Beschäftigung, Sinn und Ziele im Alter

Hallo,

habe teils meine Eltern und vor allem meine Schwiegermutter alt werden sehn. Würde aus der Erfahrung schlußfolgern, dass die alten Leute das selbst entscheiden können und müssen.
Manche sind Aktivisten, bleiben es enorm lange und finden auch immer Möglichkeiten, das zu leben, andere werden eher Müde und tranfunzlig und leben halt anders.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man da mit Vorschlägen von außen viel ändern kann. Die Leut haben ja Lebenserfahrung genug, kennen die eigenen Wünsche am Besten.
Lass sie doch.
Wenn mir meine Kinder in 20 oder 30 Jahren oder auch jetzt mehr Aktivismus aufschwatzen wollen würden, es würde mich nur nerven.

Gruß, Paran

Hallo,

ein geliebter Mensch ist plötzlich alt geworden.

Man wird doch nicht plötzlich alt?

Was macht ihr so den ganzen Tag, was erfüllt euch
mit Freude,

Meine demenzkranke Frau pflegen, Motorradfahren, RockńRoll’tanzen, mein Eigentum selbst reparieren, Flüchtlingen bei der Integration helfen, Schülern bei Lernschwierigkeiten helfen usw.

welche Pläne habt ihr

Viele Reisen mit meiner Frau mit Wohnwagen.

und wie geht ihr damit um,
dass hier und da immer wieder mal etwas zwickt (Körper wird
alt aber der Geist nicht)

Dann gehe ich zum Orthopäden und Physiotherapeuten. Mehr brauche ich nicht.

Gruß
Otto

Hi -

also ich kenne da zwei steinalte liebe Menschen, die sich noch nie gelangeweilt haben, auch nicht im vermeintlichen "Ruhe"stand seit 25 Jahren.

Mit immer was zu tun ist gemeint:

Dia-Sammlung einscannen und bearbeiten, lesen, joggen gehen, ausruhen, bastalen (mal dies mal das im Haus), reisen, kochen, Freunde besuchen/pflegen, ehrenamtlich Aufgaben übernehmen z. B. in der Kirchengemeinde, im Chor singen, Gymnastik machen, Enkel und Urenkel hüten, Briefe schreiben - puh… Kuchen backen (mehrmals in der Woche, auch für Feiern im Umfeld, Bazare), Instrument spielen, sich mit anderen „alten“ austauschen in wöchentlichen „Kreisen“, schwimmen gehen,…

Also die Liste kann man eigentlich beliebig fortsetzen - ich habe sicherlich was vergessen, was die beiden so täglich machen…

Vielleicht gibt’s ein bisschen Anregung.

Viele Grüße
A.A.

‚gelangweilt‘ und ‚basteln‘…
… soll es natürlich heißen.

Ich weiss, es ist eine sehr individuelle Angelegenheit, aber
ich würde dennoch ganz gerne hören, was andere Rentner
erzählen. Was macht ihr so den ganzen Tag, was erfüllt euch
mit Freude, welche Pläne habt ihr und wie geht ihr damit um,
dass hier und da immer wieder mal etwas zwickt (Körper wird
alt aber der Geist nicht)?Bin für jeden Beitrag dankbar!

Moin Chili,

besondere Freude im Alter kann ich mir schwer vorstellen. Jeden Tag zeigt der „zwickende“ Körper das Ende sehr deutlich an.
Was soll da noch viel Spass machen? Meine ich mal. Depri, aber wohl wahr.

Oscar

Moin,

ein geliebter Mensch ist plötzlich alt geworden.

Man wird doch nicht plötzlich alt?

Doch, man kann plötzlich alt werden, wenn man sich nie mit dem Alter beschätigt hat.

Ein aktiver älterer Herr, mit 96 gest., ist noch vorher umgezogen und hatte Ideen was er noch sehen möchte unter berücksichtigung der körperlichen Einschränkungen.

Andere sind verzweifelt wenn es dann heißt „War nett mit Ihnen“

Einige der genannten Vorschläge sind m.E. nur für junge Alte möglich, ab 70 steigen die „Kleinigkeiten“ an und die Handlungsfähigkeit wird zunehmend auf einen kleineren Radius eingeschränkt.

Gruß Volker

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Evolutionär ist ‚Alter‘ (sterben) sinnvoll, für den Menschen tragisch.
Hi Chili,

was nützt „Rumwuseln“ noch groß in einem alten Leben? Ist doch eh bald Schluss, trifft doch - den Göttern sei gedankt - fast jeden. :o-))

Schoorsch

Ziele im Alter? Wie denn?

also ich kenne da zwei steinalte liebe Menschen, die sich noch
nie gelangeweilt haben, auch nicht im vermeintlichen
"Ruhe"stand seit 25 Jahren.

Hi Aquilegia Alpina,

also ich kenne nur alte Menschen die ihr „Alter“ verfluchen. Richtig „glückliche“ alte Menschen habe ich noch nie kennengelernt.

Vom „glücklichen“ Alter können wohl nur etwas „Nichtnachdenkende“ Menschen reden denen ihr eigenes „Altwerden“ noch nicht bewusst ist, also wahrscheinlich sehr junge Menschen, :o-))

Schoorsch

Liebe Leute,

selten habe ich so ein resignatives Zeug gelesen wie in den Antworten auf die Frage von Chili.

Ich bin 66 Jahre alt. Ich habe noch nie in meinem Leben so viel gearbeitet wie als Rentner. Allerdings sind das nur Arbeiten, die ich sehr gerne mache. In diesen Arbeitsprozessen sind alle meine Hobbies versammelt. Ich besuche mit dem Fahrrad Naturschutzgebiete, fotografiere dort vor allem Insekten und Spinnen, bearbeite die Bilder auf dem PC und gestalte kleine Broschüren.

Ein weiteres Hobby ist Kochen. Vor zwei Wochen habe ich ein viergängiges Menü für acht Personen gekocht. Dazu gestalte ich natürlich auch die Menükarten und suche in langwierigen Proben die passenden Weine aus (Ich war als Fachjournalist mit Weinen befasst.) Ich bin zur Zeit dabei, ein eigenes Kochbuch zu gestalten.

Zuletzt möchte ich noch erwähnen, dass ich versuche, das Leben der Familie meines Sohnes finanziell abzusichern bevor ich abtrete. Dazu bin ich sechsstellig an der Börse investiert. Dieses Engagement alleine garantiert bereits einen erfüllten Tag.

Zusammenfassend: Ich erlebe seit dem Ende meines Berufslaufbahn die mit Abstand glücklichste Zeit meines Lebens. Und mir geht es nicht alleine so.

Wer nur seinen Beruf kannte, der mag im Alter den Sinn vermissen. Die positive Lebenseinstellung muss man sich vor dem Ruhestand erarbeiten. Und die Einschränkungen des Alters sollte man mit Gleichmut ertragen.

Freundliche Grüße aus Mainz, Hans-Jürgen Schneider

Hallo Chili,
ich, 67 Jahre, habe vor ca. einem Jahr mit Bogensport angefangen. Mindestens 2 x in der Woche bin ich zum Bogenschießen.
2 x in der Woche bin ich im Fitnessstudio
2 x in der Woche unternehme ich eine Fahrradtour
Außerdem beschäftige ich mich gerne mit grafischen Arbeiten (z. B. Layout einer 28seitigen Zeitschrift.
Hinzu kommen Bildbearbeitung mit dem PC und eine Modelleisenbahn.
Wenn ich dann noch Zeit habe, beschäftige ich mich gerne mit meiner Frau :smile:)
Dazu gehört ziemlich regelmäßig Einkaufen und mindestens 1 x wöchentlich außer Haus Kaffeetrinken.
Alle 4 Wochen wird meiner Frau zuliebe Sambacanasta mit Freunden gespielt.
Außerdem kommt alle 14 Tage sonntags meine Schwiegermutter für mehrere stunden zu Besuch.
Erwähnen möchte ich auch noch, dass wir gerne mit Freunden zum Essen ausgehen.
Du siehst, es gibt viel zu unternehmen.
Man muß sich nur aufraffen.
Beste Grüße
*S*

Hallo Silberrücken,

habe Dir gerade ein Sternchen für Deinen Beitrag gegeben. So wie Du es beschreibst, so geht Alter!

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

im Alter, nicht als Rentner
Hallo *S*,

ich, 67 Jahre, habe vor ca. einem Jahr …

die Frage war doch, was Du später mal im Alter tun willst oder wirst…

Guß

achim

Hallo achim,
die Frage von Chili war ohne Bezug auf ein bestimmtes Alter!

Aber warum sollte sich daran etwas im älteren Alter ändern ??

Evtl. wenn körperliche Einschränkungen dazu kommen.
Dann wird vielleicht aus dem Fahrrad ein E-Bike oder statt Fitnessstudio Unterwassergymnastik.
Übrigens bin ich jetzt wieder mit Gitarrespielen nach Noten angefangen,
nachdem ich 10 Jahre pausiert habe.
Vermutlich lerne ich demnächst nach einer längeren Pause spanisch weiter.

Netten Gruß
*S*

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Alter
Hallo *S*,

Aber warum sollte sich daran etwas im älteren Alter ändern ??

Da kokettierst Du schon wieder mit dem Alter. Man könnte ja meinen, unser Bundespräsident wär Alt. Oder es hätte den Udo nicht mitten im Leben, sondern im Alter dahingerafft. Von Johannes Hesters würde ich sagen, dass er im Alter noch auf der Bühne stand. Ob Udo Jürgens im Alter noch auf Tournee gegangen wäre, (vor hatte er es wohl) werden wir leider nie erfahren :wink:

Prince Charles (von 48) dürfte ja in etwa Dein Jahrgang sein. Der will im Alter nochmal was ganz anderes machen (als von Beruf Sohn :wink:

Gruß
achim

Guten Abend, Achim!

ich, 67 Jahre, habe vor ca. einem Jahr …

die Frage war doch, was Du später mal im Alter tun willst oder wirst…

Als Rentner sollte man absehbar daran denken, fürs Alter vorzusorgen, z. B. indem man sich mit einer jungen Frau zusammentut, eine Familie gründet und ein Unternehmen aufbaut, das man irgendwann zur Versorgung nutzt, sobald Gedanken an Ruhestand auftauchen.

Ich beobachtete den schnellen Verfall mehrerer Menschen, nachdem sie aus ausfüllender Berufstätigkeit in Rente gingen und keine Aufgabe mehr hatten. Ich vermute, dass die durchschnittliche Lebenserwartung deutlich steigt, sobald wir aufhören, uns an irgendwelche Altersgrenzen zu halten und statt dessen die Erfahrung nutzen, um fordernde Aufgaben zu erledigen.

Ferdinand de Lesseps, maßgeblich am Bau des Suezkanals beteiligt, feierte 1869 als 64-Jähriger die Eröffnung seines Werks. Unmittelbar danach heirate er die 44 Jahre jüngere Louise de Bragard und zeugte mit ihr 12 Kinder, während er sich in den folgenden Jahrzehnten um den Bau des Panama-Kanals bemühte.

Schriftsteller, Ingenieure, Denker aller Art können - geistige und ein Mindestmaß an körperlicher Gesundheit vorausgesetzt - auch noch mit 80 oder 90 Lenzen tätig sein. Man braucht Ruhephasen, Freiheit der Zeiteinteilung und Lust an der Arbeit, dann wird Ruhestand irgendwas für andere Leute.

Guß
Wolfgang

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Ferdinand de Lesseps, maßgeblich am Bau des Suezkanals
beteiligt, feierte 1869 als 64-Jähriger die Eröffnung seines
Werks. Unmittelbar danach heirate er die 44 Jahre jüngere
Louise de Bragard und zeugte mit ihr 12 Kinder,

Schön für Herrn Lesseps. Für Frau Lesseps bin ich schon weniger sicher. Aber die Kinder konnten einem mit Sicherheit leid tun. Kann man sich nicht verwirklichen, ohne andere darunter leiden zu lassen?

Schriftsteller, Ingenieure, Denker aller Art können - geistige
und ein Mindestmaß an körperlicher Gesundheit vorausgesetzt -
auch noch mit 80 oder 90 Lenzen tätig sein.

Das sagt sich wunderschön von einem Schreibtischstuhl aus. Bei Menschen, die ein Leben lang (hart) körperlich gearbeitet haben, sieht das sicher anders aus.

Siboiniwe

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Hallo,

dazu habe ich eine Frage! Weiß man, wie Monsieur de Lesseps seine "alte " Frau entsorgt hat? Und welche Methode empfiehlst Du verheirateten ältern Herren der Schöpfung, wenn Bedarf an einer Verjüngungskur besteht? Wie weit es für Kinder schön und gut ist, Väter im Großvateralter zu haben, fragt sich natürlich auch!

Mannema

Hallo ,

jetzt langsam off topic aber

Wie weit es für Kinder schön und
gut ist, Väter im Großvateralter zu haben, fragt sich
natürlich auch!

besonders bei den jüngeren wird es wohl heißen: überhaupt einen Vater. Der älteste war höchstens 24 Jahre (ich verlass mich mal auf’s Rechnen, die Kinder von Herrn Lesseps zu recherchieren ist mir dafür jetzt doch zuviel) als der Papa starb (dafür war die Mutter erst 44), aber die Kleinen werden sich kaum an ihn erinnert haben.

Aber: man soll die Lebensentwürfe anderer nicht kritisieren. Jetzt kriegen ja schon 65jährige Frauen Vierlinge und lassen sich in Privatsendern feiern.

Siboniwe

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Hallo!

dazu habe ich eine Frage! Weiß man, wie Monsieur de Lesseps
seine "alte " Frau entsorgt hat?

Kannst du hier http://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_de_Lesseps nachlesen.

Nachdem auf meinen Beitrag schon die zweite Antwort mit ähnlichem Tenor einging, habe ich den Eindruck, dass nicht verstanden wurde, was ich zum Ausdruck bringen wollte. Etliche Beiträge in diesem Thread laufen darauf hinaus, im fortgeschrittenen Lebensalter bleibt nur, freudlos und leidend aufs Ende zu warten. Dem wollte ich entgegenhalten, dass es keineswegs so sein muss.

Mein Beitrag sollte keine Empfehlung sein, alle Rentner sollen verschiedene Meere mit Kanälen verbinden, eine junge Frau heiraten und mit ihr eine eigene Fußballmannschaft nebst Reservespielern zeugen. De Lesseps war nur ein Beispiel; ich hätte auch Adenauer, Schäuble, Geißler u. v. m. nennen können. Ungezählte Menschen jenseits des Renteneintrittsalters setzen Können und Erfahrung ein. Dabei bringt die Lebenserfahrung Wertvolles mit sich. Die meisten Fehler, die man machen kann, hat man längst samt Lerneffekt hinter sich, Blender werden schnell erkannt, die eigenen Grenzen hat man erfahren und gelernt, damit umzugehen. Der alte Kater riecht die schwierige Situation rechtzeitig, in die ein Jungspund ahnungslos hinein rennt und schwer lädiert wieder heraus kommt. Darf man gerne z. B. auf das Geschäftsleben übertragen.

Natürlich gibt es auch viele Ältere, die nach Jahrzehnten harter Beanspruchung einfach nur noch ihre Ruhe haben wollen. Sei ihnen gegönnt. Einige sind krank, andere haben den Anschluss an berufliche Entwicklungen verloren - gibt es alles, aber nichts davon kann man verallgemeinern. Manche Leute beginnen mit Ende 30 zu vergreisen, andere sind 70 oder 80 und entwickeln Neues. Einer geht mit Ende 50 in den Vorruhestand, legt fortan die Beine hoch und pflegt seine Zipperlein, während ein 10 Jahre älterer Mensch beruflich neu startet. Es gibt das ganze Spektrum zwischen uneingeschränkter Aktivität und anteilslosem Dahindämmern.

Mit zunehmendem Alter rücken Gedanken an die eigene begrenzte Lebenszeit stärker ins Bewusstsein. Damit gehen Menschen auf sehr verschiedene Weise um, aber nicht alle nur darauf bedacht, das Erbe nicht zu schmälern und anspruchslos auf den Tod zu warten. Natürlich ändern sich für alle Menschen mit dem Lebensalter die Planungshorizonte. Mir fällt grad kein besseres Bildnis ein: Man wird mit Mitte 60 keine junge Eiche mehr pflanzen, um ihre Entwicklung zum riesigen Baum zu beobachten. Aber eine Pappel oder Birke - doch, das könnte noch gehen und die Früchte des eigenhändig gepflanzten Apfelbaums will ich noch essen.

Gruß
Wolfgang

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Hallo!

Ich hatte ja in der Zwischenzeit den Lebensweg von Lesseps nachgelesen, und daß er Witwer bei seiner Heirat war!

Beim Lesen Deines Beitrags ist mir nur ganz impulsiv in den Sinn gekommen, wie es zwei Bekannten von uns ergangen ist, wenn der sich noch jung und fit fühlende Ehemann so in den 60ern gefunden hat " ich brauch eine Junge". Daß in beiden Fällen die jungen Frauen vor allem den gefüllten Geldbeutel gesehen haben, und die neue Partnerschaft eine Vielzahl von Problemen macht, haben wir inzwischen auch erfahren. Da wir mit beiden Seiten noch mehr oder weniger Kontakt haben, betätigen wir uns geduldig als „Trauerweiden“.

Grüße Mannema