Bibel als Vorbild für Mord

Ja, etwa wenn Mord durch Krieg indiziert ist
Hallo juwe,

es gibt Dinge, die mit Mord verwandt sind und oft mit der Bibel scheinbar gerechtfertigt worden sind: Todesstrafe oder Kriegführung.

Kriegführung kann Mord beinhalten, der sich dann indirekt durch die Bibel begründet. Also z. B.: „Ich darf morden, denn es ist Krieg, und Krieg kann geboten sein, siehe Bibel“. Die Bibel ist nur am Rand relevant: insofern, als dass sie dem Krieg nicht prinzipiell alle Existenz verbietet. Sie wurde aber immerhin wenn nicht als Vorbild, so doch als Mass genommen, „was die durften, müssen wir auch“.

Gruss
Mike

Hallo.

Der Schreiber macht sich nicht die Hände schmutzig, er hat ja
„nur“ seinen Hass in Worte gekleidet. Dass andere das als
Rechtfertigung für ihre Taten sehen, als Anleitung den Worten
Taten folgen zu lassen - das ist dann nicht mehr sein Problem.
Das ist Brandstiftung! und da ist feige!

Und welcher andere hat dieses denn nun getan?

Gruss,
Eli

Ich hab zu hause ein paar Bücher darüber, sobald ich aus dem
Feld zurück bin, schick ich dir ein paar.

alternativ selber mal in „The God Delusion“ (R. Dawkins) oder
„Why god is not great“ (C. Hitchens) reinlesen.

Und in beiden Büchern sind nun Fälle aufgezählt, wo jemanden seinen Mord mit der Bibel rechtfertigt hat?

Also z. B.: „Ich darf morden, denn
es ist Krieg, und Krieg kann geboten sein, siehe Bibel“.

Anscheinend ist es schon sehr schwer hier ein Beispiel dafür zu nennen, was so viele für ganz normal, locker und leicht halten.

Welcher Krieg wurde als nun aufgrund der Bibel geführt?

Gruss,
Eli

Hallo,

Der Schreiber macht sich nicht die Hände schmutzig, er hat ja
„nur“ seinen Hass in Worte gekleidet. Dass andere das als
Rechtfertigung für ihre Taten sehen, als Anleitung den Worten
Taten folgen zu lassen - das ist dann nicht mehr sein Problem.
Das ist Brandstiftung! und da ist feige!

Und welcher andere hat dieses denn nun getan?

Es ging auf A.H.s Antwort auf das Erschrecken auf diese Bibelstelle:
Ps 137: „Tochter Babel, du Zerstörerin! Selig, wer dir heimzahlt, was du uns angetan hast. Ja selig, wer deine Kinder packt und sie am Felsen zerschmettert.“
AH sagte sinngemäß, dass es besser sei seinem Hass in Worte zu kleiden statt ihm Taten folgen zu lassen.
(von daher „ot“ (sorry für Vertippsler) weil es mir gar nicht um diese Bibelstelle oder um die Bibel ging, sondern um die Entschuldigung des Schreibers (der Bibelstelle).
Jemand, der sich selbst als Schriftsteller versteht (AH), sollte etwas mehr Respekt vor Worten und auch mehr Wissen über die Wirkung von Worten haben.

Oder plakativ: Wen jemand zu einer Gewalttat auffordert, ist er dann unschuldig daran, wenn ein anderer diese Aufforderung wahr macht?

Gruß
Elke

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Heiliger Krieg
Hallo Elimelech,

die erste Begründung von Bush für den Irakkrieg lautete sinngemäss: „Wir müssen zum Kreuzzug gegen die Schurkenstaaten des Terrorismus aufbrechen.“ Da sie in den Medien keinen positiven Anklang fand, wurde dann die offizielle Begründung der Regierung daraus: „Wir Amerikaner sind zum Krieg berufen, weil wir die Garanten der Weltordnung sind.“

Gruss
Mike

Moin,

Welcher Krieg wurde als nun aufgrund der Bibel geführt?

Du solltest eigentlich wissen, dass es in Israel etliche religiös/extremistische Gruppen gibt, die sich für ein rein jüdisches Israel im „versprochenen Land“ (das weit über die jetzigen Grenzen Israels hinausgeht) einsetzen und auch bereit sind, dies militärisch zu erobern und zu verteidigen und zunehmend versuchen auf die israelische Politik und das Militär Einfluss zu nehmen.

http://www.independent.co.uk/news/world/middle-east/…

http://aidanmaconachyblog.blogspot.com/2009/01/idf-r…

Warum nun gerade der Vergleich von Palästinensern mit Philistern und das Austeilen dieses Faltblatts vor der letzten Militäroffensive in Gaza?

http://www.bibelkommentare.de/biblepopup.php?ref=30/…

Gruß
Marion

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Moin auch,

… dass es in Israel etliche
religiös/extremistische Gruppen gibt, die sich für ein rein
jüdisches Israel im „versprochenen Land“ … einsetzen …

Auch in D (und wohl auch anderen Ländern) gibt es christliche (!) Gruppierungen, Sekten, die sagen, „das Land gehört Israel!“ un die es mit der Bibel begründen. Ich habe da mal einen Vortrag eines „christlichen Pfarrers“ bei der Liebenzeller Mission gehört, dass mir die Haare zu Berge standen. „Israel gibt den Palästinensern Land und Frieden“ war noch eine der harmlosen Aussagen.

Laika

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Hallo Elke,

ein Psalm ist kein politisches Flugblatt, sondern gehört in eine andere „Abteilung“ bei den literarischen Gattungen.

Es ging auf A.H.s Antwort auf das Erschrecken auf diese
Bibelstelle:

Ps 137: „Tochter Babel, du Zerstörerin! Selig, wer dir
heimzahlt, was du uns angetan hast. Ja selig, wer deine Kinder
packt und sie am Felsen zerschmettert.“

AH sagte sinngemäß, dass es besser sei seinem Hass in Worte zu
kleiden statt ihm Taten folgen zu lassen.

Modern würde man das als Psychohygiene bezeichnen.

(von daher „ot“ (sorry für Vertippsler) weil es mir gar nicht
um diese Bibelstelle oder um die Bibel ging, sondern um die
Entschuldigung des Schreibers (der Bibelstelle).

Entschuldigung oder Erklärung?

Jemand, der sich selbst als Schriftsteller versteht (AH),
sollte etwas mehr Respekt vor Worten und auch mehr Wissen über
die Wirkung von Worten haben.

Oder plakativ: Wen jemand zu einer Gewalttat auffordert, ist
er dann unschuldig daran, wenn ein anderer diese Aufforderung
wahr macht?

Ich wundere mich immer wieder, warum gerade beim Verständnis von Bibelstellen eine Art von Wörtlichkeit beim Verständnis eingefordert wird, auf die sich die Schreibenden ansonsten nicht einlassen würden.

Ich denke, auch religiöse Texte soll und darf man kritisch lesen, und dazu gehört eben auch der Kontext, die Sozialgeschichte, der Entstehungzusammenhang, an wen sich der Schreiber / Beter in welcher Situation wendet…

Wenn es heißt:

„Nimm ein Messer und hacke die Zwiebel“ ist das auch nicht als Aufforderung zu verstehen, Karin Zwiebel zu ermorden, wenn diese Worte in einem Kochbuch stehen.

Wenn nun jemand behaupten würde, die Tötung von Karin Zwiebel sei o.k., weil in jedem Kochbuch vom Zwiebelhacken die Rede sei, würde das keiner ernst nehmen können. Warum also ausgerechnet bei relgiösen Texten diese Art von „Naivität“.

Viele Grüße

Iris

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Hallo,

ein Psalm ist kein politisches Flugblatt, sondern gehört in
eine andere „Abteilung“ bei den literarischen Gattungen.

Danke, darauf wäre ich jetzt nicht gekommen.

(von daher „ot“ (sorry für Vertippsler) weil es mir gar nicht
um diese Bibelstelle oder um die Bibel ging, sondern um die
Entschuldigung des Schreibers (der Bibelstelle).

Entschuldigung oder Erklärung?

Er hat das Verhalten entschuldigt und für besser befunden als eine eventuelle Gewalttat.

Ich wundere mich immer wieder, warum gerade beim Verständnis
von Bibelstellen eine Art von Wörtlichkeit beim Verständnis
eingefordert wird, auf die sich die Schreibenden ansonsten
nicht einlassen würden.

Ich fordere das nicht von der Bibel ein (die geht mir, ehrlich gesagt, … irgendwo vorbei), ich fordere auf, dass AH das sieht, wenn er sowas behauptet.

Ich denke, auch religiöse Texte soll und darf man kritisch
lesen, und dazu gehört eben auch der Kontext, die
Sozialgeschichte, der Entstehungzusammenhang, an wen sich der
Schreiber / Beter in welcher Situation wendet…

AHs Bemerkungen waren mir zu allgemein, nicht (nur) auf diese eine Bibelstelle bezogen.

Entschuldige, aber dein Zwiebelvergleich impliziert, dass du mich oder mindestens mein Textverständnis für ziemlich beschränkt hälst.

Gruß
Elke

Hi Eli,

Welcher Krieg wurde als nun aufgrund der Bibel geführt?

http://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzzug
Gruß,
Anja

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@ Juwe

Hat jemand zu solch einem Fall ein aktuelles (oder älteres) Beispiel??

die Bibel selbst - wer und warum hat man Jesus getötet? Nur die Bibel ist kein Vorbild für Mord.
es war deshalb geschehen, sagt die Schrift, damit das unnütze morden zu seiner Zeit wieder beseitigt werden Kann.Die Bibel sagt es ganz deutlich. Alles ging schon im Volk Israel los- obwohl es von Gott gelenkt wurde und auch aus der Knechtschaft Ägyptens befreit wurde sie wollten keinen Frieden.1.Sa. 8:4,11…19 Aber das Volk weigerte sich, auf die Stimme Samuels zu hören, und sprach: Das macht nichts, es soll dennoch ein König über uns sein, 20 damit auch wir seien wie alle Heidenvölker! Unser König soll uns richten und vor uns herziehen und unsere Kriege führen! 21 Da nun Samuel alle Worte des Volkes gehört hatte, redete er sie vor den Ohren des Herrn. 22 Der Herr aber sprach zu Samuel: Höre auf ihre Stimme und setze einen König über sie ein!..und heute? ruft man zu Jesus um Hilfe…
Lt. Bibel gibt es für solche, die auf die Bibel vertrauen eine Befreiung:nachzulesen in Psalm 46:2,8-11 Matth. 5:5 Joh.17:3 u.v.m. im Zusammenhang gesehen ist das ganze für einige die einfache und einzig glaubwürdige Bibelwahrheit …für andere ist es nichts sagende Träumerei. Jesus sprach aber von 2 Wegen, die zur zur Auswahl stehen…

Matth.7,14Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden [2]gr. zoe; ein Wort, das im NT fast nur für das ewige, wahre Leben gebraucht wird

… Schlachter 2000 speedytwo

Hi Anja,

Welcher Krieg wurde als nun aufgrund der Bibel geführt?

http://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzzug

ich habe den Artikel mit Interesse gelesen (war eigentlich nicht neu),
konnte aber den direkten Bezug zur Bibel nicht finden.

Hättest Du auch noch die (fehlende) Info, mit welcher Bibelstelle die Kreuzzüge begründet werden?

Gruss Harald

Hi Harald,

konnte aber den direkten Bezug zur Bibel nicht finden.

Sorry, hast Recht - ich war in Gedanken eher bei „im Namen der Kirche“ resp. Religion geführten Kriege.

Hättest Du auch noch die (fehlende) Info, mit welcher
Bibelstelle die Kreuzzüge begründet werden?

Geht deshalb nicht :smile:

Interessant wäre aber, wenn man dieses (aus dem Wiki-Artikel) liest:
Dies bedeutete später, dass der „gottgefällige Krieg“ nur von einer rechtmäßigen Autorität verkündet werden konnte (wie dem Papst).
woraus dieser den „göttlichen Auftrag“ bezog.

Gruß,
Anja

Hallo Harald,

da Du das Stichwort aufnimmst, kann dreierlei auseinandergehalten werden:

  1. Der „Kreuzzug“ nach Bush führt sich auf den evangelikalen Glauben der Methodisten zurück, bzw. auf den Missionsbefehl von Mt 28 (missinterpretiert meiner Ansicht nach).

  2. Historisch wurde Joel 4,9b-11,12a für die Kreuzzüge als Begründung herangezogen: >>Ruft den Heiligen Krieg aus. Bietet eure Kämpfer auf. Alle Krieger sollen anrücken und heraufziehen. Schmiedet Schwerter aus euren Pflugscharen [Gegenstelle: Jesaja 2,4] und Lanzen aus euren Winzermessern. Der Schwache soll sagen „ich bin ein Kämpfer“. Eilt alle herbei, versammelt euch, ihr Völker ringsum. Dorthin führe, Herr, Deine Kämpfer hinab. Die Völker sollen aufbrechen und heraufziehen.

Hallo.

Du willst die Unterschiede jetzt auch noch verwischen?

Ich will nichts verwischen, aber auf dem Niveau mit welchem
hier die Bibel diskutiert wird, ist diese nicht so viel anders
als z. B. das Strafgesetzbuch zu sehen.

Das macht deine Aussage natürlich irgendwie unangreifbar, denn welches Niveau du zu erkennen glaubst, können wir nicht wissen.
Wenn deine Aussagen aber nur für ein bestimmtes Interpretationsniveau zutreffen, dann sind sie auch kaum verwertbar.
Ich verstehe dein (vermutliches) Grundanliegen. Auch ich bin der Meinung, die Bibel ist nicht gewaltverherrlichend und wer das dort herausliest hat nichts richtig verstanden. Die Möglichkeit eines solchen Missverständnisses ist aber angelegt und ein Vergleich mit dem Strafgesetzbuch trägt hier nichts bei.

… nicht hier eine Differenzierung einführen bzw. einfordern,
welche auch ansonsten hier bei dem Thema nicht vorliegt und
auch von dir weiter unten nicht gemacht wird.

Wo weiter unten?
Ich habe meine Differenzierung gemacht.

Für dich ist die Bibel also eine Sammlung von Definitionen von
Straftatbeständen, mit dem zugehörigen Strafrahmen?

Zum grossen Teil.

Ich empfehle dir erst einmal das Strafgesetzbuch anzuschauen und das dann mit Bibeltexen zu vergleichen. Die Unterschiede sind sowohl Formal als auch inhaltlich zu groß, um die Anfrage mit dem Hinweis auf das Strafgesetzbuch abzubügeln.
Ich denke wir können nicht zu sehr in die Details gehen, aber in der Bibel findest du Gesetztesvorschriften, Kosmogonien, Staatsgeschichte, individuelle Abenteuer, Schlachtenschilderungen, Stammbäume, Lieder, Gebete usw.
In vielen der nicht ausdrücklichen Gesetzestexte steckt dann auch eine Quintessenz im Sinne von
* entweder man befolgt Gottes Gebote nicht und wird Bestraft - da wäre dann ein strafgesetzliche Parallele möglich, (über den unterschiedlchen Geltungsanspruch unten mehr)
* oder man gehorcht Gott und es ergeht einem Wohl. Hierzu gibt es keine Parallele im Strafgesetz. Dieses verspricht keine Belohungen und macht die Exekution einer Strafe nicht zur allgemeinen Pflicht. Das ist kein marginaler Unterschied. Das Strafgesetz fordert von mir nicht irgend jemanden einzusperren!

Es ging hier allgemein um Gewalt.

Der Frager hat wohl deutlich gemacht worum es ihm geht, nicht um jedwede Form von Gewalt, sondern um rohe körperliche Gewalt bis hin zum Mord. Oder habe ich das so vollständig falsch verstanden?
Wenn du hier von Sozialstunden über Bewährungsstrafe und Schadenersatz bis hin zur Ausrottung ganzer Völker alles gleich unter dem Begriff „Gewalt“ behandeln willst, dann muss ich das nicht mitmachen, denn das geht an dem uns vorgelegten Problem vorbei.

Ich finde in der Bibel aber auch eine ganze Menge an
Erzählungen in denen dann etwa die völlige Vernichtung ganzer
Städt geschildert wird.

Ähnliches kann auch über Deutschland geschildert werden.

Was soll dieser Hinweis?
Jetzt hast du irgendwie den Faden verloren.
Eine Geschichte Deutschlands stellt kein heiliges Buch einer Religion dar und beinhaltet nicht Aussagen, dass solche Handlungen im Auftrag Gottes geschehen. Sie ist nicht zur Richtschnur für Gottgefälliges Leben erhoben. Da ist noch nicht mal der Hauch einer Parallele.

Natürlich kann man nun sagen, wer sich dem Willen Gottes
widersetzt, hat nun mal sein Schicksal besiegelt. Aber darin
liegt dann der fundamentale Unterschied zum Strafgesetzbuch
und liefert (bei entsprechender fehlinterpretation) letztlich
genau das, was der Ursprungsfrager vorausgesetzt hat, die
Legitimation für „Mord“.

Den Zusammenhang will ich einfach nicht sehen. Nur weil etwas
geschildert wird, kann jemand diese Schilderung als
Legitimation für ganz andere Taten heranziehen?

Du willst nicht sehen?
Dann kann dir niemand helfen.
Die Geschichten der Bibel sind nicht einfach historische Dokumente. Ich kenne die liturgische Praxis des Judentums zu wenig, darum bleibe ich vor dem christlichen Hintergrund (obwohl ich davon ausgehe, dass dies im Judentum nicht grundsätzlich anders ist). Die Ausgangsfrage geht glaube ich auch vor allem ans Christentum.
Die Erzählungen - auch „historischen“ - der Bibel dienen Gläubigen immer wieder als Vorbilder, aus denen sie gottes Willen zu erkennen suchen. Sie glauben daran zu erkennen was hier und heute gottgefälliges Handeln wäre und ziehen so eine religiöse Legitimation für ihr Handeln daraus. Diese Erkenntnis wird dann quasi göttlicher Auftrag.

Zumindest als Orientierung zu richtigem oder falschem Verhalten könnte auch das Strafgesetz noch dienen, aber der Gültigkeitsanspruch und vor allem der Auftragscharakter ist grundsätzlich anders.

Das Strafgesetz ist offensichtlich menschengemacht, unterliegt menschlicher Kontrolle und kann von Menschen letztlich nach ihrem Gutdünken verändert werden.
Wenn im deutschen Strafrecht stünde, dass unverheiratete Frauen, die innerhalb geschlossener Ortschaften vergewaltigt wurden, zu steinigen sind, dann würde dieser Paragraph gändert werden.
Da dies aber so in der Bibel steht, hat ein (Fehl)Gläubiger ein kleines Problem, denn er kann diesen Passus nicht rauswerfen.

Dass Menschen nicht vor Unsinn gefeit sind, ist wohl keine Nachricht. Manche Dinge bieten sich nur für Unsinn mehr an als andere.

Um deine Überschrift noch mal aufzunehmen, hier noch ein paar "Bibelzitate in freier Wiedergabe die immer wieder gerne zur Legitimation von Gewalt benutzt wurden/werden:

  • Auge um Auge Zahn um Zahn
  • Wer seinen Sohn liebt spart die Rute nicht
  • Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen
  • Schläft einer mit einem Mann … beide werden mit dem Tod bestraft

Gruß
Werner

Hallo!

ein Psalm ist kein politisches Flugblatt

So wenig, wie eine biblische Geschichtserzählung ein politisches Flugblatt ist. Aber solange es Menschen gibt, die aus einer solchen allen Ernstes Ansprüche auf ihnen nicht gehörendes Land ableiten, werde ich mir auch erlauben, anzunehmen, von solchen könnten auch andere Textstellen - im Sinn des UP - wörtlich genommen werden, z. B. die von mir zitierte.

Ich denke, auch religiöse Texte soll und darf man kritisch
lesen, und dazu gehört eben auch der Kontext,

Dessen Beachtung fordere fordere auch ich ein. Nur, wo bleibt er in meinem Beispiel?

Warum also
ausgerechnet bei relgiösen Texten diese Art von „Naivität“.

Ja, Iris, das frage ich mich in diesem Zusammenhang seit Jahren.

Gruß!
Hannes

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Hallo Mike,

  1. Der „Kreuzzug“ nach Bush führt sich auf den evangelikalen
    Glauben der Methodisten zurück, bzw. auf den Missionsbefehl
    von Mt 28 (missinterpretiert meiner Ansicht nach).

dass Bush „geirrt“ hatte, ist inzwischen bekannt.
Hat auch mit Mt.28 gar nichts zu tun gehabt.

  1. Historisch wurde Joel 4,9b-11,12a für die Kreuzzüge als
    Begründung herangezogen: >>Ruft den Heiligen Krieg aus. Bietet
    eure Kämpfer auf. Alle Krieger sollen anrücken und
    heraufziehen. Schmiedet Schwerter aus euren Pflugscharen
    [Gegenstelle: Jesaja 2,4] und Lanzen aus euren Winzermessern.
    Der Schwache soll sagen „ich bin ein Kämpfer“. Eilt alle
    herbei, versammelt euch, ihr Völker ringsum. Dorthin führe,
    Herr, Deine Kämpfer hinab. Die Völker sollen aufbrechen und
    heraufziehen.Die Heiden sollen sich aufmachen und heraufkommen zum Tal Joschafat; denn dort will ich sitzen und richten alle Heiden ringsum."

Wer auf diesen Aufruf ins Heilige Land marschiert, kann doch nur sein eigenes Gericht erwarten.

  1. Aus dem Wort von Joh 20,23 „wem ihr die Sünden vergebt, dem
    sind sie vergeben, wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist
    sie verweigert“ leitet die katholische Kirche ab, dass …

Solche Ableitungen sind dann aber nicht mehr als „durch die Bibel begründet“ zu verstehen. Da hat man sich (genau wie bei Punkt 2) etwas zurechtgebogen, damit es den eigenen Erfordernissen entspricht.

Gruss Harald

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Hallo Harald,

dass Bush „geirrt“ hatte, ist inzwischen bekannt

nein, es war vielmehr schon von allem Anfang an bekannt.
Das ist ja das Tragische. Und jede Todesstrafe, die in den nächsten zehn Jahren vollstreckt wird, ist auch jetzt schon eine zuviel.

Hat auch mit Mt.28

Missionsbefehl, gilt für jede Tätigkeit im Namen des Christentums.

Gruss
Mike

Hallo Mike,

Hat auch mit Mt.28 nichts zu tun

Missionsbefehl, gilt für jede Tätigkeit im Namen des
Christentums.

diese Aussage kann zu Missverständnissen führen.

Es stimmt, dass der Missionsbefehl für alle Christen gilt und deshalb unsere Taten im Einklang damit stehen sollten.

Aber man kann keinesfalls alle Taten eines Christen mit dem Missionsbefehl rechtfertigen!

Gruss Harald

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