Hallo Werner,
das ist nun mal eine sehr ambivalente Situation. Da kann man
im Grunde gar keine eindeutig richtige Aussage machen.
Es geht darum ob das Völkerrecht und die Menschenrechte beachtet wurden.
Wenn ObL erschossen wurde als er die Amis selber bedroht hat, wäre das rechtlich in Ordnung. Sollte es aber so sein, dass die Tötung von vorneherein beabsichtigt war, unabhängig vom konkreten Bedrohungsszenarium, würde das klar gegen internationales Recht verstoßen.
Solange hier keine eindeutige Klarheit herrscht hätte ich mich, wenn ich Politiker wäre, zurückhaltend geäußert.
Politisch korrekt wäre wahrscheinlich ein schwammiges
herumgeeiere gewesen, in dem zwar das Bedauern zum Ausdruck
gebracht wird, dass der Verdächtige nun keinem ordentlichen
Verfahren zugeführt werden kann,
dann die Sachzwänge und in Anbetracht von diesem und jenem die
Verhältnismäßigkeit der Reaktion festgestellt und
schließlich zum Ausdruck gebracht, dass die Beseitigung der
Gefahr ein Gewinn für alle sei und die USA dazu
beglückwünscht.
Aber genau dieses Herumgeeiere ist doch diplomatisches Tagesgeschäft…
Das wäre aber auch von niemandem wirklich gut gefunden worden.
Da hat sich Frau Merkel entschieden wenigstens einige
glücklich zu machen (wenn es für alle sowieso nicht geht).
Ein Grund zur Aufregung ist das für mich nicht.
Für mich ist es nicht die Tatsache, dass ObL tot ist. Mir geht es hier mehr um saloppe und vorschnelle Kommentare ohne Nachdenken darüber, wie man dasteht falls das Völkerrecht verletzt wurde.
Und immerhin wurde ein Mensch getötet. Egal um wen es da geht - dieses freudig zu kommentieren widerspricht obendrein unseren Werten und Vorstellungen.
Insofern halte ich es für ein sehr dilettantisches und populistisches Verhalten und hätte erwartet, dass man sich nicht so salopp um Kpf und Kragen schwätzt.
Gruß,
MecFleih