Hallo,
auch die Grünen im Bezirk Mitte führen nun Geschmackszensur ein:
Auch der Bezirk Mitte sagt jetzt nackter Haut auf Werbeplakaten den Kampf an und will gegen sexistische Werbung in der Öffentlichkeit vorgehen. „Wir haben auf Wunsch der Bezirksverordneten jetzt eine Jury gegründet, die sich mit dem Thema beschäftigt“, verkündete Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) am Montag.
Auf der Berlinale wird ein Pornofilm mit dem Goldenen Bären gewürdigt…
…aber harmlose Werbung mit Frauen in normaler Unterwäsche soll aus dem Stadtbild verbannt werden?
immerhin wure vor knapp einem halben Jahrhundert von Feministinnen erkämpft, überhaupt halbnackte Frauenkörper zeigen zu dürfen. Wieso kämpfen jetzt Feministinnen dagegen? Oder macht das Mitte mal wiederaus Rücksicht auf die Gefühle von Leuten muslimischen Glaubens?
Derlei Werbung ist ja wohl keine Alternative:
Könntest du bitte seriös belegen, dass ein Hauptanliegen von Feministinnen war, halbnackte Frauenkörper zeigen zu dürfen?
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Und bist du sicher, dass du verstanden hast, was Sexistismus ist und warum „harmlose“ Werbung sexistisch sein kann?
Verschwörungstheorie, ick hör dir trapsen!
Warum genau sollten deiner Ansicht nach Fruchtgummis, die frei von (Schweine)Gelatine sind, nicht auch mit einem Model beworben werden, dass die Zielgruppe Muslime anspricht?
Das Problem ist im Grunde der Artikel der Morgenpost. Die haben nämlich leider so gar nicht verstanden um was es geht und entsprechend auch ein ungeeignetes Foto zu Illustration genutzt. Bei dem Foto gibt es nämlich tatsächlich einen inhaltlichen Zusammenhang zwischen dem beworbenen Gegenstand und der halbnackten Frau. Aus diesem Grund würde dieses Bild auch gar nicht unter das Verbot fallen.
in der Abendschau des RBB heute Abend hörte ich von einer Initiative: die wollen Werbung in der Öffentlichkeit komplett abschaffen. Egal wofür, egal mit welchen Stilmitteln. All die Plakate, Aufsteller, die „potjomkinschen Häuser“ (riesige Gerüste mit Werbeplakaten statt echter Häuser - standen so jahrelang am Potsdamer Platz!), Bildschirme usw. würden das Stadtbild verschandeln und die Autofahrer vom Verkehr ablenken. Wenn ich mir so manche dusselige Werbung ansehe, kann ich mich für diese radikale Variante erwärmen. (Lediglich Werbung an/ über Geschäften für diese Geschäfte soll erlaubt bleiben.)
Offenbar hast Du den Artikel der Zeitung nicht vollständig gelesen - oder nicht verstanden. Wenn ein Werbeplakat wie das im Artikel abgebildete für Unterwäsche wirbt, soll es akzeptiert bleiben. Wenn aber Malermeister Lampe für sein Unternehmen mit einer Frau im Bikini wirbt, dann soll das gerügt werden können.
Weil hierbei unter Umständen mit der sexuellen Wirkung des weiblichen Körpers auf die Hälfte der Bevölkerung geworben wird, ohne dass es einen Bezug zum weiblichen Körper gibt. Damit wird der weibliche Körper ausgenutzt, um den Gewinn zu erhöhen.
Ich gebe ehrlich zu, mich würde es nicht sonderlich stören, wenn Malermeister Lampe für sein Geschäft mit gut gebauten, muskulösen Männern in knapp geschnittenen Badehosen werben würde - selbst wenn ich diesem vermeintlichem Ideal zu keinem Zeitpunkt meines Lebens entsprach. Aber ich akzeptiere es, dass es anderen Menschen anders geht.
Dafür müsste man den Leuten in den Kopf schauen, die das ganze angestoßen haben.
Es wurde zweifellos anders „verkauft“, im Ergebnis gab man sich freizügiger. Wie wurde das Hauptanliegen offiziell benannt? Sexuelle Befreiung? Im Ergebnis sehe keinen Unterschied.
Du bist also auch der Meinung, Unterwäschereklame ist nicht zu beanstanden?.
So einen verrückten Blödsinn gab es zeitweise schon:
Beides zusammen gehe nicht, hatte, wie berichtet, der stellvertretende VHS-Leiter Gotthard Hänisch zunächst befunden und die sechs Bilder noch vor der Vernissage entfernen lassen – aus Rücksicht auf die muslimischen Flüchtlingsfrauen, die zu Sprachkursen in das VHS-Gebäude kommen und sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt fühlen könnten.
Was genau haben diese Verhüllungen deiner Meinung nach überhaupt mit dem Islam zu tun?
Gar nichts.
Ich wüsste nicht, das Malermeister Plakatwände in Mitte mieten.
Auch wenn ich eine Bacardiwerbung oder Batidadecoco-Reklame sehe, finde ich eine Frau im Bikini nicht fehl am Platze. Ganz und gar nicht.
Wir werden im Nachgang dieser Massnahme eine derart dramatische Erweiterung des Sexismusbegriffes erleben, dass uns die Mimimi-Aktion von Chebli fast schon als nachvollziehbar erscheinen wird.
Eine derartige Debatte bei diesen „züchtigen“ Bildern sollte für den Feminismus besonders peinlich sein. Ich denke, da würde nicht mal KKK mitziehen
Gruß
rakete
Es spielen immer mehrere Faktoren ineinander. Klar, auch Unterwürfigkeit vor dem Islam und den Migranten spielt eine Rolle. Man sieht ja etwa, wie bereitwillig, teils in Form unmittelbaren Eingehens auf Forderungen von Migranten, teils in vorauseilendem Gehorsam, muslimische Essensvorschriften in Kitas, Schulen etc. umgesetzt werden. Und man sieht, wie scheinheilig derartiges verteidigt wird. Denn plötzlich sei Schweinefleisch ungesund und man wolle vegetarisches Essen. Zufällig aber immer nur an den Tagen, wo es regulär Schweinefleisch gegeben hätte, nicht an den Tagen, wo es Geflügel, Rind etc. geben soll.
Das ist aber nicht der Haupttreiber. Man muss es umgekehrt sehen: Wenn irgendwann mal die Unterwerfung stattfindet, dann kommen diese Vogel-Strauß-Argumente: Das sei ja nur ein Stück Stoff, das schade ja niemandem. Man werde nicht verhungern ohne Schweinefleisch. Man brauche ja keine Mohammed-Karikaturen. Und man habe ja ohnehin etwas gegen diese sexistische Werbung tun wollen.
Haupttreiber in den von dir genannten Fällen ist aber die aktuelle Gemengelage aus Siegermentalität und Nervosität. Einerseits hat man es geschafft, die Diskurshoheit zu gewinnen: Man hat heute „weltoffen“ und „bunt“ zu sein, es wird regelrecht von oben herab diktiert, welche Gesinnung man zu vertreten habe, sonst wird man ausgegrenzt. Das umschließt auch, dass man gegen Sexismus zu sein habe, und zwar in der Gestalt, dass man alles das abzulehnen habe, was die selbsternannte Elite als Sexismus definiert. Andererseits werden die Vertreter dieser selbsternannten Elite immer nervöser, sie erleben doch tatsächlich Gegenwind (siehe Trump, siehe Brexit - es droht Ungemach), und versuchen daher noch schnell, tabula rasa zu schaffen und für verbrannte Erde zu sorgen. Der massive, kaum umkehrbare Flüchtlingszustrom ist Teil dieses Werkes, die Eingriffe in die Meinungsfreiheit und - wie hier - die Eingriffe in die Kunstfreiheit.
Aus Angst vor den immer radikaler werdenden Ausgrenzungsmechanismen machen viele Funktionsträger in den Ämtern dabei mit. Man will sich ja nicht dem Trend öffentlich entgegenstellen, man will seine Posten behalten. Da zeigt sich der Mechanismus der Schweigespirale: