Bibel auf Hebräisch

Hallo,

ich habe hier eine hebräischsprachige Version des Alten Testaments gefunden:

http://www.bibleserver.com/text/OT/1.Mose1

Entspricht das dem Text, wie Juden ihn lesen und dessen Formulierungen sie als originalgetreu ansehen?

Schöne Grüße

Mohamed.

Hallo Mohamed,

so leicht ist deine Frage nicht zu beantworten, weil die Zusammenstellung des Tanachs (die Bibel der Juden) weltweit etwas variieren kann. Leider ist dort auch nicht zu erkennen, woher der Text überhaupt kommt.

Aber meiner Meinung nach ist es fast egal, welchen hebräischen Text du liest, weil die Überlieferungen und Abschriften so präzise vorgenommen wurden, dass schon mal eine ganze Rolle weggeworfen wurde, sobald auch nur ein Pünktchen nicht stimmte.
Allgemein ist die hebräische Sprache ja eher leicht und konkret, dort drückt jedes Wort direkt aus, was es meint. Nicht so wie z.B. beim Deutschen oder Englischen, wo viel Platz zur Umschreibung eines Wortes bleibt. Somit sind Überlieferungsfehler auch ausgeschlossen.

Aus welchen Büchern der Tanach besteht kannst du hier nachlesen:
www.talmud.de/cms/Die_hebraeische_Bibel_Ta.273.0.html

Als Text selbst würde ich dir zum Lesen aber einen punktierten Text empfehlen, außer du sprichst fließend hebräisch :wink: Kann diese Seite empfehlen:
www.chabad.org/library/bible_cdo/aid/8165

Hoffe, Dir geholfen zu haben.

Gruß Steffi

Klickbar
Hallo Steffi,

ich war so frei Deine Links ‚Klickbar‘ zu machen.

http://www.talmud.de/cms/Die_hebraeische_Bibel_Ta.27…

http://www.chabad.org/library/bible_cdo/aid/8165

Gandalf

Biblia Hebraica Stuttgartensia
Hallo,

http://www.bibleserver.com/text/OT/1.Mose1

Der Tanach auf bibelserver.com ist eine Kopie der → Biblia Hebraica Stuttgartensia, und zwar in der unpunktierten Version der 5. Auflage 1997 und ohne deren umfangreichen Anmerkungs-Apparat (also eine reine Lektüreversion und im Detail daher mit Vorsicht zu nehmen). Die Biblia Hebraica wiederum basiert auf dem Codex Leningradensis, der als die älteste datierte Handschrift des kompletten Tanach gilt.

Entspricht das dem Text, wie Juden ihn lesen

Dazu werden sich sicher andere äußern.

und dessen Formulierungen sie als originalgetreu ansehen?

Texthistorisch gesehen gibt es kein „Original“. Siehe dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Codex_Leningradensis
https://de.wikipedia.org/wiki/Codex_von_Aleppo

Gruß
Metapher

Lieber Mohamed,

da ich selbst das Hebräisch nicht beherrsche und nicht angegeben ist, welche Quellen für den Text verwendet wurden, kann ich mit Bestimmtheit die Frage nicht klar mit ja oder nein beantworten. Dazu müsste man den Text mit den noch vorhandenen alten Abschriften (Codex Sinaiticus, Aleppo Codex ect.) vergleichen, welche heute sogar schon digital verfügbar sind und im Internet zu finden. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass auch Texte in Hebräisch (wie der in Bibelserver) verfälscht werden. Ein exemplarisches Beispiel ist Sacharja 13,6. Schau Dir mal die verschiedenen Übersetzungen im Bibelserver.com an und Du wirst feststellen, dass es sich vereinzelt nicht mehr um einer Übersetzung handelt, sondern über eine äußerst fantasiereiche Interpretation.

Hallo Hallo Mohamed,

trotz dem Umstand, dass „Juden“ keine homogene Religionsgemeinschaft sind - wie es leider nicht selten versucht wird hinzustellen, bisweilen sogar durch Mord und Totschlag - und abgesehen davon, dass es, wie in anderen Gruppierungen, wohl auch unter diesen „Spinner“ geben dürfte, würden (fast) alle „Juden“ diesen Konsonantentext als verfälscht ansehen, einige wenige ihn sogar ablehnen.

Wüsste zwar nicht wie, hoffe aber, ich konnte Dir weiterhelfen.

Schönere Grüße
joejac

Hallo Mohamed,

bei mir funktioniert dein Link nicht. Aber ich habe hier einen anderen, und das ist die ganz normale Bibel im hebräischen Original, so wie sie auch Juden lesen. Praktischerweise sogar gleich mit englischer Übersetzung.

http://www.mechon-mamre.org/p/pt/pt0.htm

Schöne Grüße

Petra

P.S.
Ich sehe gerade, dass da jemand an allen möglichen Stellen Kommas eingefügt hat. Ich weiß nicht, was die da sollen. Die waren noch nicht da, als ich den Text noch verwendet habe. Denk sie dir einfach weg, die gehören da nicht hin. Im hebräischen Original gibt es keine Kommas.

Teamim

Ich sehe gerade, dass da jemand an allen möglichen Stellen Kommas eingefügt hat.

„jemand“? Sehr witzig. Das sind keine Kommata, sondern טעמים (teamim, Kantillationszeichen). Wofür die wiederum da sind, wirst du vielleicht selbst herausfinden.

Ich weiß nicht, was die da sollen.

Offensichtlich. Obwohl es doch sogar → hier erklärt ist.

Gruß
Metapher

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Hallo Petra

Diese Webseite benutzt für den hebräischen Text die Zeichencodierung „Windows-1255“ bei der es keine (verbindenden und trennenden) Akzente gibt; anders z.B. Unicode „UTF-8“.

Es wird daher hier versucht, diese Zusammengehörigkeit von Worten bzw. Wortgruppen mit Hilfe von normalen Kommata und Semikola darzustellen.

Gruß
joejac

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Es wird daher hier versucht, diese Zusammengehörigkeit von Worten bzw. Wortgruppen mit Hilfe von normalen Kommata und Semikola darzustellen.

So ein Quatsch (s.u.). Keine Ahnung, aber Hauptsache irgendwas kommentieren, hm?.

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Ich klicke deinen Link nicht an und google dein Wort nicht, denn du bist mir zu unfreundlich.

Petra

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Ich klicke deinen Link nicht an und google dein Wort nicht, denn du bist mir zu unfreundlich.

Au, da leide ich aber jetzt ganz furchtbar drunter :smile:

Sehr geehrte Petra,

der Link ist dein eigener Link. Da du den Text ja „verwendet“ hast: Dort ist erklärt, was es mit deinen „Kommas“ auf sich hat, mit denen du Probleme hattest.

Mit freundlichem Gruß
Metapher

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… ja - es heißt „Zusammengehörigkeit von Wörtern“ und nicht „Worten“.

Du hattest schon viel schlimmere Verbrechen verübt!

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… ja - es heißt „Zusammengehörigkeit von Wörtern“ und nicht „Worten“.

Tut mir leid, wenn dich meine Replik überforderte. Gemeint war selbstverständlich nicht deine Semantik, sondern der Inhalt deiner Aussage. Zumal ich eine Zeile tiefer bereits auf die → Kantilationszeichen hingewiesen hatte.

Du hattest schon viel schlimmere Verbrechen verübt!

Ganz sicher wird es Zeit, daß ich endlich Deutsch lerne. Am besten von dir :smile:

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Hallo Mohamed,

noch ergänzend zu Metapher weiter unten hier ein Hinweis auf die Seite:

http://bible.ort.org/books/torahd5.asp

Du findest auf dieser Seite den vokalisierten hebräischen Text der Torah (blau) mit Kantillationszeichen (Teamim) - daneben mit Transkription(die englische Variante). Wenn Du den Lautsprecher beim jeweiligen Vers anklickst, dann wird der entsprechende Vers vorgesungen.

Auf dem unteren Teil der Seite siehst Du in schwarzer Schrift den unvokalisierten Text so wie er in der Torahrolle steht, in der jüdischen Mystik als „schwarzes Feuer“ bezeichnet.

Einen einführenden Text zum jüdischen Schriftverständnis findest Du hier:
http://bibliologberlin.wordpress.com/2011/10/03/frag…

Viele Grüße

Iris

Hallo Steffi,

so leicht ist deine Frage nicht zu beantworten, weil die
Zusammenstellung des Tanachs (die Bibel der Juden) weltweit
etwas variieren kann.

Ja? Wie kommst Du darauf? Sicher hast Du Quellen für diese
Feststellung? Dann muß die Überlieferungsgeschichte neu geschrieben werden.

Leider ist dort auch nicht zu erkennen,
woher der Text überhaupt kommt.

Dazu hat Metapher bereits geschrieben.

Aber meiner Meinung nach ist es fast egal, welchen hebräischen
Text du liest, weil die Überlieferungen und Abschriften so
präzise vorgenommen wurden, dass schon mal eine ganze Rolle
weggeworfen wurde, sobald auch nur ein Pünktchen nicht
stimmte.

In der jüdischen Tradition werden nie, nie, niemals Torahrollen weggeworfen, weder ganz noch in Teilen. Vielleicht verwechselst Du etwas, denn der 9. November liegt noch nicht so weit zurück. Wer da 1938 Torahrollen verbrannt, zerfetzt, weggeworfen, geschändet hat, waren Nazis:

http://www.berlin-judentum.de/denkmal/fasanenstrasse…

In der jüdischen Tradition werden Torahrollen, auch wenn sie nicht mehr verwendet werden können, weil sie zu stark beschädigt sind, aufbewahrt bzw. begraben.

Allgemein ist die hebräische Sprache ja eher leicht und
konkret, dort drückt jedes Wort direkt aus, was es meint.
Nicht so wie z.B. beim Deutschen oder Englischen, wo viel
Platz zur Umschreibung eines Wortes bleibt. Somit sind
Überlieferungsfehler auch ausgeschlossen.

Das ist eine ganz andere Ebene.
Und diese Art von Einlassungen über die hebräische Sprache, die Du in diesen Forum
bereits früher unter Verwendung anderer Nicks getätigt hast ohne fundiert Hebräisch gelernt zu haben -, werden durch Wiederholung auch nicht richtig.

Gruß

Iris

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Hallo Iris,

danke für diesen schönen Link!! (Den zur Torah, meine ich - aber der zum Bibliolog ist auch fein.)

Viele Grüße,

Jule

Hallo Iris,

danke, wirklich sehr schön - aber etwas verwirrend. Vielleicht sollte darauf hingewiesen werden, dass der Rezitator nach einem anderen (älteren) System kantilliert, als der beigefügte (relativ junge) Text vorgibt.

Gruß
joejac

Hallo Joejac,

Vielleicht
sollte darauf hingewiesen werden, dass der Rezitator nach
einem anderen (älteren) System kantilliert, als der beigefügte
(relativ junge) Text vorgibt.

verstehe leider (noch) nicht, was genau Du meinst?

Viele Grüße

Iris