als Dresdner bin ich mit „Salat“ und „Spinat“ mit Betonung auf der ersten Silbe und kurzem Vokal aufgewachsen. Wie so viele Spracheigenheiten wird auch diese gerne als Ost-/West-Gegensatz wahrgenommen und dargestellt, z.B. hier (Audio am Ende des Artikels). Meistens haben solche Unterschiede bei genauerem Hinsehen ja mit Ost und West nicht viel zu tun, sondern einfach mit Dialekten.
Daher meine Frage: Wie sprecht ihr die Wörter aus? Wohnt ihr im Osten und betont sie nicht „ostdeutsch“? Oder wohnt ihr im Westen und benutzt die „ostdeutsche“ Aussprache? Danke euch!
Also ich bin - ich sag’ mal: Wessi - und sage „Saaalat“ und „Spiiiinat“ … aber interessante Frage, ich wusste gar nicht, dass es da diesen Unterschied gibt.
interessant, aus welcher Region kommst du?
Soll „Spiiiinat“ nur die Betonung oder auch die Vokallänge darstellen? (Ich frage, weil ich eben kurzes „i“ spreche, das gleiche beim ersten „a“ in „Salat“.)
was sprichst Du muttersprachlich? Moselfränkisch oder sowas Ripuarisches aus der nördlichen Eifel? Oder Rheinfränkisch von der anderen Seite des Hunsrück?
Hallo,
Ich komme aus Leipzig, spreche also auch Sächsisch und kenne die Wörter auch in dieser Betonung, also Sálat und Spínat, genauer: [ˈzalaːt] und [ˈʃpɪnaːt], erste Silbe kurz und betont, zweite Silbe lang und unbetont. Im Hochdeutschen sowohl im Sächsischen spricht man sie bei uns so aus.
Desweiteren typische Ausspracheunterschiede bei uns, wie sagen:
Makkroni, Schocklade, Zigrette, Battrie ohne die kurzen Vokale
duschen, lutschen, rösten mit kurzem -u- und -ö-
Es gibt ja den Atlas zur deutschen Alltagssprache (http://www.atlas-alltagssprache.de/), nur leider steht dort zur Betonung von Spinat und Salat nichts. Mich würde auch interessieren, wie stark das in Sachsen verbreitet ist.
Servus
Wir Berliner sagen „Salaaat“ und „Spinaaat“ - also betonen die zweite Silbe.
Mir fiel bei den Schweizern auf, dass sie fast immer anders betonen als wir.
Sie sagen „Merci“ mit der Betonung auf der ersten Silber, ebenso „Büro“.
Wenn wir aber mal z.B. „Tunnel“ auf der ersten Silbe betonen, betonen die Schweizer die zweite Silbe: „Tunellll“.
Gruß,
Branden
Makkroni, Schocklade, Zigrette, Battrie ohne die kurzen Vokale
Ja, das gleiche in Dresden.
duschen, lutschen, rösten mit kurzem -u- und -ö-
Das auch, wobei bei „lutschen“ interessanterweise das kurze „u“ der „Normalfall“ ist und in Bayern und Sachsen (u. a. bei mir) gerade der lange Vokal verbreitet ist, siehe Atlas.
Es gibt ja den Atlas zur deutschen Alltagssprache
(http://www.atlas-alltagssprache.de/), nur leider steht dort
zur Betonung von Spinat und Salat nichts. Mich würde auch
interessieren, wie stark das in Sachsen verbreitet ist.
Ja, den kenne und schätze ich. Leider scheint das Projekt eingeschlafen zu sein, die zehnte Runde scheint mir schon ungewöhnlich lange zu laufen.
ganz einfach: Dialekt spricht es auf die erste Silbe aus, Hochdeutsch auf die zweite.
Denn in NRW sprechen die Leute auch vieles auf die erste Silbe aus.
Restaurant mit Betonung auf „Rest“, Oberschiene statt Aubergine, insolvent mit Betonung auf „in“ usw.
Daher meine Frage: Wie sprecht ihr die Wörter aus? Wohnt ihr im Osten und betont sie nicht „ostdeutsch“? Oder wohnt ihr im Westen und benutzt die „ostdeutsche“ Aussprache? Danke euch!
Die Zusammenfassung der geschätzt 53 deutschen Dialekte zu Ost- und Westgruppen ist hier zwar unpassend, wie wir an dem leider nicht mehr weiter konkretisierten Exempel aus Trier gesehen haben, aber allemal noch nicht so heroisch wie der Schluss von einem Dialekt auf alle. Es gibt im Gegenteil bloß ganz wenige deutsche Dialekte, die bei den genannten Wörtern die erste Silbe betonen.