Bibel als Vorbild für Mord

Hallo

In der Bibel gibt es ja eine Menge Gewalt. Auch Gott wendet viel Gewalt an. Desshalb wird die Bibel von manchen Menschen als gewaltverherrlichend angesehen. Dies geht dann oft so weit, dass sie einen Mord begehen und diesen dann damit entschuldigen oder begründen, da ja auch Gott Gewalt angewandt hat und es somit ja nicht so schlimm sein kann. Hat jemand zu solch einem Fall ein aktuelles (oder älteres) Beispiel??
mfg juwe

Hallo.

Dies geht dann oft so weit, dass […] Hat jemand zu
solch einem Fall ein aktuelles (oder älteres) Beispiel??

Die Fragestellung wundert mich nun doch etwas, ganz davon abgesehen, dass sie hier völlig deplaziert ist, da es keine religionswissenschaftliche Frage ist.

Erst stellst du etwas als gegeben in den Raum und dann fragst du ganz unschuldig danach, ob es hierfür auch ein Beispiel gibt? Woher willst du dann noch wissen, dass es dann „oft so weit [geht]“???

Und nein, ich kenne keinen solchen Mörder.

Gruss,
Eli

Moin juwe
Vielleicht denkst du ja an Abraham, der nur äußerst knapp an der Kindstötung bzw. am Mord vorbei ging.
Ich habe vor vielen Jahren mal an einem Psychoanalytischen Institut einen Vortrag darüber gehalten mit dem Titel „Zur Zwiespältigkeit von Abrahams Schoß“.
Gruß,
Branden

Hallo

In der Bibel gibt es ja eine Menge Gewalt.

Und im Strafgesetzbuch auch.

Deshalb wird die Bibel von manchen Menschen als gewaltverherrlichend angesehen.

Wenn man nach dieser „Logik“ weiterdenkt, dann ist auch das Strafgesetzbuch gewaltverherrlichend.

Laut Strafgesetzbuch müsste also das Strafgesetzbuch verboten werden.

Grüße

Andreas

Meinst du das vielleicht
Guten Tag,

meinst du die Auflistung „unschöner“ Ereignisse:

http://www.unmoralische.de/gott.htm
http://www.unmoralische.de/morden.htm

Gruß

Stefan

Hallo

Deshalb wird die Bibel von manchen Menschen als gewaltverherrlichend angesehen.

Wenn man nach dieser „Logik“ weiterdenkt, dann ist auch das
Strafgesetzbuch gewaltverherrlichend.

Nein, hier vernebelst du die Unterschiede aber gehörig.
In der Bibel wird allenthalben Gewalt als gut und gottgewollt dargestellt (z.B. die Tötung der erstgeborenen Ägypter, gewaltsame Landnahme). Zwar lässt eine solche Betrachtung zumindest aus christlicher Sicht das Wesentliche weg, aber vergleichbares (findest du im Strafgesetzbuch nicht.

Gruß
Werner

3 Like

Hi

Ich bin mir nicht sicher was der Fragesteller meint, aber evtl. hat er von Serienkillern gehört die sich gerner mal des ein oder anderen Bibelverses bedienen, um ihr Motiv zu legitimieren.

Was selbstverständlich Quatsch und bestimmt nicht im Sinne der Gebote der Bibel ist, aber das interessiert bei Legitimierungsfragen ja viele Leute nicht…

lg
Kate

Lieber Branden,

das war zweifellos ein wichtiger und sehr spannender Vortrag, und ich wäre wahrscheinlich unglaublich wild darauf gewesen, ihn zu hören.
Aber meinst Du wirklich, die Tatsache, dass Du einen Vortrag gehalten hast, hülfe dem Fragesteller wesentlich weiter?

Gruß - Rolf

4 Like

Was selbstverständlich Quatsch und bestimmt nicht im Sinne der
Gebote der Bibel ist, aber das interessiert bei
Legitimierungsfragen ja viele Leute nicht…

Ähm. Quatsch ist das nicht. Jedenfalls, wenn man das alte Testament zur Bibel dazunimmt. Im Falle einer wörtlichen Auslegung (und du kannst sicher davon ausgehen, dass die Bibel ursprünglich wörtlich gemeint war) kannst du damit locker auch Morde rechtfertigen.

Das neue Testament ist da etwas netter, aber nicht viel.

Das Buch Judith haben sie vergessen.

Gruss
Mike

Moin Rolf

Aber meinst Du wirklich, die Tatsache, dass Du einen Vortrag
gehalten hast, hülfe dem Fragesteller wesentlich weiter?

Nein, natürlich nicht. Ich habe gemeint, dass ich mir explizit zu diesem Thema, welches auch mich berührt hat (so wie offenbar den Fragesteller, den ich anscheinend ernster nehme als du) auch Gedanken gemacht habe und dass am Beispiel von Abraham meiner Ansicht nach genau duieses Thema (des Fragestellers) am Herzhaftesten getroffen wird.
Gruß,
Branden

2 Like

Hallo.

Ähm. Quatsch ist das nicht. Jedenfalls, wenn man das alte
Testament zur Bibel dazunimmt. Im Falle einer wörtlichen
Auslegung (und du kannst sicher davon ausgehen, dass die Bibel
ursprünglich wörtlich gemeint war) kannst du damit locker auch
Morde rechtfertigen.

Das funktioniert wie bei vielen Büchern nur, wenn man selektiv hier zu Werke geht, was dann aber deutlich zu dem „wörtlich nehmen“ im Widerspruch steht. Dieses zeigt sich auch daran, dass es sehr wohl jüdische Sekten gab und gibt, welche alleine das sogenannte AT als Basis und wörtlich nehmen und entgegen der naiven Erwartungen sind diese alle recht friedlich. Aber auch alle anderen Gruppierungen welche die Tora hier wörtlich nehmen, sind nicht gerade durch Grausamkeit bekannt.

Da dieses aber deiner Meinung nach alles so locker geht, solltest du doch auch sicherlich ein Beispiel hierfür parat haben oder?

Gruss,
Eli

Hallo.

In der Bibel wird allenthalben Gewalt als gut und gottgewollt
dargestellt (z.B. die Tötung der erstgeborenen Ägypter,
gewaltsame Landnahme). Zwar lässt eine solche Betrachtung
zumindest aus christlicher Sicht das Wesentliche weg, aber
vergleichbares (findest du im Strafgesetzbuch nicht.

Ach, im Strafgesetzbuch sind keinerlei Strafen (gewollte Gewalt) vorgesehen?

Gruss,
Eli

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Hallo.

… aber vergleichbares findest du im Strafgesetzbuch nicht.

Ach, im Strafgesetzbuch sind keinerlei Strafen (gewollte
Gewalt) vorgesehen?

Du willst die Unterschiede jetzt auch noch verwischen?
Für dich ist die Bibel also eine Sammlung von Definitionen von Straftatbeständen, mit dem zugehörigen Strafrahmen?
Tatsächlich enthält die Bibel auch solche Anweisungen. Aber selbst hier würde ich in Hinblick auf die Eingangsfrage noch einen Gewaltigen Unterschied sehen, denn das deutsche Strafgesetz kennt keine Körper- und Todesstrafe und kann darum nirgendwo als „Vorbild zum Mord“ aufgefasst werden.
Ich finde in der Bibel aber auch eine ganze Menge an Erzählungen in denen dann etwa die völlige Vernichtung ganzer Städt geschildert wird. Welche fürchterlichen Vergehen die Bewohner etwa von Jericho oder Ali begangen haben, bleibt unklar. Sie werden vernichtet weil sie einem fremden Volk (Israel) und dessen ihnen unbekannten Gott im Weg sind, der diesen einfach deren Land versprochen hat.

Natürlich kann man nun sagen, wer sich dem Willen Gottes widersetzt, hat nun mal sein Schicksal besiegelt. Aber darin liegt dann der fundamentale Unterschied zum Strafgesetzbuch und liefert (bei entsprechender fehlinterpretation) letztlich genau das, was der Ursprungsfrager vorausgesetzt hat, die Legitimation für „Mord“.

Gruß
Werner

1 Like

Hallo.

Du willst die Unterschiede jetzt auch noch verwischen?

Ich will nichts verwischen, aber auf dem Niveau mit welchem hier die Bibel diskutiert wird, ist diese nicht so viel anders als z. B. das Strafgesetzbuch zu sehen. So brauchst du nun nicht hier eine Differenzierung einführen bzw. einfordern, welche auch ansonsten hier bei dem Thema nicht vorliegt und auch von dir weiter unten nicht gemacht wird.

Für dich ist die Bibel also eine Sammlung von Definitionen von
Straftatbeständen, mit dem zugehörigen Strafrahmen?

Zum grossen Teil.

Tatsächlich enthält die Bibel auch solche Anweisungen. Aber
selbst hier würde ich in Hinblick auf die Eingangsfrage noch
einen Gewaltigen Unterschied sehen, denn das deutsche
Strafgesetz kennt keine Körper- und Todesstrafe und kann darum
nirgendwo als „Vorbild zum Mord“ aufgefasst werden.

Es ging hier allgemein um Gewalt.

Ich finde in der Bibel aber auch eine ganze Menge an
Erzählungen in denen dann etwa die völlige Vernichtung ganzer
Städt geschildert wird.

Ähnliches kann auch über Deutschland geschildert werden.

Natürlich kann man nun sagen, wer sich dem Willen Gottes
widersetzt, hat nun mal sein Schicksal besiegelt. Aber darin
liegt dann der fundamentale Unterschied zum Strafgesetzbuch
und liefert (bei entsprechender fehlinterpretation) letztlich
genau das, was der Ursprungsfrager vorausgesetzt hat, die
Legitimation für „Mord“.

Den Zusammenhang will ich einfach nicht sehen. Nur weil etwas geschildert wird, kann jemand diese Schilderung als Legitimation für ganz andere Taten heranziehen?

Das ist und bleibt doch Unsinn und anhand der hier nun zahlreichen Beispiel (sic) zeigt sich dieses ja auch nur.

Gruss,
Eli

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Hallo, Eli!
Ich komme da beim Lesen in eine gewisse Verlegenheit. Vielleicht verstehe ich das Ganze auch nur falsch.
Aber:

Ich finde in der Bibel aber auch eine ganze Menge an
Erzählungen in denen dann etwa die völlige Vernichtung ganzer
Städt geschildert wird.

Ähnliches kann auch über Deutschland geschildert werden.

Muss es denn unbedingt um Schilderungen gehen? Obwohl unsere Familie Schreckliches erleben musste, erschrecke ich jedesmal bei den Versen aus Ps 137: „Tochter Babel, du Zerstörerin! Selig, wer dir heimzahlt, was du uns angetan hast. Ja selig, wer deine Kinder packt und sie am Felsen zerschmettert.“
In welchem heute noch einigermaßen offiziellen Buch „über Deutschland“ findest du dergleichen?

Nur weil etwas
geschildert wird, kann jemand diese Schilderung als
Legitimation für ganz andere Taten heranziehen?

Wenn es nur geschildert wäre, nicht, nein.
Gruß!
Hannes

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Hat jemand zu
solch einem Fall ein aktuelles (oder älteres) Beispiel??

Welcher Religion dürfen die Beispiele denn angehören? Auf die besagten Texte berufen sich ja nicht nur Christen.

Grüße Bellawa.

Hallo Hannes!

Sorry, dass ich mich einmische.

erschrecke ich jedesmal

Ich auch.

Der Schreiber hat sich anscheinend entschieden, seine ganze Wut, seinen Hass, seine Gefühle usw. niederzuschreiben.

Das ist, denke ich, besser, als sie in Taten umzusetzen.

Grüße

Andreas

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of
Hallo,

Der Schreiber hat sich anscheinend entschieden, seine ganze
Wut, seinen Hass, seine Gefühle usw. niederzuschreiben.

Das ist, denke ich, besser, als sie in Taten umzusetzen.

Das hat jetzt eigentlich nichts mehr mit der Ausgangsfrage zu tun (oder vielleicht gerade doch?) -
Der Schreiber macht sich nicht die Hände schmutzig, er hat ja „nur“ seinen Hass in Worte gekleidet. Dass andere das als Rechtfertigung für ihre Taten sehen, als Anleitung den Worten Taten folgen zu lassen - das ist dann nicht mehr sein Problem.
Das ist Brandstiftung! und da ist feige!

Gruß
Elke

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Ich hab zu hause ein paar Bücher darüber, sobald ich aus dem Feld zurück bin, schick ich dir ein paar.

alternativ selber mal in „The God Delusion“ (R. Dawkins) oder „Why god is not great“ (C. Hitchens) reinlesen.