Bernd Lucke gestern bei Anne Will

Hallo Anwar!

Das rechts-links-Schema ist immer noch hilfreich, wenn es darum geht, eine schnelle und grobe Einordnung vorzunehmen (->1. Absatz des Artikels „Politisches Spektrum“.

Wenn es denn unbedingt differenzierter sein soll, dann solltest Du ein Schema vorschlagen. Deren gibt es ja nun reichlich.

Was die Wählerschaft anbelangt, so empfehle ich diesen Link, auch wenn sicher nur ein Indiz zur Verortung der Partei liefern kann.

Hier kannst Du schön ablesen, wieviel Stimmen von welcher Partei an die AfD gingen.
Und dies differenziert nach Alter, Geschlecht und Beruf. Bei Arbeitslosen scheint die AfD nicht hoch im Kurs zu stehen. Bei den Alten auch nicht.

Die Zahlen des Spiegels decken sich nicht mit denen, die der Stern als potentielle Wählerschaft klassifizierte.

Zudem ist wohl interessant, was Politologen zu der Partei sagen:
http://de.wikipedia.org/wiki/AfD#Rezeption. Aber achte bitte darauf, jeweils zu prüfen, wer genau dort seine Rezeption abliefert, um auch diese statements richtig einordnen zu können.

Gruß
vdmaster

Moin

widerlegen oder zurückweisen, noch dazu mit falschen Zahlen
(3%), sind doch zweierlei, oder?

Grundsätzlich schon, aber was will man bei so dämlichen Behautptungen, die sich auf die Zukunft beziehen schon machen? Widerlegen wird ihn die Zeit. Woher hast du denn ein valide Zahl der Muslime in Deutschland?

Gruß

TET

Moin,

und ich empfehle „Das Kapital“.

Was haben die von dir empfohlenen Werke mit der Frage zu tun?

Gruß

TET

Ich finde die AfD ist vieles - in ein links/rechts-Schema
einzuordnen ist sie nicht.

auf jeden Fall aber konservativ was ja oft mit rechts gleichgesetzt wird.

Gruß
T.

Guten Tag,

wie würdest du z.b. die forderung arbeitslosen, rentnern und
anderen „unproduktiven“ mitgliedern der gesellschaft das
wahlrecht zu entziehen einordnen?

steht das im Wahlprogramm der AfD, fordern das nur einzelne Parteimitglieder oder ist das nur eine Unterstellung?
Wo könnte ich ggf. die Aussagen dieser Mitglieder dazu nachlesen?

Gruß
Pontius

Hallo,

das stimmt so nicht ganz, denn das rätesystem ist nicht automatisch identisch mit dem sowjetsystem.

Na aber irgendwie schon, lautet doch die Übersetzung von Sowjet eben Rat. Vielelicht muss man einfach verschiedene Epochen der Sowjet union betrachten und dann Vergleiche ziehen.

und dass sich die extreme in manchen bereichen berühren, ist keine neuigkeit.

Na spätestens mit den Nationalsozialistischen Arbeitern dürfte das klar gewesen sein.

wenn von den menschen, denen das wahlrecht entzogen werden soll, u.a. als „bodensatz der gesellschaft“ gesprochen wird, kann man meines erachtens durchaus eine eindeutige politische einordnung vornehmen.

Nämlich? Undemokratisch?
Achja, ich habe doch tatsächlich die Tage mehrere PolitikerInninen den Begriff ausmerzen verwenden hören.
Ich finde, auch das muss von den Hütern der political correctness sowie allen Reichsbedenkenträgern und Bundesbetroffenenbeauftragten nochmal ausgewertet werden.

Grüße

Hallo Pontius,

Mephisto bezieht sich bislang nur auf die Forderung eines Mitglieds aus dem Jahr 2006, als Konrad Adam für die WELT tätig war.

http://andreaskemper.wordpress.com/2013/04/15/afd-wa…

Mach Dir erst einmal selbst ein Bild, für oder hinter was Andreas Kemper so alles steht. Dann kannst Du es auch besser einordnen, mit welchen Stilmitteln er versucht, die AfD hier in Verruf zu bringen. Und dann erst lies, was Herr Adam in einer Kolumne für ganz, ganz böse Sachen geschrieben hat :wink:. Dieser böse, „rechte“ Publizist mit Studium u.a. der Geschichte. Ich finde die Andeutungen des Herrn Kemper lächerlich und völlig durchsichtig. Ein Treppenwitz.

http://www.welt.de/print-welt/article159946/Wer-soll…

Hier das Wahlprogramm: https://www.alternativefuer.de/partei/wahlprogramm/
Ein Grundsatzprogramm wird zur Zeit entwickelt. Die AfD ist ja erst ein paar Monate alt.

Gruß
vdmaster

ist im übrigen kein Mitglied oder Wähler der Afd

die AfD diskreditiert sich keineswegs selbst.

…bei mir schon - dadurch dass mir welche im Wahlkampf 20m nachgelaufen und sich nichtmal durch den Hinweis dass ich schon gewählt habe abschütteln liessen und mich zutexten wollten … lästiger als Scientologen. Sorry, aufdringliches Volk diskreditiert sich.

Hi,

das kann ich nachvollziehen!!! Lästiges Volk, diese plappernden Enthusiasten, die so glücksbeseelt von ihrer Botschaft sind, dass es aufs Gehör zu schlagen scheint. Unabhängig von der jeweiligen mit Inbrunst vorgetragenen und sicher immens messianischen Botschaft. Das schleift sich auch noch ab.

Gruß
vdmaster

auf jeden Fall aber konservativ was ja oft mit rechts
gleichgesetzt wird.

Konservativ? Ich habe jetzt deren Programm nicht durchgearbeitet, aber typisch konservative Forderungen (z.B. konservatives Familienbild, mehr Einfluss für die Kirchen, Wertekonservativismus, evt. sogar Wiedereinführung der Wehrpflicht) sind mir da nicht aufgefallen.

Gruß

Anwar

Hallo,

Wenn es denn unbedingt differenzierter sein soll, dann
solltest Du ein Schema vorschlagen. Deren gibt es ja nun
reichlich.

Die Zeit, in der man politische Strömungen in so schöne Schubladen packen konnte und dann ein Label draufklebt ist vorbei. Die AfD zeigt das sehr gut, sie vertritt einen wilden Mix aus allem möglichen - Leitfaden scheint dabei ein „gestern war besser“ zu sein (zurück zur D-Mark, zurück zum alten Studiengangsystem, Abkehr von der Energiewende). Dazu noch ein paar provokante Thesen in Richtung Meritokratie (Wahlrecht, Einwanderung) und fertig ist… ja, was eigentlich?

Gruß

Anwar

Hallo,

also ich sehe hier schon einige eher konservative Punkte:

http://de.wikipedia.org/wiki/AfD#Programm

Betonung der nationalen Eigenständigkeit, Abkehr bzw. Einschränkung der europäischen Subsidiarität, Ablehnung von Auslandseinsätzen der BW (mit Ausnahme der Bedrohung deutscher Kerninteressen), keine Steuergelichstellung gleichgeschlechtlicher Partnernschaften. Um nur einige zu nennen.

Aber die AfD ist dermaßen neu, dass sie ja nicht einmal ein Grundsatzprogramm hat. Auch ihr Wahlprogramm bestand aus wenigen Punkten. Aber sie richtet sich schon deutlich gegen Internationalismus oder Vergesellschaftung. Ich würde sie vorsichtig als bislang tendenziell „rechts der Mitte“ einstufen (Du hast bislang noch keinen Vorschlag zum Schema gemacht).

Gruß
vdmaster

Hi,

Die Zeit, in der man politische Strömungen in so schöne
Schubladen packen konnte und dann ein Label draufklebt ist
vorbei.

Das entbindet Dich aber nicht von der Forderung, ein brauchbareres Schema anzubieten, wenn Du ein eindimensionales ablehnst. Diese Schemata sind ja nicht aus der Nase gezogen, sondern ein in der Politologie durchaus übliches Werkzeug. Ein aufgeklebtes Label ist ja nur eine Momentaufnahme, keine dauerhafte Verortung einer Partei.

Es kommt natürlich hinzu, sich die Wählerschaft, die Mitglieder und die programmatische Ausrichtung anzusehen.

Die AfD zeigt das sehr gut, sie vertritt einen wilden

Mix aus allem möglichen - Leitfaden scheint dabei ein „gestern
war besser“ zu sein (zurück zur D-Mark, zurück zum alten
Studiengangsystem, Abkehr von der Energiewende).
paar provokante Thesen in Richtung Meritokratie (Wahlrecht,
Einwanderung) und fertig ist… ja, was eigentlich?

Zum Wahlrecht verweise ich auf meine Beiträge. Mir ist bis auf die Quelle aus 2006 (und da sollte man sich bitte mal die Urquelle aus der WELT in Verbindung zur Vita des Kolumnisten ansehen) nichts weiter bekannt. Und das war 7 Jahre vor der Parteigründung.

Ein „gestern war besser“ ist ja im Gegensatz zur Progressivität eine konservative Einstellung.

Aber die AfD ist - wie ich an anderen Stellen mehrfach erwähnte - noch so jung, dass sie sich noch finden muß. Z.B. durch ein Grundsatzprogramm, an dem sie gerade arbeitet.

Gruß
vdmaster

Hallo,

Leitfaden scheint dabei ein „gestern
war besser“ zu sein

genau das versteht man doch unter konservativ (s. Posting oben)

Gruß
T.

Moin,

Leitfaden scheint dabei ein „gestern
war besser“ zu sein

genau das versteht man doch unter konservativ (s. Posting
oben)

Nein, denn hier war ein viel kürzerer Zeitraum gemeint. Wenn wir morgen eine Ultrakonservative Regierung bekämen, diese dann abgewählt würde und deren (ultrakonservative) Gesetze von der neuen Regierung wieder rückabgewickelt würden, wäre das ja noch kein politischer Konservativismus.

Gruß

Anwar

Meinst du? Die Scientologen kommen nur seltener, aber immer gleich intensiv :wink:

Meinst du? Die Scientologen kommen nur seltener, aber immer
gleich intensiv :wink:

Im Ernst? In meinem ganzen Leben - knapp zwanzig Jahre davon in Hamburg, angeblich eine Scientologen-Hochburg - habe ich gerade ein mal einen Stand von denen aus der Ferne gesehen. Ich frag’ mich immer, wo die Leute (also z.B. Du) auf diese ominösen Scientologen treffen - und dann auch noch häufig genug, um quantitative Analysen über deren Intensität zu treffen.

Gruß

Anwar

PS: Trotz des leicht amüsierten Tons ist die Frage ernst gemeint.

Pffff! Die würde ich auch nicht als Enthusiasten bezeichnen, sondern als Sekte mit deutlichster Tendenz zur organisierten Kriminalität.

Also wie Sarah Palin ohne Christenkreuz!

Hallo,

Nein, denn hier war ein viel kürzerer Zeitraum gemeint. Wenn
wir morgen eine Ultrakonservative Regierung bekämen, diese
dann abgewählt würde und deren (ultrakonservative) Gesetze von
der neuen Regierung wieder rückabgewickelt würden, wäre das ja
noch kein politischer Konservativismus.

Ob die neue Partei dem politischen Konservativismus zuzuordnen wäre, läßt sich aber nicht daran messen, ob eine vorhergehende ultrakonservativere Regierung ultrakonservative Gesetze erlassen hätte, die revidiert werden oder nicht. Bei einer Revision verhielte sich die konservative Partei dann im konkreten politischen Handeln punktuell progressiv. Hat mit ihrer Verortung in einem politischen Spektrum aber nichts zu tun. Dort kann sie nach wie vor als konservativ (rechts) eingestuft werden.

Gruß
vdmaster

Was ich nur sagen will, nur weil man (fast) alle Veränderungen der letzten zehn Jahre wieder abschaffen will, ist das nicht automatisch konservativ - denn das hat Thorsten ja gesagt/behauptet.

Dass das als Argument ALLEIN nicht ausreicht, darüber sind wir uns doch einig.

Gruß

Anwar