da hast du ja auch nicht ganz unrecht, aber was hätte sie denn sagen sollen? „Wir betrauern den Tod eines Massenmörders, der leider heute von uns geganen ist.“
Hätte sie gar nichts sagen sollen?
Was hättest du gesagt?
Dass ObL keinen Schaden mehr anrichten kann kann man ja
problemlos begrüßen. Nicht aber eine geplante Tötung. Diese
Unterscheidung möchte ich von Politikern sehen.Gruß,
MecFleih
Also hätte Merkel sagen sollen:" Gut das dieser Mensch keinen Schaden mehr anrichten kann, aber das Völkerrecht könnte verletzt worden sein, das müssen wir prüfen"
Da wäre die gleiche Debatte die wir jetzt führen bei rumgekommen.
Und sie hätte einer Verbündeten Nation einen Vorwurf gemacht der noch nicht bewiesen ist. Macht keinen Sinn…
Das erinnert mich ans Mittelalter , wo man zur Erbauung
mit Picknickkorb bewaffnet auf dem Platz zum Galgen eilte, um
mampfend und saufend dem Henker bei seiner „Arbeit“ zuzusehen.
Oha, du mußt ja schon alt sein.
Was hättest du gesagt?
Etwa: „Wir sind erleichtert (was schon ein Unterschied zu „freuen“ ist), dass diese gefährliche Person keine weiteren Anschläge mehr planen kann, sehen die Vorgehensweise jedoch kritisch.“
Hi
Katrin Göring-Eckardt, Bundestagsvizepräsidentin, sagte zu der
Thematik sinngemäß: Es ist gut, dass Osama bin Laden nicht
mehr als Terrorist aktiv werden kann.
Fragt sich nur, wann er zuletzt selbst als Terrorist tätig war.
Aber man bejubelt nicht
die Tötung eines Menschen.
Politisch korrekter ist die Aussage so sicherlich. Aber ob sie die Wahrheit sagt oder nur die Zeichen der Zeit deutet, ist fraglich.
Das trifft es ziemlich genau. Politiker können sehr wohl die
richtigen Worte finden und bekommen dann auch Zustimmung
dafür.
Natürlich bekommen Politiker für die richtigen Worte Zustimmung. Aber ob diese richtigen Worte Wahrheit oder Lüge sind, ist damit nicht gesagt.
doch ein möglicherweise völkerrechtswidriges Vorgehen nicht
völlig unkritisch beklatschen…
Stimmt, das sollte man nicht. Aber im Endeffekt sind mir Politiker, die da Klartext reden lieber als solche die versuchen politisch korrekt rumzueiern.
Warum? Weil man von ersteren dann ziemlich genau weiß, was man von ihnen halten kann.
Gruß
Edith
ist aber im Prinzip das gleiche, nur durch die Blume gesagt und das „kritisch“ ist unangebracht, da es wilde Spekulationen sind, ob es gezielt war oder nicht.
Das trifft es ziemlich genau. Politiker können sehr wohl die
richtigen Worte finden und bekommen dann auch Zustimmung
dafür.Natürlich bekommen Politiker für die richtigen Worte
Zustimmung. Aber ob diese richtigen Worte Wahrheit oder Lüge
sind, ist damit nicht gesagt.
vor allem wird sowas nicht in den Nachrichten gemeldet, denn „only bad news are good news“
gruß
Jendrik
ist aber im Prinzip das gleiche, nur durch die Blume gesagt
und das „kritisch“ ist unangebracht, da es wilde Spekulationen
sind, ob es gezielt war oder nicht.
Der ganze Ablauf - z.B. keine Absprache mit Pakistan - ist durchaus kritisch zu sehen.
da stimme ich dir vollkommen zu, eine Verletzung des Hoheitsgebiet ist nicht gerade ein Pappenstiel, wenn ich das mal so salopp sagen darf
Hi!
habe heute Teile einer Diskussion im Bayern 2 zu dem Thema gehört.
http://www.br-online.de/bayern2/tagesgespraech/index…
Warum geben wir denn die Entscheidungsgewalt in solchen an gewählte Politiker ab? U.a. deshalb, weil diese sachlich ruhig und emotionslos entscheiden und handeln sollen. Wenn also derart deutlich Emotionen (Freude über den Tod Bin Ladens) ins Spiel gebracht werden, dann ist da irgendwas ganz und gar nicht in Ordnung. Es geht um die Hinrichtung eines Menschen und nicht um das Erlegen eines kapitalen Hirsches… Halali
Und ich hätte schon erwartet, dass unsere Politiker erkennen, dass moralisch schon eine zweifelhafte oder zumindest schwierige Entscheidung ist und sich allein deshalb zurückhält. Offensichtlich sind aber einige dazu nicht in der Lage.
Im Übrigen bin ich der Meinung, wir werden nie erfahren, wie die Tötung genau ablief. Die mauern doch. Erst hieß es, er wäre bewaffnet gewesen, nun räumt man ein, er war es nicht. usw.
Wie kann man sich als Staat nur in eine derart fragwürdige Situation manövrieren?
Grüße
kernig
Hallo,
Im Übrigen bin ich der Meinung, wir werden nie erfahren, wie
die Tötung genau ablief. Die mauern doch. Erst hieß es, er
wäre bewaffnet gewesen, nun räumt man ein, er war es nicht.
Doch, das werden wir diesmal. Schon morgen oder übermorgen.
Und es wird klar werden, daß Bin Laden unbewaffnet aus dem
Bett geholt wurde, daß er aus nächster Nähe durch zwei(!)
Kopfschüsse hingerichtet wurde, daß kurz davor seine Frau
auf die Henker zulief und dabei am Bein getroffen wurde,
daß seine 12-jährige Tochter dabei war, als er starb,
daß die Leiche und eine weiter Leiche in einen Hubschrau-
ber verbracht wurde und daß die restliche Familie gefesselt
wurde, um in dem zweiten Hubschrauber ausgeflogen zu werden,
daß der zweite Hubschrauber bei der Landung mit einer Mauer
kollidierte und aufgegeben wurde und daß daher die Gefangenen
einfach stehen gelassen wurden. Warts ab.
Grüße
CMБ
Den besten Kommentar zu dieser Angelegenheit liefert eine (eher linke) Zeitung:
"Im affektgestörten Deutschland wimmelt es plötzlich von Großmuftis, die genau erklären können, warum eine Seebestattung unislamisch und somit ein Affront gegen die Muslime dieser Welt ist; von Großethikern, die beweisen, dass man über den Tod des Feindes nicht jubeln darf; und natürlich von Großjuristen, die wie immer alles besser wissen."
Zitiert nach http://www.tagesschau.de/inland/presseschaubinladen1…
Also liebe Großmuftis, Großethiker und Großjuristen, es ist und bleibt ein freudiges Ereignis, egal was ihr zum besten gebt (ihr wisst ja: ein Ohr rein, ein Ohr raus).
Hallo,
ich glaube du schätzt die Beurteilung dieses Falles in der Breite der Bevölkerung falsch ein. In Wirklichkeit bedauert niemand seinen Tod und führt Beschwerde nur im Rahmen allgemeiner Politiker oder Amerikaschelte.
Im Grunde war die Tötung Bin Ladens so wie geschehen wahrscheinlich praktisch alternativlos. Das muss mir nicht gefallen, aber ich glaube alles andere wäre Augenwischerei.
Die Verletzung des Hoheitsrechtes Pakistans war wahrscheinlich eine notwendige Voraussetzung, damit Bin Laden nicht gewarnt wird. Oder glaubt hier jemand ernsthaft, dass dieser ohne Gönner an wichtiger Stelle dort so lange hätte bleiben können?
Wenn ich mögliche Konsequenzen einer Festnahme durchdenke, dann wird mir auch klar, dass das in den Folgen für Unbeteiligte wahrscheinlich katastrophal gewesen wäre.
Oder glabt jemand, dass dann die entsprechenden Gefolgsmänner nicht Amok gelaufen wären, in dem Versuch ihn Freizupressen?
Gruß
Werner
Hallo,
kannst du es nicht vielleicht noch ein bisschen theatralischer höher hängen?
Eine Tötung von Hitler, Stalin usw. wären dann also auch alle das Ende des westlichen Abendlandes gewesen?
Die Werte einer Gesellschaft werden nicht durch gelegentliche Verstöße oder Ausnahmen zerstört. Auch nicht wenn diese ungeahndet bleiben. Im Gegenteil, Regeln muss es nur da geben, wo es abweichendes Verhalten gibt.
Gruß
Werner
Nein, Ultra,
es ist und bleibt K E I N freudiges Ereignis.
Bin Laden wurde nicht vor ein Gericht gestellt,wie es in einer Demokratie üblich ist.
Die freudige Frage wäre also noch zu klären,ob man Bin Laden unbedingt, (da Gefahr für Leib und Leben der Soldaten bestand) erschießen musste oder man ihn festnehmen hätte müssen und können.
Klären wir die Frage nicht,schlage ich vor ,dass wir Bundeswehrsoldaten ab morgen zu Gaddafi schicken um ihn zu erschießen.
Den Syrer könnten dann vielleicht die Franzosen übernehmen?
Obwohl für den Syrer, würde ich bei den Amerikanern nachfragen, denn sie verfügen über die Präsisionswerkzeuge.Sie feiern danach auch viel schöner.
Gruß
Franz M.
Nein, Ultra,
es ist und bleibt K E I N freudiges Ereignis.
Das ist und bleibt Ansichtssache, ich wette wein du Verwandte bei dem Angriff verloren hättest, hättest du dich auch gefreut.
Bin Laden wurde nicht vor ein Gericht gestellt,wie es in einer
Demokratie üblich ist.
Die freudige Frage wäre also noch zu klären,ob man Bin Laden
unbedingt, (da Gefahr für Leib und Leben der Soldaten bestand)
erschießen musste oder man ihn festnehmen hätte müssen und
können.
Ich denke das Osama Bin Laden nicht unbedingt mit Wasserpistolen beschützt wurde…
Klären wir die Frage nicht,schlage ich vor ,dass wir
Bundeswehrsoldaten ab morgen zu Gaddafi schicken um ihn zu
erschießen.
Bevor er hunderte oder gar tausende von Menschen massakriert ist es sicherlich ratsam ihn umzubringen, als ihm die Möglichkeit dazu zu geben. Demokratie ist wichtig gar keine Frage, ABER wenn Demokratie Menschenleben kostet, nur weil man Gaddafi dann vor Gericht stellen könnte um ihn dann einzusperren sollte man lieber Menschenleben retten oder? Ach was rede ich eigentlich? Lassen wir die Libyer lieber verrecken, geht uns doch nichts an oder?!
Den Syrer könnten dann vielleicht die Franzosen übernehmen?
Obwohl für den Syrer, würde ich bei den Amerikanern
nachfragen, denn sie verfügen über die Präsisionswerkzeuge.Sie
feiern danach auch viel schöner.
Man sollte vll auch mal von seinem hohen moralischen Podest runterklettern und sehen was Bin Laden dem Land angetan hat, das sich das Volk freut ist nur natürlich.
Gruß
Franz M.
Gruß
Jendrik
Hallo,
Eine Tötung von Hitler, Stalin usw. wären dann also auch alle
das Ende des westlichen Abendlandes gewesen?
Das Beispiel hinkt hinten und vorne und ist deswegen kein valider Vergleich.
-
Gab es zu Lebzeiten dieser Leute noch keine UN-Charta für Menschenrechte und keinen Internationalen Gerichtshof. Somit lassen sich die dadurch definierte Legislative und Judikative nicht so einfach auf vorhergehende Personen und Situationen anwenden.
-
Die Genfer Konvention war schon vorhanden. Danach ist ein wesentliches Kriterium die Frage, ob jemand als Kombattant anzusehen ist oder nicht. Das hätte man auf Hitler und Stalin womöglich anwenden können, ist bei bin Laden aber kaum eindeutig zu beantworten. Man muss, vorbehaltlich einer juristischen Klärung, aber davon ausgehen, dass ein im Moment des Zugriffs unbewaffneter Terrorist nicht als Kombattant gesehen werden kann und daher auch nicht erschossen werden darf. Das würde sogar dann gelten wenn man ihn als Kombattant betrachtet und er eine Waffe trägt, diese aber nicht einsetzt.
Wir leben heute auch in einer viel medialeren Welt als im 2. Weltkrieg. „Verfehlungen“ - Kriegsverbrechen, gegen das Völkerrecht verstoßende Tötungen usw. entfalten heute eine ganz andere Wirkung als damals, wo Informationen wesentlich leichter kontrollierbar waren. Es ist deswegen verheerend wenn sich herausstellen sollte, dass hier „Werte des Abendlandes“ verraten wurden. Wie will die westliche Welt ihre humanitäre Grundeinstellung denn salonfähig machen wenn sie in Fällen, wo es opportun scheint, unliebsame Gegener einfach tötet anstatt sie vor ein Gericht zu stellen?
Viele Konflikte in der heutigen Welt kommen genau durch diese Ignoranz und Dominanz zustande: „Wir dürfen das weil wir ja bessere Werte haben als ihr.“
Wenn man unliebsame Leute einfach tötet, wie will man sich denn dann moralisch auf eine höhere Stufe stellen und wer definiert eigentlich, wer Feind ist und getötet werden darf?
Gruß,
MecFleih
Man sollte vll auch mal von seinem hohen moralischen Podest
runterklettern und sehen was Bin Laden dem Land angetan hat,
das sich das Volk freut ist nur natürlich.
Es geht nicht darum, daß sich die US-Amerikaner freuen, sondern darum, daß die Kanzlerin - immerhin Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Union - den Tod eines Menschen als freudiges Ereignis bezeichnet. Das halte ich weder für besonders christlich noch für demokratisch.
Inzwischen ist man ja auch schon dabei, die kritisierte Äußerung zu relativeren und auf den großen Kontext zu verweisen.
Hallo Franz,
Bin Laden wurde nicht vor ein Gericht gestellt,wie es in einer
Demokratie üblich ist.
Die freudige Frage wäre also noch zu klären,ob man Bin Laden
unbedingt, (da Gefahr für Leib und Leben der Soldaten bestand)
erschießen musste oder man ihn festnehmen hätte müssen und
können.
es wäre tatsächlich die bessere Variante gewesen, man hätte Bin Laden festgenommen und vor ein Gericht gestellt. Nur, selbst wenn diese Möglichkeit bestanden hätte, was angesichts der Situation nicht sicher ist, heißt das noch lange nicht, dass der Verzicht auf die beste Lösung gleich als schlecht zu bezeichnen ist. Es handelt sich also sozusagen um die zweitbeste Lösung.
Und diese zweitbeste Lösung ist gut genug, um sich zu freuen. Bin Laden hat den Terrorismus mit organisiert und der westlichen Welt den Krieg erklärt. Wie ich oben schon schrieb: Live by the sword, die by the sword.
Die Großethiker und Großjuristen, um mal auf mein Ausgangszitat zurückzukommen, können gerne endlos moralisieren und sich freuen, dass sie wieder etwas haben, um die bösen Amerikaner anzuprangern. Ich schicke dann Wayne in die Diskussionsrunde.
es ist und bleibt K E I N freudiges Ereignis.
Unter der Einschränkung, dass die Terrorgefahr dadurch nicht vorbei ist und daher weitere Aktionen folgen müssen, doch.
Gruß
Ultra
Hallo,
Das Beispiel hinkt hinten und vorne und ist deswegen kein
valider Vergleich.
Doch, denn er sprach allgemein von „einem Bösen“ und daraus folgt, dass eben gar kein Böser einfach abgeknipst werden darf, auch nicht Hitler oder Stalin, Idi Amin oder such dir sonst einen aus.
- Gab es zu Lebzeiten dieser Leute noch keine UN-Charta für
Menschenrechte und keinen Internationalen Gerichtshof. Somit
lassen sich die dadurch definierte Legislative und Judikative
nicht so einfach auf vorhergehende Personen und Situationen
anwenden.
Er sprach von
es geht hier absolut um die Grundlage unserer
„westlichen Zivilisation“.
nicht von konventionen oder Institutionen.
Ich finde es irritierend, dass (nicht nur) Du anscheinend glaubst gesellschaftliche und ethische Probleme seien einfach juristisch zu lösen.
Natürlich kannst du das Problem juristisch betrachten, aber daraus folgt dann zwingend weder eine Aussage über die Grundlagen westlicher Zivilisation, noch über politische Opportunität oder gesellschaftliche Akzeptanz.
Das eine Liquidation wie die von Bin Laden keine Zierde der Kultur ist, und die Glaubwürdigkeit mindestens der Amerikaner in manchen Gebieten der Erde nicht fördert sehe ich auch so (in vielen Ländern wird man aber auch gar kein Problem sehen, weil man es genauso machen würde - wenn man könnte). Aber daraus folgt kein moralisch ethischer Kollaps wie Semjon Michalowitsch ihn hier in Szene setzte.
Unsere Glaubwürdigkeit wird m.E. durch ganz andere viel alltäglicher Dinge grundsätzlich in Frage gestellt.
Gruß
Werner