, da ich manchmal nur im Vorbeigehen fotografieren kann

  • Die Kamera sollte mit einer geringen Lux-Stärke auskommen, da ich oft im Inneren von Tempeln u.ä. dunklen Orten fotografieren werde

  • eine gewisse Robustheit gegenüber tropischen Temperaturen und Regenzeit wäre auch gut

  • Die Bedienung sollte möglichst einfach sein für einen Laien. Die Kamera muss a) mit großen Lichtkontrasten klarkommen b) mit Dunkelheit klarkommen und c) gut zoomen können d) Makros aufnehmen entweder automatisch oder mit einer einfach zu findenden Einstellung.

  • Die Aufnahmen dienen zu Dokumentationszwecken. Sie werden evtl. veröffentlicht aber müssen keine Bildbandqualität haben. Mit Objekten könnte ich auch nicht umgehen.

  • Problem: VIel Geld habe ich nicht. Es sollte also eine Schnittmenge aus den oben genannten Qualitäten und einem akzeptablen Preis sein.

Vielen Dank für eure Hinweise auf möglicherweise passende Modelle.

mfg
Kate

Erste Gegenfrage, auch wenn ich dann vielleicht keine weitere Antwort mehr geben werde. Was ist für Dich ein akzeptabler Preis? (Ich akzeptierte für meine Kamera einstmals einen deutlich vierstelligen Bereich … :wink: )

Grüße
Pierre

Hallo,

die unzähligen Megapixel einer Digitalkamera werde noch vor dem Speichern komprimiert, meistens im .jpg Format. Das bringt Qualitätsverluste.
Und genau das hast du wohl früher bemerkt.

Zwei Abhilfen:

  1. Man kann häufig bestimmen, wie starl komprimiert wird. Wähle die geringst mögliche Komprimierung.
  2. Manche Kameras erlauben die Abspeicherung im „raw“ (Rohdaten) - Format.
    Das ist verlustfrei, bedeutet aber auch viel Speicherplatz und dass man diese Rohdaten meist nur mit einer Software des Kameraherstellers anschauen, bearbeiten und umwandeln kann.

Trotzdem sollte eine Kamera mit „raw“-Speicherung deine Wahl sein.
Dazu ein möglichst hochwertiges Objektiv mit großer Lichtstärke.
Wenn du aber oft mal weitwinklig oder mal mit starkem Zoom fotorgafieren musst, ist das ein Problem. Es ist sehr aufwändig, ein Objektiv mit bester Auflösung, hoher Lichtstärke und großem Zoombereich herzustellen. Also vor allem: Teuer.
Oder man hält mehrere Wechselobjektive vor. Das dürfte für beste Bildqualität sorgen, aber ist halt auch wieder teuer.

Ich persönlich hatte zuletzt eine sogenannte Bridgekamera von Panasonic benutzt, die einen großen optischen Zoombereich hat. Nutze immer nur den optischen Zoom. Digitalzoom ist Quatsch, wenn man Rohdaten abspeichert.

Egal, wie „gut“ die Kamera ist, wirst du ohne grundlegendes technisches Wissen in Extremsituationen mit Vollautomatiken keine guten Bilder fabrizieren.

In gewissen Situationen ist ggf. ein Stativ dringend angeraten.

Von daher ist es für einen „Laien“ praktisch unmöglich unter allen aufgezählten Bedingungen - erst recht nicht mit grosser Wahrscheinlichkeit - gute Bilder zu machen.

Als Kompromiss aller aufgezählten Anforderungen könnte die Sony RX10II oder RX10III gut sein.
Mit nicht ganz so guter Dämmerlicht und Makrotauglichkeit evtl. die Panasonic FZ1000

Ahem. Also deutlich unter vierstellig :wink:
Ich habe für meine erste Lumix ~620€ gezahlt, leider wurde sie mir auch prompt bei meiner ersten Feldforschung geklaut ;_;

Etwas unter 300€ wäre perfekt, alles bis um die 600€ ist noch irgendwie machbar. Ich bekomme leider nur Sachmittel von 100€ pro Monat und reise schon im August :confused:

bg,
Kate

Danke, die schaue ich mir mal an.

Ich habe damals sogar mit einer dusseligen kleinen Rollex (war ein Notkauf, nach dem Diebstahl der Lumix…) passable Bilder hinbekommen (auch wenn sie extreme Probleme mit dem Kontrast hatte), meine Objekte bewegen sich für gewöhnlich ja nicht (und wenn hilft mir nix mehr…) . Ein Stativ ist definitiv nicht möglich, wenn ich mich mit Machete durch den Dschungel schlage. WIchtig ist v.a. das man das Gebäude, die Statuen, die Dekoration erkennen kann und eben für die Aufnahmen von Texten auf Stelen und Höhlenwänden.

Dann vergiss deine Anforderungen an Tele, (ggf. Makro) und Tropentauglichkeit.

Eine Kamera der Sony RX100- Serie bietet zumindest beste Bildqualität fürs jeweilige Geld.

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<-- also die liest sich aus meiner wenig fototechnisch bewanderten Perspektive eigentlich ganz gut?
Danke für den Hinweis!

(klar wäre eine hypertolle Megakamera die alles kann toll, aber als Doktorandin ist die Miete für die nächsten Monate dann doch eher von Bedeutung…)

beste Grüße,
Kate

Ein Gorillapod oder ähnliches geht IMMER.

Was willst du denn?
Der aktuelle Preis der „Urversion“ liegt aktuell knapp über 300 EUR.
Es gibt sie inzwischen bis zur Version „V“ mit steigenden Preisen und Möglichkeiten.

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Ich meine damit, natürlich gibt es tolle Profikameras für 1000+ Euro, aber die sind halt nicht drin und dann muss man Kompromisse schließen, anders geht es halt nicht. Für mein Budget sieht die schon sehr gut aus v.a. wegen Auflösung und Licht, die anderen Versionen werde ich mir morgen mal ergooglen.

Wenn man weiß, dass es die gibt… sie scheinen immerhin nicht sonderlich schwer zu sein. Gibt es frappierende Unterschiede, auf die ich achten sollte?

In den Hauptstädten geht das dann vielleicht. Aber an vielen Orten werde ich einfach nicht die Möglichkeit haben mal eben ein Stativ aufzustellen, zumindest nicht wenn ich nicht mit Fackeln und Mistgabeln aus dem Dorf gejagt werden will.

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Genau,

Gorillapod und Stativkissen, das sind wirklich hilfreiche Mittel.
Als Stativkissen sah ich jetzt spezielle Profi-Teile, sehr groß, Material ähnlich wie rauhes Leder, mit Klettbändern und Riemen dran… Warum bloß?
Ein Stoffbeutel mit ner Füllung Granulat drin reicht absolut.
Würde nur in feuchtwarmen Gebieten keine Reisfüllung nehmen.

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Es gibt keine „Profikameras“.
Die Kamera ist immer nur so gut, wie der Bediener es zulässt. :smiley:
Profis benutzen das Gerät, das die jeweiligen Ansprüche zum günstigen Preis erfüllt. Egal, ob es dafür 100 oder 10.000 EUR kostet.
Ein Hobbyfotografierer kauft das Gerät, das er sich leisten kann.
Egal, wie teuer es ist. :wink:
Es gibt durchaus auch Hobbyfotografierer, die so manchem Berufsfotografen (=Profi) auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet was vormachen.

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Da du in der Gegend eine sehr robuste Kamera benötigst und diese mit mindestens 5000€ zu Buche schlagen, wirst du mieten müssen.

Für die vermutete Reisedauer von 1 bis 3 Monaten wird das Budget von allerhöchstens 600 EUR für die Miete einer solchen Kamera sicher deutlich überschritten.

abgesehen davon, dass das Diebstahlrisiko dort viel zu hoch ist. Das ist eine Feldforschung für eine Doktorarbeit, keine voll vom Kulturministerium finanzierte Produktion :confused: wäre ich Professorin könnte ich sicher ne vierstellige Kamera investieren aber 5000€ wären auch da außerhalb des Rahmens.
(Die Reisedauer beträgt vier Monate)

Einbein-Stativ. Boden, Machete, Kamera drauf, gegen Zittern der Haende evtl noch angelehnt an Wand / Baum

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Hi,

das ist schön und Vietnam ist mit Sicherheit auch eine Reise wert.

Genau wie in D muss man aber auch in Vietnam und auch in den Grenzgebieten (z.B. zu Laos) mit Altlasten der besonderen Art rechnen, die dort von den lieben Amis abgeworfen und dann „vergessen“ wurden … Es wird gängigerweise von einer sehr hohen Millionenzahl ausgegangen …

Von daher: Heure einen lokalen Guide an, der dir dann mit Sicherheit sagen kann, wo man Feldforschung betreiben kann und wo besser nicht.

Gruß
BW

Für die größeren Distanzen werde ich einen Fahrer organisieren und umso weiter ich in den Süden komme desto mehr brauche ich ohnehin auch Dolmetscher. Ich weiß nur noch nicht genau, wo ich die herbekomme. Für den fiesesten Dschungelteil habe ich eine Liason, anders geht es auch nicht, sonst würden die Minderheiten nicht mit mir reden. In die Grenzgebiete muss ich zum Glück. Ich suche momentan mittels Luftbildarchäologie nach Zielorten und da sieht man schon recht eindrücklich wie flächendeckend gebombt wurde :frowning: was die Suche nicht einfacher und das Vorgehen gefährlicher macht. Immerhin, nach Bomben, Minen, Krokodilen und tollwütigen Hunden werde ich meinen noch flüssigen Kindern mal was zu erzählen haben.

beste Grüße,
Kate