Berliner Dialekt HIlfe!

Hi zusamme
Brauche dringend eine übersetztung von dem wort WIEWE. Bin ne Kölsche mädel auf ner Kölner Schule und unser Lehrer hat nix besseres zu tun, als uns ein Buch lesen zu lassen mit Berliner dialekt. Der Satz heißt:Jotteken doch!! det is´t! ´n bisken wiewe sind se!
HÄ?Bahnhof! Weiß nicht mal ob dieses Wort überhaupt noch benutzt wird. und ich denk mal jotteken heißt gottchen?? erschien mir logisch!
Was meint ihr??
Eure anni

Hi Anni!

Jotteken doch!! det is´t! ´n bisken wiewe sind se!

Ich vermute „wiewe“ müsste „wief“ oder „wiefe“ geschrieben werden und das hängt mit dem französischen „vivre“ zusammen und meint „lebhaft, geschwind, schnell“.

Aber sicher bin ich mir nicht.

Gruß Fritz

Hey Fritz??
Danke für deine Antwort die passt wie die Faust aufs auge, das ist es bestimmt!!
Schöne grüße Anni

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Anni, hi Fritz;

ich schließe mich der Vermutung von Fritz an,
die orthografisch korrekte Schreibung müsste
allerdings „vif“ heißen.

´ts Nächtle,
Renardo

Berliner Dialekt aus dem Schwäbischen!
Hi Anni, hi Renardo,

aus einer ganz anderen und naheliegenden Ecke noch eine andere Schreibung:

_ wif

Adjektiv, Adverb: lebhaft, von aufgeweckten Sinnen; tüchtig; brauchbar; klug; verständig; verständig; gescheit; schlau; pfiffig. - Anm.: frz. vive.

Schwäbischen Handwörterbuch, S. 429_

Und das nennt man dann Berliner Dialekt. :wink:

Gruß Fritz

2 Like

Und das nennt man dann Berliner Dialekt. :wink:

Non!
Direktimport aus Fraankreisch.
Genau wie die Fisimatenten auch. :wink:

Gruß Gudrun

Genau wie die Fisimatenten auch. :wink:

Wie? Visae patentes ist fronkreischisch? Und Fisiment auch?

Gruß Fritz

2 Like

Genau wie die Fisimatenten auch. :wink:

Seit wann ist Fisimatenten denn französischen Ursprungs? *wunder*

Gruß,

  • André

Hi, André!

Genau wie die Fisimatenten auch. :wink:

Seit wann ist Fisimatenten denn französischen Ursprungs?
*wunder*

Gerüchten zufolge haben die französischen Soldaten, die ins schwäbische Ländle eingefallen waren, seinerzeit annodunnemalfragmichnichtwann den schwäbischen Mädla zugerufen: „Visite ma tente!“.
Daher sagte so manche schwäbische Mutter zu ihrem Töchterle, wenn es wegging: „Mach mer aber jo koine Fisimatenta!“

Grüßle
Regina

Mein Jott! Wo häs do dann Kölsch jeliert?
Hallo Anni.

Bin ne
Kölsche mädel auf ner Kölner Schule…

Eijentlich mööt et heiße: „Ben e kölsch Määdsche op ener Kölner Schull …“
oder meinste nit och??

Tschüß Anni, un ene Jroß vum
Alexander Berresheim

Genau wie die Fisimatenten auch. :wink:

Seit wann ist Fisimatenten denn französischen Ursprungs?
*wunder*

Hallo André,

es gibt wohl verschiedene Theorien über den Ursprung.

Mein Favorit ist:
" Visite ma tante", das französische Soldaten antworteten, wenn sie beim Verlassen der Kaserne von der Wache nach dem „Wohin“ gefragt wurden.

Einen Beleg habe ich jetzt nicht parat und leider ist diese Variante, die m.E. phonetisch den Fisimatenten am nächsten kommt, auf der FAQ (da staunste, wa?) gar nicht erwähnt
FAQ:180 und der Link in der FAQ funktioniert nicht mehr, so daß sich nicht nachlesen läßt, was da mal geschrieben wurde.

Gruß Gudrun

Genau wie die Fisimatenten auch. :wink:

Wie? Visae patentes ist fronkreischisch? Und Fisiment auch?

Natürlich nicht.
Beides halte ich aber ohnehin nicht für zutreffend.
Siehe meine Antwort an André.

Gruß Gudrun

Ach der alte Hut. Das ist ein Gerücht. Soweit ich weiß, gibt’s das Wort schon viel länger.

Gruß,

  • André

Mag sein, dass die Erklärung am interessantesten klingt, aber sie ist auch die unwahrscheinlichste. Die meisten Etymologie-Wörterbücher munkeln über einen lateinischen Ursprung. Steht aber sicherlich in der FAQ.

Gruß,

  • André

Zeltbesuche
Lange vor den französischen Soldaten, liebste Gudrun, gab es schon spanische in Deutschland und die sagten: „Visite ma tente!“

Als Variante:
Da für Deutsche in den von Franzosen besetzten Gebieten nachts Ausgehverbot hatten, so sagte ein/e dennoch unterwegsene/r Deutsche/r der Patroullie: Ich habe meine kranke Tante besucht! Auf Französisch natürlich!

Diese freilich sehr netten Ableitungen sind aber sicher die unwahrscheinlichsten.

Visae patentes und Fisiment sind viel naheliegender. Und werden auch von Ernst zu nehmenden Etymologen genannt, während die Zeltbesuche eher im feuilletionistischem Schriftgut auftaucht. So etwa in den Büchern: Deutschland, deine Schwaben oder Preisend mit viel schönen Reden.

Und in Zeitungen in der Saure-Gurken-Zeit.

Gruß Fritz

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Verklickt oder verguckt?
Dieser Hinweis, Verehrtester,

Lange vor den französischen Soldaten, liebste Gudrun, gab es
schon spanische in Deutschland und die sagten: „Visite ma
tente!“

richtet sich doch sicherlich an Regina, oder?

Ich vertippe mich selten und an den entscheidenden Stellen eher nie. Wenn Du nochmal nachschauen möchtest: bei mir steht „Tante“ (nicht „Zelt“) und „Zelt“ gäbe in dem von mir angegebenen Kontext so gar keinen Sinn.

Als Variante:
Da für Deutsche in den von Franzosen besetzten Gebieten nachts
Ausgehverbot hatten, so sagte ein/e dennoch unterwegsene/r
Deutsche/r der Patroullie: Ich habe meine kranke Tante
besucht! Auf Französisch natürlich!

Natürlich. Die Besetzten verwenden freiwillig die Sprache der Besatzer. ???
Die „Tante“ erwähnte ich ja schon, allerdings frage ich mich bei Deinem Beispiel, wo in den Fisimatenten das „malade“ zu hören ist?

Diese freilich sehr netten Ableitungen sind aber sicher die
unwahrscheinlichsten.

Visae patentes und Fisiment sind viel naheliegender. Und
werden auch von Ernst zu nehmenden Etymologen genannt,

Wenn Du möchtest, daß ich ernsthaft darüber nachdenke, dann mußt Du natürlich die
17 Belege präsentieren, die Du sonst immer von andern verlangst. :wink:

während
die Zeltbesuche eher im feuilletionistischem Schriftgut
auftaucht. So etwa in den Büchern: Deutschland, deine Schwaben
oder Preisend mit viel schönen Reden.

Das erstgenannte habe ich auf alle Fälle gelesen, kann aber jetzt nicht aus der Lameng(!) sagen, was dort erwähnt ist. Die „Zeltbesuche“ gehen ja eh’ nicht an meine Adresse!

Gruß Gudrun

Noch was: fiese Matenten
Quelle (mit von mir gekürztem Text):

http://www.pcwelt.de/forum/archive/index.php/t-10033…


Hallo!

Von Zeit zu Zeit macht XP bei mir fiese Matenten…


PS: Das sind keine fiese Matenten sondern „Fisematenten“,
das ist die berlinische Verballhornung eines französischen Spruchs aus Napoleons Zeiten (Visite ma Tent). Oder so ähnlich, ich kann nämlich kein französich, aber ein bißchen deutsch :smiley:


Suppi! Fast correct! Excuse’ moi :smile:

Hier eine, die wahrscheinlich richtige Deutung. Allerdings ist keine historisch nachweisbar:

Die französischen Besatzer erdreisteten sich die Mädchen anzusprechen: „Möchten Sie meine Tante besuchen?“ (visitez ma tante), wobei sich bei näherer Betrachtung die Tante als Zelt (tente) herausstellte. Die Mütter der Mädchen, die das natürlich mitbekommen hatten, tadelten ihre Töchter mit dem Satz: „mach mir ja keine fisematente“ weil sie es nicht richtig aussprechen konnten, formte sich dann mit der Zeit dieses Sprichwort.

Mod! Sorry - abgeschweift! :bet:
Aber ein bisschen culture …


Hallo,

also ich komme aus „Rheinland-Pfalz“ und da schreibt man nicht „Fisematenten“ sondern „Fisimatenten“.

Aber vielleicht ist es ja auch ein Virus/Wurm der da Fisimatenten
macht oder sich in den „Taskplaner“ einmischt !, oder es fisimantentiert mal wieder der NORTON oder eine andere Software aus eine P2P-Quelle…die Möglichkeiten sind schier unerschöpflich wer für die Fisimatenten verantwortlich ist.


Hallo Leute,

es freut mich ja, dass Ihr Euch über Nacht so herrlich amüsiert habt in meinem Threat, aber eigentlich hatte ich auf Hilfe gehofft. Na ja, nix für ungut. Also, hier nochmal die Beschreibung des Problems:

So, grüßt Eure fiesen Tanten oder Napoleon oder mit wem Ihr sonst noch so diesen sonnigen Tag verbringt… :smile:


Zitatende

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Mein Favorit ist:
" Visite ma tante", das französische Soldaten
antworteten, wenn sie beim Verlassen der Kaserne von der Wache
nach dem „Wohin“ gefragt wurden.

Du gehst also davon aus, Gudrun, dass eine deutsche Redewendung in französischen Kasernen - in Deutschland? oder in Frankreich? entstanden ist?

Das ist für mich schwer nachvollziehbar.

Gruß Fritz

1 Like

richtet sich doch sicherlich an Regina, oder?

Du hast recht, Gudrun. Aber ich wollte mir ein Posting sparen, habe dabei aber wohl nicht genug differenziert.

Die Tante , wollte ich sagen, ist ebenso unwahrscheinlich wie das Zelt. Beide sind Volksetymologien.

Natürlich. Die Besetzten verwenden freiwillig die Sprache der Besatzer. ???

Aber ja doch! Das habe ich als Kind noch bei GIs erlebt, die bei Manövern in unserem Dorf waren.

Die „Tante“ erwähnte ich ja schon, allerdings frage ich mich
bei Deinem Beispiel, wo in den Fisimatenten das „malade“ zu
hören ist?

Ausschmückung!

Wenn Du möchtest, daß ich ernsthaft darüber nachdenke,

Niemand zwingt dich; ich schon gar nicht.

mußt Du natürlich die 17 Belege präsentieren, die Du sonst immer von andern verlangst. :wink:

Nicht nur von anderen, auch von mir; nur - 17 Belege in dieser Sache sind wohl zuviel.

Aber weder Pfeifer (dtv-Etymologie) noch Kluge erwähnen Zelt oder Tante; Röhrich sagt:

_ Fisimatenten

Fisimatenten machen: Umstände, Ausflüchte, nichtige Einwände machen (ähnlich wie ‚Kinkerlitzchen‘, ‚Sperenzien machen‘). Das seltsame Wort ist bis in die Mundarten hinein verbreitet, z.B. schwäbisch ‚Mach mir keine Fisimatente‘, rheinisch ‚Du häs nicks wie Fisematenten im Kopf‘, berlinisch ‚Mit Fisematenten spiel ick nich!‘ Seine Entstehung fällt in das 15. Jahrhundert. Es handelt sich um eine Wortmischung: zugrunde liegt einmal lateinisch ‚visae patentes (literae)‘ = ordnungsgemäß verdientes, geprüftes Patent, im 16. Jahrhundert mehrfach als ‚visepatentes‘ belegt (vgl. Offizierspatent). Da die Ausfertigung eines solchen Patentes oft lange Zeit in Anspruch nahm, ergab sich die spöttisch gemeinte Bedeutung ‚überflüssige Schwierigkeiten‘. Im 17. Jahrhundert nimmt das Wort unter dem Einfluß von ‚Visamente‘ die uns heute geläufige Form an. Visamente (schon mittelhochdeutsch visamente) geht auf alt französisch visement zurück und bedeutet zuerst: Aussehen, Einteilung eines Wappens, später auch: unverständlicher Zierat, Ornament.

Als Beispiel volksetymologischer Deutung eines nicht mehr verstandenen Wortes sei die in Mainz übliche Erklärung von Fisimatenten erwähnt: Das Wort soll nach dem Volksmund zurückgehen auf ‚visitez ma tente‘ = besuchen Sie mein Zelt, und sei die Aufforderung der französischen Offiziere an die deutschen Mädchen zur Zeit der Revolutionskriege gewesen. Ebenso wurde es volksetymologisch aber auch als Ausrede verspäteter Passanten bei Kontrollen durch die Wache erklärt: ‚Je viens de visiter ma tante‘ (ich habe eben meine Tante besucht)._

Also nicht französische Soldaten benutzten die Ausrede, sondern Deutsche, die von französischen Soldaten angehalten wurden.

RISOP: Fisimatenten, in: Archiv für neuere Sprachen (1924), S. 251ff.; H. SPITZER: Fisimatenten, in: Teuthonista I (1924), S. 319; G. SCHOPPE, in: Mitteilungen der Schlesischen Geschichte für Volkskunde 29 (1928), S. 298; Mainzer Wörterbuch, 60f.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Fisimatenten. Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 1793
(vgl. Röhrich-LdspR Bd. 2, S. 453) © Verlag Herder]

Und dann noch das: http://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegrif…

Ich denke, damit ist deinem Wunsch nach Belegen genug getan.

Gruß Fritz

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Nett, aber irrelevant!
Die Begründung gibt es eins drüber.
Fritz

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