Bin ich im Buddhismus auf mich alleine gestellt?

Hallo,

im Christentum bitten die Menschen Gott/Jesus um Hilfe. Sie vertrauen ihre Sorgen im Gebet ihnen an und hoffe so auf Hilfe von aussen. Wie sieht das im Buddhismus aus? Macht da der Mensch alles mit sich alleine aus? Einfach, weil er sich hinsetzt und meditiert. Alles losläßt (falls man das überhaupt kann) und die Probleme sich alleine lösen? Über eine Antwort würde ich mich freuen.

Ich bin kein Experte in Religionsfragen, aber der Buddhismus wird doch auf Wikipedia genaustens erklärt.
Meine Antwort: lesen! :smile:

Habe ja schon einige Seiten dazu gelesen, aber meine Frage beantwortet da nicht wirklich ein Satz…

Nein, ein Satz beantwortet deine Frage nicht und ich denke das wird eher in einer pilosophischen Diskussion ausarten. Obwohl ich persönlich ein Christ bin (weil so geboren und getauft), wäre der Buddismus, wenn ich denn eine Religion über mich stellen wollte, die erste Wahl. Da der Buddismus u. a. durch den Austausch und die Wahrnehmung seiner Umgebung lebt, würde ich deine Frage ganz klar mit NEIN beantworten. Aber wie gesagt, ich bin kein Experte, da ich keine Religion über mich bestimmen lasse und somit auch nicht durch diese beeinflusst werden. Ich denke MENSCH sein ist eine gute Religion … :smile:

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Ich war schon in ein paar buddhistischen Regionen. Ich hab es so verstanden, wie du vermutest. Du strebst da nach Erleuchtung, Nirvana etc. Der Buddhismus ist eher eine Art Philosophie, wie wir hier sagen würden.
Gruß
rakete

Hallo,

Ob das Christen generell so auffassen, sei mal dahingestellt. Sorgen, die er in Gebete einflechtet, sind ja im Allgemeinen solche, bei denen sich der Einzelne keinen Rat mehr weiß.
Ob dabei Hilfe „von außen“ oder anderswo her erhofft wird, ist dabei sowohl dem Inhalt, als auch dem Einzelnen überlassen.

Die Form solchen Gebetes - nämlich an einen Gott gerichtetes Bitten, egal, ob als ein imaginäres Sprechen oder ganz anders - setzt natürlich ein theistisches Denken voraus. Der Buddhismus ist aber atheistisch.

Aus einer theistischen Perspektive betrachtet muß man wohl sagen: Ja. Aus einer buddhistisch-internen Perspektive würdest du - je nach Schulrichtung - z.B. zurückgefragt werden: „Was meinst du mit ‚ich‘?“. Und damit wärest du bereits auf die zentralen Konzeptionen bzgl. der „anatta“(Pali)/„anatman“(Skr)-Lehren hingewiesen. Die in diesem Zusammenhang bedeutsamen elamentaren Grundlagen, mag dir lieber der seit Jahren im w-w-w einzige aktive, aber inzwischen wegen der elenden Forumssituation nur noch selten hier schreibende Buddhismus-Experte beantworten. Mit Wikipedia-Hinweisen allein ist dir natürlich nicht gedient.

Die verschiedenen Formen buddhistischer Meditationen (yogische Richtungen, Zazen u.a.) sind vor allem in der Übung hinsichtlich der obigen (Rück-)Frage nützlich. Sie zielen nicht direkt auf situative Problemlösung ab, können aber dazu helfen, die subjektiven Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Freundliche Grüße
Metapher

Buddihisten fühlen sich genauso behütet wie Christen oder andere Religionsanhänger .
Sie fühlen sich behütet durch persönliche Führer wie z.B. Bodisatvas, die man vergleichen könnte mit Engeln.

addendum

damit ist
@Tychiades
gemeint.

Servus,

welche Anzeichen für diese gewagte These

hast Du denn beobachtet?

Und was ist ein persönlicher Führer?

Schöne Grüße

MM

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Servus,

‚genauestens‘??

Ja, nee, is klar.

Schöne Grüße

MM

Beispiel:

Kannst Du bitte mal mit drei-vier Worten erläutern, was das hier:

Vajrayana („Diamantfahrzeug“) ist eigentlich ein Teil des Mahayana.

bedeuten soll?

Schöne Grüße

MM

Was wolltest Du denn sagen. Dann sag es.
Weißt Du, wie viele Christen sich eben nicht mehr behütet fühlen, einfach weil der Glaube bröckelt?
Können wir ermessen, welcher Glaube stärker ist?
Versuch es doch bitte mal mit der wissenschaftlichen Brille und nicht mit der feindseligen.
Letztere verdunkelt Dir die Sicht. Es handelte sich bei meiner Aussage nicht um eine Verteidigung des Buddhismus, sondern um den Versuch einer sachlichen Feststellung.
Ja, wenigstens versucht habe ich es.

Ich habe gesagt, was ich sagen wollte:

ist eine gewagte und durch nichts belegbare These.

Um zu wissen, ob Du sie Dir nur aus einem Bauchgefühl raus aus den Fingern gesogen hast, oder ob es vielleicht irgendwelche Beobachtungen gibt, die Deine Behauptungen belegen könnten, habe ich zurückgefragt.

Jetzt weiß ich, dass es sich nicht um einen Diskussionsbeitrag für ein Wissensforum, sondern eine frei erfundene Reihung von Worten handelt. Schönen Dank für die Präzisierung.

Schöne Grüße

MM

Nein, Du verkennst die Realität. Dir kann nicht entgangen sein, dass ich mich mit dem Buddhismus befasst habe. Du musst die Brille der Feindseligkeit ablegen. Ich bleibe bei meiner Aussage, die weder aus einem Bauchgefühl noch frei erfunden entstand.
Betrachte doch bitte mal Deine ganzen Beiträge und wie viele unbewiesene Thesen dabei sind.
Ich kann das im Moment nicht beweisen, dass Boddisatvas persönliche Hüter von buddhistisch gläubigen Menschen sind.

Ich möchte hier mein Wissen vermitteln , ohne es ständig detailliert beweisen zu müssen. Es ist auch nicht die Forderung oder Vorbedingung auf WWW jede These beweisen zu können.
Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren, sowohl einer Beweispflicht als auch der Behütungsvorstellung im Buddhismus.

Du musst die Brille wechseln!.

Servus,

immer noch kein Beleg für die These, dass es im Buddhismus ‚persönliche Führer‘ gibt, was solche ‚persönlichen Führer‘ eigentlich sind und inwiefern ein Buddhist sich durch irgendeine Person ‚behütet fühlt‘.

Wenn Du die Ergebnisse Deiner Beschäftigung mit dem Buddhismus mitteilen wolltest, wäre das natürlich ein Gewinn für die Veranstaltung hier. So sind es aber nur irgendwelche Schwaden, die durch das Forum wabern. Schade drum.

– Dass es im Vajrayana eine Art Heiligenverehrung mit persönlichem Patronat gibt, könnte ich mir gut vorstellen, und wenn mir jemand dazu Konkreteres und Fundierteres sagte, als Du bisher getan hast, würde ich es ohne allzu tief schürfende Prüfung glauben. Es wäre aber eine schädliche Bestätigung der modischen Esoteriker-Gaukeleien, wenn man Vajrayana mit Buddhismus gleichsetzte.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

wie hier schon geschrieben wurde, ist der Buddhismus eine atheistische Religion in dem Sinne, dass er die Existenz eines transzendenten Schöpfers (īśvara) verwirft. Argumentativ wird dies traditionell mit dem unlösbaren (jedenfalls im Buddhismus als unlösbar angesehenen) Theodizee-Problem begründet. Zwar bestreitet der Buddhismus nicht die Existenz übermenschlicher Wesen, darunter auch ‚Götter‘ (devas), doch sind diese für das ‚Heilsgeschehen‘ (um einen christlichen Begriff zu verwenden) ohne Bedeutung. Anders ausgedrückt: sie haben im Buddhismus keine soterologische Funktion.

Dies bedeutet nun jedoch nicht, dass „der Mensch alles mit sich alleine“ ausmachen muss. Zwar kennt der Buddhismus keinen ‚Dialog‘ mit einer transzendenten Instanz oder deren Anrufung (etwa in Form des Gebets), doch gibt es im Buddhismus die sog. dreifache Zufluchtnahme (triśaraṇa). Diese Zufluchtnahme ist die in aller Regel rituell vollzogene buddhistische Initiation, insofern entspricht sie ihrer Funktion nach dem christlichen Taufritus. Die Zufluchtnahme ist ‚dreifach‘, weil es drei ‚Zufluchtsobjekte‘ gibt: Buddha, Dharma und Sangha. Dabei ist Buddha als ‚role model‘ zu verstehen; er ist derjenige, der einen Weg (nicht den Weg, diesen exklusiven Anspruch erhebt der Buddhismus nicht) zur Befreiung vom Leid entdeckt hat und ihn bis zum Ende gegangen ist. Der Dharma wiederum ist eben dieser von Buddha gelehrte Weg, während Sangha die Gemeinschaft derer ist, die diesem Weg folgen.

In den unterschiedlichen buddhistischen Traditionen werden diese Zufluchtsobjekte unterschiedlich gedeutet, wie es ja auch im Christentum z.T. sehr unterschiedliche Auffassungen z.B. zur Christologie gab und gibt. Verallgemeinernde Aussagen sind da naturgemäß schwierig. So gibt es im Theravada-Buddhismus in Süd- und Südostasien ein relativ ‚enges‘ Verständnis von Sangha - der Begriff bezeichnet dort lediglich die ordinierten Bhikkus (‚Bettelmönche‘) und Sangha als Zufluchtsobjekt wird sogar noch enger aufgefasst, nämlich als die Bhikkus, die zumindest das spirituelle ‚Level‘ des Stromeintritts (sotapatti) durch ihre religiöse Praxis erlangt haben. Das andere Extrem finden wir z.B. im Chan- oder Zenbuddhismus, wo Sangha alle fühlenden Wesen (also z.B. auch Tiere) umfasst, ungeachtet, ob sie Zuflucht genommen haben oder nicht. Eine ähnliche Spannweite gibt es bei dem ‚Zufluchtsobjekt‘ Buddha. In den buddhistischen Richtungen, die besonderes Gewicht auf eine enge persönliche Beziehung zwischen Lehrer und Schüler legen, ist Buddha nicht nur ein abstraktes ‚role model‘, sondern der Lehrer übernimmt in diesem Lehrer-Schüler-Verhältnis formal die „Rolle“ Buddhas. Dies setzt einen entsprechend hohen spirituellen Verwirklichungsgrad des Lehrers voraus (der nicht immer gegeben ist) und ist natürlich auch stark anfällig für manipulativen Missbrauch der damit zugestandenen Autorität. Daher wird in diesen Richtungen auch immer die Notwendigkeit betont, den Lehrer gründlich zu prüfen, bevor man mit ihm eine formale Lehrer-Schüler-Beziehung eingeht. ‚Prüfsteine‘ sind dabei natürlich der historische Buddha (wie weit wird der Lehrer der ‚Rolle‘ Buddhas gerecht?), der Dharma (das Kriterium der Orthodoxie und Orthopraxie dessen, was der Lehrer lehrt) und Sangha (insbesondere die sog. ‚peer control‘ durch andere Lehrer). So zumindest die Theorie - in der Praxis funktioniert das nicht immer. Aber „Gott/Jesus um Hilfe zu bitten“ funktioniert ja in der Praxis auch nicht immer so, wie man es vielleicht erwartet …

Eine Anmerkung noch: aus dem bisherigen wird vielleicht schon deutlich, dass es alleine damit, dass man „sich hinsetzt und meditiert“ nicht getan ist. Buddhistische religiöse Praxis hat nach traditioneller Systematik acht Aspekte, weswegen man hier von dem „edlen achtfachen Pfad“ (āryāṣṭāṅgamārga) spricht. Rechte (!) Meditation (samyaksamādhi) ist nur einer dieser Aspekte, während sich immerhin drei Aspekte des Pfades allein mit ethischer Lebensführung befassen.

Jedenfalls - auch wenn der buddhistische Weg recht hohe Anforderungen an persönliche Anstrengungen stellt, so heisst das nicht, dass man damit auf „sich allein“ gestellt ist. Man hat Hilfe, Beratung und Unterstützung durch die Sangha (bei Bettelmönchen ist das Teil des ‚deals‘ als deren Gegenleistung für ihren Lebensunterhalt) oder durch einen persönlichen Lehrer. Dies ist das Prinzip spiritueller Freundschaft (kalyāṇamitratā); der Begleitung auf dem spirituellen Weg durch Andere, die auf diesem Weg fortgeschrittener sind als man selbst.

Nur der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass es speziell im japanischen Shin-Buddhismus im Zusammenhang mit der mappō-Doktrin (‚Dharma-Endzeit‘) einen intensiven Diskurs über die Unzulänglichkeit persönlicher Anstrengung (jōriki) gab, der dazu führte, stattdessen vollständig auf die „fremde Kraft“ (tariki) zu setzen. Auszuführen, wie dies mit der schon angesprochenen buddhistischen anātman-Doktrin (die auch von den Shin-Buddhisten nicht aufgegeben wurde) harmoniert, würde allerdings den Rahmen eines Postings sprengen - dazu müsste als Grundlage erst einmal ein grundsätzliches Verständnis nicht nur der anātman- und der mappō-Doktrin, sondern auch der trikāya-Doktrin hergestellt werden.

Freundliche Grüße,
Ralf

Deine Arroganz übersehe ich jetzt mal.
Ein Boddisatva ist ein Geistwesen, das von einem verstorbenen Menschen stammt und kurz vor der Erlösung steht, sich aber zum Ziel gesetzt hat, vor dem gänzlichen Hinübergehen den Menschen auf der Erde noch zu helfen, den Erlösungsweg zu finden und zu gehen.

Sag mal bitte, welcher Art die Belege sein müssten, die Du erwartest.
Ich stöber nicht nochmal die ganze Bibliothek durch, um Zitate zu finden, die an sich genauso wenig Beweiskraft hätten.

Es ist das, was ich mir vor Jahren durch Literaturstudium angeeignet habe.

Ich gebe Dir nur insofern recht: Solche Thesen kann man sich nicht einfach aus den Fingern saugen um sie dann als Wissen hier darzubieten. Das liegt mir fern.

Sorry wenn ich keinen Boddisatva finde, der sich bei Dir meldet.

Hallo Ralf, kannst Du Dich zu Boddisatvas äußern? Ich habe Zoff mit Aprilfisch, der mich als Lügner und Scharlatan hinstellt. Ich konnte leider nur aus meinen Erinnerungen an mein Literaturstudium von vor ca. 20 Jahren schöpfen, demzufolge sich Buddhisten auch an solche Geistwesen wenden ähnlich wie Christen an Engel.
Danke

Üblicherweise kommt da Literatur in Frage. Idealerweise von buddhistischen Autoren; vielleicht was von den Sachen, die Du studiert hast, und wo Dinge darüber drinne stehen, dass sich Buddhisten durch Bodisatvas behütet fühlen?

Schöne Grüße

MM

Wie soll ich denn das finden.
Ich frage mich jetzt, ob das wirklich fachliches Interesse ist oder eben Anfeindung.
Es gibt doch nicht nur mich. Meine Güte!
Kann nicht mal einer einspringen.
Ich hab mir das mit den Boddisatvas doch nicht erfunden.