Hallo Petzi,
deine Antwort hat mich jetzt eher noch mehr verwirrt
na, mein Scheffe würde mir hübsch was erzählen, wenn ich die
von mir betreuten Arbeiten nicht „ernsthaft“ betreuen würde
-)
Das heißt, dein Cheffe ist der eigentliche Betreuer der Arbeit (vulgo der Prof), aber du übernimmst die operative Seite der Betreuung? Das System kenne ich nicht; bei uns schrieb man die Arbeit an einem Lehrstuhl, und der Lehrstuhlinhaber ist auch der Betreuer, ohne Zwischenpersonen, die tatsächlich etwas tun
Und das heisst eben auch ganz klar, dass es regelmässige
Statusreports gibt, wir über Bestellungen gemeinsam
entscheiden und auch die Arbeit vorab gelesen und korrigiert
wird.
Statusreports klar, Bestellungen klar, aber die Arbeit vorab lesen?! Das kommt mir immer noch merkwürdig vor.
All das ist selbstverständlich keine Pflicht und je nach
Temperament der Studenten beschäftigen die mich mehr oder
weniger, aber angeboten kriegen sie das alle Und die
meisten sind auch klug genug das anzunehmen *fg*
Na geweigert hätte ich mich auch nicht, aber wenn mir das jemand angeboten hätte, hätte ich das komisch gefunden und vermutlich mal im wer-weiss-was nachgefragt, ob das wirklich legal ist.
Denn: zum einen haben die Leute unter Umständen so eine Arbeit
vorher noch gar nie geschrieben, da sollen die doch auch mal
unter Anleitung lernen dürfen, wie man sowas angeht.
Lernt man das nicht in den zig Semestern vorher? Als Masterkandidat hat man ja zumindest die Bachelorarbeit schon hinter sich.
Und natürlich haben die Studenten kein Interesse an
einer schlechten Note oder gar an einem „nicht bestanden“.
Natürlich nicht, und ich kenne ehrlich gedagt auch niemanden, der durchgefallen ist. Aber dass es so dargestellt wird, dass man bei normaler Betreuung gar nicht durchfallen kann, wenn man sich nicht gegen alle Ratschläge sperrt, das finde ich dann doch etwas gemein
Aber damit da keine Missverständnisse auftreten: die Leistung
bringen die Studenten hübsch selber
Na ja, sie schreiben zuerst was in Eigenleistung, aber dann wird es von der Person, die es am Ende eh bewertet, korrigiert?! Man gibt doch auch nicht eine Klausur mal probeweise ab und bekommt dann die Aufgaben unterstrichen, bei denen man besser noch mal nachrechnet. Das heißt ja auch, am Ende gibt es keinen Unterschied zwischen einem Studenten, der auf Anhieb was total Brillantes schreibt, und einem, der erst etwas Mittelprächtiges abgibt, dann vom Betreuer auf ein paar Denkfehler aufmerksam gemacht wird und DANN etwas Großartiges draus macht. Hm.
Ich versuche nur zu verhindern, dass sie vor allzu gross :erscheinenden Problemen
resignieren (und nix vorwärts geht), dass sie allzu zeit- oder
kostenaufwendigen Irrwege gehen
Ja klar, dass man den Betreuer mal fragt, wie man denn mit dem und dem Ergebnis umgehen kann, was so gar nicht zur These passt, und der einem dann noch einen passenden Text empfiehlt oder anregt, das Ganze mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten oder so - dafür hat man ja einen Betreuer. Aber dass der einen aktiv auf Fehler aufmerksam macht, die einem selbst nicht aufgefallen wären - das finde ich etwas viel des Guten. Und wie gesagt, ich kenne das nicht, und ich war auf ganz normalen Unis und habe ganz normale Fächer studiert.
Grüße
Sonja